Phantastische Geschichten - 17 - Armageddon

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      Phantastische Geschichten - 17. Armageddon

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      Der Mann mit dem blassen Gesicht fällt einem Zugreisenden sofort auf. Als dieser sich dann auch noch ins gleiche Abteil setzt und beide über das gerade gelesene Buch ins Gespräch kommen, offenbart sich jedoch Unvorhergesehenes. Denn in dem Buch des Zugreisenden geht es um Traumdeutung – und sein Gegenüber hat in letzter Zeit fürchterliche Albträume von der untergehenden Welt…

      In seinen „Phantastischen Geschichten“ hat Oliver Döring den Geschichten des Autors H.G. Wells bereits eine ganze Staffel gewidmet, in denen er die Vorlagen in die heutige Zeit transportiert hat. Auch „Ein Traum von Armageddon“ hat er dabei mit einigen wesentlichen Änderungen umgesetzt, nun aber eine zweite Version des Klassikers vertont: Deutlich näher am Original in einer Neuübersetzung und als inszeniertes Hörbuch umgesetzt. Die Intensität der Geschichte kommt dabei sehr gut zur Geltung, schon der Beginn um die zufällige Begegnung des namenlosen Zugreisenden, der auch als Erzähler fungiert, und den blassen, geheimnisvollen Träumer sorgt für eine geheimnisvolle Stimmung. Die anfänglichen Berichte um die schrecklichen Visionen sorgen schnell für eine düstere und bedrohliche Szenerie, die sich immer weiter ausbaut. Die Träume werden immer intensiver beschrieben, bekommen mehr Facetten, beschreiben immer heftigere Szenarien. Wie das Ganze in die Zugfahrt eingebettet ist und die Zuhörenden so immer wieder kurz aus der Erzählung herausgerissen werden, ist hervorragend umgesetzt. Auch als Lesung entsteht so ein intensives Hörerlebnis mit einem düster-faszinierenden Verlauf.

      Als Sprecher der Geschichte wurde Hans-Georg Panczak ausgewählt, der bereits in der Hörspielumsetzung mitgewirkt hat. Auch hier spricht er die Geschichte äußerst intensiv und markant, sodass der Schrecken des Weltuntergangsszenarios sehr gut zur Geltung kommt. Mir gefällt aber ebenso, wie er die sprechenden Figuren charakterisiert, ihren Emotionen Ausdruck verleiht und ihnen eine eigene Sprechweise gibt, ohne seine Stimme zu sehr zu verstellen oder künstlich zu wirken. Wie er sich gegen Ende immer weiter steigert, ist eine herausragende Leistung.

      Oliver Döring hat auch für diese Lesung eine lebendige und intensive Geräuschkulisse geschaffen, die die Wirkung der Handlung gekonnt unterstützt. So ist beispielsweise in der Rahmenhandlung mit dem stetigen Rattern der Eisenbahn unterlegt, die Szenen aus den Träumen sind aber mit viel Wucht und den typisch intensiven Sounds der Serie unterlegt. Das wirkt sehr stimmig und intensiv.

      Natürlich wurde für diese Produktion ein eigenes Titelbild geschaffen, welches mit seinen erdigen Sepia-Farbtönen die ältere Szenerie wiedergibt. So ist eine sehr deutliche Unterscheidung zu dem futuristischen Cover der Hörspielversion entstanden. Zu sehen ist eine halb zerstörte Stadt, durch die wenige Menschen und viel Rauch zieht. Helikopter kreisen über die Szenerie, was eine militärische Komponente einbringt.

      Fazit: Auch als Lesung ist „Armageddon“ eine sehr hörenswerte Produktion geworden. Wie sich das Szenario hier langsam aufbaut, aber auch die Beziehung des Erzählers und des Träumers beleuchtet wird, ist sehr gelungen. Immer intensiver wird die Handlung mit der Zeit, sodass ein packendes und sehr unheilvolles Finale entsteht. Hans-Georg Panczak ist als Sprecher hervorragend, wobei er durch die gelungene Inszenierung unterstützt wird.

      VÖ: 7. Juli 2023
      Label: Imaga
      Bestellnummer: 9783946207849
      :besserwisser: