Gruselkabinett – 170. Eine wahre Vampir-Geschichte
Trotz des frühen Todes ihrer Mutter wachsen die Geschwister Carmela und Gabiel behütet im Schloss ihres Vaters Barn Wronski auf, auch wegen der liebevollen Betreuung durch ihre Gouvernante. Als eines Tages der Graf Grigori Vardalek wegen einer Zugverspätung bei ihnen Unterschlupf sucht, nimmt ihr Leben jedoch eine schreckliche Wendung. Denn auch wenn Carmela wegen seiner düsteren Ausstrahlung misstrauisch ist, ist der lebenslustige Gabriel sofort fasziniert von dem attraktiven Mann…
Viele Schriftsteller sind Dauergäste im Gruselkabinett (auch abgesehen von Per McGraup), doch immer wieder sind auch neue Namen auf dem Titelbild abgedruckt. In der 170. Episode wird beispielweise eine Geschichte von Eric Stenbock, der „Eine wahre Vampir-Geschichte“ aus der Steiermark erzählt. Der Einstieg ist mit den Erinnerungen der Tochter des Hauses Carmela mit einigen düsteren Anspielungen gespickt und deutet einige schreckliche Entwicklungen an, während danach in einer kurzen Szene zunächst die sorglose Jugend der beiden Geschwister thematisiert wird. Doch bereits kurz darauf fließen mit dem Auftauchen des Grafen Vardalek die ersten unheimlichen Elemente mit ein, seine große Anziehungskraft spricht für eine leidenschaftliche Entwicklung, die dann auch auf klassische und dennoch überraschende Weise ausgebaut wird. Dabei kommen Anleihen an andere Vampirgeschichten in den Sinn, die oft an die Anfänge der Reihe erinnern, dennoch gibt es sehr individuelle Kniffe, die diese Geschichte einzigartig machen. Die Entwicklung wird mit vielen Dialogen und Sinn für Feinheiten eher langsam vorangetrieben, nimmt aber später noch ein wenig an Fahrt auf. Doch die Faszination für die Geschichte reißt nie ab, die Stimmung ist durchgehend sehr dicht, der Schrecken über lange Zeit eher subtil. So kann die düster-romantische Atmosphäre der Serie wieder ihre volle Stärke ausspielen. Hier hat sich das Label eine vollkommen passende Vorlage ausgewählt und diese auf sehr hörenswerte Weise umgesetzt – für mich eine der stärksten Episoden der letzten Zeit.
Carmela wird von zwei verschiedenen Schauspielerinnen gesprochen. Während Arianne Borbach mit ihrer wunderbar ausdrucksstarken Stimme die alte Carmela als Erzählerin stimmungsvoll und markant vertont, bringt Luisa Wietzorek in den Dialogszenen mit ihrer hellen, klaren Stimme eine sehr lebendige Stimmung ein – und beide machen das hervorragend. Bene Gutjan ist als Gabriel ebenfalls sehr gut besetzt, mit jugendlicher Frische und voller Begeisterung, aber auch voller Faszination und düsteren Momenten bringt er viele glaubhafte Facetten mit ein. Als Graf Vardalek ist Martin May zu hören, der eine markante Aura um die Figur spinnt, dunklen Charme ausstrahlt und sehr intensiv wirkt, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Weitere Sprecher sind Christoph Jablonka, Bernd Kreibich und Wietske van Tongeren, die auch mit ihrem klaren Gesang begeistert.
Titania Medien beweist auch hier wieder ein feines Gespür für die richtigen Stimmungen, sodass die verschiedenen Szenen sehr gekonnt unterstrichen werden. Von unbeschwerten Tagen mit Vogelgezwitscher und fröhlichen Melodien über Gewitternächte und tragende Streicher bis hin zu markanten, ausdrucksstarken Szenerien, die den Schrecken der Handlung gekonnt Ausdruck verleihen – das passt alles sehr gut zusammen.
Das Schloss der Bronskis wird auf dem Titelbild angedeutet, ein kleiner Treppenaufgang mit der steinernen Figur einer Raubkatze ist in nächtlichen Farben dargestellt, während der junge Gabriel eilig heraufläuft. Als zusätzlicher gruseliger Aspekt reckt sich ihm eine krallenhafte Hand entgegen, was insgesamt für eine sehr düstere Stimmung sorgt, die wieder besonders gut zu der Säulenoptik des hübschen Rahmens passt.
Fazit: „Eine wahre Vampirgeschichte“ begeistert mit einer ebenso klassischen wie überraschenden Stimmung, sanftem Witz, grandiosen Sprechern, eine düstere Szenerie und eine Handlung voller Leidenschaft und Sehnsucht. Die anfangs ausgelegte Faszination reißt nie ab, sondern zieht sich durch die gesamte Laufzeit von einer Stunde – sehr hörenswert!
VÖ: 30. April 2021
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783184
Trotz des frühen Todes ihrer Mutter wachsen die Geschwister Carmela und Gabiel behütet im Schloss ihres Vaters Barn Wronski auf, auch wegen der liebevollen Betreuung durch ihre Gouvernante. Als eines Tages der Graf Grigori Vardalek wegen einer Zugverspätung bei ihnen Unterschlupf sucht, nimmt ihr Leben jedoch eine schreckliche Wendung. Denn auch wenn Carmela wegen seiner düsteren Ausstrahlung misstrauisch ist, ist der lebenslustige Gabriel sofort fasziniert von dem attraktiven Mann…
Viele Schriftsteller sind Dauergäste im Gruselkabinett (auch abgesehen von Per McGraup), doch immer wieder sind auch neue Namen auf dem Titelbild abgedruckt. In der 170. Episode wird beispielweise eine Geschichte von Eric Stenbock, der „Eine wahre Vampir-Geschichte“ aus der Steiermark erzählt. Der Einstieg ist mit den Erinnerungen der Tochter des Hauses Carmela mit einigen düsteren Anspielungen gespickt und deutet einige schreckliche Entwicklungen an, während danach in einer kurzen Szene zunächst die sorglose Jugend der beiden Geschwister thematisiert wird. Doch bereits kurz darauf fließen mit dem Auftauchen des Grafen Vardalek die ersten unheimlichen Elemente mit ein, seine große Anziehungskraft spricht für eine leidenschaftliche Entwicklung, die dann auch auf klassische und dennoch überraschende Weise ausgebaut wird. Dabei kommen Anleihen an andere Vampirgeschichten in den Sinn, die oft an die Anfänge der Reihe erinnern, dennoch gibt es sehr individuelle Kniffe, die diese Geschichte einzigartig machen. Die Entwicklung wird mit vielen Dialogen und Sinn für Feinheiten eher langsam vorangetrieben, nimmt aber später noch ein wenig an Fahrt auf. Doch die Faszination für die Geschichte reißt nie ab, die Stimmung ist durchgehend sehr dicht, der Schrecken über lange Zeit eher subtil. So kann die düster-romantische Atmosphäre der Serie wieder ihre volle Stärke ausspielen. Hier hat sich das Label eine vollkommen passende Vorlage ausgewählt und diese auf sehr hörenswerte Weise umgesetzt – für mich eine der stärksten Episoden der letzten Zeit.
Carmela wird von zwei verschiedenen Schauspielerinnen gesprochen. Während Arianne Borbach mit ihrer wunderbar ausdrucksstarken Stimme die alte Carmela als Erzählerin stimmungsvoll und markant vertont, bringt Luisa Wietzorek in den Dialogszenen mit ihrer hellen, klaren Stimme eine sehr lebendige Stimmung ein – und beide machen das hervorragend. Bene Gutjan ist als Gabriel ebenfalls sehr gut besetzt, mit jugendlicher Frische und voller Begeisterung, aber auch voller Faszination und düsteren Momenten bringt er viele glaubhafte Facetten mit ein. Als Graf Vardalek ist Martin May zu hören, der eine markante Aura um die Figur spinnt, dunklen Charme ausstrahlt und sehr intensiv wirkt, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Weitere Sprecher sind Christoph Jablonka, Bernd Kreibich und Wietske van Tongeren, die auch mit ihrem klaren Gesang begeistert.
Titania Medien beweist auch hier wieder ein feines Gespür für die richtigen Stimmungen, sodass die verschiedenen Szenen sehr gekonnt unterstrichen werden. Von unbeschwerten Tagen mit Vogelgezwitscher und fröhlichen Melodien über Gewitternächte und tragende Streicher bis hin zu markanten, ausdrucksstarken Szenerien, die den Schrecken der Handlung gekonnt Ausdruck verleihen – das passt alles sehr gut zusammen.
Das Schloss der Bronskis wird auf dem Titelbild angedeutet, ein kleiner Treppenaufgang mit der steinernen Figur einer Raubkatze ist in nächtlichen Farben dargestellt, während der junge Gabriel eilig heraufläuft. Als zusätzlicher gruseliger Aspekt reckt sich ihm eine krallenhafte Hand entgegen, was insgesamt für eine sehr düstere Stimmung sorgt, die wieder besonders gut zu der Säulenoptik des hübschen Rahmens passt.
Fazit: „Eine wahre Vampirgeschichte“ begeistert mit einer ebenso klassischen wie überraschenden Stimmung, sanftem Witz, grandiosen Sprechern, eine düstere Szenerie und eine Handlung voller Leidenschaft und Sehnsucht. Die anfangs ausgelegte Faszination reißt nie ab, sondern zieht sich durch die gesamte Laufzeit von einer Stunde – sehr hörenswert!
VÖ: 30. April 2021
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785783184