Midnight Tales - 87 - Das Ding auf der Schwelle

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    • Midnight Tales - 87 - Das Ding auf der Schwelle

      Midnight Tales – 87. Das Ding auf der Schwelle

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      Daniel Upton steht unter dringendem Verdacht, seinen Freund Edward mit mehreren Schüssen in den Kopf getötet zu haben. Bei den Verhören gibt er auch unumwunden zu, diese abgefeuert zu haben, aber nicht, ihn umgebracht zu haben. Vielmehr stößt er dringende Warnungen aus, Edwards Körper vollkommen zu zerstören. Doch um dies den Ermittlern zu beweisen, muss er mit seinem Bericht einige Monate in der Vergangenheit ansetzen…

      H.P. Lovcrafts Geschichten haben tiefen Eindruck in der Horror-Literatur hinterlassen und gelten auch heute noch als einige der wichtigsten Werke des Genres. Auch in der Contendo Media-Hörspielreihe „Midnight Tales“ wurden bereits einige Geschichten des Autors umgesetzt, in der Nummer 87 ist nun ein weiteres hinzugekommen. „Das Ding auf der Schwelle“ transportiert die Geschichte dabei in die heutige Zeit mit ihren anderen technologischen Möglichkeiten und dementsprechend einer anderen Ästhetik, was noch einmal für eine andere Ausstrahlung sorgt. Dabei ist auch die Erzählweise mit dem Verhör von Daniel gelungen, der Rahmen mit den vielen Spielszenen wirkt lebendig und sorgt für eine dynamische Wirkung. Denn so können nebenbei auch unheilvolle Ankündigungen oder neue Ereignisse in der Gegenwart eingebunden und die verschiedenen Zeitebenen so in Einklang gebracht werden. Mit einer Laufzeit von unter 40 Minuten ist Kennern der Vorlage natürlich klar, dass einiges gekürzt werden musste und die Handlung merklich gestrafft wurde. Puristen mag dies unangemessen erscheinen, genau das sorgt aber auch für eine sich schnell und eingängig entwickelnde Handlung, sodass eine gelungene Episode der Reihe entstanden ist.

      Bastian Sierich ist in der Rolle des Daniel Upton zu hören und übernimmt dabei sowohl Dialoge in Vergangenheit und Gegenwart sowie die Erzähltexte. Er spricht dabei lebendig und ausdrucksstark, verstärkt die jeweilige Stimmung und lenkt die Aufmerksamkeit sowohl auf den Ablauf als auch auf gelungene Details. Marcel Mann spricht Edward Derby sehr dynamisch, er passt sich den verschiedenen Stimmungen überzeugend an, kann eine Hochstimmung ebenso wie Verzweiflung oder Schrecken heraufbeschwören und trifft dabei den richtigen Ton. Wolfgang Pampel und Erik Schäffler übernehmen das Verhör von Daniel in der Rolle zweier Officer, ihre Szenen bekommen dabei eine harte und schnelle Ausstrahlung, aber auch die Verwunderung der beiden zu einigen Themen passt gut in die Handlung. Auch Katharina Gast, Derya Flechtner und Horst Naumann sind zu hören.

      Akustisch werden immer wieder andere Stimmungen geschaffen, wozu auch gerne im Hintergrund schwelende Melodien eingesetzt werden. Dabei gibt es durchaus kleinere Experimente, die ich als gelungen empfunden habe. In den Szenenwechseln oder besonders markanten Momenten sind diese auch mal lauter und ausdrucksstärker eingesetzt. Auch die Geräuschkulisse ist überzeugend und vielseitig, zumal mal die Szenen aus Vergangenheit und Gegenwart gut voneinander unterscheiden kann.

      Eine typische Veranda, beleuchtet in grünlich-gelblichem Licht, dazu die schattenhafte Gestalt eines Mannes mit tief ins Gesicht gezogenem Hut und rot leuchtenden Augen – das Titelbild der Episode ist wieder in typisch grobkörnigen und leicht skurrilen Stil gehalten. Durch die Farbgebung kommt das Motiv wieder gut zur Geltung.

      Fazit: Der Transport von „Das Ding auf der Schwelle“ in die Gegenwart ist gut gelungen und fügt noch eine reizvolle Ästhetik hinzu, wobei wegen der kurzen Laufzeit aber auch einiges weggelassen wird. Auch wenn dies die Intensität des Originals etwas schmälert, entsteht durch die dynamische Erzählweise mit den vielen Wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart eine sogartige Wirkung, die mir sehr gefallen hat.

      VÖ: 2. Februar 2024
      Label: Contendo Media
      Bestellnummer: 9783967624823
      :besserwisser: