John Sinclair - 168 - Der grausame Wald (1/2)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • John Sinclair - 168 - Der grausame Wald (1/2)

      John Sinclair – 168. Der grausame Wald (1/2)

      JS - 168.jpg

      In einem idyllischen Wald in Wales bricht unvorstellbarer Schrecken ein, als eine Gruppe von Pfadfindern von Flugzeugen überrascht werden, die säurehaltige Flüssigkeit abwerfen. John Sinclair bekommt den Auftrag, den Fall zu untersuchen. Doch bei seinen Recherchen vor Ort trifft er auf übernatürliche Wesen, die dort ihr Unwesen zu treiben scheinen…

      „Der grausame Wald“ ist der Auftakt zu einem weiteren Zweiteiler der „John Sinclair“-Reihe, sodass wieder Platz für umfangreichere Entwicklungen ist. So ist auch Zeit für ein Intro, dass zunächst mit dem Ausflug in den Wald einer Pfadfindergruppe, welcher zunächst noch harmonisch wirkt, schnell aber in eine markante Szenerie umschwenkt. Auch danach geht es zunächst ruhig weiter, dabei wird die Rahmenhandlung der Serie kurz einsortiert, ansonsten sind aber keine Bezüge zu den aktuellen Entwicklungen vorhanden. Wie danach die Ermittlungen aufgebaut sind, hat mir wieder gut gefallen. Durch die Wechsel zwischen verschiedenen Erzählperspektiven kommt eine dynamische Wirkung auf, auch da immer wieder an besonders spannenden Stellen angehalten wird. Die Szenen sind dennoch so lang geraten, dass sie nicht wie einzelne Fetzen wirken, sondern man die verschiedenen Stimmungen auskosten kann. Dabei gefallen mir die gewählten Szenen sehr gut: Übernatürliche Wesen mit einem unerwarteten Twist tauchen ebenso auf die bedrohlichen Figuren, die Einsamkeit der walisischen Wildnis wird dabei gekonnt eingebaut und verleiht der Handlung eine besondere Ausstrahlung. Das ist sehr dicht und packend erzählt und mit Actionszenen und Wendungen versehen, sodass eine starke Episode entstanden ist.

      Gerlinde Dillge hat schon häufiger bewiesen, dass sie sehr intensive Stimmungen heraufbeschwören kann, auch in dieser Episode bringt sie immer wieder eindrucksvolle Stimmfarben ein und sorgt für markante Momente. Jonas Minthe ist als Gassprecher als Ray Askin zu hören, er passt sich sehr gut an die unheimliche Stimmung seines Handlungsstrangs an und hinterlässt einen lebendigen Eindruck. Und auch Dietmar Wunder ist als John Sinclair einmal mehr bestechend, sowohl in den Dialogen, teils mit sehr viel Energie, als auch in den ruhiger und intensiver gesprochenen Erzähltexten klingt er überzeugend und eindringlich. Kai-Henrik Möller, Oliver Warsitz und Enna Rose sind ebenfalls zu hören.

      Akustisch darf man sich natürlich wieder auf den gelungenen Mix aus einer ausgeklügelten Geräuschkulisse und vielen Melodien freuen, die am Anfang auch mal etwas verspielter sind, später aber den düsteren Ausdruck zur Geltung bringen. Das ist nicht nur während der Szenenwechsel zu hören, sondern auch während vieler Szenen. Schön, dass bei der Geräuschkulisse auch die Natur in Wales berücksichtigt wird.

      Das Titelbild zu dieser Episode wirkt noch einmal intensiver und unheimlicher als sonst, vielleicht weil der Zeichenstil etwas realistischer wirkt. Der fahle, nebelverhangene Wald mit den kahlen Bäumen bildet einen gelungenen Hintergrund für die monströse Kreatur mit dem Totenkopfschädel, die aus dem Boden zu kriechen scheint.

      Fazit: „Der grausame Wald“ bietet nicht nur zusätzliche Stimmung durch den abgelegenen und naturnahen Schauplatz in einem walisischen Waldgebiet, sondern auch eine Handlung, die sich in mehrere Teile teilt. Dadurch kommt eine noch dynamischere Stimmung auf, auch wenn die einzelnen Szenen nicht allzu kurz geraten sind und so viel Atmosphäre aufkommt. Ein spannender erster Teil, der neugierig auf die Fortsetzung macht.

      VÖ: 1. März 2024
      Label: Lübbe Audio
      Bestellnummer: 9783785785683
      :besserwisser: