Trash-TV: Guilty Pleasure oder absolutes Ärgernis?

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    • Trash-TV: Guilty Pleasure oder absolutes Ärgernis?

      In der letzten Zeit habe ich den Eindruck, dass die Reality-TV-Formate mit (Halb-)Promis einen regelrechten Boom erleben.

      Allenthalben werden Sternchen in Dschungelcamps, auf Almen, in Sommerhäusern und Containern oder sonstigen Residenzen versammelt, um sie und ihre maßlosen Egos für einige Wochen aufeinander los zu lassen, um damit Stress und in der Folge für den Zuschauer Unterhaltung zu schaffen.

      Die Quoten scheinen zu stimmen, denn sonst gäbe es solche Formate längst nicht mehr, und ich meine mich zu erinnern, dass es Erhebungen gibt, die belegen, dass das Bildungsniveau eines nicht unwesentlichen Teils der Konsumenten dieser Sendungen gar nicht mal so gering ist, viele sich also bereitwillig und gern "unter Niveau" amüsieren.

      Natürlich ist es leichr, demonstrativ darüber doe Nase zu rümpfen und diese Art Sendung als niveaulos abzutund - und damit hat sich's.

      Aber ich möchte mal einen anderen Blick darauf versuchen. Zusammen mit Euch.

      Wie seht Ihr es?
      Gibt es ein Format aus diesem Bereich, das Ihr verfolgt oder verfolgt habt und bei dem Ihr Euch gut amüsiert habt?

      Was macht den Reiz solcher Sendungen aus?

      Und gibt es auch jenseits voyeuristischer Impulse so etwas wie einen "Nutzen", den diese Art Sendung haben kann? Wie viel verraten sie uns über die menschliche Natur?

      Helfen sie, die Menschen hinter gewissen Images aufblitzen zu lassen? Profitieren vielleicht sogar einzelne Teilnehmerinnen oder Teilnehmer davon, weil sie von der Öffentlichkeit auf einmal anders, also: besser gesehen werden? Oder ist so etwas eine reine Verwurstungsmaschine ohne Herz und Verstand?

      Was meint Ihr?
    • In der Anfangsphase habe ich auch das Dschungelcamp oder Big Brother geschaut, aber seit Jahren gucke ich fast gar keine Privaten mehr. Ich kenne auch die ganzen Stars und Sternchen nicht mehr, die da rumlaufen. Für Nachrichten habe ich die öffentlich rechtlichen Sender, ansonsten sehe ich gar kein lineares Fernsehen mehr, sondern nutze Mediatheken, Netflix und Disney+. Trash-TV bekomme ich nur mit, wenn ich mal irgendwo zu Besuch bin. Hartz aber herzlich oder Promi-Dinner, das finde ich alles schrecklich, zumal vieles davon ja auch geskriptet ist und die Wirklichkeit nur bedingt wiedergibt.
    • Ich schaue in fast alles einmal rein, aber dabei bleibt es meistens auch.

      Damals hab ich Big Brother - Staffel 1 richtig gefeiert....man da war ich noch in der Schule :tuete:
      Und am nächsten Tag war es dann immer das erste Thema in der Schule.

      Das war damals neu und richtig faszinierend.
      Damals kannten die Teilnehmer auch nicht die Resonanz die das mit sich bringen würde und es wirkte dadurch "echt".
      Jürgen, Zlatko ("Großer Bruder") gegen Hanka, Alex und noch eine Andere. =)

      Das war spannend, danach sollte es nie wieder so werden.
      Die Teilnehmer wussten wie sie sich geben müssen, wo die Kameras sind etc.

      Dschungelcamp schaue ich auch heute noch, allerdings nur noch kurz vorm ins Bett gehen.
      Mit den "Promis" habe ich dort auch kein Mitleid; sie kassieren viel Kohle und müssen dann halt Dinge machen.

      Schweigertochter gesucht, Bauer sucht Frau, schaue ich auch meistens, aber das Interesse sinkt mit zunehmendem Alter einfach =)
      Und es gab alles einfach schon so oft.

      Neue Sendungen nur mit hippen Influencern etc, schaue ich gar nicht. Die Typen interessieren mit abseits vom Fernsehen null, also sind sie mir auch im TV schnuppe.
      Promis unter Palmen, Kampf der Reality Stars, Temptation Island, Bachelor interessieren mich auch null.
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten
    • Ich kenne das ausschließlich nur durch Kalkofes Linse seiner Mattscheibe, also alles, was da an Ausschnitten gezeigt wurde und dann von ihm umgesetzt. Ich hatte letztes oder vorletztes Jahr eine Sendung von Kalkofe gesehen, wo Szenen waren, wo in so einem Sommerhaus Desiree Nick andere Leute komplett extrem unter der Gürtellinie verbal k.o. geschlagen hat.

      Ich war wirklich entsetzt. Auch wenn das so gescripted war und die Leute wissen, worauf sie sich einlassen...jemanden derart in der Öffentlichkeit für Geld bloßzustellen und das dann als Unterhaltung zu verkaufen....

      Promis unter Palmen

      Ich hatte da noch nie Verständnis für, aber finde, dass sich der deutsche TV Markt da international angeglichen hat, Shows, wo Leute sich gegenseitig angreifen, brutal fertig machen und man sich als Zuschauer dann erhaben fühlen kann oder soll gab es in den USA doch schon viel früher. Wirkte damals hier noch bizarr, heute haben wir das gleiche in Alm.
      Seltsam? Aber so steht es geschrieben...
    • Tolkien schrieb:

      In der Anfangsphase habe ich [...] Big Brother geschaut, aber seit Jahren gucke ich fast gar keine Privaten mehr. Ich kenne auch die ganzen Stars und Sternchen nicht mehr, die da rumlaufen. Für Nachrichten habe ich die öffentlich rechtlichen Sender, ansonsten sehe ich gar kein lineares Fernsehen mehr, sondern nutze Mediatheken, Netflix und Disney+. Trash-TV bekomme ich nur mit, wenn ich mal irgendwo zu Besuch bin. Hartz aber herzlich oder Promi-Dinner, das finde ich alles schrecklich, zumal vieles davon ja auch geskriptet ist und die Wirklichkeit nur bedingt wiedergibt.

      Das kann ich bis auf [...] genauso unterschreiben.

      Die erste und zweite(?) Staffel Big Brother habe ich auch gesehen, war damals was total Neues und ich hatte in dieser Phase viel Zeit. Vor allem den Nachtfalken (Jochen Bendel) habe ich gefeiert, das war jedesmal ein großartiges ironisches und gleichermaßen verschmitztes Ereignis, das BB für mich eigentlich erst sehenswert gemacht hat. :hrhr: Aber da sind wir dann ja schon wieder eine Unterhaltungsstufe höher nach meinem Empfinden. :augenbraue:

      Ansonsten hab ich mit dieser Art Entertainment absolut nix am Hut und kenne überhaupt keinen dieser Halbpromis.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Hardenberg schrieb:

      Gibt es ein Format aus diesem Bereich, das Ihr verfolgt oder verfolgt habt und bei dem Ihr Euch gut amüsiert habt?

      Was macht den Reiz solcher Sendungen aus?
      Ich habe damals die erste Staffel "Dschungelcamp" noch in weiten Teilen verfolgt, es war halt mal ganz was Neues.
      Und zu dem Zeitpunkt wusste ich auch noch, um wen es sich bei den "Promis" handelte. :pfeifen:
      Seitdem bin ich aber an solchen Formaten gar nicht mehr interessiert, egal wie sie heißen.
      Ich finde das alles einfach nur noch teils zum Fremdschämen, wenn ich sehe, wie manche Leute da ihre pseudo-bekannte Haut zum Markte tragen und sich wirklich noch beim :zensiert: oder auf dem :klosett: filmen lassen (würden), nur um im Gespräch zu bleiben, teils zum Ärgern, dass andere sich das ansehen und auch nocht wunders wie toll finden. :kotz: :vogel:

      Für mich ist es deswegen extrem schwer zu entschlüsseln, was da für "Fans" den Reiz ausmacht.
      Diejenigen müsste man wohl tatsächlich selbst fragen.

      Mich würde auch interessieren, welche Altersgruppen sich solche Formate ansehen.
      Sind das vor allem Teenager oder bis Mitte 30-jährige?
      Irgendwie eine gruselige Vorstellung, was die dabei so alles "lernen" und danach als normal ansehen könnten...

      Gleiches gilt für Casting- oder Model-Shows.
      Mit denen könnte man mich auch aus dem Zimmer treiben. :augenroll:


      Smeralda schrieb:

      Schweigertochter gesucht, Bauer sucht Frau, schaue ich auch meistens, aber das Interesse sinkt mit zunehmendem Alter einfach
      Und es gab alles einfach schon so oft.

      Bezüglich "Schwiegertochter gesucht" fand ich damals nur diese Jan Böhmermann-Verarsche gut, bei der man ja überdeutlich sieht, dass ganz gezielt nach den absolut schrägsten, bescheuertsten Kandidaten gesucht wurde/wird, nur um noch mehr Quote machen zu können.
      Denn nichts ist ja scheinbar schöner, als das Provozieren kollektiver Zuschauer-Schadenfreude solchen Typen gegenüber, die aussehen wie zweimal vor die Wand gelaufen und verzweifelt alles tun, damit sich ein weibliches Wesen doch noch ihrer erbarmt...
      Bevorzugt eines, das selbst auch aussieht, wie rückwärts aus dem Hühnerstall. :S
      Allein der Ausschnitt des Böhmermann-Videos, wo sich zeigt, dass die einzigen Voraussetzungen, die die "Teilnehmer" mitbringen müssen, die sind, dass sie während der Dreaharbeiten nicht dauersaufen :prost2: und außerdem nicht entmündigt :dumm: sind, hat mir gereicht! :wirr2:

      Was ich mir hin und wieder noch ansehe, sind "Dokus" ohne (Möchtegern-)Promis, wie "Die Schnäppchenhäuser" bei RTL2 oder "Australian Opal Hunters" bei DMax.
      Letztere liebe ich geradezu. :biggrin: :biggrin:
      Aber das ist beides hier wohl auch nicht unbedingt gemeint. :)
    • Ich habe zwar zwei Fernseher und einen Satellitenanschluss, aber ich gucke nur Prime, Netflix und ggf Mal ne Mediathek. Echtes Fernsehen nur bei EM oder WM für Livesport.

      Im Studium habe ich damals meinem Fernseher verschenkt. Was man damit an Zeit "gewinnt" ist enorm. Und nach drei, Vier Wochen kommt einem dann das TV Programm (und besonders die Werbung) wie Gehirnwäsche vor. Ich kann nicht verstehen, wie man sich freiwillig das antut. Aber ich bin da trotzdem nicht dogmatisch. Wenn ich irgendwo hin komme und jemand guckt zb dieses Masked Singer, dann setze ich mich dazu ohne zu maulen und trink mein Bier.

      Ich finde wesentlicher als das was geguckt wird ist noch das wie geguckt wird. Wenn jemand Dschungelcamp interessant findet, bitte. Dann mach das an die dich. Aber dieses hinsetzen und rumzappen. Das finde ich schwierig. Von meinem Kindern fordere ich immer eine aktive Entscheidung was sie sehen wollen, nicht "Fernsehen". Das geht mit Streaming gottseidank ja sehr gut.

      Ansonsten sehe ich das wie hoffentlich fast immer: jedem das seine...
    • Da sprichst Du einen guten Punkt an. @Ufoo

      Dieses Platt-auf-das-Sofa-Fallen und glotzen ist echt nicht schön. Und dennoch ist die Verführung groß, wenn man abends sein Tagwerk erledigt hat. Und ich denke, dann ist eben auch die Verführung groß, es plätschern zu lassen. Das muss dann aber nicht das Fernsehen sein. Manche mögen sich auch von Action-Superhelden-Movies ohne viel inhaltlichen Tiefgang berieseln lassen oder von der neuen Staffel einer Netflix-Serie oder von irgendwelchen Filmchen auf youtube. Das Prinzip ist doch im Grunde immer das gleiche.

      Und ich denke eben, jeder sucht hin und wieder Berieselung. Auch im Hörspiel.

      Ich bin bei diesen Trash-Formaten immer ein wenig zwiegespalten. Klar, die Distanzierung ist schnell geschrieben. Versteht sich ja von selbst. Das sieht wohl kaum einer, der halbwegs bei Verstand ist, anders.

      Aber es gibt da ja auch eine andere Dimension, und ich muss gestehen, dass die dazu führt, dass ich beim Zappen dann doch mal hängenbleibe: Diese Gruppendynamiken, die sich in solchen Formaten entwickeln, das Verhalten der einzelnen in bestimmten Situationen, zu beobachtende Strategien, seinen eigenen Platz in einer Gemeinschaft zu finden, ihn zu festigen, manchmal auch zu verteidigen und hin und wieder auch mit nicht ganz so schönen Methoden gewisse Strukturen zu zementieren oder eben zu durchbrechen, das ist eine Dimension, die ich durchaus nicht unspannend finde.

      Leider liegt bei solchen Formaten der Fokus nicht auf diesem Punkt. Denn im Grunde finde ich diesen Blick auf die Geschichte in gewissem Sinne spannend und lehrreich.

      Das wird natürlich konterkariert durch Maßnahmen der ausrichtenden Fernsehsender, die erst mal "Prominente" aussuchen, die im Grunde gar keine sind, sondern Menschen ohne jede Fallhöhe, bei denen Skandal und Provokation einzige Triebfeder ist. Und durch lächerliche Vorgaben und Spiele, die keinen anderen Zweck verfolgen, als die Kandidaten möglichst blöd dastehen zu lassen. Mit so etwas werden natürlich die interessanten Ansätze diskreditiert. Und das ist auch mein Problem mit dem Trash-TV.

      Aber das Setting selbst, also die formale Prämisse, finde ich nicht uninteressant.
      Interessant wäre mal ein Format zu öffentlich-rechtlichen Bedingungen, wo der Fokus eben nicht auf der Entwertung der Beteiligten liegt, sondern auf die spannenden, sozialen Entwicklungen, die sich entwickeln.

      Etwas Ähnliches gab es auch mal, aber das ist, glaube ich, gefloppt. Da wurde eine Anzahl (allerdings nichtprominenter) Kandidaten auf ein Stück Land gesetzt, und sie sollten fern der Zivilisation eine bessere Welt aufbauen. Da habe ich hin und wieder reingezappt, und ich fand die Grundidee tatsächlich spannend, aber in der Umsetzung war das dann doch eher Big Brother als alles andere, also der Fokus stimmte nicht, und dann hat es mich nicht mehr interessiert.

      Formate mit Nichtprominenten meide ich gewöhnlich, weil diese den Umgang mit Kameras nicht gewöhnt sind und es so schnell unfair und desavouierend für die Beteiligten wird. Das mag ich nicht.

      Weshalb ich aber eigentlich darauf komme: Ich habe in Promi-Big Brother gezappt und dort war Jörg Draeger einer der Bewohner. Vielleicht kennen einige ihn noch als Moderator einer Game-Show (ich hab den Namen vergessen), die mit dem Zonk, lief, glaube ich, in den 90'ern. Und von dem hatte ich von damals ein bestimmtes Bild: schmierig, seicht, nicht sehr helle, vermutlich selbstbesoffen und unsympathisch. Und nun sah ich diesen Mann gealtert bei diesem Trash-TV-Format und war ganz erstaunt, wie freundlich und lebensklug er wirkte. Da habe ich gedacht: Sieh mal einer an! Trash-TV ist gar nicht immer und zu allen Menschen fies. Manche können vermutlich auch davon profitieren, weil sie ein bestimmtes Image haben und dort zeigen können, dass dieses Image gar nicht stimmt.

      Das fand ich eigentlich einen spannenden Gedanken.

      (Natürlich geht das auch andersherum - und das wird wohl auch häufiger vorkommen. =) )

      Aber was glaubt Ihr denn, warum diese Formate so beliebt sind?
      Ist das reine Böswilligkeit der Zuschauerinnen und Zuschauer? Oder bieten sie nicht auch einen (versteckten) Mehrwert?
    • Hardenberg schrieb:

      Aber was glaubt Ihr denn, warum diese Formate so beliebt sind?

      Ist das reine Böswilligkeit der Zuschauerinnen und Zuschauer? Oder bieten sie nicht auch einen (versteckten) Mehrwert?
      Ich glaube, es greifen hier genau die Gruppendynamiken, die du ansprichst. Der TV Zuschauer distanziert sich davon, fühlt sich erhaben, kann mit anderen, die das auch schauen, darüber laborieren, dass er/sie selbst sich nie so verhalten hätte und sich ungeniert lustig machen mit der Prämisse, dass die Zielperson des Spottes es sich selbst so ausgesucht hat, da sie die Öffentlichkeit bewusst gesucht hat und sich so und so verhalten hat. (Was natürlich nie gezeigt wird, ist, wie Situation XY überhaupt zustande kam, da wird ja so geschickt geschnitten....)

      Es kommt einiges zusammen, Fremdscham, bei der man, wie bei einem Unfall, "nicht weg schauen kann", das soziale Gefüge und Gefälle von Verhalten, dass als angemessen/unangemessen bewertet wird und auch dazu dient, seinen eigenen Platz in einer Gesellschaft auszuloten, eine gewisse Schadenfreude und Neugier und die natürliche Lust am "Sozialen" als Mensch.

      Da passieren viele in sich verschachtelte Dinge und Mechanismen, pure Böswilligkeit wäre da wohl zu vereinfacht. Im Prinzip sind das die gleichen Grüne und Dynamiken bei Klatsch und Tratsch, Lästern und diesen Dingen. ES geht viel um die ungeschriebenen Regeln eines Miteinanders und auch die Neugier. Dass Prominente gewählt werden lockt sicherlich den oder anderen Zuschauer vor die Linse, der a) sehen will wie Sternchen XY "wirklich" ist und b) sich bestätigt und erleichtert fühlt, dass vermeintlich glatt polierte Instagram-Promis auch Schwächen und Makel haben und c) Promis, die er nicht leiden kann, mal so richtig leiden müssen. ("Die Frau Soundso hat als sie jünger war immer so hochnäsig getan, jetzt kann sie mal sehen!"

      Deine angesprochene Idee :"Aber das Setting selbst, also die formale Prämisse, finde ich nicht uninteressant.
      Interessant wäre mal ein Format zu öffentlich-rechtlichen Bedingungen, wo der Fokus eben nicht auf der Entwertung der Beteiligten liegt, sondern auf die spannenden, sozialen Entwicklungen, die sich entwickeln."
      fände ich auch reizvoll, gerade mit Psychologen statt Flachwitze-Moderatoren, die die Dynamiken erklären. Aber wahrscheinlich wäre das zu wenig reizvoll für ein großes Publikum.
      Seltsam? Aber so steht es geschrieben...
    • @CarrieBrent Finde ich sehr gut erläutert.

      Ich mache Mal eine böse Schublade auf und sage:
      Gerade dieser Voyeurismus und die Neugier am sozialen Gefüge ist etwas was generell Frauen mehr interessiert. Rein aus dem Bauch glaube ich, dass die Quote wer das guckt stark weiblich geprägt ist. Ohne das jetzt zu wissen oder gegoogelt zu haben.

      Was natürlich nichts ableiten soll. Männer glotzen dafür eher schlechte Actionfilme.
    • Ufoo schrieb:

      Gerade dieser Voyeurismus und die Neugier am sozialen Gefüge ist etwas was generell Frauen mehr interessiert.
      Der These entspräche die Schaffung von Formaten in der Art von "Wie erziehst Du denn?" oder "Frauentausch".
      Ich gehe jetzt davon aus, dass sich die auch in erster Linie Frauen ansehen.
      Quasi zum "Vergleiche ziehen".
      Da kann man sich dann ja auch schnell mal "besser" fühlen als diejenigen, die sich da so produzieren, nach dem Motto "Au Sch... SO geht die mit ihrem Kind um?" und "Himmel hilf, was für ein verlotterter Haushalt!" :hinterhaeltig:

      Ähnliche "Wir konkurrieren direkt miteinander""-Sendungen zu "männerspezifischeren" Themen kenne ich persönlich jetzt keine, zumindest nicht auf den Privatsendern.
    • CarrieBrent schrieb:

      Deine angesprochene Idee :"Aber das Setting selbst, also die formale Prämisse, finde ich nicht uninteressant.
      Interessant wäre mal ein Format zu öffentlich-rechtlichen Bedingungen, wo der Fokus eben nicht auf der Entwertung der Beteiligten liegt, sondern auf die spannenden, sozialen Entwicklungen, die sich entwickeln."
      fände ich auch reizvoll, gerade mit Psychologen statt Flachwitze-Moderatoren, die die Dynamiken erklären. Aber wahrscheinlich wäre das zu wenig reizvoll für ein großes Publikum.

      Ja, aber so etwas bleibt natürlich heikel, weil es eben den Menschen zum Objekt macht. Das kann bei Menschen, die nicht kameraerprobt sind, schnell grenzwertig werden. Es sei denn, man greift stark ein. Dann ist aber die Grundidee wieder verwässert.

      Oder man nimmt Kameraprofis, dann mangelt's halt schnell an der Authentzität, zumal wenn es keine Fallhöhe mehr gibt.

      Das dürfte die Krux bei diesen Formaten sein.
    • Tolkien schrieb:

      In der Anfangsphase habe ich auch das Dschungelcamp oder Big Brother geschaut, aber seit Jahren gucke ich fast gar keine Privaten mehr. Ich kenne auch die ganzen Stars und Sternchen nicht mehr, die da rumlaufen. Für Nachrichten habe ich die öffentlich rechtlichen Sender, ansonsten sehe ich gar kein lineares Fernsehen mehr, sondern nutze Mediatheken, Netflix und Disney+. Trash-TV bekomme ich nur mit, wenn ich mal irgendwo zu Besuch bin. Hartz aber herzlich oder Promi-Dinner, das finde ich alles schrecklich, zumal vieles davon ja auch geskriptet ist und die Wirklichkeit nur bedingt wiedergibt.
      Das unterschreibe ich so. Ich finde Trash TV peinlich und auch schädlich. Das ist so niveaulos, das ich es traurig finde, solchen Gestalten soviel Bühne zu geben. Wenn ich mich schon berieseln lassen will, dann schau ich lieber ne Doku. Über Tiere oder generell Natur. Ich bin für große Freiheiten eines jeden einzelnen, aber ich wünsche mir ein wenig die Keuschheit und das Spießige von damals zurück, was das TV Programm angeht.

      Ich schaue aber sowieso wenig TV, nur Sport und halt selektiv im Stream was mir gefällt. Dabei fallen fast alle neueren Produktionen raus.