Mrs. Watson, Miss Hatch, Frau Dr. Who - wie "tolerant" seid Ihr solchen "Geschlechtsumwandlungen" gegenüber?

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    • So, da das Thema im Sinclair Classics-Thread nicht wirklich passte, aber möglicherweise weiterer Diskussionsbedarf besteht bzw. sich auch andere noch beteiligen möchten, lagere ich die Postings mal alle hierher aus. :winke:


      Milo schrieb:

      Wo wir jetzt schon einen weiblichen "Doctor Who" haben und auch schon über einen weiblichen "James Bond" diskutiert wird - wo bleibt "Geisterjägerin Joan Sinclair"?
      Mal den Teufel nicht an die Wand! :sinclair:


      OTR-Fan
    • Häh? Die drei !!! sind doch nicht die drei ??? in weiblich; das ist doch eine ganz eigenständige Reihe, ohne inhaltliche Bezüge zu DDF, sondern schwimmt im Grunde nur marketingtechnisch auf derselben Welle mit.

      Davon ab: Was spräche denn gegen eine Serie - egal, welches Genre -, in der die Hauptfigur weiblich ist?

      Da sind wir im Grunde bei dem Thema, das ich hier kürzlich mal eröffnet habe und bei dem es um das Abweichen von etablierten Erzählstrukturen geht.

      Ich kann mir sehr gut auch eine Mystery-Serie mit Protagonistin vorstellen, hat etwa bei Der schwarze Berg super geklappt. Und ist Faith van Helsing nicht seit Jahren als weiblicher Geisterjäger unterwegs?

      Davon geht das Abendland nicht unter! =)
    • Hardenberg schrieb:

      Häh? Die drei !!! sind doch nicht die drei ??? in weiblich; das ist doch eine ganz eigenständige Reihe, ohne inhaltliche Bezüge zu DDF, sondern schwimmt im Grunde nur marketingtechnisch auf derselben Welle mit.

      Davon ab: Was spräche denn gegen eine Serie - egal, welches Genre -, in der die Hauptfigur weiblich ist?

      Da sind wir im Grunde bei dem Thema, das ich hier kürzlich mal eröffnet habe und bei dem es um das Abweichen von etablierten Erzählstrukturen geht.

      Ich kann mir sehr gut auch eine Mystery-Serie mit Protagonistin vorstellen, hat etwa bei Der schwarze Berg super geklappt. Und ist Faith van Helsing nicht seit Jahren als weiblicher Geisterjäger unterwegs?

      Davon geht das Abendland nicht unter! =)
      Verstehe die Problematik die manche mit sowas haben auch nie. :schulter:

      Eine Figur ist cool oder nicht.
      Das Geschlecht ist mir egal.
    • MonsterAsyl schrieb:

      Das Geschlecht einer Figur ist mir im Prinzip auch egal, ich mag es nur nicht, wenn man bei etablierten Figuren auf einmal das Geschlecht wechselt.
      Ganz genau das wollte ich zum Ausdruck bringen. Ich hätte bspw. auch nichts gegen eine "Damona King"-Vertonung. Ich mag auch die frühe Lady Bedfort sehr. Aber "Frau Doktor Who", die aus rein politischen Erwägungen (wie man bei der BBC ja seinerzeit offen zugegeben hat) ohne dramaturgische Notwendigkeit oder Begründung geschaffen wurde, sowas mag ich überhaupt nicht.
    • MonsterAsyl schrieb:

      Das Geschlecht einer Figur ist mir im Prinzip auch egal, ich mag es nur nicht, wenn man bei etablierten Figuren auf einmal das Geschlecht wechselt.

      Milo schrieb:

      Aber "Frau Doktor Who", die aus rein politischen Erwägungen (wie man bei der BBC ja seinerzeit offen zugegeben hat) ohne dramaturgische Notwendigkeit oder Begründung geschaffen wurde, sowas mag ich überhaupt nicht.
      Ich sage nur "Miss Hatch" oder (im TV) "Miss Watson".
      Wenn man schon um der "Political Correctness" willen glaubt, da jetzt plötzlich eine weibliche Hauptfigur zu brauchen oder sich einfach nur um jeden Preis von den bereits vorhandenen Produktionen unterscheiden möchte :pfeifen: - dann schreibe man doch in Gottes Namen eine rein und sehe, wie bzw ob das funktioniert!
      Aber solche "Umwandlungen" finde ich einfach nur aufgesetzt, sorry! :kotz:
      Haben wir nicht sogar schon einen Thread zu dem Thema? :denk:
      Wenn nicht, sollten wir den vielleicht mal anlegen.
    • Naja, aber wenn es nur um die Geschlechtsumwandlung bereits etablierter Figuren geht, warum dann der Verweis auf die drei !!!?

      Passt doch dann gar nicht. :zwinker:

      Und wer sagt denn, dass solche Veränderungen grundsätzlich und immer political correctness geschuldet sind?

      Es könnte ja auch sein, dass man eine Figur für nicht mehr zeitgemäß hält oder mal einen neuen Ansatz versuchen möchte, die jeweilige Geschichte zu erzählen. Das hat man sehr erfolgreich mit dem Cumberbatch-Holmes getan, der mit der Vorlage von Doyle nun auch nicht gerade viel mehr gemein hat als Geschlecht und Namen. Und beim düsteren Sinclair-Reboot des gleichen.

      Wo also fängt die legitime Weiterentwicklung eines Charakters an und wo hört sie auf? Und wer bestimmt das? :zwinker:

      Ich finde, so etwas kann durchaus spannend sein. Wenn es gut gemacht ist. Ich weiß zB, dass es so einige gab, die die TV-Serie mit Lucy Liu als Watson sehr gern mochten. Ich selbst brauchte jetzt nicht noch einen Holmes.

      Und Sinclair als Frau?
      Warum nicht? :schulter: Wenn es gut gemacht ist. Das ist natürlich immer Voraussetzung, klar!

      Aber dann natürlich nicht als Umbesetzung in Folge 169. Sondern im Zuge eines Reboots.

      Obwohl man natürlich zu Recht fragen könnte, wer das braucht. Aber das steht ja auf einem anderen Blatt. Das kann man ja immer fragen.
    • MonsterAsyl schrieb:

      Hardenberg schrieb:

      ..Es könnte ja auch sein, dass man eine Figur für nicht mehr zeitgemäß hält...
      Dann einfach die Finger davon lassen und sich was anderes aussuchen würde ich sagen. :schulter:

      Oder einfach nicht anschauen oder anhören, würde wiederum ich sagen. :zwinker:
      Es ist ja ein legitimer Standpunkt, für sich zu sagen: brauche ich nicht.
      Aber es ist ja ein ebenso legitimer Standpunkt, zu sagen: Ich probiere mal etwas Neues mit einem an sich reizvollen Setting, wie etwa beim Cumberbatch-Holmes. Das kann dann gut werden oder schlecht, das weiß man vorher nie.

      @Dennis E dürfte wohl der falsche Kronzeuge sein, denn er hat es ja versucht, die Figur Sinclair mal ganz anders anzulegen.
      Und niemand schrieb davon, ihn in der laufenden Normalserie umzuschreiben.
    • Hardenberg schrieb:

      Oder einfach nicht anschauen oder anhören, würde wiederum ich sagen. :zwinker:
      Sorry, aber ich finde es einfach respektlos, Figuren so zu verändern.

      Hardenberg schrieb:

      Aber es ist ja ein ebenso legitimer Standpunkt, zu sagen: Ich probiere mal etwas Neues mit einem an sich reizvollen Setting, wie etwa beim Cumberbatch-Holmes.
      Ich finde, die Serie eignet sich nicht wirklich, um Deinen Standpunkt zu unterstreichen. Hier werden ja die Protagonisten nicht wirklich verändert, sondern lediglich in eine "moderne" Umgebung versetzt.


      OTR-Fan
    • Bitte? Die Geschichten sind so stark verändert, dass davon im Grunde nichts übrigbleibt. Und der Holmes hat mehr Ähnlichkeit mit Dr. House als mit dem originalen Holmes, wie wir ihn kennen. Allein schon durch das Versetzen in eine andere Zeit, verändert man die Figuren doch massiv. Wenn ich nur an den Moriarty denke... :rolleyes:

      Da scheint mir eine Antwort auf die Frage, was noch im Rahmen liegt und was nicht, doch recht willkürlich. Was ja auch in Ordnung ist. Jeder hat eben so seine Vorlieben. Und Abneigungen. Rein subjektiv. Geht mir ja auch so. Komm mir mal mit einem Hitchcock-Remake - und ich bin schneller weg, als Du gucken kannst. Und genauso verhält es sich für manche mit dem Erhardt-Sinclair in der neueren Serie. Muss ja nicht jedem Gefallen. Kann man ablehnen. Aber es gibt da eben keine objektiven Kriterien, die einem weiterhelfen bei der Frage, ob es legitim oder nicht ist, respektlos oder eine Reminiszenz, gut oder schlecht.

      Manche Vorlagen gewinnen sogar durch Bearbeitungen. Nach meinem Empfinden. Moby Dick ist als Buch nahezu unlesbar. (Die US-Amerikaner unter den Hörgruslern mögen mir verzeihen.) In der Filmbearbeitung ist es dagegen aufs Wesentliche zusammengekürzt und dadurch viel besser. Okay, anderes Thema. Oder Lovecraft. Auch hier können die Geschichten nur gewinnen, je weiter man sich von den spröden Vorlagen entfernt und sich auf den Kern der Geschichte konzentriert. Ich bin nach wie vor ein großer Freund der Berge des Wahnsinns vom Gruselkabinett wegen Dr. Lake - und zwar nicht trotz, sondern gerade wegen der Änderungen gerade bei diesem Charakter. Das Buch ist für meinen Geschmack dagegen kaum lesbar. :zipfel:

      Aber wie gesagt: So hat eben jeder seine Vorlieben und Abneigungen.
      Bestimmte Bearbeitungen jedoch von vornherein kategorisch abzulehnen, finde ich immer sehr seltsam. Hinterher: okay. Da kann man dann sagen, was einem warum nicht gefallen hat.

      Und wir sprechen hier ja nicht über willkürliche Veränderungen, sondern darüber, dass jemand eine Idee umsetzt. Das kann dann gelingen oder nicht. Aber wenn es nicht gelingt, sollte es doch mehr Gründe dafür geben als den, dass man das grundsätzlich nicht machen dürfen soll. Sondern weil es aus sachlichen Gründen für einen nicht funktioniert hat.

      Oder man sagt halt direkt: Interessiert mich nicht. Und hört es dann auch nicht. Auch völlig in Ordnung. Aber dann kann man eben auch nichts über die Qualität sagen. =)

      Wie gesagt, bei Sinclair hat man es ja nun auch versucht. Und so schlecht wird von der Serie ja nun auch nicht geschrieben. Sie scheint also einigen zu gefallen. Obwohl - oder doch eher weil? - sie sich aus dem gewohnten Groschengrusel-Kontext löst und Sinclair anders anlegt? Von diesem Punkt aus, ist es grundsätzlich nur ein kleiner Schritt auch zu einem schwarzen Sinclair oder eben einer Frau. Die Ideen müssen es nur einfach auch hergeben.

      (Und das heißt ja nicht, dass ich danach verlange. Ich sage nur, so etwas kann reizvoll sein, wenn beim Hörer irgendwann eine Art Übersättigung am klassischen Sinclair erreicht ist, dem Setting grundsätzlich aber noch Potential zugetraut wird.)
    • Also prinzipiell bin ich der Meinung, dass bekannte Figuren schon abgeändert werden können, wenn dies kreativ gestaltet wird und auch für die Story einen Mehrwert bringt.

      Das Fünkchen an der Waage ist immer, diese Figurenänderung auch inhaltlich sinnvoll und stimmig zu verpacken und in die Geschichte einzubetten.

      Ich erlebe aber immer wieder in den Medien, dass -auf der Gender-Welle reitend- zwanghaft Figuren umgekrempelt werden, weil es eben "aktuell", "in", "politisch korrekt", "feministisch" und was auch immer ist - you name the word.
      Selten wirken sich diese gezwungenen Änderungen positiv auf einen Film/eine Serie/eine Geschichte aus.

      Hier hebe ich gerne nochmal die Werke des mittlerweile umstrittenen Regisseurs Joss Whedon hervor, der zum Jahrtausendwechsel
      das gefestigte Frauenbild und den TV-Alltag ziemlich aufgemischt hat mit "Buffy the Vampire Slayer".
      Damals höchst unkonventionell, sowohl von der Erzählstruktur her, mit untypisch verpackten Themen und geänderten Rollenbildern.
      Heutzutage würde die Serie nicht mehr auffallen, da mittlerweile überall versucht wird, so zu erzählen und Rollen zu präsentieren.
      Funktioniert manchmal, meist aber auch gar nicht. In Erinnerung rufend: die Hörspielserie "Faith" basiert natürlich auf dieser TV-Serie und ist dementsprechend ausgerichtet.

      Aktuell muss ich z.B. an den Film "Cinderella" (2021) denken mit der großartigen Idina Menzel.
      Hier hat man aus der Zauberin/Godmother eine männliche Rolle gemacht, die ein wenig wie eine "Drag Queen" daher kommt.
      Da muss ich dann zwar schmunzeln, weil es schon witzig gemacht wurde, aber eigentlich frage ich mich, ob das wirklich notwendig war
      und inwieweit es die Erzählung voranbringt, ein Statement sein soll oder einfach nur dem Regisseur so zugesagt hat.