Was ist das Geheimnis eines gelungenen Genre-Mixes?

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    • Was ist das Geheimnis eines gelungenen Genre-Mixes?

      Gerade stellte @Securitate im Thread zu den unterschätzten Hörspielen den Dreiteiler MORLAND von @Leonhard Koppelmann als Genre-Mix aus "Action, Thriller, Fantasy, Sci-Fi und Drama" vor, und ich dachte: Wow, das ist mal 'ne Ansage. Aber klingt spannend!

      Und ich habe mich gefragt, was für originelle Genre-Mixes es noch gibt?

      Was ist überhaupt das Geheimnis eines guten und gelungenen Genre-Mix?

      Und kennt Ihr auch misslungene?

      Und zuletzt:
      Reizen Euch solche Stoffe, die nicht eindeutig zu verorten sind? Oder habt ihr es lieber klar und berechenbar?
    • Ein gelungener Genremix (Fantasy und Science Fiction) ist für mich Masters of the Universe.
      "Sword and Sorcerey mit Energiewaffen und Fahrzeugen" - weil es wie "selbstverständlich" eingesetzt wird.
      Aus den einzelnen Komponenten wird keine Besonderheit gemacht, ihr Einsatz ist für die handelnden Figuren selbstverständlich.
    • Ah, okay, ist natürlich immer die Frage, wie eng man die einzelnen Schubladen sieht.

      Holmes ist für mich etwa nicht in erster Linie historisch, weil es ja einfach zur Zeit seiner Entstehung spielt und eben nicht im Hinblick auf das Historische konzipiert wurde. Ebenso van Dusen.

      Und bei Monster1983 finde ich die Mischung Thriller, Mystery, Horror nur schwer voneinander abgrenzbar, da gibt es ja grundsätzlich viele Überschneidungen.

      Aber wie gesagt, das ist natürlich Definitionssache.

      Wenn man es allerdings so eng fasst, dann gebe ich Dir recht: Dann ist tatsächlich sehr, sehr viel als Genre-Mix zu betrachten. :)
    • Also Michael Koser hat van Dusen sehr wohl im Hinblick auf das Historische konzipiert. Ich würde sogar sagen, in vielen seiner Episoden liegt der Fokus glasklar auf den historischen Figuren und Gegebenheiten und nicht so sehr auf dem Kriminalfall. Das Krimielement ist sehr oft eher einfach gehalten bei Koser.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Ich sag ja: Es ist eine Frage der Definition.

      Fakt ist aber, dass die Figur des van Dusen selbst ungefähr aus der Zeit stammt, in die seine Geschichten eingebettet sind. Insofern wäre das für mich nun die Frage, ob man das tatsächlich als echten Genre-Mix sieht. Aber man muss es ja auch nicht hundertprozentig gleich sehen. :schulter:

      Ich für mich denke halt nur, wenn man den Rahmen zu weit fasst, erübrigt sich ein Austausch zum Thema beinahe, weil man dann im Grunde alles irgendwie darunter subsumieren könnte. :zwinker:
    • Hardenberg schrieb:



      Fakt ist aber, dass die Figur des van Dusen selbst ungefähr aus der Zeit stammt, in die seine Geschichten eingebettet sind. Insofern wäre das für mich nun die Frage, ob man das tatsächlich als echten Genre-Mix sieht.

      Nein, nein. Es geht mir, wie ich ausdrücklich geschrieben habe, um das, was MICHAEL KOSER aus der Figur gemacht hat.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Alles gut, bitte nicht aufregen! :)
      Wie gesagt: Es gibt hier keinen Zwang zum einheitlichen Denken.

      Ich wollte nur darauf verweisen, dass man grundsätzlich den Rahmen nicht zu weit fassen sollte, weil sich sonst jedes weitere Wort erübrigt.
      Aber wenn Du Kosers van Dusen als Genre-Mix betrachtest, ist das natürlich völlig okay. Selbst wenn ich es nicht nachvollziehen könnte.

      Puh, man merkt, es ist Montagmorgen. :zwinker:
    • gruenspatz schrieb:

      Also Michael Koser hat van Dusen sehr wohl im Hinblick auf das Historische konzipiert. Ich würde sogar sagen, in vielen seiner Episoden liegt der Fokus glasklar auf den historischen Figuren und Gegebenheiten und nicht so sehr auf dem Kriminalfall. Das Krimielement ist sehr oft eher einfach gehalten bei Koser.
      Bei van Dusen kommt vor allem noch das Element Komödie dazu. Also gleich dreifach Genremix.

      Hardenberg schrieb:

      Und bei Monster1983 finde ich die Mischung Thriller, Mystery, Horror nur schwer voneinander abgrenzbar, da gibt es ja grundsätzlich viele Überschneidungen.Aber wie gesagt, das ist natürlich Definitionssache.
      Ich sehe Monster 1983 schon als Genremix, weil neben der Mystery-Horror-whatever-Story noch andere Aspekte im Vordergrund stehen. Zum einen das 80er Retrothema, zu anderen die Figurenentwicklung die nicht typisch für das Genre ist.
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm
    • Schon gut, schon gut, Ihr habt mich überzeugt! =)

      Es ging mir hier jetzt aber auch weniger darum, einfach nur Genrevertreter aufzuzählen, sondern vor allem auch um die Frage, was einen gelungenen Genre-Mix auszeichnet und was einen misslungenen.

      Im Zuge dessen gern auch besonders originelle Vertreter benennen. Aber dann halt bitte auch erläutern, was sie zu besonders originellen Vertretern macht.

      Bei Monster1983 leuchtet es mir jetzt halbwegs ein. Danke. @marc50 Bei van Dusen nicht so, wenn ich ehrlich bin, weil ich komödiantische Anteile in einem Krimi noch nicht wirklich als echten Genre-Mix ansehen würde, aber durch moderne Seh-und Hörerfahrungen sind die ganz strengen Abgrenzungen ja eh oftmals schon hinfällig.

      Insofern präzisiere ich nochmal:

      Was für Genre-Mixes gibt es, die HEUTE noch als originell durchgehen?
    • Ich würde Van Dusen eher dazuzählen, weil Koser sich – neben der Mischung von Krimi und gut recherchierter Historie – auch immer wieder bemüht hat, andere Genres einfließen zu lassen: Abenteuer, Western, Oper, Grusel, selbstverständlich sämliche, nun ja, zumindest viele Unterarten des Krimis (Locked Room, Spionage, Criminal Mastermind, Gefängnisausbruch), natürlich immer wieder Komödie, vereinzelt sogar eine gewisse – natürlich sehr zurückgenommene – Art von Fantasy und Steam-Punk-Science-fiction.

      Aber natürlich ist Van Dusen kein „Cowboys & Aliens“ oder „Sherlock Holmes und der Dinosaurier“. Ich mag ja solche Mixturen, auch wenn sie oftmals etwas trashig sind. Wenn ich Genremix höre, denke ich immer an einen Western-Krimi, vielleicht noch mit ein bisschen Grusel oder Horror drin. (Ein Sheriff versucht detektivisch einen verborgenen in der Stadt lebenden Vampir zu ermitteln. Oder einen verrückten Wissenschaftler, der ein Monster zusammenbaut (dann hätten wir auch noch SF drin). Oder so ähnlich :D ).
    • Andy-C schrieb:

      Ich würde Van Dusen eher dazuzählen, weil Koser sich – neben der Mischung von Krimi und gut recherchierter Historie – auch immer wieder bemüht hat, andere Genres einfließen zu lassen: Abenteuer, Western, Oper, Grusel, selbstverständlich sämliche, nun ja, zumindest viele Unterarten des Krimis (Locked Room, Spionage, Criminal Mastermind, Gefängnisausbruch), natürlich immer wieder Komödie, vereinzelt sogar eine gewisse – natürlich sehr zurückgenommene – Art von Fantasy und Steam-Punk-Science-fiction.
      Stimmt, daran hatte ich jetzt wiederum gar nicht gedacht, die van Dusen-Geschichten von Koser könnte man sehr gewinnbringend unter dem Aspekt der intertextuellen Schreibweise analysieren.
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      Knarf Rellöm
    • Hardenberg schrieb:

      Was für Genre-Mixes gibt es, die HEUTE noch als originell durchgehen?
      Für mich geht derzeit auch "Detective Constable Watson" ganz gut als originell durch. ^^
      Sherlock Holmes Story kombiniert mit der Gegenwart und dazu noch diverse Comedy-Anteile, zudem teilweise auch Parodie auf bekannte Filme, nicht nur durch die (verballhornten) Titel, sondern auch die Inhalte.
    • Agatha schrieb:

      Für mich geht derzeit auch "Detective Constable Watson" ganz gut als originell durch. ^^ Sherlock Holmes Story kombiniert mit der Gegenwart und dazu noch diverse Comedy-Anteile, zudem teilweise auch Parodie auf bekannte Filme, nicht nur durch die (verballhornten) Titel, sondern auch die Inhalte.
      Absolut!
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Ich fand den Genre-Mix bei Jack Slaughter sehr erfrischend und originell. Horrotrash mit Comicästhetik, 80er-Popnostalgie, Comedy und und und.
      Wie gelungen die Umsetzung letztenendes war muss jeder selber beurteilen aber das Konzept fand ich toll und es würde es heute noch genau so bewerten.

      Ansonsten kann ich mich diversen Vorrednern anschließen - Die schwarze Sonne ist großartig udn auch das Maritim-Serienuniversum ist in seiner Gigantomanie und sagen wir mal Maßlosigkeit unfassbar orginell. Vor allem diese "anything goes" Mentalität gefällt mir richtig gut.
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      Knarf Rellöm