Inhalt:
Die Tochter bringt ihre begüterte Mutter in einem kommunalen Krankenhaus unter, obwohl diese in ein Privatkrankenhaus möchte. Der Krankenhausarzt ("Bereitschaftsdienst ein Leben lang") nimmt die Mutter auf, obwohl keine Betten mehr frei sind. Arzt und Tochter kommen sich näher. Die Tochter erzählt von ihrer Kindheit: Bevor der Vater seine Familie verließ, betrieb er eine Textilfabrik, die Kleidung für Neofaschisten herstellte. Die Tochter wurde deswegen in der Schule gehänselt, war eine Außenseiterin. Als Jugendliche von ihrem Großvater, ebenfalls ein Großindustrieller, sexuell bedrängt, löste sie sich von ihrem Elternhaus und verdiente ihr Geld als Pornodarstellerin. Die Arbeit wurde zum wichtigsten Teil ihres Lebens. Gemeinsam mit dem jungen Arzt geht die Tochter in das nun unbewohnte Haus der Mutter und verbrennt Erinnerungsstücke und wirft Möbel aus den Fenstern. Ihre Schwester kommt, die beiden haben sich noch nie leiden können, und so geraten sie sich auch bei diesem Aufeinandertreffen in die Haare. Die Tochter bringe Fremde im Haus der Mutter unter, "Ziegen in der Garage, offenes Feuer im Garten und Kinder mit Bart / auch kleine Kopftuchmädchen", berichtet die Schwester der Mutter im Krankenhaus. Bald darauf wird die Nachbarschaft interviewt: "Wir schließen jetzt sogar unsere Mülltonnen ab, das haben wir früher nie getan, es gab ja keinen Grund dafür, nicht mal als erst die Russen kamen und dann die Amerikaner und dann wieder die Russen, haben wir die Mülltonnen abschließen müssen, aber jetzt." In einem abschließenden Dialog tauchen die ehemaligen Näherinnen der Textilfabrik, "aus didaktischen Gründen" alle zusammen, im Krankenzimmer der Mutter auf. Alle Frauen beklagen ihr Schicksal, die Näherinnen die unbequemen Stühle in der Fabrik und das schlechte Essen vom Discounter, die Mutter die schreckliche Langweile ihrer Ehe. Zerstörte Familienverhältnisse, Arbeit und Ausbeutung, ein marodes Gesundheitssystem, Flucht in Sachgüter und Revolte gegen den Konsumkult: In "Die Froschfotzenlederfabrik" kommentiert ein Konglomerat aus Stimmen und Haltungen Ausschnitte deutscher Gegenwart zornig, temporeich und mit bissigem Humor.
Sprecher:
Markus Scheumann - Arzt
Mira Partecke - Tochter 1
Bettina Engelhardt - Tochter 2
Regine Vergeen - Mutter
Martin Rentzsch - Arztkollege / Fremder
Fritz Peter Schmidle - Nachbar 2
Birgit Bücker - Nachbarin 1
Eva Derleder - Nachbarin 2
Anne Leßmeister - Näherin 1
Sarah Sanders - Näherin 2
Thomas Piper - Der Fabrikant
Cathlen Gawlich - Gaumenspalte
Martin Leutgeb - Onkel / Onkelsohn
Horst Hildebrand - Nachbar 1
Produktion:
vonOliver Kluck
Vorlage: Die Froschfotzenlederfabrik (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Leonhard Koppelmann
Dramaturgie: Andrea Oetzmann
Technische Realisierung: Daniel Senger, Sonja Röder
Regieassistenz: Cordula Dickmeiß
Regie: Leonhard Koppelmann
Südwestrundfunk 2011 / Erstsendung: 16.12.2011
Der SWR hat das Hörspiel zum bereit gestellt.
Die Tochter bringt ihre begüterte Mutter in einem kommunalen Krankenhaus unter, obwohl diese in ein Privatkrankenhaus möchte. Der Krankenhausarzt ("Bereitschaftsdienst ein Leben lang") nimmt die Mutter auf, obwohl keine Betten mehr frei sind. Arzt und Tochter kommen sich näher. Die Tochter erzählt von ihrer Kindheit: Bevor der Vater seine Familie verließ, betrieb er eine Textilfabrik, die Kleidung für Neofaschisten herstellte. Die Tochter wurde deswegen in der Schule gehänselt, war eine Außenseiterin. Als Jugendliche von ihrem Großvater, ebenfalls ein Großindustrieller, sexuell bedrängt, löste sie sich von ihrem Elternhaus und verdiente ihr Geld als Pornodarstellerin. Die Arbeit wurde zum wichtigsten Teil ihres Lebens. Gemeinsam mit dem jungen Arzt geht die Tochter in das nun unbewohnte Haus der Mutter und verbrennt Erinnerungsstücke und wirft Möbel aus den Fenstern. Ihre Schwester kommt, die beiden haben sich noch nie leiden können, und so geraten sie sich auch bei diesem Aufeinandertreffen in die Haare. Die Tochter bringe Fremde im Haus der Mutter unter, "Ziegen in der Garage, offenes Feuer im Garten und Kinder mit Bart / auch kleine Kopftuchmädchen", berichtet die Schwester der Mutter im Krankenhaus. Bald darauf wird die Nachbarschaft interviewt: "Wir schließen jetzt sogar unsere Mülltonnen ab, das haben wir früher nie getan, es gab ja keinen Grund dafür, nicht mal als erst die Russen kamen und dann die Amerikaner und dann wieder die Russen, haben wir die Mülltonnen abschließen müssen, aber jetzt." In einem abschließenden Dialog tauchen die ehemaligen Näherinnen der Textilfabrik, "aus didaktischen Gründen" alle zusammen, im Krankenzimmer der Mutter auf. Alle Frauen beklagen ihr Schicksal, die Näherinnen die unbequemen Stühle in der Fabrik und das schlechte Essen vom Discounter, die Mutter die schreckliche Langweile ihrer Ehe. Zerstörte Familienverhältnisse, Arbeit und Ausbeutung, ein marodes Gesundheitssystem, Flucht in Sachgüter und Revolte gegen den Konsumkult: In "Die Froschfotzenlederfabrik" kommentiert ein Konglomerat aus Stimmen und Haltungen Ausschnitte deutscher Gegenwart zornig, temporeich und mit bissigem Humor.
Sprecher:
Markus Scheumann - Arzt
Mira Partecke - Tochter 1
Bettina Engelhardt - Tochter 2
Regine Vergeen - Mutter
Martin Rentzsch - Arztkollege / Fremder
Fritz Peter Schmidle - Nachbar 2
Birgit Bücker - Nachbarin 1
Eva Derleder - Nachbarin 2
Anne Leßmeister - Näherin 1
Sarah Sanders - Näherin 2
Thomas Piper - Der Fabrikant
Cathlen Gawlich - Gaumenspalte
Martin Leutgeb - Onkel / Onkelsohn
Horst Hildebrand - Nachbar 1
Produktion:
vonOliver Kluck
Vorlage: Die Froschfotzenlederfabrik (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Leonhard Koppelmann
Dramaturgie: Andrea Oetzmann
Technische Realisierung: Daniel Senger, Sonja Röder
Regieassistenz: Cordula Dickmeiß
Regie: Leonhard Koppelmann
Südwestrundfunk 2011 / Erstsendung: 16.12.2011
Der SWR hat das Hörspiel zum bereit gestellt.
OTR-Fan