Phantastische Geschichten - 8 - From Beyond

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Phantastische Geschichten - 8 - From Beyond

      Phantastische Geschichten – 8. From Beyond



      Der Universitätsprofessor Crawford ist davon überzeugt, dass die Natur dem Menschen gegenüber feindlich gesinnt wird und diese unterliegen wird, wenn nicht künstlich der nächste Evolutionsschritt herbeigeführt wird. Dafür hat er bereits eine Idee entwickelt und erfolgreich an Ratten ausprobiert: Durch Beschallung mit einer bestimmten Frequenz wurde ihre Sinneswahrnehmung deutlich verschärft. Doch sein Freund und ehemaliger Schüler John ist skeptisch und erkennt, wie hart an der Grenze der Ethik er forscht…

      Nachdem sich Oliver Döring in der ersten Staffel seiner nach ihm benannten „Phantastischen Geschichten“ vorrangig die Vorlagen von H.G. Wells gewidmet und zahlreiche seiner Werke in die Gegenwart transportiert hat, widmet er sich in der zweiten Staffel dem Horror-Autor H.P. Lovecraft und bringt auch die Kurzgeschichte „From Beyond“ in die heutige schnelllebige Zeit. Dadurch wirken die wissenschaftlichen Ansätze sehr authentisch, aber auch ansonsten ist die Bearbeitung durch Döring der gut geraten. So wird in der Introszene eine katastrophale Szenerie nach einem schrecklichen Unfall beschrieben, die zunächst recht verwirrend wirkt – einfach, weil man noch nicht zuordnen kann, wer die Figuren sind und was passiert sein könnte. Das klärt sich später besser auf, wobei auch hier wieder von einem Erzähler abgesehen wird. Schnelle Schnitte, kleine Zeitsprünge und andere erzählerische Tricks erfordern deswegen auch viel Aufmerksamkeit, gerade das sorgt aber auch für ein hohes Tempo und eine abwechslungsreiche Entwicklung. Mir gefällt sehr gut, dass schon bald unheimliche Elemente eingebunden werden, wobei zunächst schreckliche Visionen, später reale Ereignisse für einen gelungenen Spannungsbogen sorgen. Das spitzt sich alles ziemlich gelungen zu und führt über verschiedene Stufen zu einem spektakulären Finale, welches die vorher getätigten Versprechungen der Handlung vollkommen zu erfüllen versteht und mit viel Nachdruck erzählt wird.

      Kaum ein anderer Sprecher hätte die Rolle des Professor Crawford so markant umsetzen können wie Klaus Dieter Klebsch, der mit seiner kratzig-markanten Stimme und feinen Modulationen seines Klangs für einen sehr intensiven Eindruck sorgt und dabei den Spannungsbogen der Szenen betont. Frank Schaff ist als John ebenfalls sehr überzeugend und spricht die Rolle mit viel Energie und einer passenden Attitüde, bringt Erregung, Sorge und Ärger gekonnt herüber und bringt die Figur so bestens zur Geltung. Ila Panke hat als Alice zwar keine sonderlich große Rolle gestaltet diese aber mit viel Energie und einem sich stetig steigernden Ausdruck, was die Szene perfekt zur Geltung bringt. Weitere Sprecher sind Hans Bayer, Bernd Vollbrecht und Marieke Oeffinger.

      Produzent und Regisseur Oliver Döring hat für die Geschichte wieder eine sehr eindrucksvolle Szenerie geschaffen, die sich gemeinsam mit der Handlung steigert und an dem alles an der richtigen Stelle ist. Dafür sorgen wieder viele passende Musikstücke, die nicht nur für Stimmung sorgen, sondern auch bei der Orientierung der verschiedenen Szenen sorgen. Und die Sounds sind mal zurückhaltend, dann aber auch wieder markant und ausdrucksstark in Szene gesetzt, um die Steigerung der Stimmung umzusetzen.

      Das Cover, dessen Motiv von Tithi Luadthong erstellt wurde, zeigt einen einsamen Mann vor einer halb zerstörten Treppe, ein Gewehr griffbereit an seiner Seite, der auf einen dunkel beleuchteten Torbogen zugeht – samt einiger Tentakel, die in den Geschichten von H.P. Lovecraft allgegenwärtig scheinen. Durchaus ansehnlich, schade nur, dass im Inneren nicht alle Rollen ihren Sprechern zugeordnet sind.

      Fazit: Von der ersten Introszene an wird mit viel Druck erzählt, auch nach einigen ruhigeren Momenten danach wird wieder auf einen sehr hohen Spannungsbogen gesetzt. Die Kombination aus einem wissenschaftlich gehaltenen Beginn und dem mysteriösen Thema gefällt mir sehr gut, wobei auch Sprecher und Inszenierung herausragend sind. Ein sehr gelungenes Hörspiel!

      VÖ: 16. April 2021
      Label: Imaga
      Bestellnummer: 9783946207696
      :besserwisser: