Welt am Abgrund - 3 - Reset

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    • Ich hab mittlerweile auch die drei Folgen am Stück durchgehört, leider ist mein Fazit aber nicht positiv.

      Gute Grundstory, flott erzählt, aber im Detail dann bedauerlicherweise recht unausgegoren.

      Bei fast jeder Szene kam bei mir das "Och bitte, das glaubst Du doch selber nicht" - Gefühl auf. Natürlich muss man bei so einer Geschichte aus dem Bereich der Phantastik einiges Unglaubwürdiges schlucken, aber das war vom Nichtguten viel zu viel.

      Auf Anhieb ohne Vorkenntnisse eine 40-Meter-Yacht über den Atlantik schippern? Eine Person ohne jegliche militärische Ausbildung liquidiert ein paar russische Elitesoldaten (deren Holzschnittartigkeit an der Erträglichkeitsgrenze lag) aus, Torpedolenkbarkeit, das Atomkraftwerk in Belgien, im Prinzip könnte ich wirklich jede Szene anführen, denn glaubwürdig war für mich eigentlich keine. Klar, würden wir alle durchgehen, dann finden wir wohl sogar die eine oder andere, da kann man sagen, "theoretisch und mit ganz viel Glück kann das schon klappen". Aber das ändert ja nichts.

      Zwei eher blasse "Normalos", die zu absoluten und unbesiegbaren Kampfmaschinen und Superhelden werden, Probleme aller (!) Art sofort lösen können und selbst dem Leibhaftigen bei der Konfrontation erst einmal ins Gesicht spucken würden, das ist mir zu einfach. Etwaige Hilfe durch die großen Unbekannten/(Außerirdischen?) macht die Sache nicht besser. Da stellt sich dann auch nicht wirklich ein Unterhaltungswert ein.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Ich habe mir alle drei Folgen angehört und wurde gut unterhalten.
      In einige Stellen musste ich schmunzeln oder war nicht vorhersehbar was ganz böse ist man bekommt zwei Cliffhanger wo man sich fragt spielt es in zwei Zeitebenen ?

      Die Geschichte schreit das man es weiterführt. :zustimm:

      Ein Lob an die Sprecher und das Team. :huhu1:

      Die Schreibweise von Marcus Meisenberg erinnert mich an H. G. Francis was genau auf den Punkt ist.
    • Das war jetzt aber ´mal richtig große Hörspielunterhaltung. - Vielen Dank!
      Schon zu Beginn, als der phantastische Soundtrack/Score einsetze, spürte ich, dass ich sehr viel Spaß mit der Geschichte haben werde.

      Schauspielerisch gibt es überhaupt nichts an dem Dreiteiler auszusetzen. Sounds and Music werden angenehm und angemessen inszeniert eingesetzt und der Geschichte ich leicht zu folgen. Die immer wieder sich aufbauende Spannung fand ich super. Auch die Action kommt nicht zu kurz und die ganze Sache wird recht zügig erzählt. Richtig und wichtig finde ich dabei, auf einen Erzähler zu verzichten.

      Ich hoffe auf eine Fortsetzung, @Marcus Meisenberg


      Eigentlich wollte ich das so stehen lassen, möchte aber kurz auf das Thema "Realismus" bzw. "Glaubwürdigkeit" zu sprechen kommen:

      Dabei werde ich allerdings nicht auf konkret Gesprochenes eingehen, weil die Folge daraus dann wieder sein könnte, dass sich der eine oder andere ´mal wieder angeschossen fühlt; leider.

      Es ist auch nicht böse von mir gemeint…

      Ich finde es immer wieder erstaunlich - und das ist nicht das erste Mal - dass ich das Gefühl habe, dass man bei Hörspielinszenierungen alles auf die Goldwaage zu legen scheint, während man eine mindestens genauso unrealistische filmische Darstellung oder an den Haaren herbeigezogene Handlung, wie fliegende Rächer in Umhängen, völlig surreale Megamonster, die sich richtig schön auf die Fre*** hauen oder unterbelichtete Superrächer mit Superkräften in Filmen ohne zu murren oder zu knurren durchzuwinken scheint; um jetzt nur zwei, drei Beispiele zu nennen.

      Wo ist da der Unterscheid frage ich mich. Beides ist eine schauspielerische Darstellung mit u.U. frei erfundener Handlung ohne Anspruch auf Glaubwürdigkeit.

      Gegebenenfalls kann man daraus ja auch ´mal eine separate Diskussion heraus erarbeiten. Wenngleich ich für den Moment nicht weiß, wie diese ansehen könnte.
    • Gute Idee, Secu, bin dabei.

      Kurzer Themenanriss von mir: Die Frage ist halt immer, wie die Bedingungen der jeweiligen Welt, in der die Geschichte spielt, definiert werden. Und diese plotinterne Logik sollte dann halt auch eingehalten werden.

      Es werden natürlich andere Maßstäbe angelegt bei einer Serie, die vorgibt, in der unseren zu spielen, als bei einer, die von vornherein andere Grundbedingungen vorgibt (wie etwa Sinclair, wo Dämonen als gegeben hingenommen werden müssen).

      Aber Maßstäbe gelten immer. Selbst bei SciFi oder Fantasy usw. Überall müssen Grundbedingungen definiert und dann auch eingehalten werden, sonst funktioniert eine Geschichte nicht.

      Hier ist ja zB moniert worden, dass ein AKW wie im Vorübergehen von Menschen bedient wurde, die das realistischerweise gemessen an dem, als was sie eingeführt wurden, so nie hätten durchführen können. Das passt dann für viele halt nicht zur übrigen Welt, die als mit der unseren identisch beschrieben wird. Denn in der unseren fährt man nicht mal eben kurz ein AKW runter. :zwinker:

      Aber lass uns dafür wirklich mal einen eigenen Thread eröffnen. Ist ein gutes Thema! :)
    • Kleine Anmerkung meinerseits. Die bedrohlich Situation im AKW wurde mit einem "Ich fahr alles runter Notschalter" erledigt. Da ich ein AKW noch nie von innen gesehen habe, entspricht dieser Schalter, wie auch die warnende Stimme, komplett meiner Phantasie. Sofern es aber hier niemanden im Forum gibt, der/die im Leitstand eines AKW arbeitet oder gearbeitet hat, lässt sich aber auch nicht sagen, ob es einen solchen Schalter nicht tatsächlich auch geben könnte. Aus meiner Sicht, wäre das zumindest eine ziemlich schlaue Sache. :D

      Generell: Welt am Abgrund ist eine SciFi Action Serie, bei der viele Dinge sogar sehr realistisch sind. U.a. wie man eine Yacht zu zweit händeln könnte, basiert auf recht ausgiebigen Recherchen. Selbst den Löwen könnte es in der Ortschaft geben, da es dort einen Zoo gab. Gern wird auch darauf Bezug genommen, wie wenig emotional mit der ganzen Situation umgegangen wird. Nun, es wird weitere Teile geben, in denen diese Verhaltensweise näher beleuchtet wird. So viel vorab - es gibt Gründe dafür. Davon einmal völlig abgesehen, statt bei mir der Unterhaltungswert an erster Stelle. Ich schreibe Hörspiele und keine wissenschaftlichen Abhandlungen. Das bedeutet, eine wenig Übertreibung muss erlaubt sein.

      :]
      “Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.” – Erich Kästner / “Kindern erzählt man Geschichten, damit sie einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen.” – Jorge Bucay

      -- www.wortwelten.info --
    • Marcus Meisenberg schrieb:

      [...] Davon einmal völlig abgesehen, statt bei mir der Unterhaltungswert an erster Stelle. Ich schreibe Hörspiele und keine wissenschaftlichen Abhandlungen. Das bedeutet, eine wenig Übertreibung muss erlaubt sein.
      Großartig auf den Punkt gebracht. Und nichts anderes erwarte ich bei einem Hörspiel; unterhalten zu werden.
      Und das ist Dir, @Marcus Meisenberg mit dem Stück gelungen. - Nochmals vielen, lieben Dank dafür. :huhu1:
    • Naja, die Frage ist halt, wie viel Übertreibung der einzelne verträgt, und da sind die Empfindlichkeiten eben unterschiedlich gelagert. Wer sich hauptsächlich mit Superhelden-Filmen und John Sinclair zuballert, hat sicherlich, was Realitätsnähe angeht, einen anderen Anspruch als jemand, der diese Art von Plots meidet.

      Insofern gibt es da sicher kein generelles Richtig oder Falsch. Aber es hängt eben entscheidend auch vom Genre und der Art von Geschichte ab. Womit wir eben wieder bei der plotinternen Logik und Plausibilität sind. Und die muss es halt auch in Geschichten geben, die unter anderen Bedingungen als unsere Realität funktionieren, sonst ist alles Willkür ohne Maß und Mitte - und vor allem auch ohne Kontinuität.

      Und nicht zuletzt ist ganz entscheidend auch eine Frage der Umsetzung. Man kann realistische Dinge unrealistisch und unrealistische Dinge realistisch umsetzen. Das ist natürlich immer auch eine Frage der künstlerischen Ausgestaltung.

      Den Verweis auf die wissenschaftliche Abhandlung, die man ja nicht schreibt, ist für mich kein gutes Argument, es sei denn, man will damit zum Ausdruck bringen, dass man "nur" unterhalten will, also nichts mit Nachhall schaffen, quasi analog zu McDonalds-Food. So etwas gibt es ja auch häufiger, aber da wäre ich persönlich dann raus. Es gibt ja auch etwas dazwischen. Für mich sind inhaltliche Plausibilität und Unterhaltung kein Gegensatz, und ich suche beides.

      (Womit ich nicht gesagt haben will, dass WaA für mich nicht in diese Kategorie gehört, dafür ist es zu lange her, dass ich die ersten beiden Teile gehört habe. Ich diskutiere hier eher zur generelleren Fragestellung, die Securitate aufgeworfen hat - obwohl ich nach ihrem letzten Beitrag den Eindruck habe, dass es ihr eher doch nicht darum geht, dies zu erörtern. :zwinker: )
    • Renew!
      Schwiiierig...
      Irgendwie bin ich dann jetzt doch hin- und hergerissen, nach dem erneutem Hören dieser Folge; warum?
      Nun, nach hinten ´raus überschlagen sich die Ereignisse dann doch und man wird relativ zügig aufgeklärt, warum das alles passiert (sein soll).
      Alles wirkt dann doch irgendwie arg konstruiert UND ich hätte den "übersinnlichen" Aspekt, der hier noch ein bisschen zurückgehalten wird, jetzt nicht unbedingt gebraucht.
      Tatsächlich merkt man auch irgendwie, dass HMA vermutlich selbst nicht so richtig wusste (Vermutung), ob man es an der Stelle bei dem Dreiteiler belassen sollte oder das Tor zur Fortsetzung etwas weiter offen stehen lassen sollte.
      Echt schwiiierig....oder bin ich schwierig? - Keine Ahnung.
      Richtig geflasht bin ich von der Serie auf jeden Fall nicht (mehr); leider!