Gruselserie - 6 - SOS – Wasserleichen an Bord

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    • Gruselserie - 6 - SOS – Wasserleichen an Bord

      Gruselserie – 6. SOS – Wasserleichen an Bord



      Yvette und Leon kommen nach einer – zumindest für die verwöhnte Luxus-Lady – beschwerliche Reise endlich auf La Gomera an, wo ihre Freunde Hannah und Timo bereits auf sie warten und stolz ihre Unterkunft präsentieren: Eine aufwändig eingerichtete Yacht. Doch der Schein trügt, schon beim ersten Stopp gerät das gesamte Schiff in ruckelnde Bewegung, und schon bald präsentiert sich die luxuriöse Yacht als unbarmherzige Todesfalle…

      Die Rückkehr der legendären Gruselserie von Europa wird auch bei ihrem Reboot von Heikedine Körting produziert, doch statt sich auf dem alten Stil auszuruhen hat sie gemeinsam mit ihrem Team neue Wege gefunden und die Serie so deutlich weiterentwickelt. So ist beispielsweise die Themenwahl bei „SOS – Wasserleichen an Bord“ eher ungewöhnlich, auch das Setting mit der Luxus-Yacht wirkt neu und frisch – und dennoch auch eine Hommage an die alten Zeiten, in denen die Protagonisten wie auch hier räumlich abgeschieden sind und die Episode keine Handlung über eine lange Zeit erzählt, sondern hier die Entwicklungen von wenigen Stunden zusammengefasst werden. Die ersten merkwürdigen oder bedrohlichen Situationen lassen allerdings einige Zeit auf sich warten, der Vorstellung der Charaktere und der Grundsituation wird viel Zeit gewidmet. Später ist das Tempo dann schneller, so richtig in Schwung kommt die Handlung aber auch dann nicht – viele Gespräche beruhen auf der gleichen Situation und wirken so in die Länge gezogen. Erst im letzten Drittel ist das Hörspiel dynamisch und temporeich erzählt, sodass ein durchaus packendes Finale entsteht. Das Skript kämpft allerdings auch mit einigen Logikfehlern, zu großen und zu vielen Zufällen sowie einigen merkwürdigen Formulierungen, die etwas steif wirken. Insgesamt also eine solide, aber nicht vollkommen überzeugende Episode der Serie.

      Sarah Madeleine Tusk hat mit der Rolle der Yvette eine sehr extrovertierte und eigensinnige Figur bekommen und setzt diese auch mit viel Energie und sehr passend um, wirkt dadurch aber auch stellenweise etwas nervig und wird zu sehr in den Vordergrund gestellt. Simon Jäger ist als Leon sehr überzeugend und kann die verschiedenen Stimmungslagen des Mannes treffend wiedergeben und den Spannungsbogen der Episode dabei unterstützen. Auch Gabrielle Libbach macht als Hannah einen guten Eindruck und spricht mit authentischem Klang und markanter Betonung. Weitere Sprecher sind Gosta Liptow, Lutz Schnell und Jürgen Thormann.

      Bei der akustischen Gestaltung wechseln sich Licht und Schatten ab, so gibt es einige Melodien, die betont nostalgisch geraten sind, mit den Heimorgelklängen aber nicht so recht in die Handlung passen wollen, während andere Momente düster und stimmig mit Musik unterlegt sind, was die Spannung merklich steigen lässt. Auch die Geräuschkulisse wirkt stimmig und unterstreicht besonders spannende Momente.

      Auf das Zombie-Thema der Episode wird schon auf dem Cover hingewiesen, drei der Exemplare umgeben dabei den Taucher mit den schreckgeweiteten Augen. Die Darstellung gefällt mir gut, wobei wieder nur wenige Farben genutzt werden und das Bild dennoch sehr detailreich dargestellt wird. Die Farbgebung wird auch in der restlichen Gestaltung genutzt, was in sich stimmig und ansehnlich wirkt. Weitere Extras neben den üblichen Angaben sind allerdings nicht zu finden.

      Fazit: „SOS – Wasserleichen an Bord“ kommt etwas schwerfällig in Schwung und wird erst gegen Ende durchgängig spannend und kurzweilig, während der Charakter der Yvette mit ihrem versnobten Auftreten oft zu sehr in den Vordergrund gestellt wird. Einige Gespräche wirken zudem etwas steif formuliert. Keine schlechte Folge, aber eben auch keine richtig gute.

      VÖ: 11. September 2020
      Label: Europa
      Bestellnummer: 194397481525
      :besserwisser:
    • Das liegt einfach an dem Image, das EUROPA heute hat - kiddyfreundlich, notfalls aber auch für die ganze Familie geeignet. Wie Disney. Alles ohne Ecken und Kanten vorkonfektioniert, mit ein paar Leckerlis für die Altfans, aber Focus komplett auf das (sehr junge) Stammpublikum, ohne den Willen oder die Traute, auch mal was nur für die Hörer von damals zu machen (was man bei so einer Serie wie der neuen Gruselserie wohl hätte erwarten können). Kommt mal was "Erwachseneres" wie "Vidan", erscheint das dann bei Sony direkt, und nicht unter der EUROPA-Flagge. Hörspiele wie "Das Gespenst vom Schlosshotel" oder "Dracula trifft Frankenstein" wären heutzutage unmöglich.
    • das war aber mal so gar nix. Die Handlung plätschert so dahin - die Dialoge sind absolut grauenvoll - schade um die Sprecher... Die Story ist so simpel, dass sie in einem Kurzhörspiel abgehandelt werden könnte. Diese wird hier aber fast zu einer Stunde aufgebauscht. Die Musik und die Effekte sind ein Hohn. Was konnte da EUROPA früher punkten. Und die Abmischung ist so vermurkst, dass man die Sprecher teilweise nicht verstehen kann. Was eigentlich nicht weiter schlimm ist, da die Dialoge an Einfältigkeit kaum zu übertreffen sind. Und zu guter Letzt kommt als einzige die unsympathischste Figur des Hörspiels mit dem Leben davon. Für mich einfach Schrott1....
    • Dass hier gerade der negativste Charakter überlebt, fand ich noch relativ originell, weil es eben mal nicht der sonst oft gängigen "Praxis" in solchen Geschichten entspricht.
      Ansonsten sind die "Wasserleichen" aber wirklich kein gelungenes oder originelles Gruselhörspiel, weder als Hommage noch für sich genommen.
      Aber da wurde ja auch im eigentlichen Thread zum Hörspiel bereits so einiges zu geschrieben. ;)