BILD COMIC BIBLIOTHEK
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(Sollte das selbst geschossene Foto der Bücher in meinem Regal nicht erwünscht / erlaubt sein, Bitte einfach mit diesem Text löschen.)
Unter dem Titel "Comic Bibliothek" kamen über die Bild-Zeitung (leider nur) 12 schöne Hardcover-Bücher
mit einer Seitenzahl von jeweils ca. 200 (meistens) bis ca. 360 Seiten für unschlagbar günstige 4,99€ heraus.
Hier konnte man für wenig Geld gleich mehrere Comic-Bände bzw. Geschichten aus verschiedenen Zeitspannen
sein eigen nennen, vor allem für Neulinge und Interessierte am Comic-Bereich eine gute Idee zum "reinschnuppern".
Aber: Die BILD-Bücher messen nur 24x17cm, einige Originale liegen bei 30x23cm, teils mehr, teils etwas weniger, teils identisch zu diesen Büchern.
Bei manchen Comics wird es hier aber schon arg schwer Details zu erkennen- und teils sogar den Text zu lesen. Hallo Lesebrille.
1 - ASTERIX
Hier sind ganze drei komplette Comic-Bände enthalten, welche zwar inhaltlich Sinn machen, aber sicher nicht zu den besten gehören.
Zum Start ist "Asterix der Gallier" perfekt gewählt, dann folgt die gallische Romeo und Julia-Version "Der große Graben".
Kann man so machen, vor allem weil dieser Band der erste nach dem Tod von Goscinny von Uderzo alleine veröffentlichte war.
Als letztes erwartet den Leser "Asterix plaudert aus der Schule", in welchem man in Kurzgeschichten zwar vieles über den jungen Asterix
und auf Textseiten auch allgemein über die Comic-Reihe erfährt, der aber als Comic selbst eher schwach ist.
Eine elegantere Lösung wäre ein längeres, mehrseitiges Vorwort zum Thema gewesen- und dafür ein Comic-Klassiker mehr.
In meinem Regal stehen alle Asterix-Bände in Erstauflage- da hätte ich mich über mehr Hintergrundwissen gefreut.
2 - DONALD DUCK
Die Auswahl der Comics ist recht gut gelungen- ganze 14 Geschichten, mal kurz, mal lang, mal älter, mal neuer, erwarten den Leser.
Unter anderem erfährt man hier auch etwas mehr über Donalds selbst zusammengebautes Auto.
Für den "Donald-Gelegenheitsleser" ohne eigene Donald-Comics wie ich es bin, ein sehr schönes Gesamtpaket was die Geschichten angeht.
Nur das Vorwort mit der Bildunterschrift "Donalds 'Vater' Walt Disney (1901-2001) an seinem berühmten Zeichentisch" tut fast schon weh.
3 - LUCKY LUKE
Gleich vier Klassiker-Alben sind im Buch enthalten: "Ma Dalton", "Die Daltons und der Psycho-Doc", "Der Kaiser von Amerika" und "Goldrausch".
Allesamt sehr unterhaltsam, da gibt es absolut nichts zu meckern- für interessierte ein sehr guter und günstiger Einstieg in den Wilden Westen.
Wenn man natürlich wie ich schon alle einzelnen Comics im Regal stehen hat, findet man aber auch hier, wie bei Asterix, keinen Mehrwert.
4 - MICKY MAUS
In diesem Buch werden ausschließlich ältere Maus-Comics gezeigt, vom einseitigen Mini-Strip bis zur längeren Fortsetzungsgeschichte,
Warum man hier nicht auch, wie bei Donald Duck, einen schönen Querschnitt über die Jahrzehnte bietet ist mir ein Rätsel.
Ich bin da kein Experte, war nie ein Fan der Maus- und kenne aus der Kindheit nur ein paar wenige Heftchen.
Für mich persönlich war Micky Maus schon immer das beste Beispiel für komplett belanglose Langeweile ohne jeden Witz.
Bei den einseitigen "lustigen" Geschichten ist spätestens im dritten Bild der Schlussgag schon vorhersehbar. Ausnahmslos.
5 - SPIROU & FANTASIO
Ich kenne von "damals" ein paar einzelne Geschichten- und natürlich das Marsupilami, welches hier auch vertreten ist.
Enthalten sind die Geschichten "Das Nest im Urwald", welche sich größtenteils um die Herkunft der Marsupilamis dreht-
sowie "Der Plan des Zyklotrop" und "QRN ruft Bretzelburg". Eine sehr gelungene Mischung, bei der für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Das Buch hat mich jedenfalls auf den Geschmack gebracht, ich muss wohl mal nach den einzelnen Bänden suchen...
6 - DETEKTIV CONAN
Ich habe schon immer alles rund um Manga oder Anime gemieden, einfach weil ich den Zeichenstil schon komplett hässlich finde.
Das ist hier auch der Fall, komplett falsche Proportionen, riesige Glotzaugen, keine Zähne im Mund usw... Ich find's anstrengend.
Dann liest man das ganze auch noch von hinten nach vorne- und von rechts nach links. Fürchterlich anstrengend.
Dazu kommt hier noch die gesamte Grundhandlung, ein nerviger 16-jähriger Jugendlicher,
der natürlich schlauer ist als jeder Erwachsene, und erst recht als jeder Polizist, spielt Sherlock Holmes und löst jeden Fall. So weit, so nervig.
Dann verwandelt sich der 16-jährige auch noch in ein Kind- und spielt weiter den Schlaubi-Schlumpf-Detektiv.
Ich kann mir sowas nicht geben, wer sich aber dafür interessiert kriegt hier eine Vollbedienung:
Hier sind die ersten beiden Bände der Reihe mit jeweils 10 Geschichten komplett enthalten, auf ganzen 366 Seiten.
7 - NICK KNATTERTON
Nick Knatterton kannte ich nur namentlich, habe nie zuvor eines der Comics gesehen.
Um so überraschender für mich, dass gerade dieses Buch ein absolutes Highlight darstellt.
Das Ding trifft zu hundert Prozent meinen Geschmack, genial einfach gezeichnet, vieles auf wenig Platz erzählt-
und der in beinahe jedem Bild vorhandene Humor zündet einfach immer bei mir.
Ihr kennt Nick Knatterton bisher auch nicht? Stellt euch eine Mischung aus Sherlock Holmes und James Bond vor,
der einfach beinahe alles perfekt kann, den alle Frauen heiraten wollen- und der über ein phänomenales Gedächtnis verfügt.
Und das ganze IMMER mit einem Augenzwinkern gezeichnet und getextet. Sieben (von 18) Geschichten sind hier enthalten.
Einen kurzen überraschenden Gastauftritt einer anderen deutschen Kultfigur gibt es in einer der Stories auch zu bestaunen.
Kombiniere: Ein neuer Knatterton-Fan wurde geboren, eine Gesamtausgabe aller Knatterton-Comics ist schon geordert.
8 - TIM UND STRUPPI
Tim und Struppi- wer kennt sie nicht? Unbestritten Klassiker des Comics, auch wenn ich persönlich diese nie besonders toll fand.
Ich kenne wohl die meisten Comics der Reihe (oder sogar alle?) und auch die Filme und Trickfilmserie-
habe aber keinen einzigen Comic-Band im Regal stehen, kann ich mir geben, ist aber einfach nicht ganz mein Fall.
Enthalten sind die drei Comic-Bände "Die sieben Kristallkugeln", "Der Sonnentempel" (sind zusammenhängend) und "Der Fall Bienlein".
Allesamt unterhaltsam, hier macht man bei Interesse mal wieder nichts falsch.
9 - PHANTOMIAS
Donald Duck als Superheld. Generell frage ich mich hier, ob es unbedingt einen eigenen Phantomias-Band gebraucht hat.
Hätten hier nicht auch eine oder zwei Klassiker-Geschichten im Donald-Sammelband gereicht?
Aber gut, das ist nicht das schlimmste an diesem (zumindest für meinen Geschmack) komplett misslungenen Band.
Hier kriegt man drei zusammenhängende, moderne und teils seltsam (oder eher hässlich) gezeichnete Geschichten zu sehen.
Namentlich "Der Zeitpirat", "Xadhoom" und "Gefahr von der Venus". Zeitreisen, Ausserirdische, Super-Computer, Zukunfts-Entenhausen.
Die drei Geschichten wurden zwar in Deutschland schon immer in dieser Reihenfolge veröffentlicht, was aber keinen Sinn macht-
"Gefahr von der Venus" (1996) liegt zeitlich vor den beiden anderen (1997)- und hat mit Klarissa eine Hauptfigur,
welche am Ende von "Xadhoom" verschwindet. Warum hat man das nicht in diesem Band angepasst? Zu Faul? Keine Lust? Keine Ahnung?
Und warum nur diese späten und eher untypischen drei Geschichten? Vor allem die Entstehung von Phantomias
(Donald findet zufällig die alte Ausrüstung eines vor ca. 100 Jahren aktiven "modernen" Robin Hood)wäre hier doch essentiell gewesen.
Dazu kommen mal wieder ein schlecht, bzw. falsch recherchiertes Vorwort
(Nein, Carl Barks hat Phantomias NICHT erfunden. Das waren Guido Martina und Giovan Battista Carpi.)
sowie eine komplett fehlende Seite des dritten (eigentlich ersten) Comics (statt Seite 182 hat man die Seite 173 noch mal drinnen.
MIR hat's nicht gefallen, mag teils auch Geschmackssache sein. Unbestreitbar dürfte aber sein, dass "Klassiker" besser gepasst hätten, oder?
10 - WERNER
Hier kriegt der geneigte Leser einiges aus den bis zum Zeitpunkt der BILD-Veröffentlichung erschienen Werner-Büchern zu lesen.
Von "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" über den "Metülisator" bis zum zweiten Teil des legendären Fußballspiel ist einiges geboten.
Eine schöne Zusammenstellung zum kennenlernen für den Einstieg, als Fan hat man aber natürlich auch hier schon alles im Regal stehen.
11 - FIX & FOXI
Fix und Foxi galten irgendwie immer als "die deutsche Antwort auf Micky Maus"- und ja, das kann man so stehen lassen.
Auch diese fand ich schon immer belanglos, witzlos und langweilig.
Band 11 enthält verschiedene Stories aus den 60'er bis 90'er Jahren- sowie eine (zum Zeitpunkt des Buchrelease) aktuelle Geschichte,
welche hier für kurze Zeit Exclusiv zu lesen war. Diese stammt aus den eigentlich erst etwas später erscheinenden neuen Fix & Foxi-Comics.
Eben diese Geschichte ist dann auch die unterhaltsamste, immerhin kam man hier auf die Idee alles ein wenig zu modernisieren-
inclusive zeitgemäßen Anspielungen auf bekannte "Promi"-Gesichter und sonstiges.
Die Comics selbst sind für meinen Geschmack nichts, das Buch an sich ist aber sogar das beste, bzw. interessanteste der gesamten Reihe.
Nicht nur dass hier eben ein neuer Comic enthalten war, auch ist hier (das erste und einzige mal) ein Inhalts & Quellenverzeichnis im Buch-
und sogar ein einseitiges Nachwort von Alexandra Kauka, der Witwe des verstorbenen Fix & Foxi-Erfinders Rolf Kauka.
Immerhin deutlich mehr Fanservice als in allen anderen Bänden der Reihe.
Warum aber in einer Geschichte auch ein Schlumpf zu sehen ist, bleibt für mich Rätselhaft, hat nichts mit dem Inhalt zu tun...
Beim Vorwort frage ich mich dieses mal nur, warum man explizit darauf hinweist dass Rolf Kaukas Witwe "schön" sei.
Gibt es nichts interessanteres über sie zu berichten, oder kann sie nichts anderes als einfach nur "schön sein"? Klingt irgendwie abfällig.
12 - POPEYE
Popeye ist heute vermutlich nicht mehr so bekannt wie früher, obwohl er 1997-2000 noch ein mal aus der Versenkung kam.
Und da haben wir schon das Problem... Gut, es steht sogar auf dem Cover, hier geht's um den "letzten" Popeye von Hy Eisman.
NUR um diesen. Im Vorwort wird kurz erwähnt, dass Elzie Crisler Segar 1929 Popeye erfunden hat,
aber kein Wort davon dass Bud Sagendorf der zweite (und bekannteste) Popeye-Zeichner in den 50er und 60er Jahren war.
Der Popeye den die meisten kennen dürften stammt eben von Sagendorf. Eisman's Popeye ist auch nett, aber NUR dieser in der "Bibliothek"?
Das beste ist aber das Vorwort im Allgemeinen. Nicht nur dass man kaum Infos kriegt- auch ein bestimmter Satz lässt mit den Augen rollen:
"Popeyes Erfolg (er wurde in einem Taifun vor Santa Monica geboren) steigerte in den USA den Kinder-Konsum von Spinat um 30 Prozent."
Also wurden Popeye (oder sein Erfolg?) in einem Sturm geboren- und Spinat konsumiert jetzt 30% mehr Kinder als früher. Aha.
Insgesamt kann man sagen, wo BILD draufsteht ist auch BILD drin.
Schlechte Recherche, falsche (oder keine) Informationen und seltsame Sätze sind dort eben Standard...
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(Sollte das selbst geschossene Foto der Bücher in meinem Regal nicht erwünscht / erlaubt sein, Bitte einfach mit diesem Text löschen.)
Unter dem Titel "Comic Bibliothek" kamen über die Bild-Zeitung (leider nur) 12 schöne Hardcover-Bücher
mit einer Seitenzahl von jeweils ca. 200 (meistens) bis ca. 360 Seiten für unschlagbar günstige 4,99€ heraus.
Hier konnte man für wenig Geld gleich mehrere Comic-Bände bzw. Geschichten aus verschiedenen Zeitspannen
sein eigen nennen, vor allem für Neulinge und Interessierte am Comic-Bereich eine gute Idee zum "reinschnuppern".
Aber: Die BILD-Bücher messen nur 24x17cm, einige Originale liegen bei 30x23cm, teils mehr, teils etwas weniger, teils identisch zu diesen Büchern.
Bei manchen Comics wird es hier aber schon arg schwer Details zu erkennen- und teils sogar den Text zu lesen. Hallo Lesebrille.
1 - ASTERIX
Hier sind ganze drei komplette Comic-Bände enthalten, welche zwar inhaltlich Sinn machen, aber sicher nicht zu den besten gehören.
Zum Start ist "Asterix der Gallier" perfekt gewählt, dann folgt die gallische Romeo und Julia-Version "Der große Graben".
Kann man so machen, vor allem weil dieser Band der erste nach dem Tod von Goscinny von Uderzo alleine veröffentlichte war.
Als letztes erwartet den Leser "Asterix plaudert aus der Schule", in welchem man in Kurzgeschichten zwar vieles über den jungen Asterix
und auf Textseiten auch allgemein über die Comic-Reihe erfährt, der aber als Comic selbst eher schwach ist.
Eine elegantere Lösung wäre ein längeres, mehrseitiges Vorwort zum Thema gewesen- und dafür ein Comic-Klassiker mehr.
In meinem Regal stehen alle Asterix-Bände in Erstauflage- da hätte ich mich über mehr Hintergrundwissen gefreut.
2 - DONALD DUCK
Die Auswahl der Comics ist recht gut gelungen- ganze 14 Geschichten, mal kurz, mal lang, mal älter, mal neuer, erwarten den Leser.
Unter anderem erfährt man hier auch etwas mehr über Donalds selbst zusammengebautes Auto.
Für den "Donald-Gelegenheitsleser" ohne eigene Donald-Comics wie ich es bin, ein sehr schönes Gesamtpaket was die Geschichten angeht.
Nur das Vorwort mit der Bildunterschrift "Donalds 'Vater' Walt Disney (1901-2001) an seinem berühmten Zeichentisch" tut fast schon weh.
3 - LUCKY LUKE
Gleich vier Klassiker-Alben sind im Buch enthalten: "Ma Dalton", "Die Daltons und der Psycho-Doc", "Der Kaiser von Amerika" und "Goldrausch".
Allesamt sehr unterhaltsam, da gibt es absolut nichts zu meckern- für interessierte ein sehr guter und günstiger Einstieg in den Wilden Westen.
Wenn man natürlich wie ich schon alle einzelnen Comics im Regal stehen hat, findet man aber auch hier, wie bei Asterix, keinen Mehrwert.
4 - MICKY MAUS
In diesem Buch werden ausschließlich ältere Maus-Comics gezeigt, vom einseitigen Mini-Strip bis zur längeren Fortsetzungsgeschichte,
Warum man hier nicht auch, wie bei Donald Duck, einen schönen Querschnitt über die Jahrzehnte bietet ist mir ein Rätsel.
Ich bin da kein Experte, war nie ein Fan der Maus- und kenne aus der Kindheit nur ein paar wenige Heftchen.
Für mich persönlich war Micky Maus schon immer das beste Beispiel für komplett belanglose Langeweile ohne jeden Witz.
Bei den einseitigen "lustigen" Geschichten ist spätestens im dritten Bild der Schlussgag schon vorhersehbar. Ausnahmslos.
5 - SPIROU & FANTASIO
Ich kenne von "damals" ein paar einzelne Geschichten- und natürlich das Marsupilami, welches hier auch vertreten ist.
Enthalten sind die Geschichten "Das Nest im Urwald", welche sich größtenteils um die Herkunft der Marsupilamis dreht-
sowie "Der Plan des Zyklotrop" und "QRN ruft Bretzelburg". Eine sehr gelungene Mischung, bei der für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Das Buch hat mich jedenfalls auf den Geschmack gebracht, ich muss wohl mal nach den einzelnen Bänden suchen...
6 - DETEKTIV CONAN
Ich habe schon immer alles rund um Manga oder Anime gemieden, einfach weil ich den Zeichenstil schon komplett hässlich finde.
Das ist hier auch der Fall, komplett falsche Proportionen, riesige Glotzaugen, keine Zähne im Mund usw... Ich find's anstrengend.
Dann liest man das ganze auch noch von hinten nach vorne- und von rechts nach links. Fürchterlich anstrengend.
Dazu kommt hier noch die gesamte Grundhandlung, ein nerviger 16-jähriger Jugendlicher,
der natürlich schlauer ist als jeder Erwachsene, und erst recht als jeder Polizist, spielt Sherlock Holmes und löst jeden Fall. So weit, so nervig.
Dann verwandelt sich der 16-jährige auch noch in ein Kind- und spielt weiter den Schlaubi-Schlumpf-Detektiv.
Ich kann mir sowas nicht geben, wer sich aber dafür interessiert kriegt hier eine Vollbedienung:
Hier sind die ersten beiden Bände der Reihe mit jeweils 10 Geschichten komplett enthalten, auf ganzen 366 Seiten.
7 - NICK KNATTERTON
Nick Knatterton kannte ich nur namentlich, habe nie zuvor eines der Comics gesehen.
Um so überraschender für mich, dass gerade dieses Buch ein absolutes Highlight darstellt.
Das Ding trifft zu hundert Prozent meinen Geschmack, genial einfach gezeichnet, vieles auf wenig Platz erzählt-
und der in beinahe jedem Bild vorhandene Humor zündet einfach immer bei mir.
Ihr kennt Nick Knatterton bisher auch nicht? Stellt euch eine Mischung aus Sherlock Holmes und James Bond vor,
der einfach beinahe alles perfekt kann, den alle Frauen heiraten wollen- und der über ein phänomenales Gedächtnis verfügt.
Und das ganze IMMER mit einem Augenzwinkern gezeichnet und getextet. Sieben (von 18) Geschichten sind hier enthalten.
Einen kurzen überraschenden Gastauftritt einer anderen deutschen Kultfigur gibt es in einer der Stories auch zu bestaunen.
Kombiniere: Ein neuer Knatterton-Fan wurde geboren, eine Gesamtausgabe aller Knatterton-Comics ist schon geordert.
8 - TIM UND STRUPPI
Tim und Struppi- wer kennt sie nicht? Unbestritten Klassiker des Comics, auch wenn ich persönlich diese nie besonders toll fand.
Ich kenne wohl die meisten Comics der Reihe (oder sogar alle?) und auch die Filme und Trickfilmserie-
habe aber keinen einzigen Comic-Band im Regal stehen, kann ich mir geben, ist aber einfach nicht ganz mein Fall.
Enthalten sind die drei Comic-Bände "Die sieben Kristallkugeln", "Der Sonnentempel" (sind zusammenhängend) und "Der Fall Bienlein".
Allesamt unterhaltsam, hier macht man bei Interesse mal wieder nichts falsch.
9 - PHANTOMIAS
Donald Duck als Superheld. Generell frage ich mich hier, ob es unbedingt einen eigenen Phantomias-Band gebraucht hat.
Hätten hier nicht auch eine oder zwei Klassiker-Geschichten im Donald-Sammelband gereicht?
Aber gut, das ist nicht das schlimmste an diesem (zumindest für meinen Geschmack) komplett misslungenen Band.
Hier kriegt man drei zusammenhängende, moderne und teils seltsam (oder eher hässlich) gezeichnete Geschichten zu sehen.
Namentlich "Der Zeitpirat", "Xadhoom" und "Gefahr von der Venus". Zeitreisen, Ausserirdische, Super-Computer, Zukunfts-Entenhausen.
Die drei Geschichten wurden zwar in Deutschland schon immer in dieser Reihenfolge veröffentlicht, was aber keinen Sinn macht-
"Gefahr von der Venus" (1996) liegt zeitlich vor den beiden anderen (1997)- und hat mit Klarissa eine Hauptfigur,
welche am Ende von "Xadhoom" verschwindet. Warum hat man das nicht in diesem Band angepasst? Zu Faul? Keine Lust? Keine Ahnung?
Und warum nur diese späten und eher untypischen drei Geschichten? Vor allem die Entstehung von Phantomias
(Donald findet zufällig die alte Ausrüstung eines vor ca. 100 Jahren aktiven "modernen" Robin Hood)wäre hier doch essentiell gewesen.
Dazu kommen mal wieder ein schlecht, bzw. falsch recherchiertes Vorwort
(Nein, Carl Barks hat Phantomias NICHT erfunden. Das waren Guido Martina und Giovan Battista Carpi.)
sowie eine komplett fehlende Seite des dritten (eigentlich ersten) Comics (statt Seite 182 hat man die Seite 173 noch mal drinnen.
MIR hat's nicht gefallen, mag teils auch Geschmackssache sein. Unbestreitbar dürfte aber sein, dass "Klassiker" besser gepasst hätten, oder?
10 - WERNER
Hier kriegt der geneigte Leser einiges aus den bis zum Zeitpunkt der BILD-Veröffentlichung erschienen Werner-Büchern zu lesen.
Von "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" über den "Metülisator" bis zum zweiten Teil des legendären Fußballspiel ist einiges geboten.
Eine schöne Zusammenstellung zum kennenlernen für den Einstieg, als Fan hat man aber natürlich auch hier schon alles im Regal stehen.
11 - FIX & FOXI
Fix und Foxi galten irgendwie immer als "die deutsche Antwort auf Micky Maus"- und ja, das kann man so stehen lassen.
Auch diese fand ich schon immer belanglos, witzlos und langweilig.
Band 11 enthält verschiedene Stories aus den 60'er bis 90'er Jahren- sowie eine (zum Zeitpunkt des Buchrelease) aktuelle Geschichte,
welche hier für kurze Zeit Exclusiv zu lesen war. Diese stammt aus den eigentlich erst etwas später erscheinenden neuen Fix & Foxi-Comics.
Eben diese Geschichte ist dann auch die unterhaltsamste, immerhin kam man hier auf die Idee alles ein wenig zu modernisieren-
inclusive zeitgemäßen Anspielungen auf bekannte "Promi"-Gesichter und sonstiges.
Die Comics selbst sind für meinen Geschmack nichts, das Buch an sich ist aber sogar das beste, bzw. interessanteste der gesamten Reihe.
Nicht nur dass hier eben ein neuer Comic enthalten war, auch ist hier (das erste und einzige mal) ein Inhalts & Quellenverzeichnis im Buch-
und sogar ein einseitiges Nachwort von Alexandra Kauka, der Witwe des verstorbenen Fix & Foxi-Erfinders Rolf Kauka.
Immerhin deutlich mehr Fanservice als in allen anderen Bänden der Reihe.
Warum aber in einer Geschichte auch ein Schlumpf zu sehen ist, bleibt für mich Rätselhaft, hat nichts mit dem Inhalt zu tun...
Beim Vorwort frage ich mich dieses mal nur, warum man explizit darauf hinweist dass Rolf Kaukas Witwe "schön" sei.
Gibt es nichts interessanteres über sie zu berichten, oder kann sie nichts anderes als einfach nur "schön sein"? Klingt irgendwie abfällig.
12 - POPEYE
Popeye ist heute vermutlich nicht mehr so bekannt wie früher, obwohl er 1997-2000 noch ein mal aus der Versenkung kam.
Und da haben wir schon das Problem... Gut, es steht sogar auf dem Cover, hier geht's um den "letzten" Popeye von Hy Eisman.
NUR um diesen. Im Vorwort wird kurz erwähnt, dass Elzie Crisler Segar 1929 Popeye erfunden hat,
aber kein Wort davon dass Bud Sagendorf der zweite (und bekannteste) Popeye-Zeichner in den 50er und 60er Jahren war.
Der Popeye den die meisten kennen dürften stammt eben von Sagendorf. Eisman's Popeye ist auch nett, aber NUR dieser in der "Bibliothek"?
Das beste ist aber das Vorwort im Allgemeinen. Nicht nur dass man kaum Infos kriegt- auch ein bestimmter Satz lässt mit den Augen rollen:
"Popeyes Erfolg (er wurde in einem Taifun vor Santa Monica geboren) steigerte in den USA den Kinder-Konsum von Spinat um 30 Prozent."
Also wurden Popeye (oder sein Erfolg?) in einem Sturm geboren- und Spinat konsumiert jetzt 30% mehr Kinder als früher. Aha.
Insgesamt kann man sagen, wo BILD draufsteht ist auch BILD drin.
Schlechte Recherche, falsche (oder keine) Informationen und seltsame Sätze sind dort eben Standard...