Sherlock Holmes – 51. Was das Feuer übrigließ
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Gähnende Langeweile hat sich bei Sherlock Holmes breitgemacht, da kommt ihm ein neuer Mandant gerade recht. Der junge Student Terence Parker sucht ihn in der Baker Street auf und berichtet ihm von den unerfreulichen Details vom Tod seines Vaters, aber auch von einer merkwürdigen Stellenanzeige, in der nach einem unverheirateten Mann gesucht wird, der eine gewisse Körpergröße nicht überschreiten soll...
Wer die Originalfälle von Sir Arthur Conan Doyle um seine Detektivfigur Sherlock Holmes kennt, dürfte bei der 51. Episode der Hörspielumsetzungen von Titania Medien gleich Erinnerungen an einen bestimmten Fall haben – und das, obwohl „Was das Feuer übrigließ“ nicht aus seiner, sondern aus der Feder von Herman Cyril McNeile stammt. Die Adaption von Marc Gruppe wirkt wieder sehr stimmig und geschliffen, vor allem liegt es aber an dem rätselhaften Fall: Eine scheinbar sinnlose Anstellung, eine fürstliche Bezahlung und bestimmte körperliche Attribute – da kommen Erinnerungen an „Der Club der Rothaarigen“ auf. Doch die Geschichte ist ansonsten fernab einer bloßen Kopie, sondern hat einen sehr eigenständigen Hintergrund – auch wenn die anfängliche Szene mit dem Bericht von Terence Parker sehr klassisch wirkt. Seine Erzählung beinhaltet einige sehr interessante Details, die für eine rätselhafte Stimmung sorgen, aber auch mit den nachfolgenden Ermittlungen und aktuellen Ereignissen ist unterhaltsam geraten. Sicherlich hat der Hörer ab einem gewissen Zeitpunkt eine Ahnung, wie alles zusammenhängen könnte, dazu deuten die Hinweise in eine bestimmte Richtung. Dennoch gibt es noch einige Überraschungen und Wendungen, die die Geschichte lebendig halten. Eine sehr solide Episode der Serie, die mit ihrer rätselhaften Stimmung punkten kann.
Neben der Stammbesetzung aus Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt und Regina Lemnitz ist auch die Besetzung der Episodenrollen gelungen. Tom Raczko spricht Terence Parker und übernimmt dabei nicht nur Dialoge, sondern auch einige Passagen in seinem Bericht, die an Erzähltexte erinnern. Beides gestaltet er lebendig, vielseitig und ausdrucksstark, wobei er sich gut an die verschiedenen Szenen anpasst. Hans Bayer ist als Carles Follit zu hören, er gestaltet seine Rolle sehr treffend und geheimnisvoll und unterstreicht dabei die Wirkung der Episode. Yens Rahba hat mir als James Palliser ebenfalls sehr gut gefallen, er bringt die unangenehme Art der Figur sehr gut zur Geltung und sorgt für einen prägnanten Ausdruck seiner Szenen.
Auch bei der akustischen Gestaltung hat sich das Team von Titania Medien wieder ins Zeug gelegt und eine sehr dichte Szenerie geschaffen. Besonders die musikalische Untermalung ist dabei sehr gelungen und sorgt mit vielen dräuenden Tönen für eine sehr intensive und rätselhaft-düstere Atmosphäre, die die mysteriöse Geschichte unterstreichen. Auch die Geräuschkulisse ist durchgängig überzeugend, und sorgt für passende Stimmungen.
Ein in hellen Flammen stehendes Haus, das Feuer hoch in den Nachthimmel steigend, davor schaurig beleuchtet Holmes und Watson, die sich um einen ohnmächtigen Mann einige Meter weiter kümmern – die Szene aus dem Hörspiel wurde von Ertugrul Edirne auf de Titelbild gekonnt in Szene gesetzt. Das ist stimmungsvoll geraten und wird durch die edle Rahmengestaltung in Schwarz und Gold gelungen ergänzt.
Fazit: „Was das Feuer übrigließ“ ist eine rätselhafte Folge, die mal wieder starke Erinnerungen an die Originalgeschichten weckt, aber auch sehr eigenständige Elemente enthält. Besonders die dramatische Wendung, die der Titel bereits andeutet, ist sehr gelungen, aber auch die prägnanten Figuren und die sehr stimmungsvolle Umsetzung haben mir gut gefallen. Der Daumen zeigt hier mal wieder nach oben.
VÖ: 27. Mai 2022
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785784310
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Gähnende Langeweile hat sich bei Sherlock Holmes breitgemacht, da kommt ihm ein neuer Mandant gerade recht. Der junge Student Terence Parker sucht ihn in der Baker Street auf und berichtet ihm von den unerfreulichen Details vom Tod seines Vaters, aber auch von einer merkwürdigen Stellenanzeige, in der nach einem unverheirateten Mann gesucht wird, der eine gewisse Körpergröße nicht überschreiten soll...
Wer die Originalfälle von Sir Arthur Conan Doyle um seine Detektivfigur Sherlock Holmes kennt, dürfte bei der 51. Episode der Hörspielumsetzungen von Titania Medien gleich Erinnerungen an einen bestimmten Fall haben – und das, obwohl „Was das Feuer übrigließ“ nicht aus seiner, sondern aus der Feder von Herman Cyril McNeile stammt. Die Adaption von Marc Gruppe wirkt wieder sehr stimmig und geschliffen, vor allem liegt es aber an dem rätselhaften Fall: Eine scheinbar sinnlose Anstellung, eine fürstliche Bezahlung und bestimmte körperliche Attribute – da kommen Erinnerungen an „Der Club der Rothaarigen“ auf. Doch die Geschichte ist ansonsten fernab einer bloßen Kopie, sondern hat einen sehr eigenständigen Hintergrund – auch wenn die anfängliche Szene mit dem Bericht von Terence Parker sehr klassisch wirkt. Seine Erzählung beinhaltet einige sehr interessante Details, die für eine rätselhafte Stimmung sorgen, aber auch mit den nachfolgenden Ermittlungen und aktuellen Ereignissen ist unterhaltsam geraten. Sicherlich hat der Hörer ab einem gewissen Zeitpunkt eine Ahnung, wie alles zusammenhängen könnte, dazu deuten die Hinweise in eine bestimmte Richtung. Dennoch gibt es noch einige Überraschungen und Wendungen, die die Geschichte lebendig halten. Eine sehr solide Episode der Serie, die mit ihrer rätselhaften Stimmung punkten kann.
Neben der Stammbesetzung aus Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt und Regina Lemnitz ist auch die Besetzung der Episodenrollen gelungen. Tom Raczko spricht Terence Parker und übernimmt dabei nicht nur Dialoge, sondern auch einige Passagen in seinem Bericht, die an Erzähltexte erinnern. Beides gestaltet er lebendig, vielseitig und ausdrucksstark, wobei er sich gut an die verschiedenen Szenen anpasst. Hans Bayer ist als Carles Follit zu hören, er gestaltet seine Rolle sehr treffend und geheimnisvoll und unterstreicht dabei die Wirkung der Episode. Yens Rahba hat mir als James Palliser ebenfalls sehr gut gefallen, er bringt die unangenehme Art der Figur sehr gut zur Geltung und sorgt für einen prägnanten Ausdruck seiner Szenen.
Auch bei der akustischen Gestaltung hat sich das Team von Titania Medien wieder ins Zeug gelegt und eine sehr dichte Szenerie geschaffen. Besonders die musikalische Untermalung ist dabei sehr gelungen und sorgt mit vielen dräuenden Tönen für eine sehr intensive und rätselhaft-düstere Atmosphäre, die die mysteriöse Geschichte unterstreichen. Auch die Geräuschkulisse ist durchgängig überzeugend, und sorgt für passende Stimmungen.
Ein in hellen Flammen stehendes Haus, das Feuer hoch in den Nachthimmel steigend, davor schaurig beleuchtet Holmes und Watson, die sich um einen ohnmächtigen Mann einige Meter weiter kümmern – die Szene aus dem Hörspiel wurde von Ertugrul Edirne auf de Titelbild gekonnt in Szene gesetzt. Das ist stimmungsvoll geraten und wird durch die edle Rahmengestaltung in Schwarz und Gold gelungen ergänzt.
Fazit: „Was das Feuer übrigließ“ ist eine rätselhafte Folge, die mal wieder starke Erinnerungen an die Originalgeschichten weckt, aber auch sehr eigenständige Elemente enthält. Besonders die dramatische Wendung, die der Titel bereits andeutet, ist sehr gelungen, aber auch die prägnanten Figuren und die sehr stimmungsvolle Umsetzung haben mir gut gefallen. Der Daumen zeigt hier mal wieder nach oben.
VÖ: 27. Mai 2022
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785784310