Oscar Wilde & Mycroft Holmes - 30 - Die Stimme des Verräters

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Oscar Wilde & Mycroft Holmes - 30 - Die Stimme des Verräters

      Oscar Wilde & Mycroft Holmes – 30. Die Stimme des Verräters



      Dr. Grell ist im schottischen Grey Tower in Gefangenschaft, nachdem er vom Zirkel der Sieben fallen gelassen und von Oscar Wilde und Mycroft Holmes gefangen genommen wurde. Bei einer Attacke auf sein Leben wird er schwer verletzt und entschließt sich, einige Geheimnisse zu offenbaren – allerdings nur seinen ehemaligen Widersachern. Und so reisen Holmes und Wilde in den hohen Norden in ein gut bewachtes Krankenhaus und erfahren von einer schrecklichen Bedrohung…

      Wer erinnert sich noch an Dr. Grell? Zu Beginn der Serie „Oscar Wilde & Mycroft Holmes“ hat er den beiden Protagonisten das Leben schwer gemacht und war der erste mehrfach vorkommende Gegenspieler und zudem das erste bekannte Mitglied des Zirkels der Sieben. Die ersten zehn Episoden waren stark von ihm geprägt, bis die Szenerien abwechslungsreicher wurden und Grell schließlich aus der Serie herausgeschrieben wurde – bis zur 30. Episode, in der er unvermittelt wieder auftaucht und erneut eine sehr besondere Stimmung mitbringt. Insbesondere, da er tatsächlich einige Überraschungen parat hat und Details aus dem Verbrecherbund preisgibt, um den mittlerweile ein ganzes Serienuniversum gestrickt wurde. Einiges davon konnte man sich zusammenreimen oder ahnen, es gibt aber eben auch wirkliche Wendungen, die den weiteren Verlauf der Serie verändern werden. Der Hintergrund des Zirkels wird dabei weiter beleuchtet, mit einer fast mythologischen Idee versehen und eine neue Bedrohung auf den Plan gebracht, der den weiteren Verlauf der Episode bestimmt. Der Szenenwechsel nach Island bringt hörbar neuen Schwung in die Handlung, wobei sowohl ruhige denn auch aufregende und druckvolle Momente eingebunden sind, was einen dynamischen Eindruck vermittelt. Gut gefällt mir, dass einige heikle Themen angesprochen werden und auch die Charaktere der Figuren noch einmal von einer anderen Seite beleuchtet werden. Das Ende ist sehr markant geraten und bringt Abwechslung in die Serie – zwar wird es auch hier brenzlig, doch die Auflösung des Ganzen ist dann doch anders als sonst. Eine sehr starke Episode, die die Rahmenhandlung der Serie deutlich nach vorne bringt.

      Klaus Dieter Klebsch zeigt einmal mehr, was für ein hervorragender Sprecher er ist, indem er nicht nur seine schnarrende und herrische Stimme zum Besten gibt, sondern auch eine gebrechliche Stimmung heraufbeschwört und dabei ebenso überzeugend klingt. Als Tjark Björnisson ist Jens Wendland zu hören, der auch hier eine überzeugende Leistung abliefert und sich gut an die Atmosphäre der Serie anpasst. Auch Stefan Krause hat mir sehr gut gefallen, seine ausdrucksstarke Stimme fügt der Figur des Victor van Dahlen einige sehr interessante Facetten zu, was eine lebendige Figur erschafft. Weitere Sprecher sind Volker Brandt, Ulrike Möckel und Joachim Tennstedt.

      Die akustische Gestaltung der Episode passt sich gekonnt an die dynamischen Wechsel der Handlung an, sodass es neben einigen ruhigen Szenen, in denen nur ein paar Nebengeräusche zu hören sind, auch opulenter ausgestattete Serien zu hören sind. Dann gibt es wieder die gelungene Kombination aus zahlreichen Geräuschen und aufwendigen Orchester-Klängen, die bereits in den vorigen Folgen so gut funktioniert hat.

      Ein mittelalterlich anmutender Turm, aus groben Stein erbaut und von einer hohen Mauer umgeben, dazu ein paar Blitze und ein Scharm von Raben, die das Gebäude umkreisen – das Titelbild zur Episode mg zwar etwas beliebig wirken, passt tatsächlich aber mal wieder richtig gut zur Handlung und ergänzt die Covergalerie um ein weiteres ansehnliches Motiv. Das Innere ist wie immer schlicht gestaltet und enthält nur die wesentlichen Informationen zu den Mitwirkenden – sofern diese nicht schon auf der Rückseite genannt wurden.

      Fazit: In „Die Stimme des Verräters“ wird nicht nur die Rahmenhandlung der Serie deutlich vorangebracht und noch einige neue Informationen um den Zirkel der Sieben offenbart, sondern auch eine eigenständige Handlung um eine unheimliche Bedrohung in Island erzählt. Das ist spannend, temporeich und markant erzählt, sodass eine sehr gelungene Episode entstanden ist.

      VÖ: 27. November 2020
      Label: Maritim
      Bestellnummer: 9783785781968
      :besserwisser: