Geister-Schocker - 99 - Im Taumel des Irrsinns

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      Geister-Schocker – 99. Im Taumel des Irrsinns

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      Harold Peabody hat einen schrecklichen Traum von der Hölle auf Erden, von dem er überzeugt ist, dass er bald zur Wirklichkeit wird. Das wird ihm umso bewusster, als seine Schwiegermutter seine Frau brutal angreift und körperlich schwer verletzt, danach aber völlig friedlich wirkt. Und so nimmt er Kontakt zu einem benachbarten Inspector von Scotland Yard auf, der wiederum den übersinnlichen Reporter Jack Callum auf den Fall aufmerksam macht…

      Ursprünglich als Grusel-Reihe mit in sich abgeschlossenen Hörspielen ohne wiederkehrende Figuren konzipiert, haben sich die „Geister-Schocker“ innerhalb der letzten Jahre doch weiterentwickelt und lässt einige wiederkehrende Kämpfer gegen die Mächte der Hölle und der Dunkelheit eingeführt. Und so ist auch „Im Taumel des Irrsinns“ als 99. Episode dem Reporter Jack Callum gewidmet, der schon nach wenigen Szenen mit seinen Ermittlungen beginnt. Der Traum und die merkwürdige Wandlung einiger Mitglieder der Familie Peabody sind ein stimmungsvoller Einstieg gelungen, sodass das Interesse an der kommenden Handlung geweckt wird. Leider konnte diese Erwartung zumindest bei mir nicht erfüllt werden, was insbesondere an dem ausufernden Einsatz des Erzählers liegt. Die Texte wirken leider nicht ganz rund und eher emotionslos, sodass hier nur wenig Stimmung aufkommt. Viele Szenen verlieren so an Ausstrahlung, zumal auch das Tempo dadurch nicht merklich gesteigert wird. Diese Kombination aus eher langsamer Entwicklung, vielen Nebenarmen und einer nicht wirklich atmosphärischen Erzählweise nebst einigen sperrig wirkenden Formulierungen in den Dialogen führt dazu, dass mich diese Episode leider nicht wirklich gefangen genommen hat, auch wenn einige Szenen mit unheimlichen Momenten durchaus gelungen geraten sind.

      Die Sprecher machen ihre Sache insgesamt gut und lassen die Szenerie lebendig klingen, auch wenn es in einigen Nebenrollen kleine Ausreißer nach unten gibt. Christian Stark macht seine Sache als Jack Callum aber wieder gut und bringt den engagierten und entschlossenen übersinnlichen Ermittler in den verschiedenen Szenen glaubhaft zur Geltung. Sascha Draeger sorgt als Harold Peabody ebenfalls für eine authentische Stimmung und sorgt besonders in den Introszene für atmosphärische Momente. Katja Brügger hat mir als Alexandra Harding ebenfalls gut gefallen, ihre kratzige Stimme lässt sie freundlich und überzeugend betont klingen. Weitere Sprecher sind Regina Lemnitz, Helgo Liebig und Günther Karl.

      Solide ist die akustische Gestaltung der Episode geraten, bei der insbesondere viele düstere Melodien für eine überzeugende Atmosphäre sorgen. Nicht nur während der Szenenübergänge, sondern auch während besonders markanter Szenen sind diese dräuend im Hintergrund eingesetzt. Die Geräuschkulisse ist passend dazu abgemischt und mit glaubhaften Klängen versehen, wobei diese an einigen Stellen ruhig noch etwas markanter hätten sein können.

      Ein skelettierter Sensenmörder vor einem blutroten Mond, eine Schar Fledermäuse mit gelb leuchtenden Augen, ein grünlich leuchtender Turm – nichts davon kommt in dem Hörspiel vor und ist doch auf dem Titelbild zu sehen, das anscheinend zu einer anderen Geschichte entstanden ist. Im Inneren des Booklets gibt es neben einer ausführlichen Vorschau auf die kommende Episode noch eine kleine Covergalerie – auch schon mit einem Ausblick bis Episode 103.

      Fazit: „Im Taumel des Irrsinns“ startet stark, ist dann aber langsam und mit sehr hohem Erzähleranteil geschildert. Das hemmt die Atmosphäre merklich, neben einigen unheimlichen Szenen mögen die Stimmung und die Handlung nicht so recht in Schwung kommen. Auch wenn die Produktion stimmig und der Großteil der Sprecher überzeugend ist, gibt es deswegen hier noch Luft nach oben.

      VÖ: 27. Mai 2022
      Label: Romantruhe Audio
      Bestellnummer: 9783864738326
      :besserwisser: