Van Dusen - Die fünf Hörspielserien im Vergleich

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    • Van Dusen - Die fünf Hörspielserien im Vergleich

      Inzwischen gibt es vier Hörspielserien über den berühmten Professor van Dusen.

      - Professor van Dusen - Radiohörspielserie von Michael Koser (RIAS, Winterzeit, Maritim)

      - Professor van Dusen - Die neuen Fälle (Allscore Media)

      - Van Dusen (Holysoft)

      - Jacques Futrelle's - Die Denkmaschine (Winterzeit)

      - Sherlock Holmes & Co. - Die Denkmaschine (Romantruhe Audio)

      In diesem Thread können wir die Serien vergleichen. Welche Serien gefallen uns, welche nicht? Wir können hier auch ein Ranking erstellen. Wie sind die Kriminalfälle an sich in den Serien präsentiert? Was gibt es sonst noch über die Produktionen zu sagen? Unter anderem könnten wir auch über die Hauptsprecher diskutieren. Sind die ersten Hauptsprecher vom RIAS die besten oder nicht und warum?

      ...usw...
    • Da kann ich persönlich nur sehr eingeschränkt mitreden, da ich bisher den beiden Serien nach dem "alten Schema", also den Radiohörspielen und den ihnen nachempfundenen "Neuen Fällen", treu geblieben bin und eher wenig Interesse habe, die beiden danach noch entstandenen Ableger anzutesten.

      Was "meine" Professor van Dusen"-Serien angeht, da muss ich sagen, dass ich keine Präferenzen mehr habe, was die Hauptsprecher angeht.
      Ich schätze Friedrich W. Bauschulte und Klaus Herm als van Dusen und Hatch sehr und finde sie absolut passend für ihre Rollen, aber genau dassselbe würde ich mittlerweile auch längst über Bernd Vollbrecht und Nicolai Tegeler sagen!
      Freue mich bei allen vieren, wenn ich ihre Stimmen höre! :applaus:
    • Ich bin auf van Dusen erst vor wenigen Jahren gekommen - und zwar über die Holmes-Hörspiele. Ich hörte sehr gerne die Holmes-Folgen mit Rode und Groeger und probierte dann auch mal „Sherlock Holmes & Co.“ aus. Die zweite Folge davon war dann auch mein erster Van Dusen. Martin Kessler gibt den äußerst arroganten und auch ziemlich unleidlichen Professor. Ich konnte mich daran schnell gewohnen - ich fand das sehr erfrischend. Lediglich mit Norbert Langer habe ich ein kleines Problem. Im Vergleich zu den anderen Hatchs, die ich mittlerweile kenne, ist er der blasseste. Und außerdem habe ständig ich das Gefühl, dass er einfach nicht aus sich herauskommt. Ein kleines bisschen mehr Feuer würde ich mir wünschen - so wie er früher Magnum etc. sprach. Aber eigentlich kann man sagen, dass ich mich mehr freue, wenn aus dieser Serie eine Folge mit der Denkmaschine ansteht, als eine mit Sherlock Holmes oder mit dem Duo aus „Die größten Fälle von Scotland Yard“.

      Noch viel mehr freue ich mich aber, wenn eine von den neuen Fällen mit Vollbrecht und Tegeler ansteht - in etwa genau so, wie wenn bei einem neuen Holmes mit Rode und Groeger. Ich brauchte zwar ein paar Folgen, bis es bei mir gezündet hat, aber das ist schon normal bei mir - ich bin bei neuen Dingen immer etwas zu skeptisch.

      Die Rias-Reihe habe ich als drittes kennengelernt. Die mag ich inzwischen genauso wie sie neuen Fälle. Ich kenne allerdings bisher nur die ersten 30 Folgen.
      Die Sprecher mag ich auch sehr gerne. Allerdings habe ich bei Bauschulte immer Karl Malden aus „Die Straße von San Francisco“ vor Augen - und das war ja ein recht großer Mann. Und dabei wird ja Van Dusen immer als eher klein beschrieben. =)

      Die beiden neuesten Serien kenne ich noch nicht.
    • Agatha schrieb:

      Da kann ich persönlich nur sehr eingeschränkt mitreden, da ich bisher den beiden Serien nach dem "alten Schema", also den Radiohörspielen und den ihnen nachempfundenen "Neuen Fällen", treu geblieben bin und eher wenig Interesse habe, die beiden danach noch entstandenen Ableger anzutesten.
      Bei mir ist das genau so. Ich bin auch kein Fan von dem x-ten Ableger und selbst "die neuen Fälle" habe ich sehr argwöhnisch umrundet. Ich mag die alte Serie am liebsten, einfach weil das Original ist und der Charme des alten RIAS Senders mitschwingt.

      Ein weiterer Riesen Pluspunkt: Die Laufzeit. Die sind alle knackig kurz und das mag ich. Die neuen Fälle sind auch gut gemacht, mir aber zu lang. Ein van Dusen muss nicht immer die 80min. füllen, so eignet er sich auch nicht "für zwischendurch", da brauche ich dann in der Regel schon zwei Anläufe aus Zeitmangel.

      Die anderen Ableger spare ich mir. Ich bin Querbeet-Hörer und kann einfach nicht aus jedem Genre alles mitnehmen, da muss man Prios setzen. :)
    • Van Dusen entwickelt sich ja zum neuen Sherlock, was Produktionsvielfalt angeht. Und jede Produktion wird, auf ihre Art, eine Berechtigung haben. Ich persönlich muss nicht jede Serie verfolgen, doch es ist für jeden Hör-Typ eigentlich etwas dabei. :zustimm:
      Professor van Dusen - Radiohörspielserie von Michael Koser (RIAS, Winterzeit, Maritim)
      Ich habe die gesammte Hörspielserie vor ca. 8 Jahren durch Zufall erhalten und war zuerst wenig angetan. Die Inszenierung mit der auffälligen Musik ist natürlich zuerst etwas schräg. Dann habe ich mich aber unweigerlich in die Geschichten verliebt, was auch an den Sprechern liegt. Bauschulte ist sowieso eine Stimme meiner Kindheit und vermittelt trotz seiner Arroganz eine gewisse Liebenswürdigkeit. Harm als Hatch auch wunderbar unaufgeregt und cool.
      - Professor van Dusen - Die neuen Fälle (Allscore Media)
      Gut produzierte Hörspiele, schöne Sprecher und gute Geschichten. Trotzdem hat mich die Serie nicht wirklich abgeholt. Ich höre gerne mal eine Folge, wenn der Titel interessant erscheint, doch der Anteil ist verschwindend gering.

      - Van Dusen (Holysoft)
      - Jacques Futrelle's - Die Denkmaschine (Winterzeit)
      Ich habe die Cover vor Augen und die sind recht ansprechend. Auch die Sprecher lesen sich toll, aber sie reizen mich im Moment einfach nicht. Vielleicht kommt irgendwann der Moment, doch bisher ist er noch nicht gekommen.

      - Sherlock Holmes & Co. - Die Denkmaschine (Romantruhe Audio)
      Ich erinnere mich, dass ich die erste Folge daraus gehört habe und sie förmlich gehasst habe. Ich war zu dem Zeitpunkt so tief in der Radio-Serie drin, dass mich die neuen Stimmen sogar verärgert haben. Erst Jahre später, quasi mit der Entwicklung des Maritim-Universums, wagte ich einen neuen Versuch. Zu meiner Überraschung gefiel es mir deutlich besser. Ich arrangierte mich mit den Sprechern und auch die Geschichten waren gut und unterhaltsam. Martin Kessler spielte das Ekel im Grunde ausgezeichnet und Magnum... ähm...Norbert Langer entwickelte sich als Symphatieträger. Mittlerweile freue ich mich auf jede Folge.

      Fazit: Insgesamt sind die RIAS-Hörspiele schon wegweisend und sehr gut inszeniert. Dazu die unglaublichen Sprecher, wodurch die Serie für mich ein Highlight bleiben wird. :)
    • Meine Präferenz der Radioserie dürfte für Hörgrusler, die hier schon länger (und aufmerksam) mitlesen, wenig überraschend sein. (Für mich die beste Hörspielserie überhaupt! Punktum!)

      Warum die Radioserie vom Rias – außer der Nostalgie, dass früher sowieso alles besser war :Dallen anderen überlegen ist (natürlich nur m.E.):
      • Bauschulte und Herm geben ihren Figuren einen Charme mit, der denen in den anderen Serien abgeht. Van Dusen ist immer arrogant (Das muss so!), aber Bauschulte macht ihn trotzdem sympathisch (mehr oder weniger). Vollbrecht macht das auch sehr schön, aber sein Van Dusen ist fast schon zu nett, da klingt Bauschulte doch hin und wieder ein bisschen hinterhältiger. Ja, Keßlers aggressiver Van Dusen ist dichter an Futrelles ursprünglicher Version dran, aber mögen muss ich ihn deshalb ja noch lange nicht. (Außerdem klingt Keßler zu jung. Oder Langer zu alt. Vermutlich beides.)
      • Ich als schon etwas älterer Berliner liebe natürlich die ganzen Stimmen meiner Jugend aus den guten, alten Schiller-Theater- und Westberliner Synchon-Tagen (Duwner, Marquis, Blumhagen, Bussinger, Ebeling, Giese, Grothum, Matic, Miedel, Schiff, Thormann u.s.w. u.s.f.). Denen können die ganzen „modernen“ Synchronstimmen (es werden ja fast nur noch Synchronsprecher in Hörspielen eingesetzt) nicht das Wasser reichen.
      • Die Produktionsvoraussetzungen: Hier standen alle Schauspieler zusammen im Studio, und das hört man. Die spielen noch miteinander, nicht nebeneinander her.
      • Regisseur Rainer Clute und seine „Musikdramaturgie“ (so hat er’s selbst bezeichnet): Nicht nur ein Stimmungsbauer und Szenentrenner, sondern Brechung, Kommentar, Kontrapunkt, mit einem Gefühl für Rhythmus. (Sowas gibt’s m.W. auch nur bei Radiohörspielen, siehe z.B. Annette Kurths „Dracula“ vom WDR.) Von so kleinen Kabinettstückchen wie dem Anfang (die Kutschfahrt) von „Es tickt bei PVD“ ganz abgesehen.
      • Und natürlich vor allem und in allererster Linie die Bücher von Michael Koser. Nicht nur, dass seine Dialoge, was Witz, Klugheit und Natürlichkeit angeht, in einer völlig anderen Liga spielen als die seiner Nachfolger (von einigen wenigen der „Neuen Fälle“ abgesehen); was sie besonders auszeichnet, ist das, was nicht sofort offensichtlich ist: der Hintergrund. Der intellektuelle Unterbau. Der Mann ist studierter Historiker, das bedeutet nicht nur, dass der historische Backround der Fälle bis in die meisten Kleinigkeiten stimmt. Er hat einmal gelernt wissenschaftlich zu arbeiten: Recherche, Quellenangaben, Faktencheck. Ich hab’ die Serie immer als bestes Edutainment bezeichnet. Was hab’ ich über die Jahrzehnte nicht alles von Van Dusen gelernt! Geschichte, Naturwissenschaften, fremde Soziologien, fremde Sprachen (wenn auch nur einzelne Vokabeln), alte und (damals) aktuelle Popkultur – oder warum glaubt ihr heißt der Parfümvertreter in „PVD fällt unter die Räuber“ Grenouille? Etwas, das den anderen Serien völlig abgeht. Verglichen mit Kosers Serie sind die (wiederum von einigen wenigen der „Neuen Fälle“ abgesehen) flach und platt. Auch Kosers Output hat später quantitativ und qualitativ beträchtlich nachgelassen (nicht ganz unerwartet nach 50, 60 Folgen einer Serie, die von einem alleine geschrieben werden; irgendwann fällt dem dann auch nichts mehr ein). Aber an diesem Punkt (so ungefähr ab den 1990ern) sind wir bei den Veröffentlichungen vom DLF und auf CD noch lange nicht.
      Noch ein paar Bemerkungen zu den anderen Serien:
      • Zu Vollbrecht und Keßler: s.o.
      • Ja, Langer ist (= klingt) zu alt und zu (sorry, Norbert!) lahmarschig. Ich mag auch Tegeler als Hatch nicht so wirklich, ohne so richtig sagen zu können, woran das liegt. Klingt irgendwie… künstlich, wenn auch lange nicht so künstlich wie Langer.
      • Je größer und dicker der Mantel des Schweigen ist, der über Nordhausens Van Dusen gebreitet wird, desto besser!
      • Über die Unsitte, erst Van Dusen und dann alles ganz anders machen zu wollen, hab’ ich mich schon mal an anderer Stelle ausgebreitet.
      • Von den Winterzeit-Van-Dusen hab’ ich nur die ersten beiden gehört. Wolff war gar nicht schlecht, der erste Fall („Funktelegraf“) war – soweit ich mich erinnere – ganz in Ordnung, der zweite („Zelle 13“) ein ziemliches Ärgernis.
      • Die beiden Fälle, die ich von Holys Van Dusen gehört habe, waren so hohl, dass sie einer Denkmaschine nicht würdig waren (keinerlei „zerebrale Stimulation“). Ich hab’ auch ein Problem damit, dass Maritims Poe jetzt Van Dusen ist, aber das dürfte ausschließlich mein eigener Fehler sein.
      • Die „Holmes & Co.“-Fälle waren anfangs ganz ansprechend, aber seit der Maritim-Kosmos immer mehr mit seinem serienübergreifenden Worldbuilding beschäftigt ist, werden sie – ähnlich wie Holys – immer… un-van-duseniger. Dieser ganze Politik-Korruptions-Hintergrund ist einfach nicht meins.
      Fazit:
      Vor solchen Aussagen

      Securitate schrieb:

      Ich kenne nur die Holy´s und finde sie richtig gut.
      Aktuell habe ich auch kein großes Interesse in andere v.D.-Produktionen ´reinzuhören.
      sitz’ ich persönlich kopfschüttelnd und mit sperrangelweit offenem Mund. Warum sollte sich jemand mit der schlechtesten aller Möglichkeiten begnügen? (Wo zudem die beste sogar noch für umsonst – von den schon längst bezahlten GEZ-Gebühren abgesehen – zu haben wäre.)

      Aber selbstverständlich ist das nur meine (?) völlig unmaßgebliche Meinung, und natürlich soll jede/r mit seinem/ihrem Van Dusen selig werden.
    • Tja ... mit den Worten @Andy-Cs ist so ziemlich alles gesagt worden, was ich zu dieser Thematik hätte beisteuern können.
      Auch wenn es langweilig oder faul anmutet, seine eigenen Gedanken nicht in geschriebener Form zum Ausdruck zu bringen, kann ich nicht anders als meinem Vorredner in allen Punkten zuzustimmen. Es spiegelt meine Meinung 1 zu 1 wider. :kumpel:
    • Jonny schrieb:

      Es wäre doch trotzdem schade, wenn man von den ganzen van Dusens die wahrscheinlich beste Variante links liegen lässt
      Vor allen Dingen sollte man eben auch den "eigentlichen" van Dusen ;) kennen, bevor man sich mit seinen "Variationen" befasst.
      Das wäre für mich so ähnlich, als hätte man sich im TV nur "Sherlock" angesehen, ohne einen Schimmer von den Conan Doyle-Originalen zu haben. ^^
      Aber muss halt jeder für sich entscheiden.
      Dass ich einen femininen Hatch oder ein modernisiertes Setting im 21. Jahrhundert nicht brauche und deshalb der Radioserie und den "Neuen Fällen" (hin und wieder auch denen bei "Sherlock Holmes & Co.) treu bleibe, mögen andere vielleicht auch als nicht offen genug für "Neuerungen" empfinden. ^^
    • Ich kann aber auch diejenigen verstehen, die ihren ersten Kontakt mit Professor van Dusen durch eine der anderen Serien (Holysoft, WinterZeit, etc.) erfahren haben. Man misst sie (die anderen Hörspielserien um den Amateurkriminologen) immer an seiner/ihrer "Ursprungsserie". Die zuerst Gehörte wird immer die Benchmark für alle anderen darstellen und je nach Hörgewohnheiten (moderner versus klassischer) auch das jeweilige Optimum bilden.
    • Agatha schrieb:

      [...] Dass ich einen femininen Hatch oder ein modernisiertes Setting im 21. Jahrhundert nicht brauche und deshalb der Radioserie und den "Neuen Fällen" (hin und wieder auch denen bei "Sherlock Holmes & Co.) treu bleibe, mögen andere vielleicht auch als nicht offen genug für "Neuerungen" empfinden.
      Da bin ich von einem ganz anderen Schlag. Denn darüber denke ich gar nicht nach, da ich es einfach nur als anmaßend empfinden würde, darüber zu urteilen, dass Jemand anderes eine ganz andere Vorliebe, als die für mich vermeidliche richtige haben könnte. Viele Produkte, mehrere Meinungen, vielfältige Aussagen. Das ist doch der Treibstoff für ein Forum. Und das ist gut so. :huhu1:

      Hutchinson schrieb:

      Ich kann aber auch diejenigen verstehen, die ihren ersten Kontakt mit Professor van Dusen durch eine der anderen Serien (Holysoft, WinterZeit, etc.) erfahren haben. Man misst sie (die anderen Hörspielserien um den Amateurkriminologen) immer an seiner/ihrer "Ursprungsserie". Die zuerst Gehörte wird immer die Benchmark für alle anderen darstellen und je nach Hörgewohnheiten (moderner versus klassischer) auch das jeweilige Optimum bilden.
      Joah...damit dürfest Du mein Empfinden auf den Punkt gebracht haben. :drueck: