Hallo allerseits!
Willkommen zu einer neuen Folge meiner Reihe, in der ich versuche, die Fragen zu klären, die in den alten "klassischen" drei ???-Hörspielen offen bleiben, weil H.G. Francis die Buchvorlagen für seine Hörspielfassungen mehr oder weniger stark kürzen und vereinfachen musste.
Diesmal habe ich mir den „sprechenden Totenkopf“ vorgenommen. Zu dieser Folge habe ich eine ganz besondere Beziehung, denn sie war meine allererste.
Ich kann mich sogar noch ziemlich genau daran erinnern, wie ich sie bekam. Es muss irgendwann Ende 1979 oder Anfang 1980 gewesen sein, ich war 9 Jahre jung, es war später Nachmittag, aber schon dunkel und kalt. Ich ging mit meiner Mutter durch die Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln. Das war damals die größte und längste Einkaufsstraße des Bezirks. Dort waren die großen Kaufhäuser (C&A, Hertie und Quelle). Vor dem Quelle-Kaufhaus gab es immer einen Verkaufsstand mit Hörspielen von Europa. An jenem Abend sah ich dort zum erstenmal in meinem Leben die drei ???-Hörspiele auf MC ausliegen. Damals waren erst die Folgen 1 – 9 erschienen. Und ich weiß noch, wie mich der Anblick der Cover sofort fesselte: Der düster wirkende schwarze Rahmen, die gruseligen Bilder in der Mitte, spannend klingende Titel wie „unheimlicher Drache“, „grüner Geist“, „schwarze Katze“ und darüber der Schriftzug „Alfred Hitchcock“. Keine Ahnung, ob ich damals schon wusste, wer Alfred Hitchcock war. Von den drei ??? hatte ich aber jedenfalls noch nie gehört und wusste überhaupt nicht, worum es dabei ging. Da ich ein ausgesprochener Fan von Gruselstoffen war, suchte ich mir zielsicher den „sprechenden Totenkopf“ aus, weil ich dachte, es sei ein Gruselhörspiel. Ich glaube, ich habe die Verkäuferin noch gefragt, ob sie das Hörspiel nicht auch auf LP hatte (denn ich war ein Plattenkind – kein Kassettenkind), aber leider hatte sie wohl keine LPs mehr vorrätig. Nun ja, begnügte ich mich halt mit der MC. Zu Hause beim Hören auf meinem Kassettenrekorder (mit Mono-Lautsprecher) merkte ich natürlich schnell, dass das etwas ganz anderes war als ich gedacht hatte – aber trotzdem war ich sofort hin und weg. An jenem Abend, allein in meinem Zimmer, als es draußen kalt und dunkel war, mit angeknipster Tischlampe neben dem Kassettenrekorder wurde ich zum drei ???-Fan.
So - jetzt aber genug der nostalgischen Erinnerungen. Kommen wir endlich zur Hauptsache, nämlich dem Hörspiel-Buch-Vergleich. Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen und Gewinnen neuer Erkenntnisse.
Wie trat Gulliver mit dem sprechenden Totenkopf auf? Und warum nannte er ihn „Sokrates“?
Zunächst trat Gulliver als Zauberer mit dem Totenkopf auf. Der Totenkopf konnte scheinbar sprechen und redete mit dem Publikum, auch wenn Gulliver ganz am Ende des Raumes saß oder gar nicht im Raum war – eine Bauchrednernummer konnte es also nicht sein. Stattdessen hatte Gulliver natürlich mit dem versteckten Lautsprecher im Untersatz / Sockel / Bodenplatte des Totenkopfes gearbeitet. Doch niemand durchschaute diesen Trick.
Als der Erfolg nachließ, sattelte Gulliver auf Wahrsager bzw. „Lebensberater“ um. Die Kunden durften dem Totenkopf Fragen zu ihrer Zukunft stellen, die dieser scheinbar beantwortete. Aus diesem Anlass nannte Gulliver ihn „Sokrates“ – nach dem Weisen aus dem alten Griechenland. Doch als Gulliver begann, mit Sokrates auch Börsentipps und ähnliches zu geben, und einige Kunden dabei Geld verloren, erstatteten sie Anzeige. Gulliver wurde wegen „gesetzeswidriger Wahrsagerei“ zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. In der Haft lernte er den Bankräuber Spike Neely kennen und freundete sich mit ihm an.
Warum tauchte Gulliver bei den Zigeunern unter?
Nachdem Gulliver aus der Haft entlassen war, zog er in ein Hotel. Eines Tages erhielt er den Brief des inzwischen schwer kranken Spike Neely aus dem Gefängniskrankenhaus. Neely hatte Gulliver im Gefängnis gesagt, er würde ihm einen Hinweis schicken, wo die 50.000 Dollar versteckt sind, falls ihm (Neely) etwas zustoßen würde. Doch Gulliver verstand den Brief nicht und versteckte ihn in seinem alten Varietekoffer.
Eines Abends erfuhr er vom Hotelportier, dass ein paar zwielichtige Typen nach ihm gefragt hatten - darunter einer, auf den die Beschreibung des Gangsters „Three-Finger“ passte (der ja später auch im Hörspiel erwähnt wird). Gulliver ahnte Böses. „Three-Finger“ hatte offenbar von dem Kontakt zwischen Gulliver und Spike Neely erfahren und wollte das Versteck des Geldes (das Gulliver ja gar nicht kannte) mit Gewalt aus ihm herauspressen.
Da Gulliver sich wegen seiner Vorstrafe nicht traute, zur Polizei zu gehen, tauchte er bei den Zigeunern unter (die er schon lange kannte, weil auch seine Mutter Zigeunerin war), kümmerte sich um deren geschäftliche Dinge und lebte fortan als „Wahrsagerin Juana“. Seinen Koffer hatte er im Hotel zurückgelassen, wo er ein ganzes Jahr auf dem Speicher stand, bis er schließlich versteigert wurde und in den Besitz der drei ??? kam.
Gulliver hatte zwar von der Auktion erfahren und wollte eigentlich mitbieten, kam aber knapp zu spät. Er hatte sich als „kleine alte Dame“ verkleidet und versuchte, den drei ??? den Koffer gleich wieder abzukaufen. Im Hörspiel ist diese „Dame“ daher auch richtig mit Joachim Wolff besetzt (dem Sprecher von Gulliver): „Hört mal Jungs, ich geb’ euch 30 Dollar. Das ist wirklich ein gutes Geschäft für euch!“
Warum wollte eigentlich Mr. Maximillian den Koffer haben?
Das wird im Buch leider nicht erklärt – auch nicht, ob er und Gulliver sich von früher kannten. Ich vermute aber, dass Mr. Maximillian nichts von dem versteckten Geld wusste, sondern den Koffer nur wegen des sprechenden Totenkopfes haben wollte, mit dem Gulliver früher so erfolgreich war.
Einige Zeit nach dem Überfall der Gangster auf Mr. Maximillian bekommen die drei ??? den Koffer zurückgeschickt. Von wem eigentlich?
Von Gulliver. Er und die Zigeuner hatten den „Three-Finger“-Gangstern (die Mr. Maximilian überfallen hatten) den Koffer wieder abgenommen. Gulliver schickte ihn zurück, damit die drei ??? weiter an dem Fall arbeiten konnten. Er hatte von den Fähigkeiten der drei Detektive gehört und hoffte, sie würden das versteckte Geld finden und der Polizei übergeben. Deshalb hatte er Justus per Funk als „Sokrates“ den Hinweis gegeben, er solle zur „Zigeunerin Juana“ gehen. Er wollte, dass Justus an dem Fall dranblieb (was ja auch klappte).
Warum verließ Spike Neely seine Schwester so schnell, nachdem ihr Mann gestorben war?
„Er hatte Angst vor irgendwelchen Männern, die ihn vermutlich wegen des Geldes jagten“, sagt Mrs. Miller im Hörspiel. Dieser Satz kommt aber im Buch nicht vor und ist auch unlogisch. Denn als Spike nach dem Banküberfall bei seiner Schwester untertauchte, wusste ja noch niemand (auch nicht irgendwelche Gangster), dass er das Geld besaß und versteckt hatte. Also konnte ihn auch niemand deswegen jagen.
Im Buch gibt es eine viel logischere Erklärung: Mrs. Miller hatte nach dem Tod ihres Mannes eine Sterbeanzeige in der Zeitung veröffentlichen lassen und darin auch ihren Bruder mit vollem Namen und gemeinsamer Adresse genannt. Daher hatte Spike wohl Angst, die Polizei könnte ihn mit Hilfe der Adresse aufspüren.
Was ist mit den drei Gangstern Three-Finger, Babyface Benson und Meckie Messer?
Vor dem Lesen des Buches hatte ich immer gedacht, der falsche Mr. Grant hätte diese drei Gangster lediglich erfunden, um den drei ??? Angst zu machen. Aber wie schon oben erwähnt, gibt es „Three-Finger“ im Buch wirklich – und auch die beiden anderen Gangster.
Als der falsche „Mr. Grant“ und die drei ??? das frühere Haus von Mrs. Miller betreten haben, um nach dem Geld zu suchen, ist es bereits dunkel. Denn da die Häuser in der Gegend alle baugleich sind, hat es lange gedauert, das umtransportierte Haus mit der ehemaligen Nr. 32 zu finden. Als sie gerade mit der Suche nach dem Geld beginnen wollen, tauchen plötzlich die drei Gangster auf. „Three-Finger“ eröffnet den drei ??? lachend, dass „Mr. Grant“ in Wirklichkeit Smarty Simpson sei, „ein ganz gerissener Bursche in unserer Branche“.
Die Gangster fesseln Simpson und die drei ??? und fangen an, unter den Tapeten nach dem Geld zu suchen. Als sie nichts finden, wollen sie das wahre Versteck von den drei ??? mit Gewalt erfahren. Doch in diesem Augenblick stürmen die Zigeuner in das Haus (mit Lonzo, den Justus schon von seinem Besuch bei „Juana“ kennt, als Anführer) und überwältigen die Gangster. Nur Simpson kann im Dunkeln entwischen.
Lonzo führt die drei ??? hinaus zu einigen geparkten Autos. In einem davon sitzt „Juana“ (die drei ??? haben noch keine Ahnung, dass es sich um Gulliver handelt). Sie erklärt ihnen, die Zigeuner hätten die Gangster beschattet (die ihrerseits die drei ??? verfolgt hatten) und seien dadurch noch rechtzeitig gekommen.
Doch das Geld ist zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht gefunden. Erst als Bob (nicht wie im Hörspiel Peter) den entscheidenden Satz mit den „Fohlen“ sagt, kommt Justus auf die Lösung. Alle stürzen zurück ins Haus. Mit dem Werkzeug, das die Zigeuner mitgebracht haben, können die Bodenbretter auf dem Speicher gelockert werden – und das Geld ist da.
Danach verabschieden sich die Zigeuner mit dem Versprechen, die Polizei zu verständigen (es gibt also nicht wie im Hörspiel einen zur Telefonzelle laufenden Peter, der nur wenige Sekunden später wie durch ein Wunder wieder da ist ). Die drei ??? sollen auf die Polizei warten, die die gefesselten Gangster und das Geld mitnehmen wird. Und in zwei Wochen soll Justus noch einmal zum Haus der Zigeuner kommen, wo ihm „Juana“ seine restlichen Fragen beantworten will. So geschieht es, und die drei ??? erfahren endlich, wer sich hinter Juana verbirgt.
So. Das war's mal wieder. Ich hoffe, ihr habt ein wenig Neues über diesen Fall erfahren. Ich verabschiede mich bis zum nächsten drei ???-Klassiker!
Willkommen zu einer neuen Folge meiner Reihe, in der ich versuche, die Fragen zu klären, die in den alten "klassischen" drei ???-Hörspielen offen bleiben, weil H.G. Francis die Buchvorlagen für seine Hörspielfassungen mehr oder weniger stark kürzen und vereinfachen musste.
Diesmal habe ich mir den „sprechenden Totenkopf“ vorgenommen. Zu dieser Folge habe ich eine ganz besondere Beziehung, denn sie war meine allererste.
Ich kann mich sogar noch ziemlich genau daran erinnern, wie ich sie bekam. Es muss irgendwann Ende 1979 oder Anfang 1980 gewesen sein, ich war 9 Jahre jung, es war später Nachmittag, aber schon dunkel und kalt. Ich ging mit meiner Mutter durch die Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln. Das war damals die größte und längste Einkaufsstraße des Bezirks. Dort waren die großen Kaufhäuser (C&A, Hertie und Quelle). Vor dem Quelle-Kaufhaus gab es immer einen Verkaufsstand mit Hörspielen von Europa. An jenem Abend sah ich dort zum erstenmal in meinem Leben die drei ???-Hörspiele auf MC ausliegen. Damals waren erst die Folgen 1 – 9 erschienen. Und ich weiß noch, wie mich der Anblick der Cover sofort fesselte: Der düster wirkende schwarze Rahmen, die gruseligen Bilder in der Mitte, spannend klingende Titel wie „unheimlicher Drache“, „grüner Geist“, „schwarze Katze“ und darüber der Schriftzug „Alfred Hitchcock“. Keine Ahnung, ob ich damals schon wusste, wer Alfred Hitchcock war. Von den drei ??? hatte ich aber jedenfalls noch nie gehört und wusste überhaupt nicht, worum es dabei ging. Da ich ein ausgesprochener Fan von Gruselstoffen war, suchte ich mir zielsicher den „sprechenden Totenkopf“ aus, weil ich dachte, es sei ein Gruselhörspiel. Ich glaube, ich habe die Verkäuferin noch gefragt, ob sie das Hörspiel nicht auch auf LP hatte (denn ich war ein Plattenkind – kein Kassettenkind), aber leider hatte sie wohl keine LPs mehr vorrätig. Nun ja, begnügte ich mich halt mit der MC. Zu Hause beim Hören auf meinem Kassettenrekorder (mit Mono-Lautsprecher) merkte ich natürlich schnell, dass das etwas ganz anderes war als ich gedacht hatte – aber trotzdem war ich sofort hin und weg. An jenem Abend, allein in meinem Zimmer, als es draußen kalt und dunkel war, mit angeknipster Tischlampe neben dem Kassettenrekorder wurde ich zum drei ???-Fan.
So - jetzt aber genug der nostalgischen Erinnerungen. Kommen wir endlich zur Hauptsache, nämlich dem Hörspiel-Buch-Vergleich. Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen und Gewinnen neuer Erkenntnisse.
Wie trat Gulliver mit dem sprechenden Totenkopf auf? Und warum nannte er ihn „Sokrates“?
Zunächst trat Gulliver als Zauberer mit dem Totenkopf auf. Der Totenkopf konnte scheinbar sprechen und redete mit dem Publikum, auch wenn Gulliver ganz am Ende des Raumes saß oder gar nicht im Raum war – eine Bauchrednernummer konnte es also nicht sein. Stattdessen hatte Gulliver natürlich mit dem versteckten Lautsprecher im Untersatz / Sockel / Bodenplatte des Totenkopfes gearbeitet. Doch niemand durchschaute diesen Trick.
Als der Erfolg nachließ, sattelte Gulliver auf Wahrsager bzw. „Lebensberater“ um. Die Kunden durften dem Totenkopf Fragen zu ihrer Zukunft stellen, die dieser scheinbar beantwortete. Aus diesem Anlass nannte Gulliver ihn „Sokrates“ – nach dem Weisen aus dem alten Griechenland. Doch als Gulliver begann, mit Sokrates auch Börsentipps und ähnliches zu geben, und einige Kunden dabei Geld verloren, erstatteten sie Anzeige. Gulliver wurde wegen „gesetzeswidriger Wahrsagerei“ zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. In der Haft lernte er den Bankräuber Spike Neely kennen und freundete sich mit ihm an.
Warum tauchte Gulliver bei den Zigeunern unter?
Nachdem Gulliver aus der Haft entlassen war, zog er in ein Hotel. Eines Tages erhielt er den Brief des inzwischen schwer kranken Spike Neely aus dem Gefängniskrankenhaus. Neely hatte Gulliver im Gefängnis gesagt, er würde ihm einen Hinweis schicken, wo die 50.000 Dollar versteckt sind, falls ihm (Neely) etwas zustoßen würde. Doch Gulliver verstand den Brief nicht und versteckte ihn in seinem alten Varietekoffer.
Eines Abends erfuhr er vom Hotelportier, dass ein paar zwielichtige Typen nach ihm gefragt hatten - darunter einer, auf den die Beschreibung des Gangsters „Three-Finger“ passte (der ja später auch im Hörspiel erwähnt wird). Gulliver ahnte Böses. „Three-Finger“ hatte offenbar von dem Kontakt zwischen Gulliver und Spike Neely erfahren und wollte das Versteck des Geldes (das Gulliver ja gar nicht kannte) mit Gewalt aus ihm herauspressen.
Da Gulliver sich wegen seiner Vorstrafe nicht traute, zur Polizei zu gehen, tauchte er bei den Zigeunern unter (die er schon lange kannte, weil auch seine Mutter Zigeunerin war), kümmerte sich um deren geschäftliche Dinge und lebte fortan als „Wahrsagerin Juana“. Seinen Koffer hatte er im Hotel zurückgelassen, wo er ein ganzes Jahr auf dem Speicher stand, bis er schließlich versteigert wurde und in den Besitz der drei ??? kam.
Gulliver hatte zwar von der Auktion erfahren und wollte eigentlich mitbieten, kam aber knapp zu spät. Er hatte sich als „kleine alte Dame“ verkleidet und versuchte, den drei ??? den Koffer gleich wieder abzukaufen. Im Hörspiel ist diese „Dame“ daher auch richtig mit Joachim Wolff besetzt (dem Sprecher von Gulliver): „Hört mal Jungs, ich geb’ euch 30 Dollar. Das ist wirklich ein gutes Geschäft für euch!“
Warum wollte eigentlich Mr. Maximillian den Koffer haben?
Das wird im Buch leider nicht erklärt – auch nicht, ob er und Gulliver sich von früher kannten. Ich vermute aber, dass Mr. Maximillian nichts von dem versteckten Geld wusste, sondern den Koffer nur wegen des sprechenden Totenkopfes haben wollte, mit dem Gulliver früher so erfolgreich war.
Einige Zeit nach dem Überfall der Gangster auf Mr. Maximillian bekommen die drei ??? den Koffer zurückgeschickt. Von wem eigentlich?
Von Gulliver. Er und die Zigeuner hatten den „Three-Finger“-Gangstern (die Mr. Maximilian überfallen hatten) den Koffer wieder abgenommen. Gulliver schickte ihn zurück, damit die drei ??? weiter an dem Fall arbeiten konnten. Er hatte von den Fähigkeiten der drei Detektive gehört und hoffte, sie würden das versteckte Geld finden und der Polizei übergeben. Deshalb hatte er Justus per Funk als „Sokrates“ den Hinweis gegeben, er solle zur „Zigeunerin Juana“ gehen. Er wollte, dass Justus an dem Fall dranblieb (was ja auch klappte).
Warum verließ Spike Neely seine Schwester so schnell, nachdem ihr Mann gestorben war?
„Er hatte Angst vor irgendwelchen Männern, die ihn vermutlich wegen des Geldes jagten“, sagt Mrs. Miller im Hörspiel. Dieser Satz kommt aber im Buch nicht vor und ist auch unlogisch. Denn als Spike nach dem Banküberfall bei seiner Schwester untertauchte, wusste ja noch niemand (auch nicht irgendwelche Gangster), dass er das Geld besaß und versteckt hatte. Also konnte ihn auch niemand deswegen jagen.
Im Buch gibt es eine viel logischere Erklärung: Mrs. Miller hatte nach dem Tod ihres Mannes eine Sterbeanzeige in der Zeitung veröffentlichen lassen und darin auch ihren Bruder mit vollem Namen und gemeinsamer Adresse genannt. Daher hatte Spike wohl Angst, die Polizei könnte ihn mit Hilfe der Adresse aufspüren.
Was ist mit den drei Gangstern Three-Finger, Babyface Benson und Meckie Messer?
Vor dem Lesen des Buches hatte ich immer gedacht, der falsche Mr. Grant hätte diese drei Gangster lediglich erfunden, um den drei ??? Angst zu machen. Aber wie schon oben erwähnt, gibt es „Three-Finger“ im Buch wirklich – und auch die beiden anderen Gangster.
Als der falsche „Mr. Grant“ und die drei ??? das frühere Haus von Mrs. Miller betreten haben, um nach dem Geld zu suchen, ist es bereits dunkel. Denn da die Häuser in der Gegend alle baugleich sind, hat es lange gedauert, das umtransportierte Haus mit der ehemaligen Nr. 32 zu finden. Als sie gerade mit der Suche nach dem Geld beginnen wollen, tauchen plötzlich die drei Gangster auf. „Three-Finger“ eröffnet den drei ??? lachend, dass „Mr. Grant“ in Wirklichkeit Smarty Simpson sei, „ein ganz gerissener Bursche in unserer Branche“.
Die Gangster fesseln Simpson und die drei ??? und fangen an, unter den Tapeten nach dem Geld zu suchen. Als sie nichts finden, wollen sie das wahre Versteck von den drei ??? mit Gewalt erfahren. Doch in diesem Augenblick stürmen die Zigeuner in das Haus (mit Lonzo, den Justus schon von seinem Besuch bei „Juana“ kennt, als Anführer) und überwältigen die Gangster. Nur Simpson kann im Dunkeln entwischen.
Lonzo führt die drei ??? hinaus zu einigen geparkten Autos. In einem davon sitzt „Juana“ (die drei ??? haben noch keine Ahnung, dass es sich um Gulliver handelt). Sie erklärt ihnen, die Zigeuner hätten die Gangster beschattet (die ihrerseits die drei ??? verfolgt hatten) und seien dadurch noch rechtzeitig gekommen.
Doch das Geld ist zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht gefunden. Erst als Bob (nicht wie im Hörspiel Peter) den entscheidenden Satz mit den „Fohlen“ sagt, kommt Justus auf die Lösung. Alle stürzen zurück ins Haus. Mit dem Werkzeug, das die Zigeuner mitgebracht haben, können die Bodenbretter auf dem Speicher gelockert werden – und das Geld ist da.
Danach verabschieden sich die Zigeuner mit dem Versprechen, die Polizei zu verständigen (es gibt also nicht wie im Hörspiel einen zur Telefonzelle laufenden Peter, der nur wenige Sekunden später wie durch ein Wunder wieder da ist ). Die drei ??? sollen auf die Polizei warten, die die gefesselten Gangster und das Geld mitnehmen wird. Und in zwei Wochen soll Justus noch einmal zum Haus der Zigeuner kommen, wo ihm „Juana“ seine restlichen Fragen beantworten will. So geschieht es, und die drei ??? erfahren endlich, wer sich hinter Juana verbirgt.
So. Das war's mal wieder. Ich hoffe, ihr habt ein wenig Neues über diesen Fall erfahren. Ich verabschiede mich bis zum nächsten drei ???-Klassiker!