Midnight Tales – Angst um Mitternacht - 55 - Ausgeliefert

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    • Midnight Tales – Angst um Mitternacht - 55 - Ausgeliefert

      Midnight Tales – Angst um Mitternacht - 55 - Ausgeliefert

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      „Wir haben uns daran gewöhnt, alles mit den Regeln der Wissenschaft erklären zu können. Doch was, wenn diese Regeln versagen und wir uns vor dem Unerklärlichen nicht hinter dieser zerbrechlichen Sicherheit verstecken können? Sobald wir einer Welt gegenüberstehen, die nicht ganz der unseren entspricht, ist es Zeit, sich dem zu stellen, was uns anfallen könnte, wie ein Raubtier seine Beute.“
      MIDNIGHT TALES – Angst um Mitternacht

      Klappentext:
      Nach einem Flugzeugabsturz liegt Andreas Berthold im Koma. Niemand kann ihn hören. Sein Flehen. Seine Verzweiflung. Er ist gefangen im Selbst und droht, daran zu zerbrechen. Eine Geschichte über das Leben, den Tod und die Veränderungen dazwischen.

      Spieldauer: 20 Min.
      ISBN 978-3-96762-181-5
      VÖ: 3. Dezember 2021

      Mit Martin Kautz, Daniela Hoffmann, Boris Tessmann, Uschi Hugo, Helmut Krauss, Moritz Jasperbrinkmann, Katrin Heß und Peter Flechtner

      Dramaturgie: Christoph Piasecki
      Buch: Markus Topf, nach einer Idee von Christoph Piasecki
      Regie, Produktion, Schnitt & Sounddesign: Christoph Piasecki
      Mastering: Robert Herrmann
      Musik: Scott Lyle Sambora, Christoph Piasecki, Konrad Dornfels
      Design & Illustration: Alexander von Wieding
      Produktion & Vertrieb: Contendo Media GmbH

      Rezensionsauszüge zur Serie:

      »Eine Reihe, keine Grenzen. Vielfalt, die kein Genre auslässt und immer wieder zu überraschen weiß. Twilight Zone, Black Mirror und Akte X vereinen sich zu einer frischen, spritzigen Hörspielvielfalt, die keine Konventionen kennt.«
      FFM-Rock

      »Es ist einfach erfrischend zu beobachten, was alles möglich sein kann im Medium Hörspiel, wenn man nur bereit ist, eigene neue Wege zu beschreiten. Im Moment eine der besten Serien am Markt.«
      Slam - Alternate Music Magazine

      »Knackige Geschichten und das Ende ist immer böse, böse, böse!«
      Hoerspiele.de

      »Knisternde Spannung von den besten Hörspielautoren, packend und mitreißend.«
      Zauberspiegel Online

      »Der vielseitigste Thrill der Hörspielgeschichte. Die Midnight Tales werden dich nicht mehr aus ihren Fängen lassen.«
      Amboss-Magazin

      »Grusel im neuen Gewand. Bei diesen Hörspielen ist die Gänsehaut garantiert!«
      Hoerbuchjunkies

      »Hier wird allerfeinster Dunkel-Thrill geboten, der für unverfrorene Hörer eine uneingeschränkte Empfehlung wert ist!«
      Hoerspatz

      »Midnight Tales ist unkonventionell, stellenweise brutal und sicher nicht jedermanns Sache. Wer sich auf die Hörspiele einlässt, bekommt aber sehr gute und abwechslungsreiche Unterhaltung geboten – welche man sicher nicht nach fünf Minuten schon wieder vergessen hat.«
      Robots&Dragons
    • Das ja mal 'ne knackige Spielzeit. :cool: Aber für die Art von Geschichte wohl perfekt. Hatte sowas, nach der Inhaltsangabe zu urteilen, auch in meinem Ideenbuch stehen. Kann ja nun verworfen werden. =) Ich freu mich darauf und der Cast klingt auch sehr gut.
    • Und sogar schon gehört. (Die Spielzeit ist ja aber auch nicht sehr fordernd. :zwinker: )

      Nach der wunderbar schrägen letzten Folge um den Drachen, eine Verbeugung an Monty Python, wie mir schien, muss ich leider sagen, dass der Bruch von einer Folge zur nächsten nicht dramatischer hätte verlaufen können. Die aktuelle Folge hat mir gar nicht zugesagt! Ich fand sie inhaltlich völlig platt und auch plottechnisch ziemlich billig umgesetzt. Für mich wirklich definitiv unterstes Drittel der Reihe.

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      Das fängt allein schon bei der Prämisse an: Ein Mann im Wachkoma, der lebensverlängernde Maßnahmen erhält, aber in einem frei zugänglichen Bereich einer Klinik liegt, wo ein kleiner, fremder Junge einfach reinlaufen kann, um an ihm rumzuwischen. Und überhaupt wird hier der wachkomatöse Zustand identisch mit dem komatösen verwendet, dabei gibt es da ja Unterschiede bzw. Ersteres folgt gewöhnlich aus dem Zweitgenannten. Denn das apallische Syndrom zeichnet sich ja normalerweise gerade dadurch aus, dass eben keine lebensverlängernden Maßnahmen benötigt werden: Die Menschen liegen da, wie wach, mit offenen Augen und Wimpernschlag, atmen selbstständig und sind dennoch in sich gefangen. Es mag da, gerade in direkter Nähe zum auslösenden Ereignis, diese Phase der stabilisierenden Maßnahmen geben, aber wachkomatös nennt man es doch meist erst dann, wenn eben die Eigenständigkeit wieder gegeben ist und gewisse Faktoren gegeben sind.
      Aber es geht mir gar nicht um die Begrifflichkeit des Wachkomas., sondern um die Art, wie das hier aufbereitet wurde. Der Arzt erzählt den Angehörigen gerade erst, wie es um den Patienten steht (und nennt hier eben das Wachkoma) - und sogleich wird zum Thema gemacht, dass man ja die lebensverlängernden Maßnahmen einstellen kann. Das finde ich völlig unglaubwürdig. So agiert doch kein Arzt.
      Und dann stehen da die Frau und der Bruder - und haben natürlich nichts Besseres zu tun, als nun direkt nach der Diagnosestellung auf das Erbe zu gieren und sich über die Gelegenheit zu freuen, ihn sterben lassen zu können. Inklusiver inniger Knutscheinlage am Krankenbett. :augenroll:
      Und dann am Ende auch noch die Krankenschwester, die natürlich zufällig von dem Patienten geschädigt wurde und nun ganz spontan die Gelegenheit zur Rache sieht. Die sie ja, nebenbei bemerkt, gar nicht bräuchte, da es ja eine Patientenverfügung gibt - was dem Arzt, also auch der Klinik, bekannt ist. Sie hätte also einfach nur abwarten müssen. Mal abgesehen davon, dass diese Zufälle am Krankenbett natürlich völlig haarsträubend sind.

      Und auch die Ausgestaltung des Protagonisten hat mir überhaupt nicht gefallen. Das war mal wieder dieses bei manchen Hörspielautoren beliebte Schwarzweiß-Muster. Der Böse, der nun seine gerechte Strafe erhält. Das war mir ehrlich zu platt.

      Dass die Handlung offensichtlich in Deutschland spielt, alle Figuren deutsche Namen haben, der Protagonist selbst seinen Spitznamen "Ändi" ausspricht, obwohl er vorher bereits "Andi" genannt worden ist, ist da nur noch der Tropfen auf dem heißen Stein.



      Nee, so leid es mir tut, aber für mich war diese Folge nichts.
      Wirkt eher wie ein Fremdkörper in dieser Reihe voller kleiner, gewitzter Highlights.
    • Weil ich es langweilig finde, immer einer Meinung zu sein, trete ich dieses Mal dem guten @Hardenberg entschlossen entgegen. :huhu2:

      Das vorliegende Hörspiel fand ich recht unterhaltsam, was vor allem an der Hauptfigur lag.
      Besonders die sprachliche Leistung von Martin Kautz hat mich sehr beeindruckt. Es gelingt ihm die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen glaubhaft in seinem Spiel widerzuspiegeln.

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      Zudem empfinde ich den Protagonisten nicht wirklich eindimensional charakterisiert, wie es Hardi ausdrückt. In der relativ kurzen Spielzeit erfährt man zu wenig über ihn, als dass ich mir ein Urteil erlauben könnte. Nur weil ihn Geldverdienen antreibt, muss er kein klassischer Bösewicht sein. Er hat wohl einem Mann einen schlechten Rat bei einer Investition gegeben, aber wenn das schon ausreicht, um das personifizierte Böse zu symbolisieren, müssten sich sämtliche Bänker, Broker und Versicherungsvertreter auf den 4. und 8. Kreis der Hölle (nach Dante Alighieri) vorbereiten. Wobei ...
      Ein kleiner Exkurs zum Thema Spitznamen: Ein Schulfreund von mir hieß Andreas. Dieser hatte eine Vielzahl an Nicknames, sodass ich selbst die Übersicht verlor: Andi (deutsch), Andy, Anding, Eschbach, etc.
      Dass es hier nun zwei Versionen gab, stört mich nicht im Geringsten.
      Zum Thema lebensverlängernde Maßnahmen:
      Da es der Hörerschaft nicht bekannt ist, wann sich der Flugzeugabsturz ereignete, weiß man natürlich auch nicht, wie lange die Hauptfigur schon im Krankenhaus verweilt.

      Hardenberg schrieb:

      Denn das apallische Syndrom zeichnet sich ja normalerweise gerade dadurch aus, dass eben keine lebensverlängernden Maßnahmen benötigt werden: Die Menschen liegen da, wie wach, mit offenen Augen und Wimpernschlag, atmen selbstständig und sind dennoch in sich gefangen. Es mag da, gerade in direkter Nähe zum auslösenden Ereignis, diese Phase der stabilisierenden Maßnahmen geben, aber wachkomatös nennt man es doch meist erst dann, wenn eben die Eigenständigkeit wieder gegeben ist und gewisse Faktoren gegeben sind.

      Das stimmt jetzt nicht in allen Einzelheiten.
      Künstliche Ernährung zählt ebenso zu den "lvM" wie die künstliche Beatmung, welche bei wachkomatösen Patienten (je nach den näheren Umständen) stattfinden. Allerdings wird der Patient zu dieser Zeit auf der Intensivstation behandelt, weswegen der Besuch des kleinen Jungen wirklich unsinnig erscheint. Aus dramaturgischen Gründen erschließt sich sein Auftauchen wiederum. Ein unbedarftes Kind ist sich der Tragweite des Weinens eines Komapatienten nicht bewusst.
      Zum Abschluss das Thema Patientenverfügung:
      Viele PVs genügen den medizinischen Ansprüchen nicht oder werden rechtlich fehlerhaft erstellt, weshalb im Ernstfall der Patientenwille nicht erfüllt werden kann. Deshalb könnte man schlussfolgern, dass der Arzt die Angehörigen auf den nicht bindenden Willen des Patienten hinweisen wollten.


      Bei 20 Minuten Laufzeit liegt es am geneigten Hörer, Leerstellen zu füllen.
      Ich will nicht behaupten, dass es keine Ungereimtheiten gibt, aber vielleicht sollte man das Hörspiel mehr in Richtung fieser Albtraum verorten, denn als wirklichkeitsgetreue Abbildung. Die zarten Pflänzchen der Hoffnung, werden immer wieder ausgerissen und Ohnmachtsgefühle füllen den sich bietenden Raum aus. Die Dramaturgie kommt konventionell daher, aber die sich stetig verändernde Gefühlswelt des Protagonisten macht die Geschichte hörenswert.
    • Unterschiedliche Ansichten zu einem Hörspiel sind doch das Salz in der Suppe eines Hörspielforums, oder? ^^

      Ich habe mir Deine Eindrücke und Erläuterungen aufmerksam durchgelesen und meine eigenen Eindrücke noch einmal hinterfragt, allerdings komme ich zu dem Schluss, dass meine Vorbehalte bleiben. :zwinker:

      Für mich ist etwa die Laufzeit kein Argument für inhaltliche Schlichtheit oder unzulässige Verkürzungen. Wenn die Kürze dazu führt, dass Dinge unausgegoren oder unlogisch oder auch platt wirken, dann war sie für mein Empfinden eben ein Fehler. Dann wären wohl vierzig Minuten doch die bessere Wahl gewesen.

      So, wie es hier umgesetzt ist, ist das für mich eine Geschichte Marke: Trash, aber: unfreiwilliger Trash - und noch dazu kein veredelter, mit Augenzwinkern wie etwa bei Tarantino. Für mich ist es einfach banal und platt, sorry.

      Ich habe es mir extra noch einmal angehört, um meinen Eindruck zu überprüfen:

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      Es wird zwar nicht explizit erwähnt, wann der Flugzeugabsturz stattgefunden hat, da hast Du recht, aber da der Arzt ja am Krankenbett offensichtlich erstmals auf die Ehefrau des Patienten trifft und ihre Fragen beantwortet (und auch vorher mit der Krankenschwester entsprechend redet), ist davon auszugehen, dass er gerade erst stattgefunden hat, denn sonst wäre sie ja längst über seinen Zustand informiert.

      Nach so kurzer Zeit also von einem Wachkoma zu sprechen, erscheint schon sehr merkwürdig. Normalerweilse liegen solche Patienten erst in einem "normalen" Koma und gleiten dann irgendwann hinüber in einen wachkomatösen Zustand, in dem sie dann verbleiben. Das scheint hier aber nicht zuzutreffen.
      Aber selbst wenn es so wäre, nehmen wir es einfach mal so hin, macht es überhaupt keinen Sinn, dass der Arzt, der übrigens grauenvoll schlechte Dialogzeilen zu sprechen hat, die wie alles mögliche klingen, aber nicht nach der Expertise eines echten Mediziners, die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient aus seinem komatösen Zustand erwacht, auf sage und schreibe 50% beziffert, gleichzeitig aber mit den Angehörigen darüber spricht, dass lebensverlängernde Maßnahmen eingestellt werden könnten. Mit einer solchen Erfolgsprognose bei einem gerade erst eingelieferten Patienten, bei dem laut Arzt nicht mal klar ist, inwieweit sein Gehirn tatsächlich geschädigt ist, würde kein Arzt der Einleitung des Sterbeprozesses zustimmen. Das Beenden von lebensverlängernden Maßnahmen wird dann in Erwägung gezogen, wenn absolut keine Besserung mehr in Sicht ist.
      Und mal abgesehen davon wird explizit davon gesprochen, die "Geräte" abzustellen. Das spricht für eine konstante, maschinelle Unterstützung der lebenserhaltenen Maßnahmen und nicht bloß für künstliche Ernährung. Da würde man bei einer Einstellung doch nicht davon sprechen, die Geräte abzustellen.

      Und es geht mir auch nicht darum, dass der Protagonist das personifizierte Böse ist, sondern darum, dass die Charakterzeichnungen sehr schlicht sind. Hier der offensichtlich gewissenlose, nicht sehr nette Patient, der noch im Zustand der Hilflosigkeit alle um sich herum permanent beleidigt, daneben die Ehefrau und der Bruder, die endlich ihre Chance wittern, natürlich schon seit langem eine Affäre haben und sich nicht entblöden, sogar am Krankenbett ihren Tötungsplan mit einer Knutschpartie zu besiegeln - und dann am Ende die Krankenschwester, die ganz zufällig auch noch eine Rechnung mit dem Patienten offenhat und ihn killt, obwohl es kurz vorher noch hieß, er hätte eine Patientenverfügung, die ihr in die Hände spielen würde, sie müsste also nur abwarten. Da liegt keinerlei Raffinesse in der Ausgestaltung des Figurentableaus und der Motivlagen, sondern das scheint direkt vom üblichen deutschen Hörspielkrimi-Einerlei-Reißbrett zu kommen, sorry.
      Es gibt halt einen Unterschied zwischen pointiert und schlicht. Wie man hier exemplarisch sehen kann.

      Das ist alles so dermaßen drüber (oder auch drunter, je nach Perspektive :zwinker: ), dass ich mir da nur die Haare raufen kann. Mag sein, dass andere über diese ganzen Schwachpunkte hinweghören können, aber ich finde das alles von vorn bis hinten total platt und unausgegoren. Da fühle ich mich als Hörer, ehrlich gesagt, für dumm verkauft vom Autoren.

      Da will es mir auch nicht gelingen, mir das als eine Art skurrilen Alptraum schönzureden. So schlicht träume ich nicht. :green:




      Aber wie gesagt: Man muss ja nicht einer Meinung sein. Mich hat das Teil hier gar nicht überzeugt, für mich eine der schlechtesten Folgen der ganzen Reihe. Was natürlich besonders darum auffält, weil zuvor mit dem Drachen eine originell-aberwitzige Fantasy-Märchen-Farce abgeliefert wurde.

      :)
    • Ich will die inhaltlichen wie inszenatorischen Schwächen gar nicht absprechen, da habe ich mich wohl ungünstig ausgedrückt.
      Mein Augenmerk liegt einzig und allein auf der Hauptfigur und seinem Ausgeliefertsein, welches nachvollziehbar und schauspielerisch hervorragend umgesetzt wurde. Für mich spielt die Geschichte mehr eine Variation von "lebendig begraben" durch, in der die Hoffnung auf Rettung bis zur letzten Sekunde bleibt.

      Für meine Begriffe interpretierst Du, @Hardenberg (liebe Grüße), zu viel in den Hauptcharakter hinein. Du sprichst ja selbst von "offensichtlich". Das meinte ich mit der verkürzten Laufzeit und den Leerstellen. Man kann aus den wenigen Personenbeschreibungen Deine Schlüsse ziehen, aber für mich ist das zu wenig aussagekräftig. Deshalb konzentriere ich mich auf seinen Überlebenskampf und seine Gefühlswelt.

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      Wenn der Patient nun vom Verrat seiner Liebsten und seines Bruders, sein eigen Fleisch und Blut, erfährt, kann ich die Aggression und Wut nur allzu gut verstehen. Es geht um sein Leben und seine Nächsten wollen ihn lieber früher als später über den Jordan schicken. In dieser Situation - keiner kann seine Gedanken hören - würde ich mich wohl nicht viel anders gebärden.
      Und die beiden Verschwörer können sich nach dem Gespräch mit dem Arzt sicher sein, dass ihr Dialog über ihre Liaison und Zukunftspläne nicht vor Zeugen stattfindet.


      Zum Doktor:
      Der Arzt meinte mit seiner Einschätzung, dass der Patient zwar aus dem Koma erwachen könnte, sein geistiger Zustand aber wohl keine Genesung erfahren würde. Stichwort Gemüse. Daher auch das Gespräch über das Abschalten der Geräte.

      Natürlich ist dann das Ende mit der Krankenschwester - vorsichtig formuliert - eine Spur zu dick aufgetragen. Vom Jungen ganz zu schweigen.


      Für mich macht der Reiz dieses Hörspiels die Gefühlsachterbahn des Patienten aus und die wird vortrefflich von Martin Kautz dargeboten.
      Der Beitrag ist auch nicht als missionarische Intervention zu verstehen, denjenigen das HS schmackhaft zu machen, denen es nicht gefallen hat. Ich möchte nur, dass man sich ein Stück weit vom Plot löst und sich die einfache Frage stellt, wie man sich in dieser Situation anstelle des Patienten fühlen würde. Wie würde man reagieren, wenn man derart schutzlos seinen Mitmenschen ausgeliefert wäre. Das ist alles.
    • Und ich möchte Dir das auch gar nicht ausreden. Wenn es für Dich zumindest in Teilen überzeugend war, ist das natürlich völlig okay für mich. :winke:

      Nur mich erreicht es eben aus genannten Gründen gar nicht. Ich fand auch nicht die Achterbahnfahrt des Protagonisten gut dargestellt. Ich fand sein Agieren von Anfang bis Ende nicht nachvollziehbar und nicht glaubwürdig. Ich habe da auch keine echte Verzweiflung oder Hilflosigkeit gefühlt, wenn er der Krankenschwester, von der er sich Hilfe erhofft, in Gedanken zuruft, sie sei eine blöde Kuh und solle ihren dicken Arsch zum Arzt schwingen.
      Das war für mich Psychologie mit dem Holzhammer, ebenso wie bei der Darstellung des Arztes, der Anverwandten und der Krankenschwester: fast wie eine Karikatur, nur eben nicht lustig. :zwinker:
      Dem Sprecher mache ich dabei keinen Vorwurf. Er erfüllt, was das Skript ihm vorgibt. Es ist nicht an ihm, die Schwachstellen zu überspielen. Denn die liegen im Skript.

      Auch der medizinische Background bleibt für mich Holzhammer. Das fand ich alles völlig unglaubwürdig. Warum, habe ich ja geschrieben. :zwinker:

      Aber es kann und sollte sich natürlich jeder ein eigenes Urteil darüber bilden.
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