Der Ring des Nibelungen – 1. Das Rheingold
Das Rheingold.jpg
In den Wassern des Rheins sollen die hübschen Rheintöchter eigentlich einen unermesslichen Schatz bewachen, doch immer wieder lassen sie sich auch zu Spielereien hinreißen. So verspotten sie eines Tages des Zwerg Alberich, der eigentlich nur ihre Schönheit bewundern und ihr Freund sein will. Dabei entdeckt auch er das Rheingold, ist direkt fasziniert und will das Geheimnis ergründen. Denn wer aus dem Metall einen Ring schmiedet, soll die Macht auf der ganzen Welt erlangen…
„Der Ring des Nibelungen“ ist als Oper von Richard Wagner weltbekannt und mit einer Aufführungsdauer von 16 Stunden eines der umfangreichsten Bühnenstücke überhaupt. Der rbb hat daraus ein aufwendig produziertes Hörspiel geschaffen, bei der Adaption aber auf die Musik des Komponisten verzichtet und sich auf die Geschichte konzentriert. Der erste Teil – bei Wagner wie bei der CD-Veröffentlichung vom DAV – ist „Das Rheingold“ und erzählt die Vorgeschichte des eigentlichen Heldenepos. Dabei wird der Hörer zunächst in die Geschichte um das geopferte Auge des Gottes Wotan eingeführt, bis auf die eigentliche Handlung in einigen längeren Szenen eingegangen wird. Jeder dieser Momente ist intensiv dargestellt und lässt den Hörer vollkommen in die Szenerie eintauchen. Das Tempo ist dabei nicht einmal besonders hoch, es sind eher die Stimmungen des Moments, die markanten Figuren, die hier für gute Unterhaltung sorgen. Die mystischen Elemente sind dabei nicht auf die Götterwelt beschränkt, auch wenn Wotan, Loge, Freya und die anderen Götter der nordischen Mythologie mit ihren wesentlichen Merkmalen ein wichtiger Teil sind. Es geht um Wahn und Verlangen, um Intrigen und gebrochene Versprechen. Die Adaption ist merklich mit viel Liebe zum Original geraten, vereinfacht und modernisiert die Sprache aber deutlich und macht die Geschichte so sehr leicht zugänglich, wirkt geschliffen und treffend. Eine sehr gelungene Adaption, die auch durch Sprecher und Akustik mehr als überzeugt.
Bernhard Schütz ist in der Rolle des Wotan zu hören, er spricht den Göttervater entsprechend listig und eindringlich, wobei er sich sehr gelungen an die verschiedenen Momente anpasst. Auch Dominik Maringer hat mir als Loge sehr gut gefallen, er bringt eine leicht exaltierte Art in die Handlung mit ein, klingt dynamisch und markant, sodass eine reizvolle Figur entsteht. Hervorragend ist Lars Rudolph als Zwerg Alberich, der sowohl die anfängliche schüchterne Verliebtheit, aber auch spätere Wahn und viel wahnhafte Düsternis einbringt und sehr gekonnte Akzente setzt. Weitere Sprecher sind Martina Gedeck, Kathrin Angerer und Regina Lemnitz.
Die Musik wurde eigens für die Hörspielumsetzung komponiert und orientiert sich an Wagners Werk, schafft aber dennoch eine sehr eigenständige Stimmung. Fast durchgängig ist das Orchester zu hören und spielt mal zart im Hintergrund, mal drängend und dröhnend mit zahlreichen Blechbläsern und schafft so unterschiedlichste Stimmungen. Sehr gelungen dazu gesellen sich Geräusche, mal als szenische Ergänzung mit Vogelgezwitscher oder Wasserplätschern, mal um die Handlungen der Charaktere zu verdeutlichen. Besonders beeindruckend ist es übrigens, das Hörspiel über einen Kopfhörer zu genießen: Durch die aufwendige Aufnahme mit einem Kunstkopf entsteht so ein 3D-Effekt, der das Hörerlebnis noch einmal merklich steigert.
Künstlerisch wirkt auch das Titelbild des Hörspiels, welches mit den stilisierten Wellen und der darauf aufgebrachten Goldfolie ansprechend und hochwertig wirkt. Dazu passt auch das stabile Digipack, welches neben der CD auch ein umfangreiches Booklet enthält und neben einigen Fotos von Sprechern und Aufnahmen auch einleitende Texte zur Adaption des Werks und der verwendeten Aufnahmetechnik enthält.
Fazit: Der Start der vierteiligen Miniserie ist mit „Das Rheingold“ äußerst stimmig geraten und passt das opulente Werk Wagners gelungen an heutige Hörbedürfnisse an, ohne zu trivialisieren oder abzuwerten. Vielmehr sind die verschiedenen Szenen sehr intensiv und eindringlich umgesetzt, die Handlung wirkt ruhig, aber spannend erzählt, Sprecher und Klang sind herausragend – sehr gelungen!
VÖ: 18. Mai 2022
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 9783742420374
Das Rheingold.jpg
In den Wassern des Rheins sollen die hübschen Rheintöchter eigentlich einen unermesslichen Schatz bewachen, doch immer wieder lassen sie sich auch zu Spielereien hinreißen. So verspotten sie eines Tages des Zwerg Alberich, der eigentlich nur ihre Schönheit bewundern und ihr Freund sein will. Dabei entdeckt auch er das Rheingold, ist direkt fasziniert und will das Geheimnis ergründen. Denn wer aus dem Metall einen Ring schmiedet, soll die Macht auf der ganzen Welt erlangen…
„Der Ring des Nibelungen“ ist als Oper von Richard Wagner weltbekannt und mit einer Aufführungsdauer von 16 Stunden eines der umfangreichsten Bühnenstücke überhaupt. Der rbb hat daraus ein aufwendig produziertes Hörspiel geschaffen, bei der Adaption aber auf die Musik des Komponisten verzichtet und sich auf die Geschichte konzentriert. Der erste Teil – bei Wagner wie bei der CD-Veröffentlichung vom DAV – ist „Das Rheingold“ und erzählt die Vorgeschichte des eigentlichen Heldenepos. Dabei wird der Hörer zunächst in die Geschichte um das geopferte Auge des Gottes Wotan eingeführt, bis auf die eigentliche Handlung in einigen längeren Szenen eingegangen wird. Jeder dieser Momente ist intensiv dargestellt und lässt den Hörer vollkommen in die Szenerie eintauchen. Das Tempo ist dabei nicht einmal besonders hoch, es sind eher die Stimmungen des Moments, die markanten Figuren, die hier für gute Unterhaltung sorgen. Die mystischen Elemente sind dabei nicht auf die Götterwelt beschränkt, auch wenn Wotan, Loge, Freya und die anderen Götter der nordischen Mythologie mit ihren wesentlichen Merkmalen ein wichtiger Teil sind. Es geht um Wahn und Verlangen, um Intrigen und gebrochene Versprechen. Die Adaption ist merklich mit viel Liebe zum Original geraten, vereinfacht und modernisiert die Sprache aber deutlich und macht die Geschichte so sehr leicht zugänglich, wirkt geschliffen und treffend. Eine sehr gelungene Adaption, die auch durch Sprecher und Akustik mehr als überzeugt.
Bernhard Schütz ist in der Rolle des Wotan zu hören, er spricht den Göttervater entsprechend listig und eindringlich, wobei er sich sehr gelungen an die verschiedenen Momente anpasst. Auch Dominik Maringer hat mir als Loge sehr gut gefallen, er bringt eine leicht exaltierte Art in die Handlung mit ein, klingt dynamisch und markant, sodass eine reizvolle Figur entsteht. Hervorragend ist Lars Rudolph als Zwerg Alberich, der sowohl die anfängliche schüchterne Verliebtheit, aber auch spätere Wahn und viel wahnhafte Düsternis einbringt und sehr gekonnte Akzente setzt. Weitere Sprecher sind Martina Gedeck, Kathrin Angerer und Regina Lemnitz.
Die Musik wurde eigens für die Hörspielumsetzung komponiert und orientiert sich an Wagners Werk, schafft aber dennoch eine sehr eigenständige Stimmung. Fast durchgängig ist das Orchester zu hören und spielt mal zart im Hintergrund, mal drängend und dröhnend mit zahlreichen Blechbläsern und schafft so unterschiedlichste Stimmungen. Sehr gelungen dazu gesellen sich Geräusche, mal als szenische Ergänzung mit Vogelgezwitscher oder Wasserplätschern, mal um die Handlungen der Charaktere zu verdeutlichen. Besonders beeindruckend ist es übrigens, das Hörspiel über einen Kopfhörer zu genießen: Durch die aufwendige Aufnahme mit einem Kunstkopf entsteht so ein 3D-Effekt, der das Hörerlebnis noch einmal merklich steigert.
Künstlerisch wirkt auch das Titelbild des Hörspiels, welches mit den stilisierten Wellen und der darauf aufgebrachten Goldfolie ansprechend und hochwertig wirkt. Dazu passt auch das stabile Digipack, welches neben der CD auch ein umfangreiches Booklet enthält und neben einigen Fotos von Sprechern und Aufnahmen auch einleitende Texte zur Adaption des Werks und der verwendeten Aufnahmetechnik enthält.
Fazit: Der Start der vierteiligen Miniserie ist mit „Das Rheingold“ äußerst stimmig geraten und passt das opulente Werk Wagners gelungen an heutige Hörbedürfnisse an, ohne zu trivialisieren oder abzuwerten. Vielmehr sind die verschiedenen Szenen sehr intensiv und eindringlich umgesetzt, die Handlung wirkt ruhig, aber spannend erzählt, Sprecher und Klang sind herausragend – sehr gelungen!
VÖ: 18. Mai 2022
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 9783742420374
