[SDR] Geschichte einer Entdeckung

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    • [SDR] Geschichte einer Entdeckung

      Inhalt:
      In einer von Kampfmaschinen und Computern geprägten Welt macht ein Programmierer die erstaunliche Entdeckung, daß man zum Rechnen nicht unbedingt einen Rechner braucht. Die Menschen seiner Zeit haben verlernt, selbst zu denken; es herrscht automatisierte Langeweile. Seit Jahrzehnten tobt ein interstellarer Krieg gegen ein anderes Sonnensystem, von dem jedoch nicht viel zu spüren ist, weil beide Seiten unbemannte Kampfmaschinen einsetzen, deren kongruente Logik keiner Partei den Sieg bringen kann. Der ungewisse Ausgang erzeugt wachsende Gleichgültigkeit bei der Bevölkerung, obwohl die riesigen Energiekosten die Wirtschaft lahmlegen. In dieser für die politische Führung schwierigen Lage stößt man durch Zufall auf Hans Daub, der sich mit Hilfe uralter Bücher aus einer der letzten großen Bibliotheken die Grundbegriffe des Rechnens angeeignet hat. Seine Mitmenschen begegnen seinem antiquistischen Treiben mit Mißtrauen, aber der Verdacht, er sei ein ideologischer Außenseiter, verkehrt sich schnell ins Gegenteil, als er den Staatspräsidenten von seinen Fertigkeiten überzeugen kann. Der sieht in seinen Rechenkunststücken zwar nur eine Spielerei, beschließt aber, daraus ein Spiel für die durch den stagnierenden Lebensstandard unzufrieden gewordenen Massen zu kreiren. Also soll Daub Interessierte in die Kunst des Rechnens einweisen. Er ahnt freilich nicht, daß sich das Militär durchaus mehr davon verspricht als eine Volksbelustigung. Gelingt es nämlich, vielen Menschen wieder das Rechnen beizubringen, könnte man künftig bemannte Bombenraketen einsetzen und den Krieg mit Hilfe intuitiver menschlicher Strategie gewinnen. Darüberhinaus würde man als willkommenen Nebeneffekt bei den nächsten Wahlen an Stelle der so beängstigend unbestechlichen Elektronenrechner Menschen einsetzen, die die Simmen im Sinne der Regierung zur Festigung der Staatsform auszählen könnten. Als Hans Daub, der sich von seiner Entdeckung schöpferische Impulse auf das in Trägheit erstarrte Bewußtsein der Massen erhoffte, von den Plänen der Militärs erfährt, entzieht er sich diesen Manipulationen höchst ultimativ.

      Sprecher:
      Siegfried Nürnberger - Präsident
      Hans-Peter Thielen - General
      Franz Kutschera - Richard Momm
      Günter Strack - Jean Schumann
      Friedhelm Becker - Jenkins
      Kurt Dommisch - Gelfert
      Marlene Achtermann - Irma
      Peter Lieck - Hans Daub
      Manfred Berben
      Renate Golisch
      Jürgen Hoppe

      Produktion:
      Von: Isaac Asimov
      Vorlage: The Feeling of Power (Kurzgeschichte, amerikanisch)
      Bearbeitung (Wort): Reinhard Schober
      Technische Realisierung: Fritz Gortner, Christiane Buddenberg
      Regie: Hans-Peter Klausenitzer
      Süddeutscher Rundfunk 1968 / Erstsendung: 19.03.1968

      Der SWR hat den Hörspielklassiker zum :download: bereit gestellt.


      OTR-Fan