[Deutschlandfunk Kultur] Professor van Dusen - 10 - Lebende Bilder - Toter Mann

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    • [Deutschlandfunk Kultur] Professor van Dusen - 10 - Lebende Bilder - Toter Mann

      Inhalt:
      Februar, 1904: Professor van Dusen und Hutchinson Hatch befinden sich auf dem Weg von Calais nach Paris. Im Zug läuft dem Professor eine Dame über den Weg, die einstmals zu seinen Lieblingsschülerinnen zählte, ihr Studium dann aber abbrechen musste. Sie ist ebenfalls unterwegs nach Paris, um dort bei Georges Lumiès eine Stelle als Gouvernante anzutreten. Doch die Wiedersehensfreude ist nur von kurzer Dauer: Als der Zoll Mary Chitterley auffordert, ihren Schrankkoffer zu öffnen, finden die Beamten eine Leiche. Mary Chitterley ist entsetzt. Von Inspektor Poubelle nach Einzelheiten befragt, kann die sie nur versichern, dass der Schrankkoffer mit ihren persönlichen Sachen von zwei Trägern zum Bahnhof geschafft worden sei und sie mit dem Mord nichts zu tun habe. Als der Professor den Toten wenig später als Georges Lumiès identifiziert, ist Mary Chitterleys Verwirrung komplett: Noch am Vorabend wurde sie bei einem persönlichen Treffen von Lumiès engagiert – dem Toten in ihrem Koffer allerdings hat ist sie noch nie begegnet.

      Sprecher:
      Friedrich W. Bauschulte - Professor van Dusen
      Klaus Herm - Hutchinson Hatch
      Gesche Schmoll - Mary Chitterley
      Klaus Miedel - Inspektor Poubelle
      Klaus Jepsen - Charles Leblanc
      Helga Lehner - Valérie Lumiès
      Wolfgang Condrus - Guy Maréchal
      Andreas Tieck - Stationsvorsteher/Zollbeamter
      Ortwin Speer Lutz Riedel - Porno-Händler
      Anna Klasse - Telephonistin
      Marina Neumann - Fremdenführerin/Filmschauspielerin

      Produktion:
      Von Michael Koser
      Regie: Rainer Clute
      Laufzeit: 57 Minuten 30 Sekunden
      RIAS Berlin 1979 / Erstsendung: 07.11.1979

      Deutschlandfunk Kultur hat das Hörspiel zum :download: bereit gestellt.


      OTR-Fan
    • Ein Sprecherfehler, der sich durch (fast) alle Veröffentlichungen zieht, möglicherweise schon ausgehend von einer falschen Eintragung beim Rias selbst: Der „Porno-Händler“, genauso wie später im Atelier der Schauspieler, der nicht aus der Rakete herausfindet (falls das nicht sowieso dieselbe Figur sein soll), ist – jeder Tenner- oder Cattani- (oder in meinem Falle James-Bond-)Fan hört das natürlich – eindeutig Lutz Riedel.

      Wen der – wie meist bei Koser – gut recherchierte, geschichtliche Hintergrund, hier die sehr frühe französische Filmindustrie, interessieren sollte: Das Mordopfer ist natürlich eine Hommage an den französischen Filmpionier Georges Méliès (gepaart mit einer namentlich Anleihe bei den beiden anderen französischen Pionieren jener Zeit, den Gebrüdern Lumière). Méliès war einer der ersten, wenn nicht gar der erste, der Kino dazu benutzte (phantastische) Geschichten zu erzählen, und gilt heute zudem als Erfinder des Special effects im Film. Über sein bewegtes Leben (das glücklicherweise nicht erwürgt in einem Koffer endete), sein (Film-)Schaffen und die spannende, ja schier unglaubliche Geschichte, wie sein schon verloren geglaubtes, von ihm selbst vernichtetes Œuvre doch noch gerettet und für die Nachwelt erhalten werden konnte, steht bei Arte noch bis November eine Dokumentation in der Mediathek, einschließlich einiger seiner besten Filme (allerdings nicht das im Hörspiel vorkommende „20.000 Meilen unter dem Meer“ :D ). (Ich hatte das an anderer Stelle schon einmal gepostet, meiner Bildungsaufgabe als Filmarchivar nachkommend wiederhole mich aber gern.)
      Darüber hinaus sei diesbezüglich natürlich auch Scorseses Hugo mit Ben Kingsley als Méliès empfohlen.
    • PvD und Hatch sind auf ihrer Weltreise inzwischen in Frankreich angekommen und der Professor hat auch schon gleich wieder einen Fall.

      Auch dieser Fall ist wieder sehr interessant und unterhaltsam zugleich.
      Sehr gut gefällt mir der Bezug zu Georges Méliès und seinem Schaffen.
      Die kurze Szene mit der Aufführung von "20000 Meilen unter dem Meer" ... einfach nur toll.
      Sehr schön auch die Worte vom Professor am Schluss. Wohl wahr ...


      @Andy-C Ich hoffe doch, dass ich das auch schon mal an anderer Stelle gesagt habe: Danke für deine interessanten Hintergrundinformationen, die ich immer sehr gerne lese. :hutheb:
      Hugo hat mir übrigens sehr gut gefallen.


      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Frank schrieb:

      Auch dieser Fall ist wieder sehr interessant und unterhaltsam zugleich.
      Absolut!
      Ich mag diese Geschichte auch sehr.
      van Dusen zeigt sich von seiner menschlichen Seite und hilft seiner ehemaligen Lieblingsschülerin, die unschuldig in einen Mord verwickelt wurde.
      Augenzwinkern gibt es hier auch dadurch, dass der Fall ein bisschen "schlüpfrig" wird, weil halt schon damals "lebende Bilder" auch in dieser Hinsicht für Umsatz sorgen konnten. ;)