Phantastische Geschichten - 10 - Ein Traum von Armageddon

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    • Phantastische Geschichten - 10 - Ein Traum von Armageddon

      Phantastische Geschichten - 10. Ein Traum von Armageddon



      Der Psychologe Dr. Wizmoore bekommt unerwarteten Besuch von seinem Patienten Jonathan Cooper, ein erfolgreicher Star-Anwalt, der ihn dringend um ein Gespräch bittet – auch wenn er eigentlich am nächsten Morgen einen Termin hat. Doch er vermutet, dass er bis dahin nicht mehr leben könnte. Er wird von einer Serie von Träumen geplagt, die sich immer intensiver, aber auch unheimlicher gestalten…

      Mit „Ein Traum von Armageddon“ hat Oliver Döring für seine „Phantastischen Geschichten“ eine recht unbekannte Geschichte von H.G. Wells umgesetzt, diese aber auch wieder in unsere heutige Zeit transportiert und deswegen einige gelungene Anpassungen vorgenommen – was ja bereits in den vorigen Episoden der Fall war. Die Besonderheit ist jedoch, dass die Träume von Jonathan Cooper noch weiter in die Zukunft reichen und dort ein erschreckendes Bild der weltpolitischen Situation zeichnet. Die anfangs ruhige Szenerie um die Begegnung von Jonathan Cooper und dem Psychologen Dr. Wizmoore wird zunächst ruhig aufgebaut, das Interesse an der Handlung wird durch düstere Andeutungen aber schnell spannend gehalten – und diese schweben fortan über der Geschichte, was eine markante Szenerie aufbaut. Die Handlung verläuft dabei anders, als ich es erwartet hätte und wird immer intensiver und bedrückender, wobei der Hörer die Szenen aus der Zukunft in gespielten Szenen miterlebt und die Gespräche zwischen Jonathan und seinem Psychiater als Rahmenhandlung mit ergänzenden Kommentaren und einer geschickten Einordnung dienen. Das ist lebhaft, gut strukturiert und sehr eingängig umgesetzt, die sich immer weiter steigernde Spannung und der mysteriöse Hintergrund haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, sodass eine weitere sehr hörenswerte Episode der Reihe entstanden ist.

      Hans Georg-Panzcak ist in der Rolle des Jonathan Cooper gesprochen und holt sehr viel aus der Figur heraus, indem er gekonnte Betonungen und glaubhafte Emotionen offenbart. Dabei zeichnet er den Spannungsbogen der Handlung gekonnt nach und setzt feine Akzente, was sehr überzeugend geraten ist. Dr. Wizmoore wird von Frank Roth gesprochen, der mit einer gekonnten Betonung sowohl die Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann, aber auch seinen Gesprächspartnern das Rampenlicht überlassen kann, was die Wirkung der Geschichte unterstreicht. Auch Thomas Nero Wolff überzeugt in der Rolle des Hedon, sein markanter Ausdruck passt sehr gut in die eindringliche Szenerie und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Weitere Sprecher sind Yvonne Greitzke, Norman Matt und Marie Bierstedt.

      Oliver Döring versteht es auch hier wieder, eine sehr dichte und markante Atmosphäre zu schaffen und baut vor allem mit Geräuschen eine sehr lebendige Kulisse auf. Dabei werden ganz unterschiedliche Szenerien aufgebaut, vom ruhigen Gespräch zwischen Jonathan und Dr. Wizmoore bis hin zu markanten, dramatischen Szenen mit opulenter Unterlegung. Auch Musik ist dabei im Hintergrund eingespielt und trägt seinen Teil zur gelungenen Stimmung bei.

      Das Titelbild zur Episode ist sehr futuristisch geraten und erschließt sich erst auf den zweiten Blick, zunächst ist nur das rote, technisch wirkende Licht zu sehen. Erst danach offenbart sich in düsteren Farben das Roboterwesen, das eine entscheidende Rolle in der Handlung annimmt – sehr gelungen. Das Innere ist wieder sehr schlicht geraten, auch hier wurde nur ein kleiner Teil der Sprecher ihren Rollen zugeteilt.

      Fazit: Seltsame Träume, die Gegenwart und Zukunft verbinden, ein erschreckendes Szenario mit dystopischen Aussichten, darin eingebettete persönliche Schicksale – „Ein Traum vom Armageddon“ ist hochwertige Science Fiction im typischen Stil von Oliver Döring, die eine Stunde lang begeistern und fesseln kann – sehr hörenswert!

      VÖ: 28. Mai 2021
      Label: Imaga
      Bestellnummer: 9783946207702
      :besserwisser: