Midnight Tales - 37 - Ohne jedes Risiko

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Midnight Tales - 37 - Ohne jedes Risiko

      Midnight Tales – 37. Ohne jedes Risiko

      MT - 37.jpg

      Hajo Mehler ist in seinem Job sehr zuverlässig und hat sich in den letzten Jahren einen sehr guten Ruf erarbeitet – insbesondere bei seinem Chef scheint er einen Stein im Brett zu haben, sodass er auch privat von ihm besucht wird. Doch als dieser ihm eines Tages unterstellt, bei einem umfassenden Betrug mitgewirkt zu haben und ihn im Gegenzug für seine Vertuschung ein unmoralisches Geschäft anbietet, steht Hajo vor einer schweren Entscheidung…

      Die „Midnight Tales“ von Contendo Media präsentieren immer wieder unterschiedliche Szenerien, aber auch verschiedene Genres in den einzelnen Folgen. In der 37. Episode wird beispielsweise vollkommen auf übernatürliche Elemente verzichtet und ein reiner Thriller angeboten. Die Entwicklung ist anfangs recht langsam, zunächst wird eine recht gewöhnliche Szene aus dem Büro von Hajo, seinem Kollegen und seinem Chef eingebracht, was zum ersten Kennenlernen der Figuren gut geeignet ist. Die oben bereits erwähnte Erpressung ist dann ein markanter Wendepunkt in der Handlung und erhöht den Druck mit einem Schlag deutlich, doch auch danach wird eher langsam weitererzählt. Das sorgt zwar dafür, dass die Gefühle der Protagonisten gut zur Geltung kommen und auch für kleinere Feinheiten Platz ist, aber leider auch dafür, dass die Steigerung der Spannung immer wieder abflaut und der gespannte Bogen nicht durchgängig halten kann. Doch der geplante Gegenschlag von Hajo Mahler steigert dann die Dramatik der Handlung noch einmal deutlich, sodass die letzten Minuten der Episode markante geraten ist. Die bei der Serie obligatorische Wendung ganz am Ende hat mich dann kalt erwischt und eine andere Entwicklung genommen als ich es gedacht hätte. Insgesamt ist mit „Ohne jedes Risiko“ eine solide Episode der Serie entstanden, die jedoch in einigen Szenen etwas langsam erzählt wurde.

      Hajo Mehler wird von Constantin von Westphalen gesprochen, der mit einem sehr authentischen Ausdruck überzeugt und auf die verschiedenen Situationen mit Nachdruck reagiert. Marko Bräutigam spricht seinen Chef Matthias Schreiber und bietet dabei eine überzeugende Mischung aus einem freundlichen Ausdruck und einer hintergründigen Bosheit, die er in passenden Szenen nach vorne kehrt, auch der schmierige Unterton in einigen Momenten sind sehr gelungen. Jenny Maria Meier spricht Rieke Mehler mit einem gewissen Trotz in der Stimme und einem lässigen Ausdruck, was gut in das Ambiente der Episode passt. Weitere Sprecher sind Dana Friedrich, Jacob Weigert und Jan Langer.

      Die akustische Gestaltung ist zu Anfang des Hörspiels sehr ruhig und mit nur sehr wenigen Geräuschen unterlegt, was aber im Laufe der Zeit mit dem erhöhten Druck in der Handlung gesteigert wird. Dabei wird mit unheimlichen Melodien im Hintergrund gesetzt, die für zusätzliche Spannung sorgt, aber auch die Geräusche werden mit der Zeit markanter und unterstreichen so überzeugend die Wirkung bestimmter Szenen.

      Das Titelbild, welches trotz der digitalen Veröffentlichung in der üblichen quadratischen Optik gehalten ist, wurde erneut in der grobkörnigen Optik der vorigen Cover Episoden gehalten. Zu sehen ist ein blutbefleckter Briefumschlag, auf dem eine schwarze Pistole liegt – ebenso schlicht wie passend und in der Farbgestaltung wieder überzeugend geraten.

      Fazit: „Ohne jedes Risiko“ kommt ohne übernatürliche Elemente aus und erzählt einen ungewöhnlichen Thriller mit geschickt inszeniertem Druck auf die Protagonisten, wenn auch ein wenig zu langsam in einigen Momenten. Die Wendung am Ende kam unerwartet und hat mich mal wirklich kalt erwischt, was den Eindruck der Geschichte noch einmal deutlich hebt.

      VÖ: 5. März 2021
      Label: Contendo Media
      Bestellnummer: 978-3-96762-134-1
      :besserwisser: