Sherlock Holmes & Co - 68 - Der kalte Hauch der Rache

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      Sherlock Holmes & Co – 68. Der kalte Hauch der Rache

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      Die tote Frau, die aus den Wassern der Themse gezogen wird, wird ausgerechnet als Gwen Staffort identifiziert, die Frau von Scotland Yard-Ermittler Geoffrey. Alles deutet zunächst auf einen Selbstmord hin, sogar ein Abschiedsbrief mit einigen Anschuldigungen an Geoffrey wird gefunden. Doch Mycroft Holmes vermutet eine Attacke gegen Geoffrey persönlich, doch dieser muss sich erst einmal fangen – noch schwelt seine Wut zu sehr…

      Die Episoden von „Sherlock Holmes & Co“ sind grundsätzlich in sich abgeschlossen, und das gilt auch für die 68. Episode. Doch „Der kalte Hauch der Rache“ hat auch einige Bezüge zu früheren Ereignissen, was noch mehr Spaß macht, wenn man diese auch kennt. Dabei gibt es direkt zu Beginn eine intensive Szene, die bereits einige Hinweise zum Verlauf gibt und die Hintergründe um Gwens Selbstmord beleuchtet, was sehr reizvoll geraten ist. Wie danach Geoffrey von seinem Verlust erfährt und die erste Zeit von Schuld, Wut und Verzweiflung erlebt, ist dann intensiv und stellenweise sehr emotional geraten. Mycroft Holmes‘ Umgang mit seinen Stimmungen stellt auch diese Figur noch einmal in ein interessantes Licht und gibt Hörern des Serienuniversums einen reizvollen Einblick in seine Denkweise. Schön, dass auch dabei schon weitere Andeutungen und Hinweise auf die Auflösung des Falls gegeben werden. Die Ermittlungen führen Geoffrey anschließend durch London, was dynamisch und mit verschiedenen Stimmungen versehen ist. Das gipfelt dann in einen sehr intensiven Abschluss, der zwar nicht mehr vollkommen überraschend für die Zuhörenden ist, aber dennoch spannend und aufregend geraten ist. Besonders der Zweispalt eine Person mit einem gelungenen Gedankenspiel bringt dabei eine ungewohnte wie gelungene Ausstrahlung mit sich – samt eindringlicher Schlussszene natürlich.

      Björn Schalla gestaltet die Figur des Geoffrey Stafford in dieser Episode besonders eindringlich und emotional. Wie er den Verlust seiner Ehefrau über verschiedene Gefühle verarbeitet und am Ende noch einmal eine ganz andere Seite zeigen kann, ist sehr lebendig geraten. Liane Rudolph schafft bereits zu Beginn als Ludmilla Ivanova eine geheimnisvolle Atmosphäre und legt einen gewissen Grad an Kälte in ihre Stimme, der ihre Szenen sehr eingängig wirken lässt. Und auch Erich Räuker bringt hinterlässt trotz seines vergleichsweise kurzen Auftritts einen bleibenden Eindruck und setzt in einem Moment kompletter Verwirrung auf eine sehr standhafte Sprechleistung. Auch Tetje Mierendorf, Oliver Stritzel und Mia Diekow sind zu hören.

      Die Episode hat zahlreiche eingängige Höhepunkte, die auch akustisch entsprechend hervorgehoben werden, beispielsweise indem im Gegensatz zu anderen Szenen auch hier musikalische Begleitung zu hören ist – diese bietet ansonsten eher in den Szenenwechseln eine passende Atmosphäre. Die Geräuschkulisse ist jeweils gut auf die verschiedenen Szenerien angepasst, die Dialoge stehen aber durchgängig im Vordergrund.

      Der Durchgang zu einem Innenhof wurde als Kulisse für das Titelbild gewählt. Der Mann, der dem Betrachter den Rücken zuwendet, wird durch das einströmende Gegenlicht nur silhouettenhaft sichtbar gemacht. Die Fotografie in Sepiatönen ist ja seit Anbeginn der Serie ein fester Bestandteil der Cover, kommt hier aber auch wieder gut zur Geltung.

      Fazit: „Der kalte Hauch der Rache“ ist eine sehr starke Episode der Serie, die mit ihrem sehr persönlichen Bezug zu einem der Ermittler viele emotionale Momente bereithält. Das funktioniert auch sehr gut, wenn man hier zum ersten Mal von den Figuren erfährt, da alle wesentlichen Fakten nebenbei eingebaut werden. Der Fall ist nicht sonderlich verschlungen, aber sehr intensiv erzählt und mit vielen markanten Szenen versehen – inklusive eines ungewöhnlichen und packenden Finales.

      VÖ: 10- November 2023
      Label: Romantruhe Audio
      Bestellnummer: 9783864738395
      :besserwisser: