[Deutschlandfunk Kultur] Professor van Dusen - 2 - Das sicherste Gefängnis der Welt

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    • [Deutschlandfunk Kultur] Professor van Dusen - 2 - Das sicherste Gefängnis der Welt

      Inhalt:
      Alles beginnt mit einer Wette in Chiricos elegantem Restaurant in der Fifth Avenue. Beim Dinner mit dem Gefängnisdirektor Mr. Ransome und seiner Gattin Vivian stellt Prof. van Dusen die Behauptung auf, dass er sich allein durch die Kraft seines Geistes aus dem Chisholm-Gefängnis befreien könne, wenn er nur wolle.
      So kommt es zu der historischen Wette, die van Dusen vor ein paar Probleme stellt, Mr. Ransome einige schlaflose Nächte einbringt und Vivian neuen Gesprächsstoff liefert. Van Dusen marschiert ins sicherste Gefängnis der Welt und hat nur acht Tage Zeit, um die Mauern des finsteren Gebäudes zu überwinden. Mit dem dritten Tag scheitert bereits der dritte Fluchtversuch an der Aufmerksamkeit des Wärters. Aber van Dusen, genannt die Denkmaschine, gibt nicht auf. Niemals!

      Sprecher:
      Friedrich W. Bauschulte - Professor van Dusen
      Klaus Herm - Hutchinson Hatch, Reporter
      Georg Corten - Thomas Ransome, Gefängnisdirektor
      Eva Manhardt - Vivian Ransome, seine Frau
      Dieter Ranspach - O'Brien, Gefängniswärter
      Ortwin Speer - Oberkellner
      Ortwin Speer - Ballard, Gefangener

      Produktion:
      Von Jacques Futrelle
      Vorlage: The Problem of Cell 13 (Kurzgeschichte, amerikanisch)
      Bearbeitung (Wort): Michael Koser
      Regie: Rainer Clute
      Laufzeit: 42 Minuten 55 Sekunden
      RIAS Berlin 1978 Erstsendung: 25.10.1978

      Deutschlandfunk Kultur hat den Hörspielklassiker zum :download: bereit gestellt.


      OTR-Fan
    • Hallo liebe Hörgrusler!

      Nachdem ich ein großer Fan des Professors bin und die Folge 2 - Das sicherste Gefängnis der Welt (RIAS) richtig gut finde, möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben.
      Ich möchte das Rad nicht neu erfinden und die Geschichten um die Entstehung des Professors sind hinlänglich bekannt - aber ich möchte mal meine Gedanken dazu preisgeben.

      Der Fall "Das sicherste Gefängnis der Welt" (RIAS) oder als Remake "Das Rätsel von Zelle 13" (WINTERZEIT) heisst im Original: "The Problem of Cell 13" und wurde 1905 als Kurzgeschichte
      von Jaques Futrell veröffentlicht. Die Story hätte auch von Edgar Allen Poe stammen können, dem Pionier in Sachen Kriminalliteratur. Veröffentlicht wurde sie dennoch 56 Jahre nach dem Tod von Poe.

      Futrelle hat hier eine interessante Geschichte geschaffen, die eines zeigt: "Einem wahrhaft intelligenten Menschen ist nichts, wohlgemerkt nichts, unmöglich!“ - Dies ist gleichzeitig der Leitspruch des Professors.
      Der Fall spielt im April 1899 (übrigens das Geburtsjahr von Robert Wilhelm Bunsen, der uns im Chemieunterricht den Bunsenbrenner beschert hat) und ist eine "wie entfliehe ich unerkannt aus einem Gefängnis"-Geschichte. Die Idee ist simpel: Lass dich als unbescholtener Bürger in ein Hochsicherheitsgefängnis um die Jahrhundertwende einsperren, mit all den Vorkehrungen, die auch für Schwerverbrecher gelten und verspreche eins: In 7 Tagen treffen wir uns wieder hier in diesem New Yorker Restaurant - und vergesst den Champagner nicht! Alles in allem für alle Beteiligten ein sinnloses Unterfangen, schließlich sind alle Gefängnismitarbeiter in keinster Weise korrupt bzw. bestechlich, noch sind die modernen „du kommst hier nicht raus“-Vorkehrungen ausser Gefecht gesetzt.
      Im Laufe des Aufenthalts entwickelt der Professor einen Plan, nimmt Kontakt mit der Aussenwelt auf, z.B. mit Hutchinson Hatch, seinem Adlatus, führt den Gefängnisdirektor an der Nase herum, freundet sich mit Ratten an, feilt sich den Ast ab an den Gitterstäben und treibt einen Mithäftling in den Wahnsinn und ergo zu einem mörderischen Geständnis (ohne es zu wollen).

      Am Ende gewinnt der Professor die Wette und verblüfft mit einer überzeugenden Aufklärung-Rede a la Justus Jonas (ich hebe mir die Auflösung des Falls bis zum Ende auf, auch wenn ich dadurch alle Beteiligten so auf die Folter spanne, dass sie zerplatzen). Was bleibt ist der Respekt vor einem genialen Geist - vorausschauend und gleichsam von einem anderen Stern ist er - „die Denkmaschine“.

      Alles in allem eine vergnügliche Reise ins Land des Genialismus, logischen Mustern folgend und mit einem Schuss Ego: Ich bin der einzig wahre Intellekt in diesem Universum.

      Ich kann nur sagen: Einfach genial und sehr sehr unterhaltend. Ich liebe den Professor und seinen Chronisten Hutchinson Hatch.
      Oder sind es die genialen Sprecher Friedrich W. Bauschulte und Klaus Herm? Da ist wohl ein fließender Übergang.

      Ich bin echt froh, dass die Folgen neu auf CD erscheinen (Winterzeit), so kann ich sammeln - zusammen mit den Kommentaren von Koser und Co. als letzter Track der CD-Neuerscheinungen eine runde Sache,
      Absolute Kaufempfehlung.

      Achja: Bei dieser Story kam außer einer Ratte niemand ums Leben.

      gruß
      hawkwind
    • Hawkwind schrieb:

      Ich kann nur sagen: Einfach genial und sehr sehr unterhaltend.
      Das fasst die Story prima einem Satz zusammen!
      Die ist so originell, dass man einfach selbst mal gehört haben muss, wie sich Prof Dr Dr Dr van Dusen aus seiner angeblich so ausbruchsicheren Zelle befreien kann und dabei alle anderen an der Nase herumführt, indem er sogar noch falsche "Spuren" legt bezüglich seines Vorgehens. :hrhr:

      :ratte: ;)

      Über die beiden Sprecher braucht man eigentlich schon nichts mehr zu sagen, die sind einfach die Top-Besetzung für ihre Rollen und haben die Messlatte für alle Zeiten sehr hoch gelegt.
      Wobei ich aber sagen muss, dass ich mich mittlerweile diesbezüglich auch bestens mit Bernd Vollbrecht und Nikolai Tegeler aus den "Neuen Fällen" angefreundet habe. :)