Fünf Freunde - 146 - Fünf Freunde und die verdächtige Fahrradbotin

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    • Fünf Freunde - 146 - Fünf Freunde und die verdächtige Fahrradbotin

      Am 28.01.2022 erscheint:




      Inhalt:
      Eigentlich wollten die Fünf Freunde nur eine große Porzellanvase transportieren! Bei einem Überholmanöver wird George von einer anderen Radfahrerin umgestoßen, die Vase zerschellt und die Schuldige entflieht. Grund genug sie zu suchen! Doch warum wird diese Radfahrerin am nächsten Tag bestohlen? Und wieso flieht sie auch jetzt? Trotz aller Schwierigkeiten bleiben die Freunde ihr beharrlich auf der Spur und stoßen dabei auf einen höchst gefährlichen Betrug.

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      OTR-Fan
    • Ich bin echt erstaunt und höchst erfreut. Schon das dritte Mal innerhalb von vier McClean-Folgen, dass ich guten Gewissens mindestens ein „Gut“ springen lassen kann. Aktuell ist sie absolut in Form, der letzte wirkliche Ausfall liegt nun bereits bis zur 137 zurück.
      Folge 146 ist in vielerlei Hinsicht eine Verbesserung bzgl. kleinerer und größerer Standard-Kritikpunkte an McCleans Werken der Vergangenheit. Bereits die Eingangsszene wirkt nicht halb so gekünstelt wie sonst und kommt inzwischen einigermaßen authentisch rüber. Die Story selbst ist nicht schon nach zehn Minuten wieder vom Hörer gelöst worden, im Gegenteil, man weiß hier lange Zeit gar nicht so richtig, worauf die Geschichte denn eigentlich hinausläuft und genau das ist absolut großartig! Es gibt weder zu wenige Personen in der Geschichte (siehe zB 121), noch zu viele unwichtige Ein-Satz-Statisten ohne Namen (siehe 135, 136, 138…), das erhöht den Mitratefaktor, schön, dass das mittlerweile angekommen ist ;)
      Alexandra Garcia klingt hier wieder weitaus natürlicher als zuletzt, die Befürchtungen, die ich nach einigen Hörproben hatte, bestätigen sich diesbezüglich nur in Maßen, zwar hat sie noch immer einige Aussetzer und klingt stellenweise erneut gewollt kindisch, aber schon deutlich reduzierter als in der 144/145. Da scheint die Regie aufgeweckter gewesen zu sein als zuletzt.
      Die Geschichte ist insgesamt relativ ruhig geraten, aber nie langweilig. Es gibt mehrere Theorien und der Hörer erfährt die Lösung etwa gleichzeitig mit den Fünf Freunden und muss sich nicht ständig fragen, warum sie auf die einfachsten Dinge nicht kommen. So will ich das haben.
      Und: Endlich mal wieder ne Folge ganz ohne Dauerwerbung für die Grünen. Ja, Tier- und Umweltschutz ist wichtig, aber man kann auch noch zwischendurch andere Ideen haben. Fällt besonders dann auf, wenn Europa Themen-Dreierboxen zusammenstellt und beinahe drei nebeneinanderliegende Folgen nehmen kann.

      Ein paar kleine Meckerpunkte hab ich natürlich trotzdem, auch wenn die im Vergleich zu Folgen wie der doppelten Erfindung oder dem Schokoladendieb deutlich weniger gravierend sind:
      (Dicke Spoilerwarnung!)
      - Die fünf Freunde gehen gemeinsam zu Mr. Gatwick - warum? Komisch, dass er George nicht erkennt, obwohl er sie vorher am Telefon kannte.
      - Die Sache mit den Fönen hat mir aus zwei Gründen leichte Kopfschmerzen bereitet:
      1. ist die Rede von Hightech-Geräten, was wieder ein bisschen an meiner Vorstellung kratzt, dass die FF immer noch in den 1950ern spielen. Gabriele Hartmann hatte so was nie nötig ;)
      2. halte ich es für enorm schwierig, den Leuten für 400 Pfund pro Stück diese Föne anzudrehen. Wenn die eh geklaut sind, hätte ich den Preis niedriger angesetzt. Wirkt nicht wirklich glaubwürdig.
      - Mr. Spex ist mir zu krass drauf, dafür dass er nur Detektiv ist. Er nimmt sich ganz schön was heraus (versuchter Einbruch, Diebstahl, Flucht bei Sachbeschädigung) und keiner denkt irgendwie daran, ihm das mal zu verklickern / der Polizei Bescheid zu geben.
      - Die Handlung ist streckenweise etwas zu zufallsbasiert. Den Weg zu Mr. Gatwick bahnen sich die Kinder noch durch Befragungen und Überlegungen, am Ende sind sie mehr durch Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Fairerweise muss man aber sagen, dass das hier nicht so gravierend stört wie die Zufallspalette in der 137.

      Die Sprecher agieren auf gutem Niveau, Helmut Zierl als Gatwick passt perfekt, mit Yoshua Rudolf wird wohl wieder der Nachwuchs aus einer Familie mit einem „Star“-Sprecher gefördert, sehr schön. Die Atmosphäre ist dezent, aber nichts wirkt steril und ewig lange Dialoge gibt es nicht, das Tempo ist absolut korrekt so. Bei einer Kirrin-Folge mit einer derartigen Thematik hatte ich auf mehr ältere Musikstücke gehofft und wurde da leider etwas enttäuscht, vielleicht nächstes Mal wieder ;)

      Und dann gibt es da diese eine Szene, die mich etwas wehmütig werden ließ. Natürlich jene mit Ursula Sieg, der besten und einzigen Tante Fanny für mich, die sich plötzlich als Krankenpflegerin ausgibt. Man merkt auch, dass sie sich Mühe gibt, etwas anders zu klingen als ihre Version der Tante Fanny. Wie gern hätte ich sie heute noch in der Rolle dabei. Letztlich ist die Besetzung wohl Corona geschuldet, für TKKG 221 war sie als Mama Carsten gesetzt und klar, dann macht man das halt noch schnell nebenbei. Ob das nun eine bewusste Entscheidung, ein Leckerbissen für die älteren Fans war oder man bei Europa wieder einfach nur gepennt hat? Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht mal, was mir lieber wäre. Ich weiß nur, dass die Rolle theoretisch auch hätte rausgeschrieben werden können, weil sie im Grunde irrelevant ist, aber ich doch ganz froh bin, dass man sie nicht rausgeworfen hat. Ich finde Ursula Sieg fantastisch und es ist unglaublich schade, dass sie bei Europa nur noch selten eine Rolle spielt.

      Insgesamt kann ich die Folge guten Gewissens empfehlen und vergebe eine glatte 2 mit Tendenz zur 2+ -> 8/10. Der 140er-Block ist ein starkes Comeback nach so vielen Enttäuschungen innerhalb der 30 Folgen davor. Man kann nur hoffen, dass das anhält. Dann schauen wir mal, inwieweit Gailus seine eigene Version der viel und gern bei den Konkurrenzserien verwendeten „Versunkenes Dorf“-Story erzählen kann :)