Pater Brown - 66 - Ein Mörder zum Dinner

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    • Pater Brown - 66 - Ein Mörder zum Dinner

      Pater Brown – 66. Ein Mörder zum Dinner

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      Pater Brown wird zu einem Abendessen eingeladen, das keinesfalls so harmlos ist, wie die anderen Gäste zunächst denken. Denn der eigentliche Sinn ist, den Tod an einem der reichsten Männer Englands aufzudecken – und der Mörder muss mit am gedeckten Tisch sitzen. Um ihn aus der Reserve zu locken, schlägt der Pater ein kleines Gesellschaftsspiel vor, das die Stimmung unter den Gästen aber schnell kippen lässt…

      Neben seiner ausgeprägten moralischen Seite und dem schelmisch-humorvollem Wesen ist auch der Trickreichtum von Pater Brown ein wesentliches Element der von Gilbert Keith Chesterton geschaffenen Figur. Die 66. Episode der Serie von Maritim wird besonders das letztgenannte sehr gekonnt dargestellt, denn schon innerhalb der ersten Minuten des einstündigen Hörspiels wirkt sein Plan, den Mörder zu entlarven, ziemlich ausgeklügelt. Dennoch haben die Zuhörenden zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dem kirchlichen Ermittler lägen wichtige Informationen vor, die einem selbst vorenthalten werden. Vielmehr lernt man gemeinsam mit Pater Brown mehr über die anwesenden Personen und ihre Beziehung zum Toten, aber auch ihre gegenseitigen Vorbehalte. Jeder einzelne hat dabei einen starken Charakter vorzuweisen, was die Figuren immer weiter gegeneinander ausspielt. Undurchsichtige Aussagen und Verschleierungen der Wirklichkeit nehmen immer weiter Form an, bis in einem geschickt gelösten Finale der Täter entlarvt wird. Teile davon konnte man sich durch die vorigen Hinweise schon erschließen, sodass die dann hinzugefügten Details stimmig wirken und dennoch ein Überraschungseffekt austritt. Durch die Begrenzung auf eine kurze Zeitspanne und nur einen Schauplatz wirkt die Episode zudem klassisch und sehr dicht, sodass sie mir gut gefallen hat.

      Uschi Hugos Stimme kommt in diesem Hörspiel sehr gut zur Geltung, da sie einen sehr harten, oft spöttischen oder sarkastischen Ton anschlägt und die Szenerie dabei immer wieder neu zu prägen weiß. Auch Lutz Mackensy sorgt für viele eindrucksvolle Momente, er bringt die angespannte Stimmung auf den Punkt und verleiht der Stimmung immer wieder neue Impulse. Auch Till Hagen verleiht seiner Figur eine markante Ausstrahlung und viele starke Momente, wobei er durch geschickte Betonung und glaubhaftes Auftreten punktet. Auch Arianne Borbach, Gordon Piedesack und Rüdiger Schulski sind zu hören.

      Da sich die Handlung sehr auf den Dinnerabend konzentriert und der Schauplatz und die Personenkonstellation kaum wechseln, kann in der akustischen Gestaltung natürlich nur wenig Abwechslung geboten werden. Doch die Szenerie wirkt stimmig und wird mit passenden Geräuschen und einigen stimmigen Melodien unterlegt, sodass alles eine gut zusammenpassende Ausstrahlung bekommt.

      Auf Hochglanz poliertes Besteck, feine Weingläser, eine edle Tischdecke – das Titelbild der Episode spielt auf die Dinner-Szenerie an, die den wesentlichen Teil der Handlung ausmacht. Das ist schlicht in Szene gesetzt, aber durchaus passend und individuell geraten. Und natürlich ist auch dieses in schwarz eingerahmte Bild in Schwarz-Weiß, sodass es sich gut in die bisherige Covergalerie einfügt.

      Fazit: „Ein Mörder zum Dinner“ wirkt in seinem Aufbau fast klassisch: Ein begrenzter Kreis an Verdächtigen, die alle in einem Raum zusammenkommen. Mit den aufkommenden Beschuldigungen, Streitigkeiten und Verschleierungen nimmt die Handlung immer neue Richtungen und wirkt spannend und aufregend – und trotz des begrenzten Schauplatzes abwechslungsreich. Besonders die markanten Figuren lassen die Folge lebendig wirken.

      VÖ: 17. Dezember 2021
      Label: Maritim
      Bestellnummer: 4260507170729
      :besserwisser: