Geisterstunde - 4 - Verführerischer Tod

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      Geisterstunde – 4. Verführerischer Tod

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      Viktoria führt eine glückliche Beziehung, ist beruflich nicht unerfolgreich und scheint mitten im Leben zu stehen. Doch die Begegnung mit einem merkwürdigen Mann mit altertümlichem Charme wirft sie plötzlich aus der Bahn: Sie ist schnell genervt, wird aggressiv und zieht sich immer mehr vor ihren Mitmenschen zurück. Jürgen ist ratlos, wie er mit der neuen Situation umgehen soll…

      Mit „Geisterstunde“ hat Sven Schreivogel von Saphir Tonart eine neue Hörspiel-Gruselserie geschaffen, die bereits kurz nach dem Start auch die vierte Episode „Verführerischer Tod“ de Zuhörenden zugänglich macht. Wie bereits die drei Vorgänger ist auch diese Geschichte in der Gegenwart angesiedelt, wobei erstmals eine konkrete Jahreszahl genannt wird. Und wie auch bei den Vorgängern baut sich die Handlung langsam auf und setzt eher auf leise unheimliche Momente denn auf Action oder Schockmomente. Doch die Ausstrahlung dieser Episode ist eine ganz andere und bringt eine sehr gelungene Facette mit ein. Denn die aufwallende Gefühlswelt von Viktoria im Fokus der Geschichte bringt eine sehr emotionale Ebene mit ein. Und die ebenso faszinierende wie unheimliche Gestalt des fremden Mannes sorgt für viele weitere interessante Aspekte. Ein Großteil der Spannung kommt durch seine unbekannten Hintergründe und wie er Viktoria immer wieder in seinen Bann zieht – selbst, als die Gefahr bereits vorüber scheint. Die eingebauten Wendungen sind gut platziert und sorgen für einen aufregenden Verlauf der Episode, sodass der Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht erhalten wird. Für mich die bisher stärkste Folge der noch jungen Serie.

      Maria Jany war mir als Hörspielsprecherin bis dato noch nicht wirklich aufgefallen, in dieser Produktion hat sie gleich die durchaus anspruchsvolle Hauptrolle der Viktoria inne. Das bestreitet sie mit einer sehr markanten Ausdrucksweise und feinen Facetten, die ihre Gefühle stark und glaubhaft wiedergeben. Marcus Off spricht ihren Freund Jürgen, auch er hinterlässt einen präsenten Ausdruck und passt sich gekonnt an die verschiedenen Szenerien an. Alexander Goebel verleiht der Figur des Fremden eine sehr düstere Ausstrahlung, aber auch viel Charme und erzeugt so eine faszinierende und fremdartige Wirkung. Auch Sascha Rotermund, Norbert Langer und Reiner Schöne sind zu hören.

      Mir gefällt, wie die Serie eine authentische Atmosphäre schafft und mit vielen Geräuschen lebendige Hintergrundkulissen für die Dialoge schafft, aber gleichzeitig auch mysteriöse, bedrohliche und unheimliche Stimmungen aufkommen. Die Musik ist dafür geschickt platziert und gekonnt auf die jeweiligen Stimmungen angepasst, sodass alles ineinandergreift und die gegenseitige Wirkung verstärkt wird.

      Für das Titelbild ist Mark Freier zuständig, der in einen diffus grünen Hintergrund ein ungewöhnliches Paar gesetzt hat: Sie mit einem Kleid, das den Rücken frei hält, die Hand zärtlich an das Kinn ihres Geliebten gelegt. Dieser fällt nicht nur mit der edlen Kleidung auf, sondern auch mit dem verzerrten Mund, was für einen unheimlichen Ausdruck sorgt.

      Fazit: „Verführerischer Tod“ baut von Anfang an eine düstere Stimmung auf, die von der unheilvollen Faszination von Viktoria zu dem fremden Mann ausgeht. Dabei wird nicht nur eine unterhaltsame und wendungsreiche Geschichte erzählt, sondern auch eine psychologische Ebene eingebaut, die mir sehr gefallen hat. Eine sehr starke Episode, die zudem überzeugend produziert wurde.

      VÖ: 17. März 2023
      Label: Saphir Tonart
      Bestellnummer: 9783862124275
      :besserwisser: