Sherlock Holmes – 47. Das verlassene Haus
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Mr. Sinclair, ein altehrwürdiger Herr, hat sich bis zu seinem Ruhestand ein kleines Vermögen erarbeitet. Um seinen Ruhestand zu genießen, hat er sich gemeinsam mit seiner Schwester eine hübsche Doppelhaushälfte zur Miete ausgesucht. Doch als ein weiterer Mieter ebenfalls sein Interesse bekundet, kauft er kurzentschlossen das Haus. Doch dann wird er von einer heimtückischen Attacke heimgesucht und bittet bei Sherlock Holmes um Hilfe…
Herman Cyril McNeile steht schon seit einigen Episoden der „Sherlock Holmes“-Reihe von Titania Medien auf dem Titelbild neben Arthur Conan Doyle als Autor, dabei hat er zu seinen Lebzeiten keine Geschichten über den bekanntesten aller Detektive geschrieben. Doch auch „Das verlassene Haus“ stammt aus seiner Feder, allerdings noch mit anderen Ermittlern – Holmes und Watson wurden von Marc Gruppe dort hineingeschrieben. Und wieder passt dies perfekt, da der Aufbau zu den Originalen sehr ähnlich ist: Ein langer Bericht eines neuen Mandanten, überraschend wenige Ermittlungen, sondern schnelle Schlussfolgerungen nach den bereits bekannten Tatsachen. Für Abwechslung wird dabei durch viele eingebaute kleine Dialoge gesorgt, die den Bericht auflockern und mehr Leben einbringen. Und auch die Kommentare der beiden Hauptfiguren sorgen für viel Charme, insbesondere wenn ihr Humor hervorblitzt oder Watson immer wieder darauf anspielt, dass er eine ebenso wichtige Rolle spielt wie Holmes. Allerdings bemerken auch Holmes und Watson, dass sich der Bericht zu Anfang zieht, und diesen Eindruck habe ich durchaus geteilt – bis es zum Kern der Handlung kommt, dauert es ein wenig. Und auch dann ist das Tempo ruhig, fast gemächlich, auch wenn immer wieder Spannungsmomente eingebunden sind. Die Auflösung des Ganzen kommt zwar nicht gänzlich überraschend und lässt sich von geübten Krimihörern zumindest in Ansätzen erahnen, wird aber mit vielen gelungenen Details ausgeschmückt, beispielsweise durch einen gelungenen Trick, den Holmes anwendet oder einigen gefährlichen Situationen für die Figuren. Insgesamt ist eine hörenswerte Episode der Serie entstanden, die wieder einige interessante Facetten in die Serie einbringt.
Willi Röbke überzeugt in der Rolle des Mr. Sinclair und übernimmt dabei sogleich einen großen Teil der Handlung, seine leicht gebrochene Stimme nimmt mal einen scharfen, herrischen Ton an, dann klingt er wieder verzagt oder irritiert, was für eine sehr lebendige Wirkung sorgt. Seine Schwester wird von Anita Lochner gesprochen, die mir ebenfalls äußerst gut gefallen hat und eine energiegeladene, sehr präzise Sprechweise anbietet und in allen Szenen sehr authentisch agiert. Peter Weis ist in einigen kurzen Szenen als Makler zu hören, auch er passt wunderbar in die gediegene Atmosphäre der Serie und spricht seinen Text präzise und lebendig. Weitere Sprecher dieser Episode sind Nicolas König, Bernd Kreibich und Helmut Zierl.
Da große Teile der Handlung auf dem Dialog in Holmes‘ und Watsons Zimmer spielen, ist die atmosphärische Gestaltung eher ruhig, in den Übergängen zu den kleinen Spielszenen sind aber kleine Melodien eingesetzt, ebenso wie in den späteren, spannenderen Szenen. Auch die Ausstattung mit Geräuschen ist gelungen und eher etwas reduziert, aber durchgängig sehr passend.
Nur eine Hälfte des Hauses ist in der dämmrigen Stimmung beleuchtet, die alt Dame blickt aus dem Fenster, während der Rest halb verfallen wirkt und der Mann mit dem Aktenkoffer und dem wehenden Mantel davorsteht – die Beschreibung der anfänglichen Situation wird auf dem Cover sehr gelungen von Ertugrul Edirne eingefangen. Im Inneren ist eine komplette Übersicht der bisher erschienenen Episoden zu finden, ebenso wie die Mitwirkenden natürlich übersichtlich aufgelistet sind.
Fazit: „Das verlassene Haus“ braucht zwar etwas, um in Fahrt zu kommen, der anfängliche Dialog ist mit vielen Details aufgeladen. Doch auch hier bringen die Charaktere schon viel Charme ein, was auch den Rest der Folge gelungen fortgeführt wird. Das Ende wird dann deutlich dramatischer und packender, sodass eine hörenswerte Episode der Serie entstanden ist.
VÖ: 29. Oktober 2021
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783917
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Mr. Sinclair, ein altehrwürdiger Herr, hat sich bis zu seinem Ruhestand ein kleines Vermögen erarbeitet. Um seinen Ruhestand zu genießen, hat er sich gemeinsam mit seiner Schwester eine hübsche Doppelhaushälfte zur Miete ausgesucht. Doch als ein weiterer Mieter ebenfalls sein Interesse bekundet, kauft er kurzentschlossen das Haus. Doch dann wird er von einer heimtückischen Attacke heimgesucht und bittet bei Sherlock Holmes um Hilfe…
Herman Cyril McNeile steht schon seit einigen Episoden der „Sherlock Holmes“-Reihe von Titania Medien auf dem Titelbild neben Arthur Conan Doyle als Autor, dabei hat er zu seinen Lebzeiten keine Geschichten über den bekanntesten aller Detektive geschrieben. Doch auch „Das verlassene Haus“ stammt aus seiner Feder, allerdings noch mit anderen Ermittlern – Holmes und Watson wurden von Marc Gruppe dort hineingeschrieben. Und wieder passt dies perfekt, da der Aufbau zu den Originalen sehr ähnlich ist: Ein langer Bericht eines neuen Mandanten, überraschend wenige Ermittlungen, sondern schnelle Schlussfolgerungen nach den bereits bekannten Tatsachen. Für Abwechslung wird dabei durch viele eingebaute kleine Dialoge gesorgt, die den Bericht auflockern und mehr Leben einbringen. Und auch die Kommentare der beiden Hauptfiguren sorgen für viel Charme, insbesondere wenn ihr Humor hervorblitzt oder Watson immer wieder darauf anspielt, dass er eine ebenso wichtige Rolle spielt wie Holmes. Allerdings bemerken auch Holmes und Watson, dass sich der Bericht zu Anfang zieht, und diesen Eindruck habe ich durchaus geteilt – bis es zum Kern der Handlung kommt, dauert es ein wenig. Und auch dann ist das Tempo ruhig, fast gemächlich, auch wenn immer wieder Spannungsmomente eingebunden sind. Die Auflösung des Ganzen kommt zwar nicht gänzlich überraschend und lässt sich von geübten Krimihörern zumindest in Ansätzen erahnen, wird aber mit vielen gelungenen Details ausgeschmückt, beispielsweise durch einen gelungenen Trick, den Holmes anwendet oder einigen gefährlichen Situationen für die Figuren. Insgesamt ist eine hörenswerte Episode der Serie entstanden, die wieder einige interessante Facetten in die Serie einbringt.
Willi Röbke überzeugt in der Rolle des Mr. Sinclair und übernimmt dabei sogleich einen großen Teil der Handlung, seine leicht gebrochene Stimme nimmt mal einen scharfen, herrischen Ton an, dann klingt er wieder verzagt oder irritiert, was für eine sehr lebendige Wirkung sorgt. Seine Schwester wird von Anita Lochner gesprochen, die mir ebenfalls äußerst gut gefallen hat und eine energiegeladene, sehr präzise Sprechweise anbietet und in allen Szenen sehr authentisch agiert. Peter Weis ist in einigen kurzen Szenen als Makler zu hören, auch er passt wunderbar in die gediegene Atmosphäre der Serie und spricht seinen Text präzise und lebendig. Weitere Sprecher dieser Episode sind Nicolas König, Bernd Kreibich und Helmut Zierl.
Da große Teile der Handlung auf dem Dialog in Holmes‘ und Watsons Zimmer spielen, ist die atmosphärische Gestaltung eher ruhig, in den Übergängen zu den kleinen Spielszenen sind aber kleine Melodien eingesetzt, ebenso wie in den späteren, spannenderen Szenen. Auch die Ausstattung mit Geräuschen ist gelungen und eher etwas reduziert, aber durchgängig sehr passend.
Nur eine Hälfte des Hauses ist in der dämmrigen Stimmung beleuchtet, die alt Dame blickt aus dem Fenster, während der Rest halb verfallen wirkt und der Mann mit dem Aktenkoffer und dem wehenden Mantel davorsteht – die Beschreibung der anfänglichen Situation wird auf dem Cover sehr gelungen von Ertugrul Edirne eingefangen. Im Inneren ist eine komplette Übersicht der bisher erschienenen Episoden zu finden, ebenso wie die Mitwirkenden natürlich übersichtlich aufgelistet sind.
Fazit: „Das verlassene Haus“ braucht zwar etwas, um in Fahrt zu kommen, der anfängliche Dialog ist mit vielen Details aufgeladen. Doch auch hier bringen die Charaktere schon viel Charme ein, was auch den Rest der Folge gelungen fortgeführt wird. Das Ende wird dann deutlich dramatischer und packender, sodass eine hörenswerte Episode der Serie entstanden ist.
VÖ: 29. Oktober 2021
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783917