Gruselkabinett – 171. Das Gespensterschiff
Nach dem Tod seines Vaters will Achmet sein eigenes Glück suchen und tritt eine lange Schiffsreise an, auf der er von seinem treuen Diener Ibrahim begleitet wird. Doch schon kurze Zeit nach dem Auslaufen bedroht ein schwerer Sturm die Sicherheit des Schiffs. Doch statt des erwarteten Unwetters taucht ein riesiger, unheimlicher Segler in der Nacht auf. Und der Kapitän ist sich sicher, dass es sich um ein Gespensterschiff handelt und der Tod am Steuerruder steht…
Wilhelm Hauff ist als Autor noch recht neu im Gruselkabinett von Titania Medien, aber nach der sehr gelungenen Umsetzung von „Das kalte Herz“ ist nun auch „Das Gespensterschiff“ als 171. Episode der Hörspielreihe umgesetzt worden. Unweigerlich muss sich diese Produktion natürlich mit einer alten Aufnahme aus dem Hause Europa aus den Hochzeiten des Hörspiels vergleichen lassen, genießt diese doch immer noch einen sehr guten Ruf. Doch den Vergleich muss die Neuinterpretation nicht scheuen lassen, im Gegenteil: Durch eine ausführlichere Erzählweise und viele Feinheiten, die sich Zeit nimmt, auch einzelne Momente auszukosten, kommt eine sehr dichte und unheimliche Stimmung herüber. So ist beispielsweise die erste Erkundung des titelgebenden Gespensterschiffs durch die beiden Hauptfiguren Achmet und Ibrahim auf mehrere Minuten ausgedehnt, in der verschiedene Kajüten entdeckt und mit zahlreichen Feinheiten versehen werden. Hier kommt der leise Grusel sehr gut zur Geltung, aber auch die markanteren Szenen sind ausdrucksstark geraten. Der Verlauf ist eher langsam und bedächtig, nimmt gegen Ende des fast einstündigen Hörspiels aber etwas an Fahrt auf und bietet ein ungewöhnliches, aber sehr ausdrucksstarkes Finale, welches die Hintergründe des Gespensterschiffs ein wenig aufdeckt, aber dennoch eine sehr mysteriöse Stimmung übrig lässt.
Jannik Endemann konnte für die Hauptrolle des Achmet gewonnen werden, der sich hervorragend an die Stimmung der Geschichte anpasst und den jungen Mann mit viel Ausdruck und einer markanten Aura spricht, wobei er die feinen Facetten der Handlung aufgreift und auch in seinen Erzähltexten sehr überzeugend spricht. Bernd Kreibich steht ihm als Ibrahim ebenso überzeugend zur Seite, salbungsvoll und ausdrucksstark setzt er die Rolle lebendig um und überzeugt besonders in den druckvolleren Momenten. Als Muley ist Willi Röbke zu hören, der noch einmal eine ganz andere Stimmung mit einbringt und für viele ausdrucksstarke Momente sorgt. Weitere Sprecher sind Peter Weis, Bene Gutjan und Thomas Balou Martin.
Die Szenerie, die zu großen Teilen auf dem offenen Meer spielt, wird mit dem typischen Wellenrauschen, aber auch vielen anderen passenden Geräuschen unterlegt, die den Hörer an Deck eines Schiffs versetzen. Begleitet werden auch die meisten Dialoge von leisen, hintergründigen Musikstücken, die eine dräuende und unheimliche Atmosphäre erzeugen, sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen und sehr gut auf den Spannungsbogen der Episode angepasst wurden.
Mit dem bärtigen Mann im Turban und den weit aufgerissenen Augen auf dem Titelbild geht eine ganz eigene Faszination aus, die bestens mit dem gespenstig beleuchteten Schiff harmoniert. Dabei erinnert der sehr variable und doch unverkennbare Zeichenstil von Ertugrul Edirne dieses Mal sehr an Illustrationen aus den 70er und 80er Jahren, was eine nostalgische Brücke zu der bekannten früheren Umsetzung der Geschichte schlägt.
Fazit: „Das Gespensterschiff“ fügt sich sehr gut in die Reihe ein und setzt eine weitere Folge mit Schifffahrtästhetik gekonnt um, setzt dabei eine leise dräuende Atmosphäre um, die durch einige aufregende und dramatische Momente ergänzt und am Laufen gehalten wird. Das ist intensiv umgesetzt und mit einer sehr dichten Klangkulisse versehen, sodass eine weitere hörenswerten Episode der Reihe entstanden ist.
VÖ: 28. Mai 2021
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783191
Nach dem Tod seines Vaters will Achmet sein eigenes Glück suchen und tritt eine lange Schiffsreise an, auf der er von seinem treuen Diener Ibrahim begleitet wird. Doch schon kurze Zeit nach dem Auslaufen bedroht ein schwerer Sturm die Sicherheit des Schiffs. Doch statt des erwarteten Unwetters taucht ein riesiger, unheimlicher Segler in der Nacht auf. Und der Kapitän ist sich sicher, dass es sich um ein Gespensterschiff handelt und der Tod am Steuerruder steht…
Wilhelm Hauff ist als Autor noch recht neu im Gruselkabinett von Titania Medien, aber nach der sehr gelungenen Umsetzung von „Das kalte Herz“ ist nun auch „Das Gespensterschiff“ als 171. Episode der Hörspielreihe umgesetzt worden. Unweigerlich muss sich diese Produktion natürlich mit einer alten Aufnahme aus dem Hause Europa aus den Hochzeiten des Hörspiels vergleichen lassen, genießt diese doch immer noch einen sehr guten Ruf. Doch den Vergleich muss die Neuinterpretation nicht scheuen lassen, im Gegenteil: Durch eine ausführlichere Erzählweise und viele Feinheiten, die sich Zeit nimmt, auch einzelne Momente auszukosten, kommt eine sehr dichte und unheimliche Stimmung herüber. So ist beispielsweise die erste Erkundung des titelgebenden Gespensterschiffs durch die beiden Hauptfiguren Achmet und Ibrahim auf mehrere Minuten ausgedehnt, in der verschiedene Kajüten entdeckt und mit zahlreichen Feinheiten versehen werden. Hier kommt der leise Grusel sehr gut zur Geltung, aber auch die markanteren Szenen sind ausdrucksstark geraten. Der Verlauf ist eher langsam und bedächtig, nimmt gegen Ende des fast einstündigen Hörspiels aber etwas an Fahrt auf und bietet ein ungewöhnliches, aber sehr ausdrucksstarkes Finale, welches die Hintergründe des Gespensterschiffs ein wenig aufdeckt, aber dennoch eine sehr mysteriöse Stimmung übrig lässt.
Jannik Endemann konnte für die Hauptrolle des Achmet gewonnen werden, der sich hervorragend an die Stimmung der Geschichte anpasst und den jungen Mann mit viel Ausdruck und einer markanten Aura spricht, wobei er die feinen Facetten der Handlung aufgreift und auch in seinen Erzähltexten sehr überzeugend spricht. Bernd Kreibich steht ihm als Ibrahim ebenso überzeugend zur Seite, salbungsvoll und ausdrucksstark setzt er die Rolle lebendig um und überzeugt besonders in den druckvolleren Momenten. Als Muley ist Willi Röbke zu hören, der noch einmal eine ganz andere Stimmung mit einbringt und für viele ausdrucksstarke Momente sorgt. Weitere Sprecher sind Peter Weis, Bene Gutjan und Thomas Balou Martin.
Die Szenerie, die zu großen Teilen auf dem offenen Meer spielt, wird mit dem typischen Wellenrauschen, aber auch vielen anderen passenden Geräuschen unterlegt, die den Hörer an Deck eines Schiffs versetzen. Begleitet werden auch die meisten Dialoge von leisen, hintergründigen Musikstücken, die eine dräuende und unheimliche Atmosphäre erzeugen, sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen und sehr gut auf den Spannungsbogen der Episode angepasst wurden.
Mit dem bärtigen Mann im Turban und den weit aufgerissenen Augen auf dem Titelbild geht eine ganz eigene Faszination aus, die bestens mit dem gespenstig beleuchteten Schiff harmoniert. Dabei erinnert der sehr variable und doch unverkennbare Zeichenstil von Ertugrul Edirne dieses Mal sehr an Illustrationen aus den 70er und 80er Jahren, was eine nostalgische Brücke zu der bekannten früheren Umsetzung der Geschichte schlägt.
Fazit: „Das Gespensterschiff“ fügt sich sehr gut in die Reihe ein und setzt eine weitere Folge mit Schifffahrtästhetik gekonnt um, setzt dabei eine leise dräuende Atmosphäre um, die durch einige aufregende und dramatische Momente ergänzt und am Laufen gehalten wird. Das ist intensiv umgesetzt und mit einer sehr dichten Klangkulisse versehen, sodass eine weitere hörenswerten Episode der Reihe entstanden ist.
VÖ: 28. Mai 2021
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783191