Info TKKG Bücher

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    • City_Uhu schrieb:

      Lese den Schatz in der Drachenhöhle, hab den erstmal X7 noch vorgezogen, mega Bock auf das alternative Ende zum Hörspiel.
      Fand ich beide ganz toll. Drachenhöhle ist für mich so ein richtiges Abenteuer-TKKG-Teil. Hab ich direkt Retro Vibes.

      Ich hab die "Abenteuer im Ferienlager" jetzt mal angefangen. Das ist schon komisch. Wolf schreibt da irgendwie anders.
    • Jonny schrieb:

      Ich hab die "Abenteuer im Ferienlager" jetzt mal angefangen. Das ist schon komisch. Wolf schreibt da irgendwie anders.
      Da habe ich, glaube ich, eine Erklärung zu: Die Abenteuer werden ja (zu Beginn) immer aus einer Art Ferientagebuch-Perspektive von Tarzan geschildert, zwar nicht in der ersten Person, aber den Unterschied merkt man halt trotzdem.
      Zum anderen sind die fünf Abenteuer eben zuerst getrennt als fünf Tramp-Büchlein veröffentlicht worden, das waren 1979 die ersten TKKG-Geschichten überhaupt. Ob der Autor die dann auch zuerst geschrieben hat, weiß man nicht, die ersten fünf Hardcover kamen jedenfalls (laut Werbung in den Tramps) erst Anfang 1980 heraus.
    • Danke. Das weiß ich auch :)

      Aber generell schreibt er komisch. In einem Satz schreibt er "Aber das soll uns jetzt nicht interessieren, liebe Kinder". Das passt so gar nicht zu ihm und habe ich auch noch nie irgendwo in der Art von Wolf gelesen.
    • Jonny schrieb:

      In einem Satz schreibt er "Aber das soll uns jetzt nicht interessieren, liebe Kinder". Das passt so gar nicht zu ihm und habe ich auch noch nie irgendwo in der Art von Wolf gelesen.
      Interessant, den Satz hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, dabei habe ich das Buch erst vor einem Jahr oder so gelesen und mit den Tramps abgeglichen. Aber du hast vollkommen Recht.

      Ein möglicher Erklärungsansatz wäre, dass Stefan Wolf seinen Stil für das Zielpublikum erst noch finden musste, vor TKKG hatte er nämlich noch nie ein Judgendbuch geschrieben, siehe z.B. dieses Interview:

      Stefan Wolf schrieb:

      Mein damaliger Presse-Agent hat mir [...] vorgeschlagen, doch mal eine Jugendbuchreihe zu schreiben. Da ich aber früher ein reiner Thriller-Autor war, hatte ich erst mal Bedenken, ob ich überhaupt der Richtige für den Jugendbereich bin. Dann habe ich mich aber zu einem Literaturwettbewerb überreden lassen, reichte ein Serienkonzept und 20 Seiten ein, und war irgendwie schon damals überrascht, wie großen Spaß mir das Schreiben von Jugendgeschichten machte. Ich merkte, dass man - anders als im Thriller und Kriminalroman - auch ohne Blut, Leichen und Gewalttätigkeiten eine große Spannung erzeugen kann. Mein Konzept gewann dann schließlich den Wettbewerb, und die Arbeit an "TKKG" konnte beginnen.
    • Ich bin jetzt durch mit "Der böse Geist vom Waisenhaus".
      Insgesamt fand ich das Buch interessant und wirklich gelungen. Die Grundstimmung ist sehr düster, denn das Hauptthema ist die körperliche/seelische Misshandlung von Kindern (Anna, Christian, Rotbarts Sohn, die Kinder im Waisenhaus). Auch der sexuelle Missbrauch von Kindern wird kurz angerissen (Rotbart hat ein 13-jähriges Mädchen missbraucht). Am Ende der Geschichte gibt es noch einen Text über die Aufklärungskampagne von 1992 des BMFJ (Bundesministerium für Frauen und Jugend) unter dem Motto "Keine Gewalt gegen Kinder".
      Das gleichnamige Hörspiel fand ich nie so prickelnd, irgendwie unrund. Der Titelname hat dort auch wenig Sinn gemacht, da der "Böse Geist" nur am Ende kurz erwähnt wird. Im Buch macht der Name der Folge deutlich mehr Sinn, da der "Böse Geist" eine größere Rolle einnimmt. Im Buch gibt es auch einige Handlungsstränge, die im Hörspiel nicht vorkommen: Es geht um Mordversuch, dazu wird noch ein weiterer Mord in Auftrag gegeben. Es gibt eine Erpressung, aus einem verunfallten Geldtransporter werden 2 Millionen DM geklaut und mehrere Kinder eines Waisenhauses werden vom Besitzer zu Einbrüchen (es werden v.a. teure Teppiche geklaut) gezwungen. Das ist zwar etwas viel für ein Buch, aber diesmal hatte ich da wenig Probleme mit. Sehr gut hat mir im Buch gefallen, dass die verschiedenen Charaktere wie z.B. Rotbart oder Schengmann mehr Tiefe bekommen wie im Hörspiel. Klasse sind übrigens auch die Zeichnungen von Reiner Stolte, die sind ein echter Blickfang.


      Hier noch einige interessante Zitate/Stellen aus dem Buch:

      "Christian, ein blonder Lockenkopf, hatte braune Augen, in denen immer ein Ausdruck stummer Verzweiflung lag. Gekleidet war er chic, trug die lässigsten Klamotten aus der Kinder-Boutique. Für die Höhe seines Taschengeldes war er berühmt. Was ihm fehlte, war die Frische im Gesicht. Immer blaß. Und außerdem schmächtig, obwohl Dr. Reithl, sein Vater, ein bulliger Typ war: eine Landschaft aus Speck, Fleisch und Fett — wie Gaby mal abfällig bemerkt hatte." (Interessante und sehr bildliche Beschreibung von Christians Vater!!)

      "Tims Vorhaben glückte. Das Fenster war tatsächlich angekippt, und er konnte es öffnen. Die Kids stiegen ein. Klößchen, um die Mitte der Kräftigste, steckte für einen Moment fest im Rahmen und bekam Schweißperlen auf die Stirn. Aber Tim faßte ihn unter den Armen und zerrte, Karl schob von hinten, und der dicke Schoko-Freund fluppte durch die schmale Fensteröffnung." :schock:

      "Habe ich euch schon erzählt, daß er ausgezeichnet wurde? Der Fachverband hat ihm dieses Jahr die goldene Kakao-Bohne zuerkannt.“„Wofür gibt’s die?“ fragte Gaby. „Für hohe Umsätze?“ „Die gibt’s dafür, daß man sich verdient gemacht hat um die Schokoladen-Industrie. Was auch immer das heißt. Mein Papa hat das Ding zwar angenommen. Sind ja immerhin zehn Gramm pures Gold. Aber die Auszeichnung an sich ist ihm schnuppe. Die sei genau so wenig wert wie das Bundesverdienstkreuz, sagt er. Das kriegt auch jeder Blödel für einen breitgesessenen Hintern auf irgendeinem Chefsessel oder in einer Behörde.“

      "Kommissar Heuser war groß, zwar schmal, aber dicklich, hatte vorquellende Froschaugen und einen Zweite-Weltkrieg-Haarschnitt: Specknacken frei und ringsum kahl."

      "Er war groß und knochig wie ein Skelett. Über der Halbglatze standen borstige Haare himmelwärts. In dem langen, grauen Gesicht fielen die schweren Lider auf. Bläuliche Lider, die über die Augen gesenkt waren, als wäre der Mann befallen von überwältigender Müdigkeit. Das täuschte. Es war eine angeborene Muskelschwäche der Lider. Hugo Dansik hatte sich daran gewöhnt. Er sah, was er sehen wollte. Daß er, statt die Augen zu zeigen, nur mit Sehschlitzen durchs Leben ging, hatte sogar einen Vorteil: Man bemerkte die Eiseskälte nicht in seinem Blick."

      "Klößchen grinste. „Ich wollte nicht mit mir rumschleppen, was der junge Mann von Welt so braucht, wenn er drei Nächte und zwei Tage abseits der gewohnten vier Wände weilt: Pyjama, Pantoffeln, Zahnbürste, Gesichtscreme, Körperöl, Haarwasser, Gesichtswasser, Wäsche, Socken zum Wechseln und natürlich sechs bis acht Tafeln Schoko.“ (Interessant, was Klößchen alles so dabei hat. Hätte ich bei ihm jetzt nicht gedacht, dass er auf sowas Wert legt)

      "Es würde Fischsalat geben zu den Butterbroten — und mehrere Käsesorten. Tim haßte den Salat. Man konnte nie erkennen, was drin war. Manche Zutat schmeckte nach Chemie. Außerdem roch er penetrant." (Hier verstehe ich nicht, warum Tim nicht einfach nur die Käsebrot isst. Er hat doch sonst auch kein Problem damit, sich durchzusetzen.)

      "Klößchen fluchte, kramte in seinem Spint, fand nichts geeignetes und entschied sich schließlich für weiße Tennisshorts und einen dicken Kapuzenpulli mit der Aufschrift Weltmeister von morgen." (Bei der Vorstellung von Klößchens Klamottenauswahl konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.)

      "Groß war er und feist, ein Gebirge aus Speck. In glupschigen Augen stand keine Freundlichkeit. Rötliche Haut — infolge kleiner, geplatzter Äderchen, Kupferglanz auf der Nase. Tim hatte mal gelesen, daß starke Trinker so aussehen. Jetzt schwitzte Reithl, und seine Kinnlade zitterte." (Wieder eine der für S. Wolf typischen Personenbeschreibungen)

      "Carola Reithl war schlank, fast mager, als fräße ihr Gatterich ihr alles weg. Weiße Haut, eine Unmenge rotblonder Haare, grüne Lidschatten, Purpurmund. Sie trug einen blauen, langen Nappaleder-Mantel mit üppigem Polarfuchs-Kragen. Sie sah aus wie ein Model (Fotomodell), das sich einen reichen, fetten Zahnarzt geangelt hat und nun dessen Geld ausgibt."

      "Gaby griff nach der Figur, die in ihrer zarten Hand fast verschwand, und betrachtete die Blessuren (Verletzungen). „Das ist Ukutor“, sagte Gaby, „aus irgendeiner Zeichenfilm-Serie. Ein Widerling. Er frißt kleine Kinder und hat sich zur Aufgabe gemacht, alle Tiere — die des Jahres 3011 — auszurotten." (Sehr sympathische Zeichentrickfigur für Kinder)

      "Die Jungs frühstückten, verwöhnt von Karls Mutter. „Ihre Kochkunst und Ihr Service, Frau Vierstein“, lachte Tim, „sind besser als im Grand-Hotel. Viel besser. Karl ist zu beneiden.“
      „Wenn er nur nicht ein so schlechter Esser wäre“, klagte sie. „Er könnte ruhig etwas zulegen — figürlich. Aber er bleibt dünn. Das liegt natürlich auch daran, daß ihr immer so rumhetzt.“
      Tim grinste. Dann sahen alle Klößchen an. „Ja ja“, meinte der, „bei mir wirkt das Herumhetzen nicht. Ich bleibe nudelig. Weil ich im Gegensatz zu dir, Karl, ein guter Esser bin.“
      „Ein sehr guter“, sagte Tim. „Ein Vielfraß“, sagte Karl. „Ärgert ihn nicht!“ meinte Frau Vierstein. „Ihm steht die Beleibtheit.“
      „Meine ich aber auch“, nickte Klößchen und griff nach dem fünften Speckpfannkuchen, den er diesmal mit Honig bestrich und dann zusammenrollte. Auch Tim hatte schon drei verputzt: einen mit Quarkfüllung, zwei mit Fleischragout." (Wie ich finde, eine tolle Szene. Schön finde ich auch, dass auch mal Karls Mutter eine Rolle spielt. Dass Klößchen 5 Pfannkuchen verdrückt, ist kein Wunder. Aber Tims Appetit zum Frühstück hat mich überrascht.)
    • Jonny schrieb:

      TKKG - Hexenjagd in Lerchenbach

      Was ich komisch fand: Tarzan wusste natürlich direkt, dass es die Briefumschläge gewesen sein müssen. Aber klar...
      Das kam doch daher, dass Harry Jocher bei der Begehung mit Glockner dauernd zum Sekretär mit dem Briefzeug geschaut hat.

      "Ich danke für Ihren Beitrag an volkstümlicher Dämonenbelustigung !"

      :macabros: :xplode: :hutheb: