Professor van Dusen - Die neuen Fälle - 27 - Professor van Dusen im schwarzen Tann

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    • Dann mal meine Wortspende.

      Ein Autorendebüt bei Van Dusen, das ist natürlich heftig. Man würde ja denken, dass ambitionierte Nachwuchsautoren erst einmal bei Rutherford und Co. ein paar Folgen üben sollten, bevor sie gleich in der Champions League mitspielen. Anders als bei SH-Neue Fälle wäre es bei Allscore bisher nicht aufgefallen, dass sie bei Van Dusen Skripte durchwinken, die man nicht durchwinken darf. Marc Freund arbeitet hier recht genau, auch über Eric Niemann kann man nix Schlechtes sagen, Traber hat zwei wunderbare Farbtupfer geliefert.

      So, los gehts. Die Autorin hat für ihre Folge mit dem Sommer 1904 nur ein kleines Zeitfenster, das mittlerweile auch ziemlich voll ist. Der Schwarzwald würde ganz gut direkt nach “Rotes Blut und Weißer Käse” passen, aber man hat sich für eine Anreise aus Berlin entschieden, wo Hatch und der Professor ja mittlerweile etliche Fälle hatten.

      Ganz wichtig bei Van Dusen ist ja, dass alle Details stimmen müssen. Das scheint der Fall, der damalige Direktor der Deutschen Bank - Rudolph von Koch - ist korrekt benannt, dass Max Planck im Juni 1904 in Freiburg weilte, das glauben wir der Autorin einfach mal. Die Details zum - mir bisher völlig unbekannten - Maler Herrmann Dischler wurden ganz hervorragend herausgearbeitet, sogar das mit der Maltechnik stimmt, chapeau! Zudem passen die Bilder von Dischler, sowie wir sie im Internet kennenlernen, zu dem, was wir in der Geschichte erfahren. Da ist alles rund, da wurde so detailversessen gearbeitet, wie es auch einem Koser gefallen würde. Und mir erstrecht, keine Abzüge in der A-Note.

      Zum Fall, hier ist die Autorin unserem wackeren Hatch ganz offensichtlich sehr wohlgesonnen, der wird nicht ganz korrekt gezeichnet, sondern doch einen Tick aufgeweckter als gewohnt. Soll so sein, da ist sie bestimmt nicht alleine mit der Sympathie für Van Dusens leidgeplagten Kolumnisten. Der aber auch sonst ja gelegentlich durchaus seine lichten Momente hat. Apropos wohlgesonnen, ist der Professor wirklich dem Equus asinus asinus so negativ eingestellt? Spontan fällt mir dazu nichts ein, damals beim Ritt durch die marokkanische Wüste war das glaub ich ein Kamel, müsste man jetzt alle Folgen hören. Also besser auch nicht widersprechen.

      Überhaupt trifft die Autorin den Ton, was alles andere als selbstverständlich ist, siehe die vielen sehr schwachen Van-Dusen-Folgen bei Sherlock Holmes und Co. Esprit und Wortwitz sind zuhauf vorhanden, die Folge brauchtsich hier nicht vor denen von Freund und Niemann verstecken! Dashätte ich bei einem Debüt wirklich nicht für möglich gehalten.

      So viele lobende Worte von einem sonst nicht unkritischen Hörer, da ist doch was faul, sind die verwandt oder verschwägert? Nein, und alles ist auch nicht voll gelungen. Der Fall selbst ist doch eher handzahm, keine wirklich interessante Wendung, keine zündende Idee, bzw. wie Van Dusen selbst sagt, “keine wirkliche zerebraleHerausforderung”. Wäre jetzt aber auch erschreckend, wenn eine “Nachwuchs”autorin den Altmeistern gleich auf Anhieb zeigt, wo der Hammer hängt.

      Es bleibt ein Van-Dusen-Hörspiel, das sich nahtlos in den Kosmos einfügt, den Hörer wunderbar unterhält, herausragende Sprecherleistungen bietet und rundherum zu empfehlen ist. Firma staunt und dankt. Ein weiterer Fall aus dem Hause Stephanie Pelzer-Bartosch wird gern genommen!
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Da bin ich jetzt etwas platt und sage heißen Dank für die Wortspende - bedeutet mir sehr viel! :]

      Ja, ein Debut gerade beim Professor ist sicher nicht der übliche Weg, keine Frage. Ich habe im Zuge der Entstehung dieser Episode viel lernen dürfen, was mir eine große Freude war. Und ich bin sehr dankbar, dass man mir die Möglichkeit dazu gegeben hat. Der Tann hat mir extrem viel Spaß gemacht. :)
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • So, nachdem ich wohl einer der ersten war, der diese Folge lesen durfte, habe ich sie jetzt endlich auch einmal gehört. Das Lokalkolorit ist wirklich sehr gut gelungenen, auch die Sprecher tragen ihren Teil dazu bei. Das macht Spaß zu hören!

      Nachträglich also herzlich willkommen im Kreis der Hörspielautoren @gruenspatz :prost3:
      "Was sagt man darüber, wie man Bücher schreibt? Man denkt sich etwas aus und zwingt sich, es aufzuschreiben."

      Ariadne Oliver, Poirot: Wiedersehen mit Mrs. Oliver
    • Thorsten B schrieb:

      So, nachdem ich wohl einer der ersten war, der diese Folge lesen durfte, habe ich sie jetzt endlich auch einmal gehört. Das Lokalkolorit ist wirklich sehr gut gelungenen, auch die Sprecher tragen ihren Teil dazu bei. Das macht Spaß zu hören!

      Nachträglich also herzlich willkommen im Kreis der Hörspielautoren @gruenspatz :prost3:
      Da sage ich mal allerbesten Dank, lieber @Thorsten B! :] :drueck:
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