Phantastische Geschichten - 14 - Das Schiff (1 von 2)

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      Phantastische Geschichten – 14 .Das Schiff -1-

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      Core, Cosma und Raw sind ein eingespieltes Team und haben bereits einige brenzlige Situationen gemeinsam bestanden. Doch der Angriff eines Verbrechersyndikats zwingt sie zu einem unkontrollierten Raumsprung, bei dem sie in einem unbekannten Sektor landen. Als sie auf ein riesiges Raumschiff stoßen, hoffen sie auf ihre Rettung. An Bord ist es jedoch ganz anders, als sie es sich erhofft hatten…

      Oliver Döring hat in seinen „Phantastischen Geschichten“ ja schon für einige Überraschungen gesorgt, indem er klassische Gruselgeschichten in die heutige Zeit mit der entsprechenden Technik versetzt. In „Das Schiff“ geht er nun sogar noch einen Schritt weiter und versetzt das Gruselmärchen „Das Gespensterschiff“ von Willhelm Hauff in eine weit entfernte Zukunft und ein Science Fiction-Ambiente. Dabei hat er viele Ideen eingebracht und erweitert die Handlung, sodass gleich ein Zweiteiler dabei herausgekommen ist. So ist zu Anfang auch Zeit, die Charaktere und ihre Konstellation ausführlich vorzustellen und nebenbei noch eine wilde Raumschlacht zu inszenieren, die mit viel Actionaufgeladen ist. Hier kommt klassisches Science Fiction-Flair herüber, doch mit der Ankunft am Rand der Galaxis und der Entdeckung des Raumschiffs kommen erst Mystery- und später noch Gruselaspekte hinzu. Das sorgt für eine sehr gelungene Konstellation und eine dichte Stimmung, zumal die Spannung immer weiter ansteigt. Die drei Hauptfiguren geraten in immer neue Situationen, müssen sich trennen, finden wieder zusammen und begegnen erstaunlichen Wesen. Die Vorlage schimmert dabei deutlich durch, der grobe Handlungsverlauf ist erkennbar, doch es gibt auch neue und mehr Wendungen. Gepaart mit dem intensiv dargestellten Setting ist eine sehr hörenswerte Produktion entstanden, die natürlich in einem gelungenen Cliffhanger endet.

      Peter Flechtner ist in der Rolle des Core zu hören, dem er eine sehr markante Aura verleiht und mit einer großen Portion Coolness ausstattet. Mir gefällt, wie eingängig er jede einzelne Szene darstellt und viel Druck in seine Stimme legt. Marie Bierstedt legt ihre sonst so klare Stimme auch mal ganz anders an, klingt rau, hartgesotten und durchsetzungsstark, wobei sie auch viel Varianz präsentiert und in den besonders packenden Momenten noch einmal zulegt. Esra Meral bringt als Sarah noch eine gewisse Portion Humor mit ein, ihre Figur bekommt dadurch eine sehr gelungene Ausstrahlung und lockert die sonst so düstere Stimmung immer wieder gekonnt auf. Auch Michael Iwannek, Tim Knauer und Uwe Büschken sind zu hören.

      Dass Oliver Döring in seinen Produktionen eher klotz statt kleckert, dürfte allen klar sein, die schon mal eines seiner Hörspiele gehört haben. Hier hat er sich mit der Science Fiction-Thematik natürlich auch ein Feld geschaffen, bei dem er sich da vollkommen austoben kann, bei dem es auch mal richtig knallen darf und bei dem auch die Musik sehr dynamisch und ausdrucksstark wirkt. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass er überzieht, alles ist seinem Platz und erfüllt die gewünschte Wirkung, ohne von der Handlung oder den Charakteren abzulenken.

      Zahlreiche Explosionen erschüttern das Raumschiff, das durch einen kleineren Kreuzer beschossen wird. Helle Lichtblitze bringen dabei einen gelungenen Kontrast zum dunklen Weltraumhintergrund, den Sternennebel und den hab beleuchteten Planeten – ein ansehnliches Cover. Das Innere ist wie immer sehr schlicht gehalten, insbesondere da nur sechs der vielen Stimmen auch ihren Rollen zugeordnet sind.

      Fazit: Der Transport von „Das Gespensterschiff“ in eine Science Fiction-Szenerie ist Oliver Döring äußerst gut gelungen – nicht nur, weil das mit dem Gruselaspekt der Handlung so gut zusammenpasst, sondern weil er auch zahlreiche neue Wendungen eingebaut hat, die überraschend wirken. Dennoch ist die Liebe zum Original immer zu spüren. Auch die Charakterkonstellation gefällt mir sehr, sodass ein spannender und aufregender erster Teil entstanden ist.

      VÖ: 25. November 2022
      Label: Imaga
      Bestellnummer: 9783946207771
      :besserwisser: