Gruselkabinett – 178. Das unheimliche Turmzimmer
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Von schrecklichen Alpträumen geplagt wendet sich Clive Fellows einem Psychiater zu und berichtet von den immer wiederkehrenden Bildern, in denen er einen alten Studienkameraden besucht und dort stets von seiner Mutter in einem alten Turmzimmer untergebracht wurde. Er ahnt, dass dort ein unsagbares Grauen auf ihn wartet, kann aber nicht hinter die Gründe der Träume kommen…
E.F. Benson, der bisher im „Gruselkabinett“ von Titania Medien mit der 102. Episode „Mrs. Amworth“ aufgetaucht ist, kehrt als Autor der 178. Folge zurück. Und wie bereits die erste Umsetzung nach seiner Vorlage ist auch „Das unheimliche Turmzimmer“ kein Hörspiel, das direkt in die vollen geht, sondern nimmt sich anfangs viel Zeit, die Szenerie zu erklären und die Zusammenhänge aufzubauen. So bekommt der Hörer zunächst in einer Sitzung von Clive bei seinem Psychiater viele Details von seinen quälenden Albträumen berichtet, die Dialoge der beiden Figuren werden aber immer wieder durch kleine Sprachfetzen des Traumes aufgelockert. Die dabei entstehende Stimmung ist bereits recht düster, nimmt aber ab der Hälfte der Laufzeit noch einmal deutlich zu – einfach auch, weil dort mehr Entwicklung der Handlung zu hören ist und dadurch mehr Dynamik aufkommt. Auch hier kommt es eher auf den leisen Grusel an, der subtil und gediegen wirkt. Der ganz große Horror kommt dabei nicht auf den Hörer zu, auch wenn ein durchaus packendes Finale für die Handlung gefunden wurde. Auch die mystischen Zusammenhänge kommen dabei gut zur Geltung, zumal eine Erscheinung überraschend kommt. Dass sich dabei aber auch einige Dinge zumindest erahnen lassen, trübt den Grusel-Faktor kaum. Eine hörenswerte, solide Episode der Serie, die von einer ruhigen Ausstrahlung und einigen unheimlichen Szenen geprägt ist.
Titania Medien hat hier auf Stimmen gesetzt, die in den eigenen Produktionen noch nicht allzu häufig zu hören waren – unter ihnen die Hörspiellegende Jürgen Thormann als Psychiater, der mit seiner ruhigen, bedächtigen Art, aber wie immer scharfer und präziser Formulierung einen gelungenen Gegenpart für Simon Jäger in der Hauptrolle bildet. Dieser übernimmt den weitaus größten Teil der Handlung und betont nicht nur die Erzähltexte sehr gekonnt, sondern bringt auch in den Dialogen eine überzeugende und glaubhafte Figur herüber. Der wunderbare Jens Wawrczeck spricht Clives Freund mit seiner unverkennbaren Stimme und der dynamischen Sprechweise, der das aufkommende Grauen sehr überzeugend in seinen Klang einfließen lässt. Wundervoll sind auch Luise Lunow und Ursula Sieg in zwei markanten Frauenrollen, die das Hörspiel beide auf ihre eigene Art prägen, aber auch Marc Gruppe ist in einer kleinen Nebenrolle zu hören.
Akustisch wurde wieder eine überzeugende Stimmung geschaffen, die mit ihrer dichten musikalischen Untermalung für viel Atmosphäre sorgt. Sehr gelungen sind die Traum- und Erinnerungsfetzen, in denen die Stimmen der Sprecher mit einem leichten Halleffekt versehen sind, während auch die Geräusche wieder überzeugend eingesetzt wurden und sowohl das Gespräch beim Psychiater als auch den Aufenthalt im alten Gemäuer stimmungsvoll wirken lassen.
Einen Blick auf das unheimliche Turmzimmer wird auf dem Titelbild gewährt, welches mit der blauen Farbgebung mit den mystisch-violetten Abhebungen sehr stimmungsvoll wirkt. Neben dem blitzenden Nachthimmel ist insbesondere ein düsteres Gemälde in den Fokus gerückt, was eng mit der Handlung verbunden ist und sehr gut zur Geltung kommt.
Fazit: „Das unheimliche Turmzimmer“ ist eine Episode des eher leisen Grusels, das sich langsam aufbaut und Spannung und Atmosphäre erst spät wirklich dicht werden lässt. Die Auflösung bietet einige unheimliche Stellen und ist stimmig erzählt, passt dabei mit der ruhigen Wirkung gut zum Rest der Episode. Eine solide Episode, bei der alles nahtlos ineinandergreift.
VÖ: 27.Mai 2022
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783887
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Von schrecklichen Alpträumen geplagt wendet sich Clive Fellows einem Psychiater zu und berichtet von den immer wiederkehrenden Bildern, in denen er einen alten Studienkameraden besucht und dort stets von seiner Mutter in einem alten Turmzimmer untergebracht wurde. Er ahnt, dass dort ein unsagbares Grauen auf ihn wartet, kann aber nicht hinter die Gründe der Träume kommen…
E.F. Benson, der bisher im „Gruselkabinett“ von Titania Medien mit der 102. Episode „Mrs. Amworth“ aufgetaucht ist, kehrt als Autor der 178. Folge zurück. Und wie bereits die erste Umsetzung nach seiner Vorlage ist auch „Das unheimliche Turmzimmer“ kein Hörspiel, das direkt in die vollen geht, sondern nimmt sich anfangs viel Zeit, die Szenerie zu erklären und die Zusammenhänge aufzubauen. So bekommt der Hörer zunächst in einer Sitzung von Clive bei seinem Psychiater viele Details von seinen quälenden Albträumen berichtet, die Dialoge der beiden Figuren werden aber immer wieder durch kleine Sprachfetzen des Traumes aufgelockert. Die dabei entstehende Stimmung ist bereits recht düster, nimmt aber ab der Hälfte der Laufzeit noch einmal deutlich zu – einfach auch, weil dort mehr Entwicklung der Handlung zu hören ist und dadurch mehr Dynamik aufkommt. Auch hier kommt es eher auf den leisen Grusel an, der subtil und gediegen wirkt. Der ganz große Horror kommt dabei nicht auf den Hörer zu, auch wenn ein durchaus packendes Finale für die Handlung gefunden wurde. Auch die mystischen Zusammenhänge kommen dabei gut zur Geltung, zumal eine Erscheinung überraschend kommt. Dass sich dabei aber auch einige Dinge zumindest erahnen lassen, trübt den Grusel-Faktor kaum. Eine hörenswerte, solide Episode der Serie, die von einer ruhigen Ausstrahlung und einigen unheimlichen Szenen geprägt ist.
Titania Medien hat hier auf Stimmen gesetzt, die in den eigenen Produktionen noch nicht allzu häufig zu hören waren – unter ihnen die Hörspiellegende Jürgen Thormann als Psychiater, der mit seiner ruhigen, bedächtigen Art, aber wie immer scharfer und präziser Formulierung einen gelungenen Gegenpart für Simon Jäger in der Hauptrolle bildet. Dieser übernimmt den weitaus größten Teil der Handlung und betont nicht nur die Erzähltexte sehr gekonnt, sondern bringt auch in den Dialogen eine überzeugende und glaubhafte Figur herüber. Der wunderbare Jens Wawrczeck spricht Clives Freund mit seiner unverkennbaren Stimme und der dynamischen Sprechweise, der das aufkommende Grauen sehr überzeugend in seinen Klang einfließen lässt. Wundervoll sind auch Luise Lunow und Ursula Sieg in zwei markanten Frauenrollen, die das Hörspiel beide auf ihre eigene Art prägen, aber auch Marc Gruppe ist in einer kleinen Nebenrolle zu hören.
Akustisch wurde wieder eine überzeugende Stimmung geschaffen, die mit ihrer dichten musikalischen Untermalung für viel Atmosphäre sorgt. Sehr gelungen sind die Traum- und Erinnerungsfetzen, in denen die Stimmen der Sprecher mit einem leichten Halleffekt versehen sind, während auch die Geräusche wieder überzeugend eingesetzt wurden und sowohl das Gespräch beim Psychiater als auch den Aufenthalt im alten Gemäuer stimmungsvoll wirken lassen.
Einen Blick auf das unheimliche Turmzimmer wird auf dem Titelbild gewährt, welches mit der blauen Farbgebung mit den mystisch-violetten Abhebungen sehr stimmungsvoll wirkt. Neben dem blitzenden Nachthimmel ist insbesondere ein düsteres Gemälde in den Fokus gerückt, was eng mit der Handlung verbunden ist und sehr gut zur Geltung kommt.
Fazit: „Das unheimliche Turmzimmer“ ist eine Episode des eher leisen Grusels, das sich langsam aufbaut und Spannung und Atmosphäre erst spät wirklich dicht werden lässt. Die Auflösung bietet einige unheimliche Stellen und ist stimmig erzählt, passt dabei mit der ruhigen Wirkung gut zum Rest der Episode. Eine solide Episode, bei der alles nahtlos ineinandergreift.
VÖ: 27.Mai 2022
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783887