Phantastische Geschichten - 12 - The Hound

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Phantastische Geschichten - 12 - The Hound

      Phantastische Geschichten – 12. The Hound

      PG - 12.jpg

      Die beiden Studenten Robert und John sind fasziniert von alten Schriften über Okkultismus und Dämonologie, bald schon wird die Sammelleidenschaft von abartigen Gegenständen immer größer – soweit, dass sie die Köpfe aus Gräbern von Mördern entfernen und sich ein eigenes Museum einrichten. Ihr nächstes Ziel ist das Grab eines holländischen Okkultisten, doch seine Leiche wurde an einem anderen Ort begraben – und die Suche danach scheint fast unmöglich…

      Mit „The Hound“ hat Oliver Döring eine der düstersten Geschichten von H.P. Lovecraft für seine „Phantastischen Geschichten“ umgesetzt, die in der zweiten Staffel der Reihe aus in sich abgeschlossenen Grusel- und Horrorgeschichten besteht. Oft hat der langjährige Erfolgsproduzent den Vorlagen einen neuen Kniff verliehen, indem er diese in die heutige Zeit versetzt, dies steht in dieser Produktion jedoch zumindest anfangs nicht im Vordergrund – erst später kommen Bolzenschneider, die Benutzung von Handys oder eine moderne Sprache auf. Döring konzentriert sich zunächst vollkommen auf die morbide und düstere Szenerie der Handlung, was schon in den ersten Momenten sehr gut zur Geltung kommt – und dass, obwohl hier vor allem in einem Monolog erzählt wird. Auch später gibt es viele Erzähltexte, was Spannung, Dynamik und Atmosphäre jedoch keinesfalls behindert. Im Gegenteil: Die Handlung wirkt sehr dicht und packend, die Szenerie spitzt sich immer weiter zu. Gut gefällt mir auch der Kniff, dass stellenweise direkt zum Hörer gesprochen wird, sodass man noch stärker in die Handlung involviert wird. Und so wird das Schreckensszenario um „The Hound“ sehr intensiv, makaber und unheimlich erzählt, mit gelungenen Schreckmomenten versehen und in einigen Details anders erzählt als in der Vorlage – und dann eben auch eindeutig in die heutige Zeit versetzt. Sehr gelungen!

      Dennis Schmidt-Foß zeigt hier einmal mehr seine Wandlungsfähigkeit und verstärkt die unheimliche Szenerie mit Panik, Wut, Angst und anderen sehr glaubhaften Emotionen, was die Dynamik der Handlung unterstreicht. Sascha Rotermund ist als zweite Hauptrolle John ebenso bestechend, auch er überzeugt mit einem vielfältigen Ausdruck und vielen intensiven Momenten. Asad Schwarz passt als Angel hervorragend in die düstere Szenerie der Serie und setzt mit seiner tiefen Stimme sehr gekonnte Akzente. Weitere Sprecher sind Richard Gonlag, Torsten Michaelis und Marie Bierstedt.

      Der Anfang des Hörspiels wirkt sehr klassisch umgesetzt und sorgt für eine mysteriöse, etwas altertümlich anmutende Atmosphäre mit viel klassischer Musik, der Wandel zu der modernen Zeit vollzieht sich später nicht nur durch entsprechende Musik und Handyklingeln, sondern auch durch dräuende Klänge und perfekt inszenierte Effekte, was beeindruckend und sehr intensiv wirkt.

      Das Titelbild greift die düstere Stimmung des Hörspiels perfekt auf, vor dunkelgrauem Hintergrund ist ein riesiger, schwarzer Hund zu sehen, der dem Betrachter entgegenblickt und als besonderem Effekt einen monströsen Totenschädel trägt – sehr gelungen, zumal der Schriftzug besonders gut dazu passt. Das Innere ist wie immer eher schlicht aufbereitet, ist aber übersichtlich gestaltet.

      Fazit: Zunächst mutet die Atmosphäre von „The Hound“ noch klassisch-zeitlos an, erst später schwenkt die Szenerie deutlicher in die moderne Zeit. Die Handlung verliert dadurch nichts von ihrem Schrecken oder ihrer Intensität, sondern wird um einige gelungene Elemente ergänzt. Eine düstere, morbide und faszinierende Geschichte, die mir mit dem zusätzlichen Twist sehr gut gefallen hat.

      VÖ: 17. Dezember 2021
      Label: Imaga
      Bestellnummer: 9783946207740
      :besserwisser:
    • Obwohl ich sonst kein Fan davon bin, Geschichten die ursprünglich in einer älteren Zeitepoche spielen in die neuzeit zu verfrachten, muss ich sagen, dass es hier gut funktioniert hat.
      Auch ziehe ich diese Version der Gruselkabinett Folge (Der Bluthund) vor. Hier ist "mehr los" (mehr Sprecher und mehr Facetten), und einige Beschreibungen finde ich hier noch viel schauriger.
    • Blue Dog schrieb:

      Obwohl ich sonst kein Fan davon bin, Geschichten die ursprünglich in einer älteren Zeitepoche spielen in die neuzeit zu verfrachten, muss ich sagen, dass es hier gut funktioniert hat.
      ich finde, dass O. Döring das aber auch immer sehr gut hinkriegt.
      Der hat ein Händchen dafür, wie man so etwas macht, ohne den "Geist" der Geschichte kaputt zu modernisieren. ;)
    • Erstmal habe ich auf den Rat von Joachim Kerzel, das Buch nicht im Auto zu hören, nicht gehört.

      Die Geschichte von HP Lovecraft hatte ich vor etlichen Jahren gelesen , die Story selbst ist ja nicht Jedermanns Sache.

      Rundum finde ich es sehr gelungen, die ca 80-90 jährige Portierung schadet der Geschichte nicht. Die Zuspitzung der Ereignisse kommt rüber.


      Agatha schrieb:

      Der hat ein Händchen dafür, wie man so etwas macht, ohne den "Geist" der Geschichte kaputt zu modernisieren.

      Deswegen Zustimmung :hutheb:
      Wo liegt der Sinn des Nachdenkens über den Sinn?