[Deutschlandfunk Kultur] Alice

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    • [Deutschlandfunk Kultur] Alice

      Inhalt:
      Einstieg in ein gefährliches Geschäft: Alice hat sich für einen Job beworben, in dem sie schlechte Nachrichten überbringen muss. Im Probegespräch soll sie dem ahnungslosen Lasse beibringen, dass er von nun an wieder Single ist.
      Endlich hat Alice einen neuen Job in Aussicht: sie will Hiobsbotschafterin werden. Egal ob Trennungsgespräch, Kündigung oder Todesnachricht: Die Firma, bei der sie sich bewirbt, ermöglicht es, schwierige Gespräche in professionelle Hände zu geben. Die Auftraggeber sind Privatpersonen, Unternehmen und Behörden. Ihrer besten Freundin erzählt sie vorerst nichts von dieser „Care-Arbeit“. Caros Versuche, Alice mit Gelegenheitsjobs zu versorgen, hat Alice spätestens jetzt nicht mehr nötig. Denn schon im Probegespräch mit ihrem ersten Klienten Lasse zeigt sich, dass Alice die neue Aufgabe wirklich liegt: Vertrauen schaffen, Wir-Botschaften senden. Das kann sie, und das muss sie auch: Denn Lasse ist ab sofort Single. Im Namen seiner (Ex)-Freundin Martha macht Alice behutsam mit ihm Schluss, auch wenn sie dafür mit der sogenannten Wahrheit kreativ umgehen muss. Ein Talent, das ihr schon bald zum Verhängnis werden wird.
      In ihrem neuen Job als Hiobsbotschafterin lernt Alice schnell die ganze Bandbreite an Aufträgen kennen, darunter auch betriebliche Kündigungen. Einen solchen Auftrag übernimmt sie von ihrer völlig erschöpften Kollegin Naomi, die sie bereits warnte: Die emotionale Drecksarbeit anderer zu erledigen ist ein gefährliches Geschäft. Doch Alice ist voller Elan: Der Job läuft und auch eine eigene Wohnung konnte sie ergattern. Abends bestaunt sie Yanis, den Adoptivsohn ihrer besten Freundin und das neue, überdimensionierte Haus samt Pool, in das Caro mit ihrem Mann Youssef gezogen ist. Vor ihrer eigenen Haustür wartet unterdessen eine unangenehme Überraschung auf sie.
      Hiobsbotschafterin Alice hat ein echtes Problem: Lasse, ihr damals erster Klient, liegt tot in ihrem Wohnzimmer. Verbittert hat er eines nachts damit gedroht, sie und die Firma für seinen baldigen Selbstmord verantwortlich zu machen. Als Caro kurz darauf bei Alice auftaucht, bitte sie ihre Freundin um Hilfe. Und auch Caro hat etwas zu beichten. Zusammen verstecken sie die Leiche, doch Alice hat mehr vor mit Lasse. Derweil bleibt auch ihrer Chefin nicht verborgen, was für ein Naturtalent im Trösten Alice ist. Florence macht sie zu ihrer neuen Vertrauten und schickt sie mit einem heiklen Auftrag zu ihrer Kollegin Naomi.
      Ausgerüstet mit seinem Handy und jeder Menge Fantasie beschließt Alice, ihren toten Klienten Lasse wieder auferstehen zu lassen – zumindest für seine Ex-Freundin Martha. Am Flughafen wartet auf Alice eine ältere Dame und mit ihr ein Auftrag, der jede Menge Improvisationsgeschick erfordert. Beim gemeinsamen Abendessen mit Caro und Youssef lernt Alice Robin kennen, den neuen Babysitter für Adoptivsohn Yanis. Auch er hat im Zuge seiner Entlassung Erfahrung mit Alices Firma gemacht, und ist empört über das Geschäft mit dem Mitleid. Derweil schickt Martha immer mehr unangenehme Nachfragen an Lasses Handy. Doch Alice hat nur Augen für Robin.
      Ein Treffen mit Lasses Ex-Freundin Martha verläuft zunächst ganz in Alice‘ Sinn. Und macht sie auf ein wichtiges Detail aufmerksam, dass ihr bald gefährlich werden könnte. Während der äußere Druck auf die Firma seit Naomis Fehltritt weiter wächst, übergibt Florence ihrer erfolgreichen Neueinsteigerin immer abwegigere Aufträge. Doch den nächsten Job bringt auch die talentierte Hiobsbotschafterin nur mit einiger Überwindung über die Bühne. Geschickt hält Alice die Illusion um Lasses glückliches Singledasein lebendig und trifft sich weiter mit ihrer Affäre Robin. Die Gefahr, merkt sie, lauert ganz woanders.
      Während Alice Lasses Bergunfall im fernen Südamerika akribisch vorbereitet, wird Caro ungeduldig. Sie will die Leiche so schnell wie möglich entsorgen, damit ihre Alpträume aufhören. Derweil trifft Robin seine Informantin, um seine Enthüllungsstory über Alices Branche voranzubringen. Was er von seiner Kontaktperson erfährt, macht ihn sprachlos. Alice ist inzwischen endgültig im Herzen der Firma angekommen und wird von Florence auf die ganz wichtigen Kunden angesetzt. Dennoch hadert sie mehr und mehr mit der Firmenphilosophie ihrer Chefin. Und im Hotel Aljona taucht ein unerwarteter Gast auf.
      Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Daten-Deal mit einem öffentlichen Krankenhaus besucht Alice einen Gottesdienst. Ihr nächster Auftrag führt sie geradewegs auf den Beichtstuhl, und dort wachsen die Zweifel: An sich, der Welt und nicht zuletzt an den geheimen Geschäften der Firma, für die sie arbeitet. Von denen hat inzwischen auch Robin erfahren, und bereitet mit Naomis Hilfe sein Comeback als Journalist vor. Während Alice in Lasses Namen eine letzte Nachricht aus den ecuadorianischen Anden formuliert, macht Youssef daheim eine gefährliche Entdeckung. Genau wie Martha, die an der Hotelrezeption von Lasses charmanter neuer Freundin erfahren hat und Alice zur Rede stellt.
      Nachdem er Lasses Leiche im Pool entdeckt hat, kann Youssef Caro überzeugen, aufs Polizeirevier zu fahren und eine Aussage zu machen. Während Beamte zu Hause ihren Garten untersuchen, wird Caro von Kommissar Fenchel zu den Umständen ihres rätselhaften Leichenfunds befragt. Wenig später erscheint auch Martha und schildert Fenchel ihren Verdacht. Alice wird aufs Revier gebracht und mit den harten Fakten konfrontiert. Die allerdings sind Florence ganz egal

      Alice – eine moderne Tragikomödie über den Zusammenfall von Fake und Wirklichkeit. Übers Erwachsenwerden in einer Leistungsgesellschaft. Über Glücksversprechen, Selbstbetrug und tödliche Schonungslosigkeit. Und die Frage, wie wir reagieren, wenn die Realität unaushaltbar wird.

      Sprecher:
      Marleen Lohse, Hanna Plaß, Fabian Busch, Kim Riedle, Yanina Ceron, Timur Isik, Maria Hartmann, Christian Gaul, Leila Abdullah, Monika Oschek

      Produktion:
      Regie: Eva Solloch
      Technische Realisierung: Alexander Brennecke, Christoph Richter
      Dramaturgie: Jakob Schumann
      Produktion: Deutschlandfunk Kultur / BR 2021

      Deutschlandfunk Kultur hat das achtteilige Hörspiel zum
      :download: Teil 1 - Der Schmerz der Anderen
      :download: Teil 2 - Siebzig Liter Tränen
      :download: Teil 3 - Mitleid
      :download: Teil 4 - Kulissen
      :download: Teil 5 - Lebendig
      :download: Teil 6 - Heilen
      :download: Teil 7 - Barmherzigkeit
      :download: Teil 8 - Kleiner Maikäfer
      bereit gestellt.


      OTR-Fan
    • MonsterAsyl schrieb:

      Alice – eine moderne Tragikomödie über den Zusammenfall von Fake und Wirklichkeit. Übers Erwachsenwerden in einer Leistungsgesellschaft. Über Glücksversprechen, Selbstbetrug und tödliche Schonungslosigkeit. Und die Frage, wie wir reagieren, wenn die Realität unaushaltbar wird.
      Welch große Worte. :rolleyes:
      Wobei man hinzufügen muss, dass "Alice" nicht in unserer Gegenwart, sondern in einer (vermutlich) näheren Zukunft spielt, in der alles - wer hätte auch ernsthaft anderes erwartet :pfeifen: - noch ein bisschen übler wird...

      Ja, die recht realitätsferne "Alice"
      Spoiler anzeigen
      schliddert, eben weil sie so gut "zuhören" kann, sich mehr Empathie bewahrt hat, als das Gros ihrer Hiobsbotschafter-Kollegen/ Kolleginnen, mit schöner Unausweichlichkeit in die persönliche Katastrophe, bleibt "verdammt" dazu, das zu tun, was sie eigentlich hasst und verliert schließlich auch noch den letzten emotionalen Bezug zu den Menschen, die vorher ihre Freunde waren...


      Mal wieder Podcast-Format (scheinbar kann man ja Hörer u40 heute sonst nicht mehr an das Medium bringen ?( :schulter: ) , wenn man alle "Häppchen" zusammen hat, aber durchaus hörenswert - wobei ich persönlich allerdings kaum einen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte.