Die 3 Senioren – 1. Briefe eines Unsichtbaren
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Als Julian Parks von einem Unbekannten in ein Restaurant eingeladen wird, staunt er nicht schlecht. Denn nur Minuten später stehen auch Doreen Manheim und Camryn Joyner bei ihm – mit ihnen war er in seiner Jugend eng befreundet, bevor sie vor 50 Jahren im Streit auseinander gegangen sind. Doch ihr Gastgeber lässt immer noch auf sich warten, doch er hat den dreien mit seinen Einladungen ein Rätsel aufgegeben – und ihr alter Spürsinn macht sich wieder bemerkbar…
Seit vielen Jahren ermitteln sich diverse Jugenddetektivbanden durch die Hörspielwelt und werden dabei einfach nicht älter. Contendo Media setzt dem nun einen Kontrapunkt entgegen und führt eine dieser Banden nach langer Zeit wieder zusammen und lässt ihre Senior-Versionen erneut aufeinandertreffen und gemeinsam in einem neuen Fall ermitteln – nach fünfzig Jahren ohne Kontakt. Dass dabei jede Menge nostalgisches Flair aufkommt, mag kaum überraschen, was nicht nur in der akustischen Umsetzung und dem Aufbau der Handlung eingebaut wird, sondern auch in vielen direkten Anspielungen auf bekannte Serien mit lustigen Zitaten. Es gibt aber auch deutliche Unterschiede: Der Frauenanteil des Trios ist mit zwei Dritteln deutlich höher als in den bekannten Serien, auch die Zusammenstellung der Figuren ist diverser und markanter: Der streitlustige und penible Julian, die kratzbürstige Luxuslady Doreen und die auf Harmonie bedachte Camryn passen gut zusammen und sorgen für viel Diskussionspotenzial. Mir gefällt auch, dass das Alter der drei Senioren auf angenehme Art eingebaut ist und eben keine Actionsequenzen eingebunden sind, sondern eher gemächliche Ermittlungen, die durch die kurzweiligen Wortgefechte und einen kleinen, aber stimmigen Spannungsbogen sehr unterhaltsam wirken. Der Ansatz des Rätsels ist ungewöhnlich, der neue Fall als Serienhandlung konzipiert, sodass die Lust auf den weiteren Fortlauf geweckt wird. Der gelungene Grundsatz, die markanten Figuren und der großen Nostalgiefaktor machen richtig viel Spaß und wecken das Interesse an der Auflösung des Falls!
Drei wahre Hörspielurgesteine wurden für die Hauptrollen gewonnen und sorgen damit für einen Nostalgie-Bonus. Lutz Mackensy spricht mit Julian Parks die männliche Hauptrolle und lässt dabei neben seiner freundlichen und sonnigen Stimme auch die Neckereien mit Doreen sehr gekonnt wirken und die Scharfzüngigkeit der Figur betonen. Die wunderbare Heidi Schaffrath spricht die Rolle der Doreen Manheim mit viel Energie und einer aufgedrehten, kratzbürstigen Art, zumal sie auch sehr auf den Humorfaktor der Handlung eingeht. Elga Schütz ist mit ihrer warmen Stimme als Camryn Joyner ein gelungener Gegenpart und stellt das ausgleichende Teammitglied dennoch lebendig und markant dar. Weitere Sprecher sind Matthias Keller, Bastian Sierich und Jacob Weigert.
Die akustische Gestaltung der Episode ist dezent, aber abwechslungsreich und vielseitig geraten. So ist beispielsweise in der ersten Szene im Restaurant Stimmgemurmel und eine sanfte Pianobegleitung zu hören, während die späteren Szenen einen anderen Klang bekommen und die unterschiedlichen Stimmungen gut zur Geltung bringen. Besonders die Musik, die sehr authentisch auf die 80er Jahre der Hörspielzeit angelehnt ist, macht dabei richtig viel Spaß, ist aber auch nicht im Übermaß eingesetzt.
Auch wenn die Serie nur digital erscheint und keine physische Kaufversion erhältlich ist, wurde ein eigenes Titelbild für die Episode erschaffen – und auch dabei sind einige Anspielungen auf die Jugenddetektivserien zu finden. Einerseits der schwarze Rahmen, der das eigentliche Motiv nebst einem schlichten Schriftzug umgibt, andererseits aber auch drei Briefumschläge in den Farben Grün, Blau und Rot, welches ich häufiger wiederholen. Auch die drei Hauptfiguren sind zu sehen - als Schatten, die auf die Umschläge fallen. Das wirkt recht schlicht, ist aber durchaus passend zu der Episode gestaltet.
Fazit: Wer ein Faible für Jugendkrimiserien der 70er und 80er Jahre hat, wird hier mit einer sehr gelungenen Weiterentwicklung dieser Idee belohnt. Die drei Senioren überzeugen mit Schwung, viel Humor und einer gelungen aufgebauten, ruhig und flüssig erzählten Handlung. In etwa 40 Minuten wird dabei eine hörenswerte und kurzweilige Geschichte erzählt, die Lust auf mehr macht.
VÖ: 26. Februar 2021
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-96762-085-6
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Als Julian Parks von einem Unbekannten in ein Restaurant eingeladen wird, staunt er nicht schlecht. Denn nur Minuten später stehen auch Doreen Manheim und Camryn Joyner bei ihm – mit ihnen war er in seiner Jugend eng befreundet, bevor sie vor 50 Jahren im Streit auseinander gegangen sind. Doch ihr Gastgeber lässt immer noch auf sich warten, doch er hat den dreien mit seinen Einladungen ein Rätsel aufgegeben – und ihr alter Spürsinn macht sich wieder bemerkbar…
Seit vielen Jahren ermitteln sich diverse Jugenddetektivbanden durch die Hörspielwelt und werden dabei einfach nicht älter. Contendo Media setzt dem nun einen Kontrapunkt entgegen und führt eine dieser Banden nach langer Zeit wieder zusammen und lässt ihre Senior-Versionen erneut aufeinandertreffen und gemeinsam in einem neuen Fall ermitteln – nach fünfzig Jahren ohne Kontakt. Dass dabei jede Menge nostalgisches Flair aufkommt, mag kaum überraschen, was nicht nur in der akustischen Umsetzung und dem Aufbau der Handlung eingebaut wird, sondern auch in vielen direkten Anspielungen auf bekannte Serien mit lustigen Zitaten. Es gibt aber auch deutliche Unterschiede: Der Frauenanteil des Trios ist mit zwei Dritteln deutlich höher als in den bekannten Serien, auch die Zusammenstellung der Figuren ist diverser und markanter: Der streitlustige und penible Julian, die kratzbürstige Luxuslady Doreen und die auf Harmonie bedachte Camryn passen gut zusammen und sorgen für viel Diskussionspotenzial. Mir gefällt auch, dass das Alter der drei Senioren auf angenehme Art eingebaut ist und eben keine Actionsequenzen eingebunden sind, sondern eher gemächliche Ermittlungen, die durch die kurzweiligen Wortgefechte und einen kleinen, aber stimmigen Spannungsbogen sehr unterhaltsam wirken. Der Ansatz des Rätsels ist ungewöhnlich, der neue Fall als Serienhandlung konzipiert, sodass die Lust auf den weiteren Fortlauf geweckt wird. Der gelungene Grundsatz, die markanten Figuren und der großen Nostalgiefaktor machen richtig viel Spaß und wecken das Interesse an der Auflösung des Falls!
Drei wahre Hörspielurgesteine wurden für die Hauptrollen gewonnen und sorgen damit für einen Nostalgie-Bonus. Lutz Mackensy spricht mit Julian Parks die männliche Hauptrolle und lässt dabei neben seiner freundlichen und sonnigen Stimme auch die Neckereien mit Doreen sehr gekonnt wirken und die Scharfzüngigkeit der Figur betonen. Die wunderbare Heidi Schaffrath spricht die Rolle der Doreen Manheim mit viel Energie und einer aufgedrehten, kratzbürstigen Art, zumal sie auch sehr auf den Humorfaktor der Handlung eingeht. Elga Schütz ist mit ihrer warmen Stimme als Camryn Joyner ein gelungener Gegenpart und stellt das ausgleichende Teammitglied dennoch lebendig und markant dar. Weitere Sprecher sind Matthias Keller, Bastian Sierich und Jacob Weigert.
Die akustische Gestaltung der Episode ist dezent, aber abwechslungsreich und vielseitig geraten. So ist beispielsweise in der ersten Szene im Restaurant Stimmgemurmel und eine sanfte Pianobegleitung zu hören, während die späteren Szenen einen anderen Klang bekommen und die unterschiedlichen Stimmungen gut zur Geltung bringen. Besonders die Musik, die sehr authentisch auf die 80er Jahre der Hörspielzeit angelehnt ist, macht dabei richtig viel Spaß, ist aber auch nicht im Übermaß eingesetzt.
Auch wenn die Serie nur digital erscheint und keine physische Kaufversion erhältlich ist, wurde ein eigenes Titelbild für die Episode erschaffen – und auch dabei sind einige Anspielungen auf die Jugenddetektivserien zu finden. Einerseits der schwarze Rahmen, der das eigentliche Motiv nebst einem schlichten Schriftzug umgibt, andererseits aber auch drei Briefumschläge in den Farben Grün, Blau und Rot, welches ich häufiger wiederholen. Auch die drei Hauptfiguren sind zu sehen - als Schatten, die auf die Umschläge fallen. Das wirkt recht schlicht, ist aber durchaus passend zu der Episode gestaltet.
Fazit: Wer ein Faible für Jugendkrimiserien der 70er und 80er Jahre hat, wird hier mit einer sehr gelungenen Weiterentwicklung dieser Idee belohnt. Die drei Senioren überzeugen mit Schwung, viel Humor und einer gelungen aufgebauten, ruhig und flüssig erzählten Handlung. In etwa 40 Minuten wird dabei eine hörenswerte und kurzweilige Geschichte erzählt, die Lust auf mehr macht.
VÖ: 26. Februar 2021
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-96762-085-6