[HR2] Von Zwölf bis Zwölf

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    • [HR2] Von Zwölf bis Zwölf

      Inhalt:
      Ein vermisstes Kind wird zum Prüfstein einer Ehe: Ellen führt ein bürgerliches Leben mit zwei Kindern, Haushälterin und Ehemann, dem Kaufmann Alex Balke. Seit sechzehn Jahren ist sie mit ihm verheiratet und hat alles, was man sich wünschen kann, aber die Eheleute sind mit sich selbst beschäftigt und leben nebeneinanderher. Eines Mittags will Alex einen neuen Geschäftspartner zum Essen mitbringen. Es handelt sich um einen früheren, fast vergessenen Verehrer von Ellen. Während sie sich sorgt, dass ihr Mann etwas über die frühere Beziehung herausfinden könnte, mischt sich unerwartet ein bedrohliches Ereignis in ihre Befürchtungen - ihr fünfjähriger Sohn kommt vom Spielen nicht nach Hause zum Mittagessen. Vor Ellen und ihrem Mann liegen nun zwölf Stunden, die gewichtiger sind als die Jahre, die ihnen unbemerkt entglitten waren…

      Sprecher:
      Wolf Ackva - Alex Balke
      Otto Knur - Polizist
      Brigitte König - Ellen, seine Frau
      Maria Madlen Madsen - Inge Grüters
      Doris Schade - Hey, ihre Schwester
      Renate Schliedermann - Anna, Haushälterin
      Christine Schoenfelder - Carola, Ellens Tochter
      Otto Stern - Herr Gärtner
      Änne von Werden - Frau Sauer

      Produktion:
      von Hermann Stahl
      Regie: Theodor Steiner
      Hessischer Rundfunk / Erstsendung: 21.01.1957

      Der HR hat den Hörspielklassiker zum :download: bereit gestellt.


      OTR-Fan
    • Von den Sprechern und Sprecherinnen habe ich vor dem Hören niemanden gekannt. Das macht aber überhaupt nichts, da sie mir alle gut gefallen haben.
      Interessant fand ich, wie die heile Fassade zwischen Ellen und Alex immer mehr zerbricht und die Differenzen zwischen beiden immer sichtbarer werden.
    • Purzel schrieb:

      Von den Sprechern und Sprecherinnen habe ich vor dem Hören niemanden gekannt. Das macht aber überhaupt nichts, da sie mir alle gut gefallen haben.
      Zumindest Wolf Ackva könnte man als Synchronstimme von Robert Brown als „M“ in den Moore- und Dalton-Bonds und natürlich als Sam der Adler aus der Muppet-Show kennen [--> Synchronkartei].
      Doris Schade sagte mir noch was durch ihren Auftritt in der ersten Folge des Hörspiels Per Anhalter ins All (die großartige und segensreiche Lady Cynthia Fitzmelton), und der Name Otto Stern kommt mir auch bekannt vor, weiß aber gerade nicht, wo ich ihn mal gehört habe, bestimmt in irgendeinem Klassiker vom BR oder irgendwas, das Pidax rausgebracht hat.
    • Gerade angehört. Trotz des dramatischen Themas hat das Hörspiel, finde ich, eine gewisse Leichtigkeit, was sicherlich auch mit der Entstehungszeit begründet werden kann - immerhin reden wir hier von 1957, da dürfte die zeittypische Machart mit reinspielen. Diese merkt man auch an der Vielzahl von Verweisen auf die Bibel, wie sie heute eher unüblich geworden ist, sowie die Verweise auf den Zweiten Weltkrieg, welcher zu dem Zeitpunkt mal gerade 12 Jahre zuende war. Auch ist zumindest mir aufgefallen, dass bei den zahlreichen Möglichkeiten für die Ursache von Freds Verschwinden eine Kindesentführung mit Lösegelderpressung gar nicht erst erwogen wird - auch logisch, da das in der jungen BRD zu dem Zeitpunkt noch nicht vorgekommen war.

      Nichtsdestoweniger verliert die Geschichte nicht an Aktualität; man könnte sogar sagen, sie ist rundum zeitlos, denn eine Story um eine bürgerlich lebende Familie, in der hintergründig doch einiges im Argen liegt. Zuviel gearbeitet, zuwenig um die Kinder gekümmert, sich auseinandergelebt, der Nebenbuhler aus der Vergangenheit ... klassische Motive, welche bis heute immer mal wieder in Geschichten (und wohl nicht selten auch in der Realität) vorkommen. Alex und Ellen verbringen zwölf Stunden damit, aufzuarbeiten, was in 16 Jahren schiefgelaufen ist, während sie um ihren Sohn bangen.
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      Dieser taucht glücklicherweise doch noch unversehrt auf.


      Für mich hat das Hörspiel einige durchaus nette Dialoge; hinsichtlich Soundeffekten war man (aus heutiger Sicht) relativ minimalistisch, aber dort, wo sie eingesetzt wurden, passten sie. Die Sprecher (von denen mir immerhin ein paar vom Namen her was sagten) machen allesamt einen hervorragenden Job.

      Ich persönlich habe 52 Minuten schon deutlich schlechter investiert. :D