Horror-Tales - 1 - Es wird dich holen

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    • Horror-Tales - 1 - Es wird dich holen

      Horror-Tales – 1. Es wird dich holen

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      In einer abgelegenen Gegend der USA verunglückt ein Überlandbus in einem Schneesturm. Die Geschwister Aspen, Betreiber eines nahegelegenen Motels, eilen sofort zur Hilfe, können aber nicht mehr alle Insassen retten. Wegen des Blizzards von der Außenwelt abgeschnitten nisten sich alle gemeinsam in dem einsamen Haus ein. Und nicht nur einer von ihnen hütet ein Geheimnis, sodass die Emotionen schnell hochkochen…

      Nachdem die „Midnight Tales“ von Contendo Media viele Hörende überzeugend konnten, wird mit „Horror-Tales“ des gleichen Labels nun ein ähnliches Konzept verfolgt. Zumindest die erste Episode „Es wird dich holen“ ist mit einer Laufzeit von über 60 Minuten aber in etwa doppelt so lang wie der etablierte Vorgänger und erzählt eine eher klassische Horrorgeschichte. Dabei werden vor dem Busunfall einige Charaktere vorgestellt und schon einige Verdachtsmomente aufgebaut, mit dem klanglich recht dramatisch umgesetzten Unglück und der Beschreibung des eingeschneiten Hotels intensiviert sich die Handlung aber natürlich noch einmal. Danach werden verschiedene Elemente miteinander kombiniert: heftige Streitigkeiten innerhalb der Gruppe, andererseits das Zusammenwachsen der unfreiwillig Verbündeten, aber auch ein brutaler Mord, düstere Heimlichtuerei und merkwürdige Geräusche, die im Haus erklingen. Das anwachsende Grauen, den die Gruppe dabei erlebt, ist gelungen umgesetzt und sorgt für einige intensive Momente. Dazu passt auch die eher langsame Erzählweise, die den verschiedenen Elementen viel Aufmerksamkeit widmet, damit die eingebrachten Ideen sich auch richtig entfalten können. Wer also Horrorgeschichten mag, in denen es rechts und links von der eigentlichen Handlung noch anderes zu entdecken gibt, ist hier richtig.

      Holger Umbreit spricht die Rolle des Andrew Parsons, der neben den unheimlichen und dramatischen Momenten auch in seinem persönlichen Schicksal überzeugend reagiert und verschiedene Aspekte seiner Persönlichkeit zeigen kann. Rubina Nath spricht die Motelbetreiberin Kira Aspen mit einfühlsamem und zugänglichem Klang in der Stimme, was in den passenden Momenten für eine zurückhaltende und warme Stimmung sorgt, aber auch andere Stimmungen vermittelt sie glaubhaft. Sabine Arnhold spricht die bissige und unfreundliche Kate Stockley sehr kraftvoll und mit dominanter, sarkastischer Stimme. Allerdings wirkt das oft recht übertrieben und aufgesetzt. Auch Dana Friedrich, Kai Taschner und Roman Wolko sind zu hören.

      Für die verschiedenen Szenen wurde eine sehr plastische akustische Gestaltung geschaffen, bei der zahlreiche Geräusche durchaus lautstark eingebaut wurden und damit sehr präsent wirken. Gepaart wird dies mit ebenso prägnanten musikalischen Klängen, die insbesondere elektronisch erzeugt wurden und die düstere Atmosphäre unterstreichen. Das ist sehr prägnant und hat nur wenig Raum für leise Zwischentöne, ist aber durchaus wirkungsvoll.

      Das Titelbild ist in einem modernen und düsteren Comicstil gehalten, was ansprechend wirkt. Die beiden dunkelvioletten Klauen, die aus der Wand ragen, lenken direkt die Aufmerksamkeit auf sich, mit dem frisch gemachten Bett und dem „Willkommen“-Schild wird noch der Schauplatz eingebracht. Der Schriftzug ist schlicht, aber ansprechend und wirkungsvoll.

      Fazit: Die erste Episode der „Horror-Tales“ ist eine langsam, aber sehr unterhaltsam erzählte Gruselgeschichte, die sich nach und nach aufbaut. Die Szenerie ist sehr dicht, durch die Begrenzung von Zeit und Ort kommt eine sehr intensive Stimmung auf. Dass neben dem eigentlichen Horror noch Platz für andere Geschichten der Figuren ist, lässt die Geschichte lebendiger wirken, zumal man so mehr mit den Figuren mitfiebert. Ein gelungener Start, der das Interesse auf die kommenden Episoden stärkt.

      VÖ: 24. November 2023
      Label: Contendo Media
      Bestellnummer: 978-3-96762-430-4
      :besserwisser: