Interplanar schrieb:
Das Thema „Rückwärtsgewandtheit“ dreht sich nicht nur um Streaming vs. CD oder Kassette. Geschätzt jede Woche 1x stoße ich irgendwo auf eine TV-Serien-Beschreibung, insbes. bei Netflix, Apple+ und Co., bei der ich denke „scheibe, schon wieder eine coole Idee, ich wünschte, ich hätte mehr Zeit, um das auch zu gucken.“
DAS ist es, was beim Hörspiel fehlt. Zwingende Ideen, bei denen man fast nicht anders kann, als echt neugierig zu werden. „Das habe ich noch nicht gesehen/gehört, das wär‘s doch jetzt.“
Wenn es interessiert, suche ich mal Beispiele für solche Beschreibungen. Aber solange es sich lohnt, sich an auslaufende Copyrights 70 Jahre nach dem Tod des Autors wegen der bekannten Markennamen zu hängen oder belanglose Markenserien mit vorhersehbaren Stories (oft im Sektor Grusel oder Cozy Crime) zu produzieren, muss die Branche nicht ins kalte Wasser.
Vielen Dank für deinen Einblick. Als Hörspielproduzent bringst du eine sehr wertvolle Perspektive in diese Diskussion ein.
Deine Anmerkungen zur Qualität und Originalität der Inhalte sind bemerkenswert. Es stimmt, dass das kreative Potenzial oft ungenutzt bleibt und stattdessen auf bewährte und bekannte Marken oder Genres zurückgegriffen wird. Das ist natürlich verständlich, da Produzenten und Labels ein finanzielles Risiko tragen und auf bewährte Konzepte setzen wollen. Aber es stimmt auch, dass dies die Branche insgesamt stagnieren lässt und es an frischen, innovativen Ideen fehlt.
Die Inspiration, die du aus den TV-Serienbeschreibungen ziehst, ist ansteckend. Es wäre in der Tat spannend zu sehen, wie die Hörspielbranche neue, packende Geschichten entwickelt, die die Zuhörerinnen und Zuhörer neugierig machen und ihnen ein neues Hörerlebnis bieten.
Ich freue mich, wenn du einige Beispiele für solche Serienbeschreibungen teilen könntest. Es wäre auch interessant zu hören, wie du selbst als Hörspielproduzent versuchst, dieses Problem anzugehen und neue, spannende Inhalte zu schaffen. Vielleicht könnten wir alle von deiner Erfahrung und deinem Ansatz lernen und Ideen für die Weiterentwicklung der Hörspielbranche sammeln.
"Mit dem Hören von Die drei Fragezeichen oute ich mich nicht als Hörspielfan, sondern als Fan meiner eigenen Kindheit."
- Günter Merlau -