Sherlock Holmes Chronicles - 83 - Ein fast perfekter Mord

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    • Sherlock Holmes Chronicles - 83 - Ein fast perfekter Mord

      Sherlock Holmes Chronicles – 83. Ein fast perfekter Mord

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      Dr. John Watson ruft seinen Freund, den Meisterdetektiv Sherlock Holmes, in einer dunklen Nacht an und gesteht ihm seine eigene Tat: Den Mord an seinem alten Freund Mike Robson. Dieser hatte Watson zuvor um Hilfe gebeten, hinter das merkwürdige Verhalten seiner Verlobten Charlene zu kommen. Doch Holmes ist von seiner Unschuld überzeugt und nimmt die Ermittlungen auf…

      Zwar ist „Ein perfekter Mord“ als prominenter und einziger Titel auf der 83. Episode der „Sherlock Holmes Chronicles“ angegeben, doch neben der Kurzgeschichte von James A. Brett, einem Pseudonym von Produzent Markus Winter, ist auch „Seine Abschiedsvorstellung“ zu hören, einem Original von Sir Arthur Conan Doyle. Der Fall um den scheinbaren Mörder Dr. Watson ist kurz und knackig erzählt, nach der düsteren Introszene und einem längeren Dialog mit eingebauten Spielszenen, in dem der ehemalige Militärarzt seinem Freund von den bisherigen Ereignissen berichtet, geht es mit den klassisch anmutenden Ermittlungen von Sherlock Holmes weiter. Er spricht dabei mit einer Handvoll unterschiedlicher Zeugen, die auf die eine oder andere Art in den Fall verstrickt sind. So setzt sich langsam und puzzleartig ein komplettes Bild zusammen, die eigentliche Auflösung lässt sich aber erst vollständig erschließen, wenn der Detektiv in einem längeren Monolog alle Zusammenhänge aufklärt und dabei einige Überraschungen parat hält. Eine gelungene, knackige Geschichte, die nach einer guten halben Stunde vorbei ist und dabei genau die richtige Länge für den Inhalt hat. Der anschließende Klassiker „Seine Abschiedsvorstellung“ ist sicherlich nicht die stärkste Vorlage von Doyle und funktioniert zudem im Medium Hörspiel nicht allzu gut, da man durch die auftauchenden Stimmen bereits die Auflösung erahnen kann. Zudem sind viele Erzähltexte notwendig, was nur wenig Dynamik aufkommen lässt und etwas statisch wirkt. Dennoch: Das Umfeld der Spione und die kurzweilige Erzählweise sind gelungen umgesetzt.

      Michael „Mike“ Robson wird von Uwe Büschken gesprochen, der seine jahrelange Erfahrung einsetzt und einen lebendigen und vielseitigen Charakter erschafft, der mit seiner rauen Stimme einen überzeugenden Eindruck hinterlässt. Daniela Reidies ist als Ärztin Mrs. Harmon in einer kurzen, aber nachdrücklichen Szene zu hören, die sie mit ihrer unverkennbaren Stimme gekonnt vertont und mit einer lebendigen Sprechweise versieht. Auch Felix Spieß hat mir als von Bork gut gefallen und bringt seine Figur auf den Punkt, indem er betont und ausdrucksstark spricht. Weitere Sprecher sind Sarah Alles, Stefan Gossler und Margot Rothweiler.

      Das Label hat eine ganz eigene akustische Ästhetik für diese Serie geschaffen, die auch hier wieder gut zur Geltung kommt. So sorgen wieder einige rätselhaft wirkende Melodien für eine passende Atmosphäre, während die Dialoge durch zahlreiche Geräusche lebendig wirken. Beides in Kombination funktioniert sehr gut und lässt auch die Erzähltexte in der zweiten Geschichte abwechslungsreicher wirken.

      Ein klassischer, altertümlicher Revolver ist auf dem Cover zu sehen, auch einige Patronen sind im Hintergrund abgebildet, wobei diese Szenerie durch die kleinen, weißen Lichtblitze und die grünlich-wabernde Einfärbung eine ansehnliche Optik verliehen bekommt – schlicht, und doch sehr passend. Das Booklet enthält neben einem Ausblick auf die kommende Episode und Infos zu den beiden Hauptdarstellern auch wieder einen einleitenden Text von Markus Winter, in der er mehr über die Detailverliebtheit seiner Hörer und die Entstehung der Doppelfolge verrät.

      Fazit: Eine Doppelfolge mit einer neuen Geschichte und einem Original, wobei „Ein fast perfekter Mord“ mit seinem gelungenen Aufbau und seiner knackig erzählten Handlung im Vordergrund steht. Besonders gelungen ist der Verdacht auf Dr. Watson, der trickreich aufgelöst wird. „Seine Abschiedsvorstellung“ funktioniert als Hörspiel leider nicht ganz so gut und wirkt ein wenig statisch, dennoch ist es schön, ein weiteres Original von Doyle zu Ohren zu bekommen.

      VÖ: 7. Mai 2021
      Label: WinterZeit
      Bestellnummer: 9783960662433
      :besserwisser: