Oscar Wilde & Mycroft Holmes - 40 - Lockruf des Untergangs

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    • Oscar Wilde & Mycroft Holmes - 40 - Lockruf des Untergangs

      Oscar Wilde & Mycroft Holmes – 40. Lockruf des Untergangs

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      In Rom sorgt eine Mordserie an jungen Männern am Tag ihrer Hochzeit für Aufruhr, Gerüchte um einen schwarzen Priester machen die Runde. Davon erfährt auch Mycroft Holmes, der Oscar Wilde und Theodora Sachs eilig in die italienische Hauptstadt schickt. Die Hinweise verdichten sich, dass dort das letzte Bauteil der Maschine verborgen ist, die Aleister Crowley um jeden Preis zusammensetzen will, um an die Worte der Macht zu gelangen…

      Die Episode 40 der Mystery-Abenteuerserie „Oscar Wilde & Mycroft Holmes“ bildet den Abschluss eines mehrteiligen Handlungsstrangs, in dem Aleister Crowley die treibende Kraft im Zirkel der Sieben ist und einen finsteren Plan verfolgt – und über diesen hatten die Zuhöreden bislang nur wenige Informationen. Was die Worte der Macht nun sind, wie Crowley diese nutzen kann, klärt sich allerdings auch hier nicht wirklich auf. Die dazugehörige Maschine richtet zwar einiges Unheil an, so richtig kommt man aber auch in dieser Folge nicht dahinter. Das ist leider ein wenig unbefriedigend: Zwar ist es Prinzip dieser Serie, nicht alles bis ins Detail zu erklären, was auch gut so ist. Hier sind für meinen Geschmack aber ein paar Lücken zu viel gelassen worden. Die Handlung dieser Episode an sich ist aber wieder sehr spannend geraten und bekommt durch die düsteren Gerüchte um den schwarzen Priester einen großen Reiz verliehen – Verbrechen in der katholischen Kirche, dann auch noch so nahe am Vatikan, sind für mich einfach faszinierend. Durch die schnellen Wechsel der Erzählperspektiven entsteht eine aufregende Dynamik, die Szenerie spitzt sich dabei immer weiter zu und führt zu einem prägnant erzählten Finale, bei dem es durchaus dramatische Wendungen für die Serienhandlung gibt.

      Gabrielle Pietermann schafft als Theodora Sachs auch hier wieder eine sehr dichte Ausstrahlung ihrer Figur und verleiht ihren Szenen so einen lebendigen Ausdruck, insbesondere wenn es dramatischer zugeht. Volker Brandts unverkennbare Stimme ist als Merigo de Cavalcanti ebenfalls eine große Bereicherung, er nimmt einen sehr stimmungsvollen und befehlsgewohnten Klang an, dass die Macht der Figur immer spürbar ist und ihr eine besondere Aura verliehen wird. Amalia Romano ist zwar eine kleinere Rolle, Friedel Morgenstern macht sie dennoch auffällig genug, um positiv im Gedächtnis haften zu bleiben. Auch Oliver Stritzel, Sina Zadra und Sebastian Fitzner sind zu hören.

      Die Folge folgt einem immer weiter ansteigenden Handlungsbogen mit immer mehr Dramatik, aber auch mehr Action, Kämpfen, Horrorszenarien. All das zeichnet die akustische Gestaltung gekonnt nach und legt immer mehr Druck hinein – durch atmosphärische Musik oder die Laustärke der Geräusche. Ich empfinde die Balance zwischen diesen beiden Elementen und den Dialogen sehr gelungen, man kann immer noch jedes Wort perfekt verstehen.

      Der schwarze Priester, der eine so entscheidende Rolle in der Episode einnimmt, wird auch auf dem Titelbild gekonnt in Szene gesetzt. Durch die beschwörend erhobenen Arme und die weite Kapuze, die sein Gesicht vor Blicken schützt, wirkt er unheimlich, der Hintergrund mit der düsteren Straße verleiht noch mehr Stimmung.

      Fazit: Das Finale des Handlungsstrang ist packend – auch weil wieder eine eigenständige Geschichte mit reizvollen Elementen erzählt wird. Der Spannungsbogen steigt stetig an und bekommt durch die ewige Stadt Rom eine gelungene Kulisse verliehen. Die Hintergründe der geheimnisvollen Maschine werden jedoch kaum aufgedeckt, was etwas unbefriedigend wirkt – vielleicht wird dies ja noch einmal aufgegriffen.

      VÖ: 30. September 2022
      Label: Maritim
      Bestellnummer: 9783785784259
      :besserwisser: