Endlich gelöst: Die Rätsel der drei ???-Klassiker. Folge 3: Der Karpatenhund

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    • Endlich gelöst: Die Rätsel der drei ???-Klassiker. Folge 3: Der Karpatenhund

      Hallo allerseits! :winke:

      Willkommen zu einer neuen Folge meiner Reihe, in der ich versuche, die Fragen zu klären, die in den drei ???-Hörspielen offen bleiben, weil H.G. Francis die Bücher für seine Hörspielfassungen mehr oder weniger stark kürzen und vereinfachen musste.

      Diesmal habe ich mir den Karpatenhund vorgenommen, eine Folge, die den Namen „Klassiker“ so sehr verdient, wie kaum eine andere. Sie war schon immer meine absolute Lieblingsfolge – und soviel ich weiß, geht das auch vielen anderen so. Umso interessanter war es für mich, ihre offenen Geheimnisse unter die Lupe zu nehmen.

      Dieser Artikel erschien ursprünglich bei clh-board.net. Ich habe ihn aber für die Veröffentlichung hier bei hoergruselspiele.de noch einmal überarbeitet. :buerowinke:

      Wie immer wünsche ich viel Spaß beim Lesen und Gewinnen neuer Erkenntnisse. Vorher kann es allerdings nicht schaden, die Folge noch einmal zu hören, um selbst beurteilen zu können, ob alle Fragen geklärt sind. :D

      Wie sehen die örtlichen Gegebenheiten aus? Zu welcher Jahreszeit spielt die Geschichte? Wohnen in dem Appartementhaus nur die von Mr. Prentice aufgezählten Personen?
      Das Appartementhaus liegt nicht in Rocky Beach, sondern in Los Angeles. Es ist in einem Rechteck gebaut, in der Mitte liegt der Innenhof mit dem Swimmingpool. Vom Innenhof führen Außentreppen hinauf zu den Eingangstüren einiger Wohnungen. Auch die Wohnung von Mr. Prentice ist auf diese Weise vom Innenhof her zugänglich.

      Der Innenhof ist auf zwei Wegen erreichbar: Einmal über das Haupttor an der einen Schmalseite des Hauses. Direkt neben dem Tor liegt die Wohnung von Mrs. Boogle (die im Buch übrigens Mrs. „Boggle“ heißt). Der andere Eingang liegt auf der anderen Schmalseite des Hauses. Dahinter liegt die Straße, wo der verstorbene Künstler Edward Niedland wohnte. Durch diesen Nebeneingang kam der Dieb (Mr. Murphy) in den Innenhof gerannt, nachdem er den Karpatenhund gestohlen hatte. Er rannte jedoch durch das Tor auf der anderen Seite gleich wieder hinaus und verschwand in der Kirche.

      Die Kirche liegt direkt neben dem Appartementhaus und kann von Mr. Prentices Arbeitszimmer aus gesehen werden. Neben der Kirche wiederum steht das Pfarrhaus.

      Die Geschichte spielt in der Woche vor Weihnachten. Die meisten Mieter sind zu Verwandten oder Freunden gereist. Daher halten sich im Appartementhaus wirklich nur die von Mr. Prentice aufgezählten Personen auf, alle anderen Mieter sind verreist.

      Was erfährt man im Buch noch über Mr. Prentice?
      Er ist Anfang 70, sein Vater war ein reicher Immobilienmakler. Mr. Prentice erbte sein Vermögen und kann es sich daher leisten, wertvolle Kunstgegenstände zu sammeln. In seiner Wohnung wimmelt es dementsprechend von Gemälden, Porzellanfiguren, usw.

      Wie groß ist eigentlich der Karpatenhund?
      Er ist von der Unterseite des Glassockels bis zu den Ohrspitzen knapp 20 Zentimeter hoch.

      Warum befand sich der Karpatenhund zum Zeitpunkt des Diebstahls immer noch im Haus des 2 Wochen zuvor gestorbenen Künstlers Edward Niedland?
      Edward Niedland hatte den Karpatenhund, kurz bevor er überraschend an einer Lungenentzündung starb, fertig gestellt und an eine Galerie gegeben, die eine Ausstellung seiner Werke veranstaltete. Als die Ausstellung endete, war er bereits verstorben.

      Daher kümmerte sich sein Bruder Charles darum, die Werke ihren Eigentümern zurückzubringen. Er wollte Mr. Prentice den Karpatenhund eigentlich an dem Abend zurückgeben, als dieser zum ersten Mal Besuch von den drei ??? bekam. Vorher ging er kurz ins Haus seines verstorbenen Bruders, um dessen Büchersammlung durchzusehen. Als er damit fertig war, verließ er das Haus, um etwas essen zu gehen und ließ den Karpatenhund zurück. Als er zurückkam, sah er durchs Fenster, dass ein Einbrecher im Haus war. Er rief sofort die Polizei, die so schnell vor Ort war, dass Murphy vor ihr davonlaufen musste.

      Wie gelang es Mr. Murphy nach dem Einbruch, der Polizei zu entkommen?
      Er flüchtete in die Kirche, in der viele Statuen auf Sockeln stehen. Er entdeckte das Kostüm des heiligen St. Patrick (das dort lag, weil am Tag zuvor Kinder der Gemeinde ein Kirchenspiel eingeübt hatten), zog es sich über, stieg auf einen leeren Sockel und blieb reglos stehen. Als die Polizisten die Kirche durchsuchten, hielten sie ihn für eine Statue. 8) Nachdem die Polizei wieder abgezogen war, wollte Murphy sich unbemerkt entfernen – doch plötzlich betrat der Mesner Earl die Kirche, um dort noch einmal nach dem Rechten zu sehen, allerdings wie üblich bei abgeschaltetem Licht. Earl schaltete immer alle Lampen aus, weil er sich einbildete, damit der Kirchengemeinde Geld zu sparen. Murphy versetzte ihm einen Schlag auf den Kopf, Earl brach ohnmächtig zusammen und Murphy flüchtete. Den Karpatenhund ließ er zurück, weil er immer noch Polizisten auf der Straße vermutete, die ihn durchsuchen könnten.

      Wie konnte Mr. Murphy so kurz nach dem Einbruch bei Mr. Prentice anrufen? Er versteckte sich doch gerade in der Kirche?
      Eben. Dieser Anruf war gar nicht möglich. Deshalb gibt es ihn im Buch nicht. :hinterhaeltig:

      Was erfährt man im Buch noch von der Legende des Karpatenhundes?
      Laut der Legende war der Karpartenhund ja der Geist eines Edelmannes, dessen ausgehungerte Jagdhunde ein Kind getötet hatten. Der Vater des Kindes hatte daraufhin aus Rache den Edelmann erschlagen. Nachdem der Edelmann tot war, schlich – so ging die Legende weiter – in dunklen Nächten winselnd ein riesenhafter, halbverhungerter Hund durch das Karpatendorf. Die Rippen stachen aus seinem Fell hervor. Die Dorfbewohner stellten ihm aus Furcht Futter hin, aber der Hund wollte oder konnte nicht fressen. Darin lag eine fürchterliche Gerechtigkeit, denn der Edelmann war als Karpatenhund immer genauso ausgehungert, wie es zuvor auch seine Hunde gewesen waren… :skull2:

      Wie konnte Mrs. Boogle in die Wohnung von Mr. Prentice eindringen? Mr. Prentice hatte sich doch extra ein neues Schloss einbauen lassen, „um dieses neugierige Weibsbild fernzuhalten“?
      Als Mr. Prentice einmal verreist war, rief Mrs. Boogle einen Schlüsseldienst. Sie behauptete, sie brauche einen Schlüssel für Mr. Prentices Wohnung, weil es dort vielleicht einen Rohrbruch gegeben habe. Der Schlosser baute daraufhin das neue Schloss aus, fertigte für Mrs. Boogle einen Zweitschlüssel an und baute es wieder ein. Da er schon öfter für Mrs. Boogle gearbeitet hatte, fragte er nicht weiter nach. Nachdem die drei ??? Mrs. Boogle überführt haben, nimmt Mr. Prentice ihr den Schlüssel natürlich ab.

      Hält sich Mr. Hassel wirklich ein Dutzend Katzen in seiner Wohnung?
      Nein. Im Buch besitzt Mr. Hassel nur eine einzige Katze. Er wird aber trotzdem „Katzenmann“ genannt, weil er jeden Nachmittag um 17 Uhr eine Fütterung von diversen wilden Katzen der Umgebung vor seiner Haustür veranstaltet.

      Gibt es Sand an dem Pool im Innenhof?
      Da im Hörspiel Elmquist den drei ??? ein Mandala „in den Sand“ zeichnet, dachte ich immer, am Pool des Appartementhauses gäbe es Sand wie an einer Beach Bar. Aber im Buch ist der Innenhof um den Pool herum komplett gefliest, ohne Sand. Stattdessen zeigt Elmquist den drei ??? ein Buch, in dem ein Mandala abgebildet ist.

      Wer ist eigentlich die vom Pfarrer erwähnte Mrs. O’Reilly?
      Der Pfarrer (er heißt McGovern) wohnt neben der Kirche im Pfarrhaus. Mrs. O’Reilly (eine abergläubische Irin) ist bei ihm als Haushälterin beschäftigt. Sie behauptet, dass der Geist eines verstorbenen früheren Pfarrers in der Kirche herumspukt. :schreck:

      Wie schaffte es Mr. Murphy, Justus in der Kirche einzuschließen?
      Im Buch sieht Peter von Mr. Prentices Arbeitszimmer, dass spätabends in der Kirche plötzlich ein schwaches Licht brennt. Justus schleicht sich (ohne Bob) in die Kirche. Vorne am Altar sieht er im Schein einer Kerze die Gestalt eines alten Pfarrers stehen … plötzlich löscht dieser die Kerze, jemand anders stößt Justus zur Seite, rennt aus der Kirche und schließt die Tür von außen ab. Nachdem Justus von Pfarrer McGovern, Mrs. O’Reilly und einem Polizisten (den der Pfarrer sicherheitshalber gerufen hatte) befreit wurde, stellt sich heraus, dass der Ersatzschlüssel zur Kirche, der im Pfarrhaus immer an der Garderobe hängt, verschwunden ist.

      Murphy hatte von dem Ersatzschlüssel gewusst, sich damit Zutritt zur Kirche verschafft und den Karpatenhund geholt, als plötzlich Justus auftauchte. Er stieß ihn zur Seite und schloss ihn ein. Dabei war Murphy allerdings nicht als Pfarrer verkleidet. Wer die geheimnisvolle Pfarrersgestalt war, die am Altar stand, bleibt daher zunächst ungeklärt … Erst am Schluss des Buches stellt sich heraus, dass es Pfarrer McGovern war. Da Mrs. O’Reilly keinen Tabakgeruch im Pfarrhaus duldet, hat McGovern sich angewöhnt, heimlich in der Kirche zu rauchen. :green: An dem bewussten Tag hatte er seine Pfeife am Altar liegenlassen und kam abends zurück, um sie zu holen. Er stand gerade vorne am Altar, als Justus die Kirche betrat. Der Pfarrer löschte schnell die Kerze und schlüpfte durch einen Nebenausgang aus der Kirche hinaus. Daher bekam er zunächst nicht mit, was Justus passierte.

      Warum geht Mr. Murphy immer schon um 5 Uhr morgens in sein Büro?
      5 Uhr in Los Angeles ist gleich 8 Uhr in New York. Und da Murphy Börsenmakler ist, muss er sich nach den Öffnungszeiten der Börse an der New Yorker Wall Street richten.

      Warum versteckte Murphy den Karpatenhund nicht einfach in seiner Wohnung? Das wäre doch viel einfacher gewesen, als ihn im Swimmingpool zu verbergen und dann Miss Chalmers und Mrs. Boogle auszuschalten?
      Murphy befürchtete, dass die neugierige Mrs. Boogle (die ja einen Zentralschlüssel für alle Wohnungen besaß) in seiner Wohnung herumschnüffeln und den Hund entdecken könnte. Deshalb wählte er den Pool als Versteck.

      Hat Murphy durch seine Aktionen das Leben von Miss Chalmers und Mrs. Boogle gefährdet?
      Nein. Die Pralinen waren handelsübliche, die Murphy kaufte und dann mit einem Mittel versah, von dem Miss Chalmers stark übel werden musste. Der Sprengsatz in Mrs. Boogles Auto war ebenfalls harmlos, dafür aber sehr laut. Mrs. Boogle sollte sich so erschrecken, dass sie auf die Reinigung des Beckens verzichten würde. Murphy hatte die Zutaten für den Sprengsatz gekauft, nachdem er mit angehört hatte, wie Mrs. Boogle die Reinigung angekündigt hatte. Dafür war er (wie die drei ??? beobachteten) spätabends noch einmal mit dem Auto weggefahren.

      Woher wusste Mr. Murphy von Mrs. Boogles Plan, das Becken zu säubern? Als Mrs. Boogle das ankündigte, war Murphy doch mit Miss Chalmers unterwegs ins Krankenhaus?
      Hier enthält das Hörspiel einen Logikfehler. :D Im Buch wird Miss Chalmers von Murphy und Mrs. Boogle gemeinsam ins Krankenhaus gebracht. Als sie wieder zurück sind, erwähnt Mrs. Boogle in Anwesenheit von Murphy ihre Reinigungspläne.

      Welchen Plan verfolgte Murphy, als er den Brand in seiner Wohnung legte (außer von sich abzulenken)?
      Er brauchte auch einen Vorwand, um ins Krankenhaus zu kommen (das übrigens recht nahe am Appartmenthaus und am Park liegt, wo das Lösegeld übergeben werden soll). Er wusste, dass zur Weihnachtszeit nicht viele Patienten dort sein würden und dementsprechend auch nicht viel Personal. Er konnte also ungehindert ein- und ausgehen. Ein perfektes Alibi, um das Lösegeld abzuholen.

      Wie kommt Justus letztlich darauf, dass Mr. Murphy der Dieb ist?
      Der Dieb musste jemand aus der unmittelbaren Umgebung sein, der z.B. von den Gewohnheiten der Mieter und dem Kirchenschlüssel im Pfarrhaus wusste. Sonny Elmquist konnte es nicht gewesen sein, denn er schlief während des Einbruchs, da er eine Nachtschicht im Supermarkt hinter sich hatte. Der Neffe von Mr. Murphy (Harley Johnson) hatte ein Alibi. Mr. Hassel hätte niemals den Übergabezeitpunkt des Lösegeldes auf 17 Uhr gelegt, da er um diese Zeit stets die Katzen fütterte und eine Abweichung von dieser Gewohnheit aufgefallen wäre. Miss Chalmers und Mrs. Boogle waren ausgeschaltet worden. Blieb also nur Mr. Murphy.

      Wie ist Sonny Elmquist in die Geschichte involviert?
      Im Hörspiel ist Elmquist nur der Verursacher der Lichtblitze, hat aber ansonsten nichts mit dem Fall zu tun.

      Im Buch ist das anders: Hier ist Mr. Prentice nicht nur wegen der Lichtblitze beunruhigt, sondern auch, weil er manchmal nachts eine fremde Person in seiner Wohnung sieht, die eine Ähnlichkeit mit Sonny Elmquist hat. Daher glaubt er auch, dass es bei ihm „spukt“.

      Allerdings wird das im Buch (jedenfalls in der deutschen Übersetzung, die mir vorliegt) erst erwähnt, als Bob zu Professorin Arbiter fährt (der Leiterin des Instituts für Neurologie und Psychatrie an der Universität), um von ihr eine mögliche Erklärung für das rätselhafte Auftauchen von Elmquist in Mr. Prentices Wohnung zu bekommen. Insofern ist das Buch hier ziemlich unstimmig. :augenroll:

      Professorin Arbiter vermutet, dass Elmquist ein Schlafwandler sein könnte. Das stellt sich im weiteren Verlauf des Buches als wahr heraus. Sobald Elmquist schlafwandelt, ist er auch psychisch beeinflussbar und „lenkbar“. Mrs. Boogle erkannte diese Schwäche und machte sie sich zunutze. Sie gab Elmquist manchmal, wenn sie ihn spät abends im Hof schlafwandelnd antraf, den Nachschlüssel zu Mr. Prentices Wohnung und „befahl“ ihm, dort jeweils ca. 15 Minuten zu spionieren. Immer wenn Elmquist danach zurückkam, nahm sie ihm den Schlüssel wieder ab und fragte, was er herausgefunden habe.

      Eines Tages fand Elmquist in Mr. Prentices Schreibtisch ein Dokument über den Kauf des Karpatenhundes. Bei einer anderen Gelegenheit hörte er das Telefongespräch mit, in dem Mr. Prentice mit Charles Niedland verabredete, wann dieser ihm den Karpatenhund zurückbringen sollte. Charles Niedland hatte dabei angekündigt, er würde an jenem Abend zuerst mit dem Karpartenhund in die Wohnung seines toten Bruders gehen und dort die Büchersammlung durchsehen.

      Elmquist erzählte all dies im schlafwandlerischen Zustand Mr. Murphy. Murphy hatte von dem Künstler Edward Niedland gehört und ahnte, dass es sich bei dem Karpartenhund um ein wertvolles Kunstwerk handeln musste. Da er in Geldschwierigkeiten war, beschloss er, den Hund an dem bewussten Abend zu stehen. Da er Gegenwehr von Charles Niedland befürchtete, nahm er einen Revolver mit. Doch er hatte Glück, weil Charles das Haus verließ, um essen zu gehen und den Hund zurückließ.

      Elmquist beobachtete Murphy zufällig dabei, wie dieser den Hund im Pool versteckte. Da er jedoch gerade wieder schlafwandelte, unternahm er nichts. Erst als er sich später an seine Beobachtung erinnerte, holte er den Hund aus dem Pool – und wurde dabei von den drei ??? gestellt. Denn Justus hatte, nachdem er den Hund gefunden hatte, Mr. Prentice dazu überredet, ihn wieder in den Pool zurückzustellen, um den Dieb ertappen zu können, wenn er ihn holt. Als die drei ??? Elmquist zur Rede stellen, kann dieser sich mit ihrer Hilfe nach und nach an einige Dinge erinnern, z.B. dass er einmal dabei erwachte, als er Mrs. Boogle den Nachschlüssel zurückgab.

      Warum und wie hat Elmquist die Lichtblitze erzeugt?
      Im Buch haben die drei ??? schon früh den Verdacht, dass Elmquist hinter den Lichtblitzen steckt, denn kurz nach einem Blitz hat Justus eine Gestalt unten auf der Straße gesehen, die Elmquist ähnlich sah. Die drei ??? können sich aber nicht erklären, wie Elmquist die Blitze erzeugt, denn schließlich liegt Mr. Prentices Wohnung sechs Meter über der Straße.

      Elmquist konnte sich zwar nie an seine nächtlichen Besuche in Mr. Prentices Wohnung erinnern – doch das Mandala an der Decke des Arbeitszimmers blieb ihm in Gedächtnis. Er wollte es unbedingt immer wieder ansehen. Also stellte sich manchmal abends direkt unter das Arbeitszimmer, in einer Hand einen Spiegel, in der anderen eine Taschenlampe. Er hielt den Spiegel so, dass sich das Mandala darin spiegelte, und leuchtete es dann mit der Taschenlampe an. Der Strahl brach sich in der Glasscheibe vor dem Mandala und wurde von dort in den Raum gelenkt, so dass er aussah wie ein Blitz.

      Was wird am Schluss aus Mrs. Boogle und Sonny Elmquist?
      Mrs. Boogle ist nach dem Vorfall mit dem Sprengsatz im Auto unverzüglich zu ihrer Schwester nach Santa Monica gefahren und dort geblieben. Das Appartementhaus bekommt auf Initiative von Mr. Prentice eine neue Verwalterin, die nicht die Mieter ausspioniert. :)
      Sonny Elmquist zieht ebenfalls aus und nimmt sich eine Wohnung in West Los Angeles. Da er seine „Taten“ im Zustand des Schlafwandelns verübt hat, kann man ihn nicht belangen.


      So, das war’s. Diesen Fall habe ich besonders sorgfältig analysiert, eben weil es wie gesagt meine Lieblingsfolge ist. Sie ist es auch jetzt noch, nachdem ich die ganzen Details aus dem Buch kenne, die den Fall zum Teil noch raffinierter machen. Ich hoffe also, ich habe alle Rätsel gelöst und ihr hattet Spaß beim Lesen.

      Ich verabschiede mich wieder mal und sage: Bis zur nächsten „Endlich gelöst“-Episode! :winke:
    • @Uwe Ja, ich danke auch für die tolle, ausführliche Gegenüberstellung! :thumbsup:

      Der Fall war einer der ersten beiden, die ich als Kind gelesen habe, aber seitdem höchstens noch einmal, obwophl er nach wie vor in meiner DDF-Buchsammlung ist.
      Deshalb konnte ich mich an all die vielen Unterschiede bzw Weglassungen längst nicht mehr erinnern.
      Aber gab es nicht gerade zum "Karpatenhund" noch eine Urfassung, die nie bei uns erschienen ist?
      Also eine, in der es bezüglich der Blitze oder des Verhaltens von Sonny noch "mystischer" ablief, weil er einen Astralkörper entwickeln und damit in die Wohnung gelangen konnte?
      Meine, ich hätte da mal was zu gelesen irgendwo (im Zweifelsfall auf der r-b-com), aber man habe das halt in späteren Fassungen abgeändert bzw für die deutsche nie übernommen. :gruebel:
    • Ganz toll wieder einmal!!!
      :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:

      Uwe schrieb:

      Dieser Artikel erschien ursprünglich bei clh-board.net. Ich habe ihn aber für die Veröffentlichung hier bei hoergruselspiele.de noch einmal überarbeitet.
      Das hättest du gar nicht schreiben müssen, ich hätte es mir hier sowieso noch einmal durchgelesen :zwinker: =)
      Ich war aber kurz davor im CLH noch einmal es zu lesen und dann zu versuchen die Überarbeitungen zu finden. :kopffass: =)
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten
    • Agatha schrieb:

      Aber gab es nicht gerade zum "Karpatenhund" noch eine Urfassung, die nie bei uns erschienen ist?

      Also eine, in der es bezüglich der Blitze oder des Verhaltens von Sonny noch "mystischer" ablief, weil er einen Astralkörper entwickeln und damit in die Wohnung gelangen konnte?
      Meine, ich hätte da mal was zu gelesen irgendwo (im Zweifelsfall auf der r-b-com), aber man habe das halt in späteren Fassungen abgeändert bzw für die deutsche nie übernommen. :gruebel:
      Hallo Agatha,

      herzlichen Dank für dein positives Feedback. :]

      Jetzt, wo du es schreibst, fällt mir auch wieder ein, dass ich mal irgendwo etwas von einer Urfassung und "Astralkörper" gelesen habe.

      Ich bin aber sehr froh, dass man das für die deutsche Fassung nicht übernommen hat, denn die Abenteuer der drei ??? (zumindest alle, die mir bekannt sind, aber ich bin da kein Experte) verlassen ja nie den Boden des tatsächlich Möglichen und rutschen nie in den Bereich des Irrealen ab.

      Aber vielleicht gab es ja sogar mal eine deutsche Erstübersetzung, in der man das drin gelassen hat? Und es wurde erst in einer zweiten Übersetzung für eine Neuauflage rausgenommen? :schulter:

      Jedenfalls war man in der Übersetzung, die ich für meinen Vergleich benutzt habe, da etwas schlampig. Mr. Prentice erzählt den drei ???, als diese zu ihm kommen, nur von den Lichtblitzen und dass in seiner Abwesenheit immer wieder jemand in seine Wohnung eindringt. Aber nicht, dass er in seiner Wohnung Sonny Elmquist gesehen hat. Das kommt wie gesagt erst in dem Gespräch zwischen Bob und der Professorin zur Sprache.
    • Die deutsche Erstauflage entsprach noch der Originalfassung, wo Elmquist seinen Astralkörper auf Reisen schickt. Das war dem Verlag aber letztlich wohl doch zu schräg, also ließ man Leonore Puschert (wie auch bei der „Silbernen Spinne“) großflächig umschreiben. Ab der Zweitauflage gab es dann nur noch diese Version.
    • War wieder sehr interessant, lieber @Uwe.
      Sehr gerne bitte mehr davon.
      Dass Sonny Elmquist praktisch im Raum verstofflicht, hätte ich jetzt auch nicht so prickelnd gefunden. Hätte die Lösung, dass er sich durch das angeleuchtete Mandala spiegelt, zwar interessant, aber nicht wirklich glaubwürdig gefunden. Finde da die Hörspiel-Variante, dass er das Mandala sehen möchte, ausreichend. Als Grundidee aber, dass er im Raum erscheint, hätte dem Hörspiel mehr Mystik gegeben. Schade drum.
      no disc, no fun
    • Milo schrieb:

      Die deutsche Erstauflage entsprach noch der Originalfassung, wo Elmquist seinen Astralkörper auf Reisen schickt
      Ah, ja, danke! :zustimm:
      Ich wusste es, wie gesagt, nicht mehr so ganz genau.
      Meine Auflage ist schon nicht mehr die erste gewesen, von daher ohne Astralkörper.
      Das wäre halt auch wirklich ein bisschen Macabros-mäßig gewesen. =)
    • Hab jetzt intresse-halber die Folge nochmal gehört und finde gleich am Anfang folgende Szene sehr interessant:
      Als die drei Detektive bei Mister Prentiss in der Wohnung die Blitze sehen, meint Bob:"Just, du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.". Er spricht also genau das an, was im Buch geschieht und im Hörspiel nicht übernommen wurde. Ob dieser Satz absichtlich so reingeschrieben wurde?
      no disc, no fun
    • O.F.Tyler schrieb:

      Hab jetzt intresse-halber die Folge nochmal gehört und finde gleich am Anfang folgende Szene sehr interessant:
      Als die drei Detektive bei Mister Prentiss in der Wohnung die Blitze sehen, meint Bob:"Just, du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.". Er spricht also genau das an, was im Buch geschieht und im Hörspiel nicht übernommen wurde. Ob dieser Satz absichtlich so reingeschrieben wurde?
      Nein, dieser Satz steht auch im Buch (nur stammt er dort von Peter), wurde also von H.G. Francis wortgenau ins Hörspiel übernommen.
    • @Uwe Du bist ja ein wahrer Wissensquell. Vielen Dank auch für diese Info.
      Fand diesen Satz jetzt mit dem Hintergrundwissen jedenfalls sehr auffallend. Hätte es lustig gefunden, wenn H.G.Francis den Satz eingebaut hätte, um auf die Ursprungshandlung hinzuweisen.

      Bin auf deine nächste Folge gespannt.
      no disc, no fun