Sherlock Holmes Chronicles – 95. Das Geheimnis der indianischen Maske
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Nach einer Forschungsreise nach Südamerika kehren zwei Wissenschaftler nach London zurück und sind schwer erkrankt. Die Symptome lassen sich nicht eindeutig zuordnen. Als kurz darauf ins British Museum eingebrochen wird, scheint ein Zusammenhang nahe zu liegen. Sherlock Holmes bekommt vom Museumsdirektor den Auftrag für Nachforschungen und ahnt nicht, in welche Gefahr er sich damit begibt…
Mit „Das Geheimnis der indianischen Maske“ wurde in den Sherlock Holmes Chronicles eine weitere Geschichte um den bekannten Detektiv umgesetzt, der ursprünglich im Blitz-Verlag erschienen ist. Und dabei ist auch wieder ein stilistischer Unterschied zu vielen anderen Umsetzungen des Labels erkennbar, die Geschichtsführung ist merklich langsamer – und hat einen deutlich höheren Erzähleranteil. Das ist erst einmal nichts Negatives, da Tom Jacobs dies wieder mit einer großen Portion Charme umsetzt und es versteht, die Stimmung hochzuhalten. Doch das nimmt in dieser Episode leider die Dynamik, sodass die Entwicklung manchmal etwas starr wirkt. In anderen Momenten werden dann viele Informationen auf einen Haufen, insbesondere das Finale wirkt so etwas überhastet. Das Rätsel und die Mystik, die von dem unheimlichen südamerikanischen Artefakt ausgehen, bringen eine gelungene Stimmung mit ein, auch die Charaktere kommen gut zur Geltung. Doch so richtig konnte mich die Handlung nicht packen, manche Entwicklungen wirken etwas konstruiert, nicht alle Details wirken in der Rückbetrachtung logisch. Die sehr gute Produktionsweise kann zwar noch einiges aus der Geschichte herausholen, in meinen Augen ist dies aber nicht die beste Vorlage, die für die Serie vertont wurde.
Erstmals ist in dieser Episode Erst Meincke als Inspector Lestrade als Kurzzeitvertretung zu hören, er findet einen eigenen Weg, die bekannte Figur zu interpretieren und ihr eine eigene Note zu verleihen. Peter Groegers unverkennbare Stimme in einer Holmes-Vertonung, aber nicht als Watson zu hören, ist eine interessante Erfahrung und hat mich immer wieder kurz überrascht. Er spricht die Figur des Dr. Mitchell aber sehr gekonnt und ausdrucksstark, was sehr überzeugend wirkt. Auch Uli Krohm hat als Sir Greystone einen überzeugenden Auftritt, er schafft gelungene Nuancen für die Figur und verleiht ihr viel Kraft. Weitere Stimmen der rein männlichen Besetzung stammen von Lutz Mackensy, Tobias Lelle und Jeffrey Wipprecht.
Das südamerikanische Flair der Geschichte findet auch in der akustischen Umsetzung Einzug, immer wieder bauen sich kleine Melodien in die Handlung ein und verleihen ihr eine überzeugende Stimmung. Dazu kommt aber natürlich auch wieder die gewohnte, leicht mystische Umsetzung der Serie, die auch hier wieder gut zur Geltung kommt. Die Geräuschkulisse ist wieder überzeugend und setzt die verschiedenen Szenerien gekonnt um.
Die titelgebende Maske ist auch auf dem Titelbild zu sehen, detailreich verziert und mit vielen südamerikanisch wirkenden Elementen kommt diese in rot-orangefarbenem Licht unheimlich und gekonnt zur Geltung. Im Inneren des kleinen Booklets erklärt Markus Winter, warum die Folge nun einen anderen Namen als zunächst angekündigt hat und gewährt auch bei der Sprecherbesetzung einen kleinen Blick hinter die Kulissen.
Fazit: „Das Geheimnis der indianischen Maske“ gefällt mir wegen der dichten Stimmung und einigen packenden und bedrohlichen Momenten zwar grundsätzlich gut. Allerdings wirkt die Folge etwas zu sehr in die Länge gezogen, zumal auch einige Details aufkommen, die nicht gänzlich zusammenpassen wollen. So ist eher eine solide denn eine wirklich überzeugende Episode gelungen, selbst wenn mir die Umsetzung wieder sehr gefallen hat.
VÖ: 5. August 2022
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960662556
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Nach einer Forschungsreise nach Südamerika kehren zwei Wissenschaftler nach London zurück und sind schwer erkrankt. Die Symptome lassen sich nicht eindeutig zuordnen. Als kurz darauf ins British Museum eingebrochen wird, scheint ein Zusammenhang nahe zu liegen. Sherlock Holmes bekommt vom Museumsdirektor den Auftrag für Nachforschungen und ahnt nicht, in welche Gefahr er sich damit begibt…
Mit „Das Geheimnis der indianischen Maske“ wurde in den Sherlock Holmes Chronicles eine weitere Geschichte um den bekannten Detektiv umgesetzt, der ursprünglich im Blitz-Verlag erschienen ist. Und dabei ist auch wieder ein stilistischer Unterschied zu vielen anderen Umsetzungen des Labels erkennbar, die Geschichtsführung ist merklich langsamer – und hat einen deutlich höheren Erzähleranteil. Das ist erst einmal nichts Negatives, da Tom Jacobs dies wieder mit einer großen Portion Charme umsetzt und es versteht, die Stimmung hochzuhalten. Doch das nimmt in dieser Episode leider die Dynamik, sodass die Entwicklung manchmal etwas starr wirkt. In anderen Momenten werden dann viele Informationen auf einen Haufen, insbesondere das Finale wirkt so etwas überhastet. Das Rätsel und die Mystik, die von dem unheimlichen südamerikanischen Artefakt ausgehen, bringen eine gelungene Stimmung mit ein, auch die Charaktere kommen gut zur Geltung. Doch so richtig konnte mich die Handlung nicht packen, manche Entwicklungen wirken etwas konstruiert, nicht alle Details wirken in der Rückbetrachtung logisch. Die sehr gute Produktionsweise kann zwar noch einiges aus der Geschichte herausholen, in meinen Augen ist dies aber nicht die beste Vorlage, die für die Serie vertont wurde.
Erstmals ist in dieser Episode Erst Meincke als Inspector Lestrade als Kurzzeitvertretung zu hören, er findet einen eigenen Weg, die bekannte Figur zu interpretieren und ihr eine eigene Note zu verleihen. Peter Groegers unverkennbare Stimme in einer Holmes-Vertonung, aber nicht als Watson zu hören, ist eine interessante Erfahrung und hat mich immer wieder kurz überrascht. Er spricht die Figur des Dr. Mitchell aber sehr gekonnt und ausdrucksstark, was sehr überzeugend wirkt. Auch Uli Krohm hat als Sir Greystone einen überzeugenden Auftritt, er schafft gelungene Nuancen für die Figur und verleiht ihr viel Kraft. Weitere Stimmen der rein männlichen Besetzung stammen von Lutz Mackensy, Tobias Lelle und Jeffrey Wipprecht.
Das südamerikanische Flair der Geschichte findet auch in der akustischen Umsetzung Einzug, immer wieder bauen sich kleine Melodien in die Handlung ein und verleihen ihr eine überzeugende Stimmung. Dazu kommt aber natürlich auch wieder die gewohnte, leicht mystische Umsetzung der Serie, die auch hier wieder gut zur Geltung kommt. Die Geräuschkulisse ist wieder überzeugend und setzt die verschiedenen Szenerien gekonnt um.
Die titelgebende Maske ist auch auf dem Titelbild zu sehen, detailreich verziert und mit vielen südamerikanisch wirkenden Elementen kommt diese in rot-orangefarbenem Licht unheimlich und gekonnt zur Geltung. Im Inneren des kleinen Booklets erklärt Markus Winter, warum die Folge nun einen anderen Namen als zunächst angekündigt hat und gewährt auch bei der Sprecherbesetzung einen kleinen Blick hinter die Kulissen.
Fazit: „Das Geheimnis der indianischen Maske“ gefällt mir wegen der dichten Stimmung und einigen packenden und bedrohlichen Momenten zwar grundsätzlich gut. Allerdings wirkt die Folge etwas zu sehr in die Länge gezogen, zumal auch einige Details aufkommen, die nicht gänzlich zusammenpassen wollen. So ist eher eine solide denn eine wirklich überzeugende Episode gelungen, selbst wenn mir die Umsetzung wieder sehr gefallen hat.
VÖ: 5. August 2022
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960662556