Die Bedeutung von vielfältiger Darstellung in Hörspielen für Kinder und Jugendliche

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    • Die Bedeutung von vielfältiger Darstellung in Hörspielen für Kinder und Jugendliche

      Hey Leute,

      ich denke, wir alle haben als Kinder unsere Lieblingshörspiele gehabt. Aber haben wir uns jemals Gedanken darüber gemacht, welche Auswirkungen diese Hörspiele auf unser Denken und unsere Wahrnehmung von Menschen und Lebensweisen hatten?

      Ich frage mich, welche Hörspielserien oder Medien dazu beigetragen haben, Geschlechterstereotypen fortzusetzen oder aufzubrechen? Gab es bestimmte Charaktere, die aufgrund ihres Geschlechts bestimmten Rollen zugeordnet wurden? Oder gab es Hörspiele, die es geschafft haben, Stereotypen aufzubrechen und vielfältige Darstellungen zu zeigen?

      Ich denke, es ist unglaublich wichtig, dass Kinder und Jugendliche in Medien eine vielfältige Darstellung von Menschen und Lebensweisen sehen. Wenn Kinder nur bestimmte Stereotypen in Hörspielen oder anderen Medien sehen, kann dies dazu führen, dass sie diese Stereotypen als die einzigen möglichen Wahrnehmungen von Menschen und Lebensweisen annehmen.

      Daher sollten Medienproduzenten, insbesondere im Kinder- und Jugendbereich, eine besondere Verantwortung tragen, wenn es darum geht, Minderheiten und marginalisierte Gruppen darzustellen. Sie sollten dafür sorgen, dass eine breite Palette von Menschen und Lebensweisen in Hörspielen und anderen Medien vertreten ist, um eine realistischere und vielfältigere Welt zu zeigen.

      Was denkt ihr darüber? Habt ihr als Kinder bestimmte Hörspielserien gehört, die dazu beigetragen haben, Geschlechterstereotypen fortzusetzen oder aufzubrechen? Wie wichtig ist es eurer Meinung nach, dass Kinder und Jugendliche in Medien eine vielfältige Darstellung von Menschen und Lebensweisen sehen? Welche Verantwortung sollten Medienproduzenten bei der Darstellung von Minderheiten und marginalisierten Gruppen haben?

      Ich bin gespannt auf eure Antworten und Diskussionen!
      "Mit dem Hören von Die drei Fragezeichen oute ich mich nicht als Hörspielfan, sondern als Fan meiner eigenen Kindheit."

      - Günter Merlau -
    • Hallo Lenny.

      Ich verstehe, dass du von Mediengestaltern eine gewisse Verantwortung forderst, bestimmte gesellschaftliche Stereotypen nicht weiter zu verbreiten.

      Wir sollten aber dabei bedenken, dass Menschen viel mehr von ihren real existierenden Mitmenschen geprägt werden, also ihren Eltern und anderen Verwandten, ihren Lehrern und (spätestens ab der Pubertät) von ihren Freunden. Dewegen können wir nicht die Verantwortung auf Mediengetalter verschieben und uns aus der Verantwortung nehmen.

      Gruß,
      Zephalo
      Gruß,
      Zephalo
    • Zephalo schrieb:

      Hallo Lenny.

      Ich verstehe, dass du von Mediengestaltern eine gewisse Verantwortung forderst, bestimmte gesellschaftliche Stereotypen nicht weiter zu verbreiten.

      Wir sollten aber dabei bedenken, dass Menschen viel mehr von ihren real existierenden Mitmenschen geprägt werden, also ihren Eltern und anderen Verwandten, ihren Lehrern und (spätestens ab der Pubertät) von ihren Freunden. Dewegen können wir nicht die Verantwortung auf Mediengetalter verschieben und uns aus der Verantwortung nehmen.

      Gruß,
      Zephalo
      Hallo Zephalo,

      Ich verstehe deinen Standpunkt, dass Menschen vor allem von ihren realen Mitmenschen geprägt werden und dass Eltern, Lehrer und Freunde einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung von Stereotypen haben können. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass viele Eltern der heute lebenden Kinder und Jugendlichen selbst von Stereotypen geprägt sind, die sie in ihrer eigenen Kindheit durch Medien oder ihr Umfeld erlernt haben.

      Dadurch können Eltern unbeabsichtigt Stereotypen an ihre Kinder weitergeben oder sogar erwarten, dass ihre Kinder sich auf eine bestimmte Art und Weise verhalten, die dem erlernten Geschlechterstereotyp entspricht. Deshalb können Medienproduzenten eine wichtige Rolle spielen, indem sie Stereotypen aufbrechen und eine realistischere und vielfältigere Welt darstellen. Medien haben einen großen Einfluss auf unsere Wahrnehmungen und unser Denken. Sie beeinflussen, was wir für normal oder realistisch halten. Wenn bestimmte Gruppen in den Medien unterrepräsentiert sind oder nur auf bestimmte Weise dargestellt werden, kann das dazu führen, dass wir diese Gruppen als weniger relevant oder sogar abwertend betrachten.

      Eltern können ebenfalls einen Beitrag leisten, indem sie bewusster darauf achten, welche Medien ihre Kinder konsumieren und welche Botschaften diese vermitteln. Es ist wichtig, dass Eltern und Mediengestalter zusammenarbeiten, um eine positive und vielfältige Wahrnehmung von Menschen und Lebensweisen zu fördern.

      Ich denke, dass Mediengestalter eine besondere Verantwortung haben, besonders im Kinder- und Jugendbereich, da sie durch ihre Arbeit das Potenzial haben, Stereotypen aufzubrechen und eine vielfältige Welt darzustellen. Natürlich liegt die Hauptverantwortung bei den Eltern, aber Mediengestalter können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, eine positive und vielfältige Wahrnehmung zu fördern.

      Danke für deine Gedanken zu diesem Thema!
      "Mit dem Hören von Die drei Fragezeichen oute ich mich nicht als Hörspielfan, sondern als Fan meiner eigenen Kindheit."

      - Günter Merlau -
    • Boah ist das anstrengend. :rolleyes:

      Ich möchte gar nicht mehr mit diskutieren bei den Diversitäts-Los-Wochos an diesem Montag, aber ich möchte dir @Lenny mitgeben, dass du immer wieder schreibst "Es ist wichtig" -> das ist aber nur deine Sicht der Dinge. Vielleicht ist es ja gar nicht so wichtig wie du hier schreibst, aber du empfindest das so, was okay ist. Vielleicht mal ein bisschen lockerer durch die Hose atmen und nicht überall diese Gespenster sehen, hilft auch schon mal im Alltag. Ciao mit V.
    • Jonny schrieb:

      Boah ist das anstrengend. :rolleyes:

      Ich möchte gar nicht mehr mit diskutieren bei den Diversitäts-Los-Wochos an diesem Montag, aber ich möchte dir @Lenny mitgeben, dass du immer wieder schreibst "Es ist wichtig" -> das ist aber nur deine Sicht der Dinge. Vielleicht ist es ja gar nicht so wichtig wie du hier schreibst, aber du empfindest das so, was okay ist. Vielleicht mal ein bisschen lockerer durch die Hose atmen und nicht überall diese Gespenster sehen, hilft auch schon mal im Alltag. Ciao mit V.
      Dito!
    • Jonny schrieb:

      Boah ist das anstrengend. :rolleyes:

      Ich möchte gar nicht mehr mit diskutieren bei den Diversitäts-Los-Wochos an diesem Montag, aber ich möchte dir @Lenny mitgeben, dass du immer wieder schreibst "Es ist wichtig" -> das ist aber nur deine Sicht der Dinge. Vielleicht ist es ja gar nicht so wichtig wie du hier schreibst, aber du empfindest das so, was okay ist. Vielleicht mal ein bisschen lockerer durch die Hose atmen und nicht überall diese Gespenster sehen, hilft auch schon mal im Alltag. Ciao mit V.
      @Jonny Es tut mir leid, wenn du dich durch meine Worte eingeengt gefühlt hast. Das war nicht meine Absicht.

      Nur um das klarzustellen, ich habe dich nicht gezwungen, an der Diskussion teilzunehmen. Du hast freiwillig eine Antwort auf mein Thema gepostet. Ich freue mich über jeden Beitrag zur Diskussion, auch wenn die Meinungen unterschiedlich sind. Es ist aber wichtig, andere Perspektiven und Meinungen zu berücksichtigen und nicht sofort abzulehnen oder abzuwerten.

      Ich finde es problematisch, dass du in deinem Beitrag abwertende Sprache verwendest und nahelegst, dass ich überall Gespenster sehe und mal "locker durch die Hose atmen" soll. Das ist nicht nur unhöflich, sondern auch herablassend und respektlos.

      Ich möchte dich ermutigen, in zukünftigen Diskussionen offen für konstruktive Kritik und Feedback zu sein und dich auf eine respektvolle und freundliche Art und Weise auszutauschen.

      Beste Grüße
      "Mit dem Hören von Die drei Fragezeichen oute ich mich nicht als Hörspielfan, sondern als Fan meiner eigenen Kindheit."

      - Günter Merlau -
    • Die erste Aufgabe von Medienschaffenden ist gute Unterhaltung abzuliefern. Dafür konsumiere ich die Medien und dafür bezahlte ich auch. Dazu gehört in den meisten Fällen eine glaubwürdige Welt zu erschaffen oder darzustellen. Hierfür kann es sinnvoll sein, auch Minderheiten der jeweiligen Gesellschaft in die Geschichte einzubinden oder zu thematisieren. Wenn es aber weder der Geschichte noch der glaubwürdigen Darstellung der Umwelt dient, ist es aufgesetzt und schadet dann dem eigentlich Ziel des Hörspiel/Film/Buch/whatever.

      BeHaind hat das im Bezug auf Filme/Serien sehr schön zusammengefasst:

    • DeLorca schrieb:

      Die erste Aufgabe von Medienschaffenden ist gute Unterhaltung abzuliefern. Dafür konsumiere ich die Medien und dafür bezahlte ich auch. Dazu gehört in den meisten Fällen eine glaubwürdige Welt zu erschaffen oder darzustellen. Hierfür kann es sinnvoll sein, auch Minderheiten der jeweiligen Gesellschaft in die Geschichte einzubinden oder zu thematisieren. Wenn es aber weder der Geschichte noch der glaubwürdigen Darstellung der Umwelt dient, ist es aufgesetzt und schadet dann dem eigentlich Ziel des Hörspiel/Film/Buch/whatever.

      BeHaind hat das im Bezug auf Filme/Serien sehr schön zusammengefasst:


      @DeLorca

      ich verstehe deinen Standpunkt, dass gute Unterhaltung und eine glaubwürdige Welt wichtige Aufgaben von Medienschaffenden sind. Aber ich sehe hier einen kritischen Punkt: du vertrittst eine sehr auf Unterhaltung und Kommerz ausgerichtete Perspektive, die ausschließlich auf den Erfolg von Medienproduktionen abzielt.

      Ich denke, es ist wichtig, auch die Verantwortung von Medienschaffenden zu betonen, nicht nur als Unterhalter, sondern auch als Vertreter und Vermittler von Werten und gesellschaftlichen Themen. Wenn wir uns nur auf die Unterhaltung und den finanziellen Erfolg konzentrieren, riskieren wir, wichtige Aspekte unserer Gesellschaft zu ignorieren oder zu marginalisieren.

      Daher sehe ich es als wichtig an, auch Minderheiten in Medienproduktionen einzubeziehen, um Vielfalt und Empathie zu fördern und ein realistischeres Bild unserer Gesellschaft zu vermitteln. Es sollte nicht nur darum gehen, eine glaubwürdige Welt zu erschaffen, sondern auch darum, die Welt zu reflektieren und gegebenenfalls zu verbessern.

      Beste Grüße
      "Mit dem Hören von Die drei Fragezeichen oute ich mich nicht als Hörspielfan, sondern als Fan meiner eigenen Kindheit."

      - Günter Merlau -
    • Mir ist das unheimlich wichtig. Wenn Medien die Realität abbilden sollen, dann bitte doch die von allen! Nicht nur die klassische Mutter-Vater-1-2 Kinder-Familie im Eigenheim.
      Je älter Kinder werden, desto wichtiger sind auch Figuren, mit denen sie sich identifizieren können.

      Ich sehe das gerade im Kinder-/Jugendbuchbereich. Dort gibt es immer mehr Vielfalt, die bei Kindern gut ankommt.

      Die Frage ist, wie wir Erwachsene (speziell ältere), die oft mit mehr oder weniger Scheuklappen aufgewachsen sind, beurteilen können, ob Kinder "Wokeness" :augenroll: brauchen. Kinder brauchen ihre Realität in den Medien. Und auch die richtige Realität von anderen Menschen.

      Natürlich finden wir die Klassiker gut, da stecken viele Kindheitserinnerungen drin. Und wir mögen oft auch die klassischen, einfachen Geschichten, sonst wären Filme von Rosamunde Pilcher oder das Traumschiff nicht so erfolgreich. Das möchte uns Erwachsenen doch niemand wegnehmen. Man soll Kindern nur einfach mehr Auswahl bieten.
      Potz Hokus, Pokus, hi und hu!



      „Dürfen wir auf fremde Lebensformen einfach draufhauen?”
      „Wenn sie in unseren Schlafsäcken sind, ja!"


      Enterprise, Folge Geistergeschichten

    • Lenny schrieb:

      Ich denke, es ist wichtig, auch die Verantwortung von Medienschaffenden zu betonen, nicht nur als Unterhalter, sondern auch als Vertreter und Vermittler von Werten und gesellschaftlichen Themen. Wenn wir uns nur auf die Unterhaltung und den finanziellen Erfolg konzentrieren, riskieren wir, wichtige Aspekte unserer Gesellschaft zu ignorieren oder zu marginalisieren.
      Aber das kannst du doch auch nur sinnvoll im Rahmen einer Geschichte vermitteln, wenn sie unterhält und dann auch kommerziell erfolgreich ist, sprich die Masse erreicht. Wer sich für das Thema interessiert, darüber mehr erfahren möchte und "wach" ist, der schaut sich auch eine Dokumentation dazu an oder hört sich bewusst ein Feature an. Einen Effekt auf die Gesellschaft, hast du nur wenn die Botschaft "schmackhaft" verpackt ist und nicht gezwungen oder gar belehrend rüberkommt und von vielen aufgenommen wird.

      Das ist auch nicht neu, schau dir z.B. Filme wie "Die 12 Geschworenen" oder "Guess who's coming for dinner" an. Da wird in einen spannenden oder unterhaltsamen Plot so ein gesellschaftskritisches Thema eingebettet, und so eine zur damaligen Zeit längst überfällige Diskussion losgetreten. Ohne das massentaugliche Medium hast du den Effekt aber nicht.
    • Zephalo schrieb:

      Wir sollten aber dabei bedenken, dass Menschen viel mehr von ihren real existierenden Mitmenschen geprägt werden, also ihren Eltern und anderen Verwandten, ihren Lehrern und (spätestens ab der Pubertät) von ihren Freunden. Deswegen können wir nicht die Verantwortung auf Mediengestalter verschieben und uns aus der Verantwortung nehmen.
      Sehe ich genauso. Ich habe z.B. schon damals TKKG eben wegen der (für mich) peinlichen Klischee-Figurenzeichnung nicht gemocht.
      Mag schon sein dass Hörspiele (ebenso Filme oder was auch immer) so manche Kinder und Jugendliche ein Stück weit beeinflussen,
      aber die Verantwortung sehe ich da schon auch eher bei den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten.
    • Aponogeton schrieb:

      Mir ist das unheimlich wichtig. Wenn Medien die Realität abbilden sollen, dann bitte doch die von allen! Nicht nur die klassische Mutter-Vater-1-2 Kinder-Familie im Eigenheim.
      Je älter Kinder werden, desto wichtiger sind auch Figuren, mit denen sie sich identifizieren können.

      Ich sehe das gerade im Kinder-/Jugendbuchbereich. Dort gibt es immer mehr Vielfalt, die bei Kindern gut ankommt.

      Die Frage ist, wie wir Erwachsene (speziell ältere), die oft mit mehr oder weniger Scheuklappen aufgewachsen sind, beurteilen können, ob Kinder "Wokeness" :augenroll: brauchen. Kinder brauchen ihre Realität in den Medien. Und auch die richtige Realität von anderen Menschen.

      Natürlich finden wir die Klassiker gut, da stecken viele Kindheitserinnerungen drin. Und wir mögen oft auch die klassischen, einfachen Geschichten, sonst wären Filme von Rosamunde Pilcher oder das Traumschiff nicht so erfolgreich. Das möchte uns Erwachsenen doch niemand wegnehmen. Man soll Kindern nur einfach mehr Auswahl bieten.
      @Aponogeton

      Ich stimme dir voll und ganz zu, dass es wichtig ist, in Medienproduktionen mehr Vielfalt abzubilden und Minderheiten angemessen zu repräsentieren. Kinder und Jugendliche brauchen Vorbilder und Identifikationsfiguren, mit denen sie sich identifizieren können, um ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln und Empathie für andere Kulturen und Lebensweisen zu entwickeln.

      Es ist auch richtig, dass Erwachsene, insbesondere ältere Menschen, oft mit bestimmten Stereotypen aufgewachsen sind und daher vielleicht Schwierigkeiten haben, sich mit Veränderungen in der Darstellung von Familien und anderen Lebensformen in Medienproduktionen zurechtzufinden. Aber es ist wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, den Erwachsenen etwas wegzunehmen, sondern vielmehr darum, Kindern und Jugendlichen eine größere Auswahl an Identifikationsfiguren zu bieten und ihnen eine realistischere und vielfältigere Darstellung unserer Gesellschaft zu vermitteln.

      Ich denke, es ist auch wichtig, dass wir als Gesellschaft in der Lage sind, uns weiterzuentwickeln und uns neuen Entwicklungen und Veränderungen zu öffnen, insbesondere wenn es darum geht, die Lebenswirklichkeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschlechtsidentitäten, sexueller Orientierungen und anderer Diversitätsmerkmale angemessen zu repräsentieren.

      Vielen Dank für deine wertvollen Beiträge zur Diskussion.

      DeLorca schrieb:

      Lenny schrieb:

      Ich denke, es ist wichtig, auch die Verantwortung von Medienschaffenden zu betonen, nicht nur als Unterhalter, sondern auch als Vertreter und Vermittler von Werten und gesellschaftlichen Themen. Wenn wir uns nur auf die Unterhaltung und den finanziellen Erfolg konzentrieren, riskieren wir, wichtige Aspekte unserer Gesellschaft zu ignorieren oder zu marginalisieren.
      Aber das kannst du doch auch nur sinnvoll im Rahmen einer Geschichte vermitteln, wenn sie unterhält und dann auch kommerziell erfolgreich ist, sprich die Masse erreicht. Wer sich für das Thema interessiert, darüber mehr erfahren möchte und "wach" ist, der schaut sich auch eine Dokumentation dazu an oder hört sich bewusst ein Feature an. Einen Effekt auf die Gesellschaft, hast du nur wenn die Botschaft "schmackhaft" verpackt ist und nicht gezwungen oder gar belehrend rüberkommt und von vielen aufgenommen wird.
      Das ist auch nicht neu, schau dir z.B. Filme wie "Die 12 Geschworenen" oder "Guess who's coming for dinner" an. Da wird in einen spannenden oder unterhaltsamen Plot so ein gesellschaftskritisches Thema eingebettet, und so eine zur damaligen Zeit längst überfällige Diskussion losgetreten. Ohne das massentaugliche Medium hast du den Effekt aber nicht.
      @DeLorca

      Ich stimme dir zu, dass eine Botschaft am besten vermittelt wird, wenn sie in eine spannende oder unterhaltsame Geschichte eingebettet ist. Aber ich denke, dass es nicht immer notwendig ist, auf die Masse zu zielen, um eine positive Wirkung auf die Gesellschaft zu erzielen. Es gibt auch Nischenpublikum, die bestimmte Themen ansprechen und weiterverbreiten können. Wenn eine Geschichte authentisch und berührend erzählt wird, kann sie auch bei einem kleineren Publikum eine große Wirkung haben.

      Und auch wenn es um kommerziellen Erfolg geht, sollte es nicht immer nur darum gehen, die Massen zu bedienen. Es gibt viele erfolgreiche Werke, die sich an eine spezifische Zielgruppe richten und trotzdem finanziell erfolgreich sind. Vielleicht müssen Medienschaffende auch den Mut haben, Themen aufzugreifen, die nicht immer dem Mainstream entsprechen, aber dennoch wichtige gesellschaftliche Aspekte ansprechen.

      Ein gutes Beispiel ist die Netflix-Serie "Queer Eye". Die Show richtet sich gezielt an eine LGBTQ+ und ally Zielgruppe, hat aber dennoch großen kommerziellen Erfolg und erreicht auch viele Zuschauer außerhalb dieser Zielgruppe. Durch die positive Darstellung von LGBTQ+ Menschen in der Serie wird auch eine Botschaft vermittelt, die zu mehr Toleranz und Akzeptanz führen kann.

      Es gibt viele weitere erfolgreiche Werke, die diese Themen ansprechen und dennoch kommerziell erfolgreich sind, zum Beispiel die "Love, Simon"-Reihe von Becky Albertalli. Zudem denke ich, dass gerade in der heutigen Zeit ein Bewusstsein für die Relevanz von Diversität und Inklusion in der Gesellschaft wächst, und somit auch die Nachfrage nach entsprechenden Medieninhalten steigt. Es ist wichtig, dass auch Kinder und Jugendliche Zugang zu einer vielfältigen Welt in den Medien haben und nicht nur eine begrenzte Sichtweise präsentiert bekommen.

      Und ich denke, es geht nicht nur um die Verpackung der Botschaft, sondern auch um die Art und Weise, wie sie erzählt wird. Wenn eine Geschichte zu belehrend oder gar gezwungen wirkt, wird sie wahrscheinlich nicht so gut ankommen wie eine Geschichte, die subtiler auf gesellschaftliche Themen eingeht. Es geht darum, Empathie und Verständnis zu fördern und die Vielfalt unserer Gesellschaft widerzuspiegeln.

      Retro schrieb:

      Zephalo schrieb:

      Wir sollten aber dabei bedenken, dass Menschen viel mehr von ihren real existierenden Mitmenschen geprägt werden, also ihren Eltern und anderen Verwandten, ihren Lehrern und (spätestens ab der Pubertät) von ihren Freunden. Deswegen können wir nicht die Verantwortung auf Mediengestalter verschieben und uns aus der Verantwortung nehmen.
      Sehe ich genauso. Ich habe z.B. schon damals TKKG eben wegen der (für mich) peinlichen Klischee-Figurenzeichnung nicht gemocht.Mag schon sein dass Hörspiele (ebenso Filme oder was auch immer) so manche Kinder und Jugendliche ein Stück weit beeinflussen,
      aber die Verantwortung sehe ich da schon auch eher bei den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten.
      @Retro Ich verstehe deinen Standpunkt, dass die Verantwortung für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen hauptsächlich bei den Eltern und Erziehungsberechtigten liegt. Allerdings ist es auch wichtig zu bedenken, dass Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit mit Medienkonsum verbringen. Daher ist es nicht fair, die gesamte Verantwortung für die Vermittlung von Werten und Normen auf die Eltern abzuwälzen.

      Medienschaffende haben eine gewisse Verantwortung, gesellschaftliche Stereotypen nicht weiter zu verbreiten und für eine inklusive und vielfältige Darstellung zu sorgen. Dies ist insbesondere wichtig, weil Medien oft ein verzerrtes Bild der Realität vermitteln können. Wenn Kinder und Jugendliche in den Medien nur bestimmte Stereotypen sehen, können sie davon ausgehen, dass dies die Norm ist und diese Stereotypen auf die reale Welt übertragen.

      Es ist daher wichtig, dass Medienschaffende sich ihrer Verantwortung bewusst sind und für eine realistische und inklusive Darstellung in den Medien sorgen. Natürlich sollten auch Eltern und Erziehungsberechtigte eine aktive Rolle dabei spielen, ihren Kindern die Fähigkeit zur kritischen Medienrezeption zu vermitteln. Aber letztendlich können wir nicht alle Verantwortung auf die Eltern abwälzen und sollten auch die Verantwortung der Medienschaffenden anerkennen.
      "Mit dem Hören von Die drei Fragezeichen oute ich mich nicht als Hörspielfan, sondern als Fan meiner eigenen Kindheit."

      - Günter Merlau -
    • Ich finde das Thema hat große Bedeutung, ist natürlich ein Problem aller Medien, die Kinder aber auch Erwachsene erreichen,und mM überall gleich wichtig. Alle Medien inkl.. HSP prägen die Sichtweise vor allem auf Gruppen, mit denen man (ob klein oder groß) sonst wenig Berührungspunkte hat, stärker als manche/r wahrhaben will. Oft hat man jedoch das Gefühl, das kaum gegen Probleme wie Klischeedarstellungen, Exotisierung und Nichtsichtbarkeit in Bezug auf einzelne Menschengruppen anzukommen ist, aber man muss es weiter versuchen und da wo etwas schiefgeht oder in der Vergangenheit teilweise katastrophal schiefgegangen ist darüber sprechen dürfen, damit eines Tages eine gesamtgesellschaftliche Haltung entsteht, dass nicht nur vor allem immer die Betroffenen darauf hinweisen müssen, wo etwas nicht ok war/ist.
      Allerbesten Gewissens empfehle ich:
      DAGON von M. Winter
      Luxus-Ausstattung sowohl CD als auch LP
    • Jonny schrieb:

      .

      Rudolf Platte schrieb:

      damit eines Tages eine gesamtgesellschaftliche Haltung entsteht, dass nicht nur vor allem immer die Betroffenen darauf hinweisen müssen, wo etwas nicht ok war/ist.
      Diese Haltung ist entstanden und zwar in meiner Wahrnehmung so intensiv, dass es unangenehm wird. Und es hat bei mir zur Folge, dass ich es zunehmend ablehne, weil es mir zu anstrengend wird und ich mich niemandem gegenüber rechtfertigen muss. Es ist an der Stelle für mich eine Grenze überschritten.
      Ich nehme das subjektiv leider ganz anders wahr und unangenehm ist mir eher, wenn man sich zum Beispiel meint auf die Zunge beißen zu müssen, sobald ein/ Angehöriger/r einer bestimmten von Diskriminierung betroffenen Gruppe im Raum ist. Selbst wenn mein Denken ganz und gar frei von jeglichen diskriminierenden Dingen wäre: wäre es nicht auch für mich viel angenehmer, meine Sprache wäre es auch? Das ist sie aber nicht, nicht nur durch die Prägung durch 50 Jahre alte Hörspiele, sondern durch die ganze Stimmung im Land während meines Spracherwerbs. Und da sind wir wieder bei Kindern und Jugendlichen: wenn’s gut läuft, haben die in ihrem Spracherwerb unterstützt auch durch verantwortungsvolle Medienmacher und andere Mitmenschen später mal nicht solche Probleme wie wir…
      Allerbesten Gewissens empfehle ich:
      DAGON von M. Winter
      Luxus-Ausstattung sowohl CD als auch LP
    • @Rudolf Platte - Auf dem Weg sehe ich uns aber. Aber nicht von heute auf morgen. Nochmal: Ich habe garnichts gegen eine diskriminierungsfreie Sprache etc. Aber darf ich deswegen nun nicht mehr über alte Sachen trotzdem lachen? Muss ich zu ernster Miene erstarren, wenn jemand bei den Fünf Freunden mal Zigeuner sagt? Das ist doch alles spaßbefreit und auch nicht zielführend. Das Herumstochern in alten Inhalten ist ja schon ein wenig pathologisch irgendwie.

      Erfreut euch doch einfach daran, dass die Gesellschaft sich dahingehend nach eurem Gusto entwickelt. Es passiert doch extrem viel in extrem kurzer Zeit. Das Thema steht doch überall auf TOP 1. Aber selbst das scheint ja nicht vollends zu befriedigen. Und je aggressiver man die Leute dahingehend missionieren will, desto eher wird geblockt. Weil es einfach nervt wenn jemand ständig mit erhobenem Zeigefinger da steht. Einfach auch mal ein wenig Geduld haben. Die Welt hat sich nicht in einem Jahr entwickelt.

      Und bitte bei alledem die grundsätzliche Gewichtung im Auge behalten. Ja, der Diskriminierte ist das Opfer. Aber deswegen dreht sich die Welt trotzdem nicht von heute auf morgen in die andere Richtung. It's a hard knock life.
    • Ich sehe diese aggressive Missionierung halt nicht und auch nicht, dass man sich keine alten Hörspiele anhören darf. Bist Du da vielleicht auch etwas zu empfindlich? Kann ich nicht einschätzen. Aber man darf doch wirklich alles hören, dass nicht mehr alles im Stream für Kinder auffindbar ist, ist doch ok. Damit will Dich ja keiner beschneiden.

      Auf dem Weg zu sein - das finde ich schön wie Du das sagst - ist tatsächlich auch für mich TOP1. Ich hoffe wir bleiben es…
      Allerbesten Gewissens empfehle ich:
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    • Bin da ganz bei Jonny. Das Thema ist wichtig, keine Frage. Es tut sich ja auch unglaublich viel. Meine Kinder (auch Teenager) machen zT echt interessante Aussagen und sind bei dem Thema zB offener als ich mit Anfang 40. Aber Fünf Freunde, die Serie die für mich so dermaßen Stereotype und auch Rassismus bedient, haben wir aber auch alle gehört. Will sagen: Medien haben da wie generell die Gesellschaft natürlich Einfluss. Es ist auch gut, dass was passiert und sensibilisiert wird.

      Dennoch schleicht sich bei mir (und ich glaube sehr anderen ebenfalls) mittlerweile das Gefühl ein, dass Minderheitenpolitik wichtiger ist als Mehrheitspolitik. Das frustriert dann einige Menschen so, dass sie in demokratisch fragwürdige Richtungen abdriften können. Das finde ich noch bedenklicher als zu viele Stereotype in Medien.
    • Naja, es wird ja schon versucht, die Leute mit der Nase reinzustoßen "Guck doch mal hier: Das ist doch nicht okay, oder? Ist es nicht, ooooder?" Und wenn man sagt: "Doch, ist für mich total okay" ...uhhh, dann ist aber der Ofen aus. Man bleibt hier höflich, aber an vielen anderen Orten des öffentlichen Lebens ist man schon eher eingeschüchtert.

      Die großen Firmen ganz vorneweg. Da wird ja alles dafür getan, bloß nicht ins Fadenkreuz zu geraten. Und das ist dann schon nicht mehr die "sanfte Methode". Sondern man hat schlicht Angst um seine eigene Existenz, wenn nicht gewisse Faktoren erfüllt werden. Damit meine ich Stellenausschreibungen, Diversität in Werbung (wo ich mich immer frage: Welche Gesellschaft soll denn das hier jetzt darstellen?" und allerlei Soli-Bekundungen für alle erdenklichen Minderheiten. Es wird im Regenbogen-Trikot Fußball gezockt, überall wird nur noch m/w/d geschrieben, auf dem Männerklo gibt es Tampons, .....also man kann sich wahrlich nicht beschweren, es würde nicht genug darüber gesprochen. ;)
    • Rudolf Platte schrieb:

      Ich finde das Thema hat große Bedeutung, ist natürlich ein Problem aller Medien, die Kinder aber auch Erwachsene erreichen,und mM überall gleich wichtig. Alle Medien inkl.. HSP prägen die Sichtweise vor allem auf Gruppen, mit denen man (ob klein oder groß) sonst wenig Berührungspunkte hat, stärker als manche/r wahrhaben will. Oft hat man jedoch das Gefühl, das kaum gegen Probleme wie Klischeedarstellungen, Exotisierung und Nichtsichtbarkeit in Bezug auf einzelne Menschengruppen anzukommen ist, aber man muss es weiter versuchen und da wo etwas schiefgeht oder in der Vergangenheit teilweise katastrophal schiefgegangen ist darüber sprechen dürfen, damit eines Tages eine gesamtgesellschaftliche Haltung entsteht, dass nicht nur vor allem immer die Betroffenen darauf hinweisen müssen, wo etwas nicht ok war/ist.
      Volle Zustimmung!

      Jonny schrieb:

      @Rudolf Platte - Auf dem Weg sehe ich uns aber. Aber nicht von heute auf morgen. Nochmal: Ich habe garnichts gegen eine diskriminierungsfreie Sprache etc. Aber darf ich deswegen nun nicht mehr über alte Sachen trotzdem lachen? Muss ich zu ernster Miene erstarren, wenn jemand bei den Fünf Freunden mal Zigeuner sagt? Das ist doch alles spaßbefreit und auch nicht zielführend. Das Herumstochern in alten Inhalten ist ja schon ein wenig pathologisch irgendwie.

      Erfreut euch doch einfach daran, dass die Gesellschaft sich dahingehend nach eurem Gusto entwickelt. Es passiert doch extrem viel in extrem kurzer Zeit. Das Thema steht doch überall auf TOP 1. Aber selbst das scheint ja nicht vollends zu befriedigen. Und je aggressiver man die Leute dahingehend missionieren will, desto eher wird geblockt. Weil es einfach nervt wenn jemand ständig mit erhobenem Zeigefinger da steht. Einfach auch mal ein wenig Geduld haben. Die Welt hat sich nicht in einem Jahr entwickelt.

      Und bitte bei alledem die grundsätzliche Gewichtung im Auge behalten. Ja, der Diskriminierte ist das Opfer. Aber deswegen dreht sich die Welt trotzdem nicht von heute auf morgen in die andere Richtung. It's a hard knock life.
      ich verstehe, dass du das Herumstochern in alten Inhalten als pathologisch empfindest und auch nicht zu ernst sein möchtest, wenn in älteren Werken diskriminierende Begriffe verwendet werden. Allerdings möchte ich dich fragen, ob du verstehst, dass diese Begriffe und Stereotypen immer noch negative Auswirkungen auf die betroffenen Gruppen haben können, selbst wenn sie in einem unterhaltsamen Kontext verwendet werden. Wenn wir uns als Gesellschaft bemühen, eine diskriminierungsfreie Sprache zu etablieren, bedeutet das auch, alte Inhalte und deren mögliche Auswirkungen aufzuzeigen und zu hinterfragen.

      Ich stimme dir zu, dass Geduld wichtig ist und dass Veränderungen Zeit brauchen. Allerdings denke ich, dass es wichtig ist, auch weiterhin kritisch zu hinterfragen und Bewusstsein zu schaffen, damit sich die Gesellschaft in die richtige Richtung entwickelt.

      Ich verstehe auch, dass du dich von dem vermeindlichen Druck, der auf dich ausgeübt wird, gestresst fühlst und dass du das Gefühl hast, dich ständig rechtfertigen zu müssen. Es könnte aber auch sein, dass du dich ertappt fühlst und nicht bereit bist, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das ist verständlich, da es schwierig ist, sich selbst kritisch zu hinterfragen und Veränderungen anzunehmen.

      Ich möchte dich jedoch ermutigen, dich trotzdem mit dem Thema auseinanderzusetzen, da es wichtig ist, sich bewusst zu machen, welche Auswirkungen diskriminierende Sprache und Stereotypen auf betroffene Gruppen haben können. Es geht nicht darum, jemanden zu verurteilen oder zu missionieren, sondern darum, ein Bewusstsein zu schaffen und die Gesellschaft in eine positive Richtung zu bewegen.

      Vielleicht könntest du versuchen, dich offen für Veränderungen zu zeigen und dich auf den Prozess der Bewusstwerdung einzulassen, ohne dich selbst zu verurteilen. Es ist ein Lernprozess für uns alle, und es braucht Zeit und Geduld. Aber ich glaube, dass wir als Gesellschaft nur vorankommen können, wenn wir uns gemeinsam für Veränderungen einsetzen.
      "Mit dem Hören von Die drei Fragezeichen oute ich mich nicht als Hörspielfan, sondern als Fan meiner eigenen Kindheit."

      - Günter Merlau -
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