Geisterstunde - 1 - Die Nacht der zwei Monde

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      Geisterstunde – 1. Die Nacht der zwei Monde

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      Jochen und Peter, zwei befreundete Studenten, freuen sich sehr auf den gemeinsamen Wanderurlaub, für den sie sich eine abgelegene Schutzhütte gemietet haben – ohne Strom, ohne fließend Wasser, ohne jeden Luxus. Entsprechend aufwendig sind die Vorbereitungen, bei denen Jochen auf ein geheimnisvolles Buch auf seinem Dachboden stößt. Verfasst von einem Mordian Treskow, der den gleichen Nachnamen trägt wie er selbst. Und dieser Name verfolgt die beiden Freunde auch bei ihrem Aufenthalt…

      Mit „Geisterstunde“ hat Produzent und Regisseur Sven Schreivogel eine neue Gruselreihe gestartet, die mit in sich abgeschlossenen Episoden die Zuhörenden in immer neue Szenerien entführen wird. Der erste Teil „Die Nach der zwei Monde“ ist dabei vorrangig in der Gegenwart angesiedelt, doch zunächst ist erst einmal ein Ausflug in die Vergangenheit zu hören. In einem sehr unheimlichen Intro wird auf die Missetaten eines Hexenmeisters eingegangen, der einen finsteren Fluch ausstößt. Dass dieser die beiden Freunde in der Gegenwart beeinflusst, ist dann natürlich keine große Überraschung mehr. Abe die Herangehensweise an die Szenerie hat mir sehr gut gefallen. Hier wurde es verstanden, dass es eben nicht den großen Knalleffekt braucht, um zu unterhalten. Hier gibt es leise Momente, die für Gänsehautschauer sorgen. Die Bedrohung ist oft sehr real, aber nicht greifbar, was den unheimlichen Effekt noch verstärkt. Und es gibt zwischendrin auch immer wieder Szenen, in denen die Protagonisten mehr über die Hintergründe herausfinden. So bekommt die Handlung mehr Substanz und einen umfassenderen Ausdruck, sodass ein sehr runder Eindruck entsteht. Die Ästhetik hat mir ebenso gut gefallen wie der moderne Ansatz oder auch der Humor, der stellenweise eingebunden ist. Ein überzeugender Start für die neue Gruselreihe.

      Patrick Bach macht als Jochen Treskow einen sehr guten Eindruck und bringt seine Figur nicht nur sehr glaubhaft herüber, sondern lässt auch den ansteigenden Spannungsbogen greifbar werden oder legt mehr Druck in besonders unheimliche Momente. Ihm zur Seite steht mit Tim Knauer ein nicht minder überzeugender Sprecher, der die Rolle des Peter Haffner gekonnt ausfüllt. Auch er nutzt die verschiedenen Stimmungen, um seine Stimme variabel und ausdrucksstark wirken zu lassen. Nicolas König sorgt als Mordian Treskow eine sehr düstere Stimmung ein, sodass der Gruseleffekt der Episode besonders gut zur Geltung kommt. Auch Norbert Langer, Tina Eschmann und Wolf Frass sind zu hören.

      Die akustische Gestaltung der Episode passt sich gelungen dem Handlungsverlauf an, sodass auch hier eher eine ruhige, aber intensive Atmosphäre entsteht. Ich mag, dass die lockeren Momente recht schlicht umgesetzt sind, andere Szenen mit überzeugenden Geräuschen unterlegt und schaffen beispielsweise eine glaubhafte Kulisse im Wald. Aber auch die gruseligen Momente gefallen mir sehr gut und sind simpel, aber sehr effektiv umgesetzt.

      Ein düsterer Hexenmeister in einer weiten, schwarzen Kutte, die Arme unheilvoll erhoben und mit einem Pentragram auf der Brust – der Fokus des Covers liegt eindeutig auf der unheimlichen Gestalt, doch auch die Umgebung im Wald mit den steinernen Überresten ist sehr ansehnlich und bekommt durch die dunkle, grünliche Einfärbung einen unheimlichen Anklang. Neben den üblichen Produktionsangaben ist im Inneren des kleinen Booklets auch ein Foto von den Aufnahmen zu sehen.

      Fazit: „Nacht der zwei Monde“ ist ein sehr überzeugender Einstieg in die neue Gruselreihe. Mit gefällt, dass auch bei einer Geschichte in der Gegenwart ein unheimlicher und gruseliger Klang statt einem Actionspektakel zu hören ist. Die Handlung ist abwechslungsreich und flüssig erzählt, die dichte Stimmung ist besonders in den stillen, düsteren Momenten sehr überzeugend. Auch das Finale ist ungewohnt und auf den Punkt gebracht – sehr hörenswert.

      VÖ: 2. Dezember 2022
      Label: Saphir Tonart
      Bestellnummer: 9783862124244
      :besserwisser: