Sherlock Holmes – 45. Harry Price und der Fall Rosalie
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Der bekannte Parapsychologe Harry Price hat bereits einige Schwindler unter den vielen, angeblichen Medien enttarnt, doch die letzte Teilnahme an einer Seance lässt ihn doch glauben, dass er tatsächlich einen Geist gesehen haben könnte – zu glaubwürdig war das Erscheinen der jungen Frau. Er entschließt sich dazu, den bekannten Ermittler Sherlock Holmes zu Rate zu ziehen, der gegenüber dem Übernatürlichen noch skeptischer ist…
Nach eigens erdachten, vollkommen fiktiven Fällen, Originalgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle und Erzählungen anderer historischer Autoren, die in der gleichen Zeit spielten, haben Stephan Bosenius und Marc Gruppe noch einen anderen Weg gefunden, neue Hörspielfolgen für den wohlbekannten Detektiv Sherlock Holmes zu erzählen. Wie bereits in „Meyerling“ ist auch die 45. Episode „Harry Price und der Fall Rosalie“ von einer realen Figur inspiriert, der Sherlock Holmes durchaus getroffen haben könnte (wenn dieser denn existiert hätte). Der wissenschaftlich anerkannte Harry Price ist dabei eine sehr interessante Figur, nicht nur wegen seines markanten Auftretens, sondern auch wegen der mit großer Skepsis verbundenem Interesse für das Übernatürliche. Dabei ist natürlich auch Holmes‘ Ablehnung gegen alles Mysteriöse thematisch eingebunden, was sich gerade in den ersten Szenen widerspiegelt, die wie immer sehr unterhaltsam und kurzweilig erzählt wurden. Danach folgt ein längerer Bericht von Harry Price um die Umstände der bereits erwähnten Seance, in der es mal analytisch, mal unheimlich, aber immer unterhaltsam zugeht. Diese Erzählweise erinnert stark an die Geschichten von Doyle, der den Klienten auch oft einen längeren Monolog angedichtet hat, durch die vielen Spielszenen bekommt dies hier aber einen sehr nahbaren Ausdruck. Schnell ist dabei schon über die Hälfte der Laufzeit vergangen, bis Holmes seine eigenen Recherchen anstellt und mit Kombinationen, die zunächst einmal etwas ungewöhnlich wirken, einer trickreichen Täuschung auf die Spur kommt. Es ist keine Überraschung, dass hier ein cleverer Betrug begangen wird, schließlich hält sich Titania Medien gerne eng an die sehr logische Stimmung der Geschichten, doch was dahintersteckt und warum dies so begangen wurde, birgt viele Überraschungen und kreative Einfälle. Eine sehr reizvolle Folge, insbesondere durch die Einbindung von der realen Figur des Harry Price und eines seiner Fälle, aber auch ansonsten stimmungsvoll, charmant und sehr gut durchdacht erzählt.
Hans-Georg Panczak spricht die Rolle des Harry Price mit gewählter Ausdrucksweise, freundlichem und ruhigen Auftreten und einer markanten Aura, sodass die Figur des Parapsychologen sehr gut zur Geltung kommt und eine sehr interessante Figur entsteht. Cornelia Meinhardt ist in der Rolle der Mrs. Mortimer zu hören, mit ihrer volltönenden Stimme und der sehr akkuraten Ausdrucksweise passt sie sehr gut in die gediegene und leicht unheimliche Atmosphäre der Episode. Auch Maximiliane Häckle ist als Ethel sehr überzeugend, ihre eingängige Betonung und das lebendige Auftreten sorgen für einen sehr gelungenen Gesamteindruck. Weitere Sprecher sind Rainer Gerlach, Daniela Thuar und Jannik Endemann.
Die Geräuschkulisse der Episode ist wieder vielseitig geraten und wirkt dennoch eher dezent, die Dialoge bekommen dadurch aber einen glaubwürdigen und eingängigen Ausdruck. Im Fokus stehen aber immer die Dialoge und die Sprecher, auch wenn die Musik dieses mal noch eine Spur atmosphärischer geraten ist und die Thematik des Hörspiel gekonnt aufgreift.
Eine geisterhafte Szene ist auf dem Titelbild zu sehen, die besonders durch die bläuliche, düstere Beleuchtung entsteht. Aber auch die zerbrechlich wirkende junge Frau und der sanft lächelnde Harry Price samt der restlichen Teilnehmer der Seance sind sehr ansehnlich dargestellt. Im Inneren sind wieder die bereits bekannten Zeichnungen zu finden, auch die Mitwirkenden sind wie immer übersichtlich aufgelistet. Eine weitergehende Ausstattung gibt es allerdings nicht.
Fazit: Wieder werden hier reale Ereignisse und Personen zu einem Kriminalfall für Sherlock Holmes verwoben, der trotz gelungener unheimlicher Stimmungen und einer dichten Atmosphäre doch sehr logisch und real aufgebaut ist. Die Figur des Harry Price ist gelungen eingebaut und hat eine interessante Aura, die die reizvolle Handlung noch weiter steigert. Das angenehm langsame Tempo ermöglicht viele gelungene Details, sodass eine sehr unterhaltsame Episode entstanden ist.
VÖ: 30. Juli 2021
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783146
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Der bekannte Parapsychologe Harry Price hat bereits einige Schwindler unter den vielen, angeblichen Medien enttarnt, doch die letzte Teilnahme an einer Seance lässt ihn doch glauben, dass er tatsächlich einen Geist gesehen haben könnte – zu glaubwürdig war das Erscheinen der jungen Frau. Er entschließt sich dazu, den bekannten Ermittler Sherlock Holmes zu Rate zu ziehen, der gegenüber dem Übernatürlichen noch skeptischer ist…
Nach eigens erdachten, vollkommen fiktiven Fällen, Originalgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle und Erzählungen anderer historischer Autoren, die in der gleichen Zeit spielten, haben Stephan Bosenius und Marc Gruppe noch einen anderen Weg gefunden, neue Hörspielfolgen für den wohlbekannten Detektiv Sherlock Holmes zu erzählen. Wie bereits in „Meyerling“ ist auch die 45. Episode „Harry Price und der Fall Rosalie“ von einer realen Figur inspiriert, der Sherlock Holmes durchaus getroffen haben könnte (wenn dieser denn existiert hätte). Der wissenschaftlich anerkannte Harry Price ist dabei eine sehr interessante Figur, nicht nur wegen seines markanten Auftretens, sondern auch wegen der mit großer Skepsis verbundenem Interesse für das Übernatürliche. Dabei ist natürlich auch Holmes‘ Ablehnung gegen alles Mysteriöse thematisch eingebunden, was sich gerade in den ersten Szenen widerspiegelt, die wie immer sehr unterhaltsam und kurzweilig erzählt wurden. Danach folgt ein längerer Bericht von Harry Price um die Umstände der bereits erwähnten Seance, in der es mal analytisch, mal unheimlich, aber immer unterhaltsam zugeht. Diese Erzählweise erinnert stark an die Geschichten von Doyle, der den Klienten auch oft einen längeren Monolog angedichtet hat, durch die vielen Spielszenen bekommt dies hier aber einen sehr nahbaren Ausdruck. Schnell ist dabei schon über die Hälfte der Laufzeit vergangen, bis Holmes seine eigenen Recherchen anstellt und mit Kombinationen, die zunächst einmal etwas ungewöhnlich wirken, einer trickreichen Täuschung auf die Spur kommt. Es ist keine Überraschung, dass hier ein cleverer Betrug begangen wird, schließlich hält sich Titania Medien gerne eng an die sehr logische Stimmung der Geschichten, doch was dahintersteckt und warum dies so begangen wurde, birgt viele Überraschungen und kreative Einfälle. Eine sehr reizvolle Folge, insbesondere durch die Einbindung von der realen Figur des Harry Price und eines seiner Fälle, aber auch ansonsten stimmungsvoll, charmant und sehr gut durchdacht erzählt.
Hans-Georg Panczak spricht die Rolle des Harry Price mit gewählter Ausdrucksweise, freundlichem und ruhigen Auftreten und einer markanten Aura, sodass die Figur des Parapsychologen sehr gut zur Geltung kommt und eine sehr interessante Figur entsteht. Cornelia Meinhardt ist in der Rolle der Mrs. Mortimer zu hören, mit ihrer volltönenden Stimme und der sehr akkuraten Ausdrucksweise passt sie sehr gut in die gediegene und leicht unheimliche Atmosphäre der Episode. Auch Maximiliane Häckle ist als Ethel sehr überzeugend, ihre eingängige Betonung und das lebendige Auftreten sorgen für einen sehr gelungenen Gesamteindruck. Weitere Sprecher sind Rainer Gerlach, Daniela Thuar und Jannik Endemann.
Die Geräuschkulisse der Episode ist wieder vielseitig geraten und wirkt dennoch eher dezent, die Dialoge bekommen dadurch aber einen glaubwürdigen und eingängigen Ausdruck. Im Fokus stehen aber immer die Dialoge und die Sprecher, auch wenn die Musik dieses mal noch eine Spur atmosphärischer geraten ist und die Thematik des Hörspiel gekonnt aufgreift.
Eine geisterhafte Szene ist auf dem Titelbild zu sehen, die besonders durch die bläuliche, düstere Beleuchtung entsteht. Aber auch die zerbrechlich wirkende junge Frau und der sanft lächelnde Harry Price samt der restlichen Teilnehmer der Seance sind sehr ansehnlich dargestellt. Im Inneren sind wieder die bereits bekannten Zeichnungen zu finden, auch die Mitwirkenden sind wie immer übersichtlich aufgelistet. Eine weitergehende Ausstattung gibt es allerdings nicht.
Fazit: Wieder werden hier reale Ereignisse und Personen zu einem Kriminalfall für Sherlock Holmes verwoben, der trotz gelungener unheimlicher Stimmungen und einer dichten Atmosphäre doch sehr logisch und real aufgebaut ist. Die Figur des Harry Price ist gelungen eingebaut und hat eine interessante Aura, die die reizvolle Handlung noch weiter steigert. Das angenehm langsame Tempo ermöglicht viele gelungene Details, sodass eine sehr unterhaltsame Episode entstanden ist.
VÖ: 30. Juli 2021
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783146