Gruselserie - 9 - Ouija – Terror im Geisterhaus

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    • @Agatha

      Vielen Dank für den Hinweis. Da höre ich sicher mal rein.
      Ja, klar waren die Folgen der alten Gruselserie nun auch nichts, was man inhaltlich ernsthaft unter dem Gesichtspunkt der Tiefsinnigkeit besprechen würde, aber sie waren doch zumindest in einer Art und Weise umgesetzt und auch von den Sprecherinnen und Sprechern dargeboten, dass eben nicht das Was, aber durchaus das Wie eine gewisse Würdigung verdient hat. Das sehe ich so bei der neuen Gruselserie überhaupt nicht.

      Dagegen sehe ich aber schon eine ironische Durchbrechung bei Francis. Man denke nur an die launigen Protagonist*innen Fawley/Fox und den kitzligen Werwolf. Das geht für mein Empfinden schon sehr deutlich in Richtung Augenzwinkern. Oder ausgerechnet zwei alte Damen als Hauptfiguren in einem Werwolf-Hörspiel. =) Da wird einfach schon mächtig an den Konventionen gekratzt, finde ich. Überhaupt gibt es immer wieder komödiantische Elemente, die die absurden Plots ein Stück weit brechen. Auch das Pärchen in der ersten Folge hat diese Leichtigkeit. Und auch der Mann aus den Horror-Ameisen mit seiner Schwester. Aber es wechselt halt immer mal wieder ab mit dann auf einmal doch wieder sehr eindringlichen und zum Teil sogar gruseligen Szenen. Klar wirken die auf mich heute nicht mehr wie vor dreißig, vierzig Jahren, aber das ist nicht nur darauf zurückzuführen, dass ich sie früher überschätzt hätte, sondern auch darauf, dass ich sie zigmal gehört habe und einfach auch schon, ganz allgemein, ein wenig abgestumpft bin, was Hörspiele angeht. Ich grusele mich eh sehr selten. Aber hier gibt es eine wohlige Schauer-Atmosphäre, die zumindest bei mir bei einigen Hörspielen der Reihe durchaus noch funktioniert. Und ich finde sie außerdem einfach auch rundum gut gemacht, schon deshalb machen sie mir Freude.

      Dass sie zusätzlich an ein nostalgischen Gefühl anknüpfen, ist natürlich von zusätzlichem Reiz. Aber eben auch nicht alles. Denn das wird ja oft außer acht gelassen. Es hat ja Gründe, warum manche Hörspiele auch nach so langer Zeit wirken - und andere eben nicht. Ich feiere ja nicht alles ab, nur weil ich es als Kind gehört habe. Sondern diese Gefühle sind da vorhanden, wo das Hörspiel von mir aus guten Gründen auch heute noch als gelungen befunden wird. Das kann an der ausgefeilten Story liegen, manchmal ist es aber auch "nur" die tolle Umsetzung mit beeindruckenden Sprechern, schöner Soundkulisse, eindringlicher Musik und superdichter Atmosphäre.

      Und all das sehe ich so zB bei Ouija überhaupt nicht.

      Da versammelt sich eine Gruppe von 30jährigen Frauen, die in diesem Alter beriets mitten im Leben stehen sollten, um aus fadenscheinigen Gründen mit einem Ouija-Brett Geister zu beschwören, während eine Verbündete aufs Dach eines Abbruchhauses kraxelt, um durch den Schornstein Geisterstimmen zu imititeren. Und als eine der Beteiligten von einem heraufbeschworenen Geist im Beisein der anderen hörbar erwürgt wird, regt sich kein Mucks - niemand spricht, niemand versucht einzuschreiten, alle lauschen gebannt, um dann, nachdem alles zu spät ist, plötzlich kurz einen Laut der Empörung zu setzen.

      So etwas ist für mich völlig gaga.

      Und so hätten Francis' Figuren nie agiert. Da waren die meisten durchaus nachvollziehbare Charaktere, die sich auch ebenso verhalten haben.
      Schon da liegen also für mich Welten dazwischen.