H.P. Lovecraft: Chroniken des Grauens – 4. Die Musik des Erich Zann
Als Rudolph Carter im Jahr 1928 nach Paris zurückgekehrt ist, wird er belächelt, als er nach der Straße sucht, die ihm durch die Musik des Erich Zann so sehr in Erinnerung geblieben ist. Denn niemand scheint sich an die enge Gasse zu erinnern. Doch Rudolph Carter weiß noch genau, wie er in dem heruntergekommenen Haus das erste Mal eine seltsame Geigenmusik hört, kurz nachdem der deutsche Erich Zann dort eingezogen ist…
Von Anfang an war klar, dass die neue Mystery-Serie nach Motiven von H.P. Lovecraft von WinterZeit in Staffeln zu je vier Folgen zu veröffentlicht, die gemeinsam eine zusammenhängende Geschichte mit einem eigenen Abschluss erzählen. Folglich schließt die vierte Episode mit dem Titel „Die Musik des Erich Zann“ den ersten Abschnitt ab, wodurch tatsächlich Licht in die Zusammenhänge der bisherigen Episoden bringt. Doch auch hier gibt es wieder eine eigenständige Handlung, die sich um die Begegnung von Hauptfigur Randolph Carter mit dem deutschen Musiker Erich Zann drehen. Schnell kommen dabei erste mysteriöse Elemente auf, ist die neue Figur in der Serie ausdrucksstark und exzentrisch geraten, doch schon im ersten Drittel des 70-minüters erklärt sich, warum er so merkwürdig agiert, was sich in einem ersten, frühen Höhepunkt hochschaukelt. Dabei treten die anderen Handlungsstränge der Serie etwas in den Hintergrund, die Sprünge in das Jahr 2019 oder 1928 werden später aber wieder in den Fokus gerückt. Die Erklärungen, die sich dabei ergeben, werden mal von den Protagonisten selbst erzählt, andere muss sich der Hörer aus dem Zusammenhängen erschließen, was wieder die volle Aufmerksamkeit fordert und Vorkenntnisse aus den ersten drei Teilen unabdingbar macht. Das ist jedoch wieder so unheimlich, überraschend und markant geraten, dass es eine wahre Freude ist und die Qualität dieser Serie unterstreicht. Toll, wie sich hier die Kreise schließen und dennoch viele Rätsel für künftige Episoden bleiben, wie neue Handlungsstränge angedeutet werden und dennoch ein rundes Ende geschaffen wird. Bleibt zu hoffen, dass es mit der Serie noch weitergehen wird.
Wolfgang Ziffers Stimme dürfte vielen zwar aus Synchronisationen oder alten Hörspielen bekannt vorkommen, wie sich seine kratzige Stimme aber ändern kann, wie manisch und düster er hier klingt, ist beeindruckend und bringt besonders die Gefühlsausbrüche des deutschen Musikers sehr gut zur Geltung. Auch Joachim Pukaß hat mir in der Rolle des Frantisek ausnehmend gut gefallen, er passt sich wunderbar der Szenerie der Episode an und sorgt dabei für einen sehr markanten Ausdruck der Figur. Auch Elke Appelt hat mich als Margaret überzeugt und bringt trotz ihres eher geringen Anteils an der Handlung eine eigene Note mit ein. Weitere Sprecher sind Marko Esser, Christian Zeiger und Rainer Gerlach.
Wie aufwendig die Abmischung der Serie ist, wird in dieser Episode besonders deutlich, da in die sowieso schon komplexe und vielseitige Szenerie noch die unheimlichen Geigenmelodien von Erich Zann eingebaut wurden, die dabei sehr gut zur Geltung kommen. Und natürlich gibt es auch hier wieder jede Menge düstere Stimmung mit klassischen Melodien, eine auf den Punkt gebrachte Geräuschkulisse und ein treffender Wechsel zwischen den unterschiedlichen Erzählebenen – sehr gelungen!
Wahrlich meisterhaft hat Grafiker Mark Freier das Titelbild zu der Episode geschaffen und fängt den Wahn und die Manie des Musikers sehr intensiv ein, was natürlich wieder in düsteren Farben geschaffen wurde. Doch gerade deshalb sticht das Gesicht von Erich Zann so markant hervor. Der CD-Käufer bekommt gegenüber dem digitalen Hörer noch mit einem dicken Booklet einen Bonus, in dem neben weiteren Informationen zu den Mitwirkenden auch ein einleitender Text zu der ersten Staffel und der potenziellen Fortsetzung zu finden.
Fazit: Die vierte Folge der Serie bildet nicht nur den Abschluss der ersten Staffel, sondern macht auch die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Handlungssträngen klarer. Einiges war zu erahnen, vieles ist aber auf kreative Weise miteinander verkettet und wird in einer spannenden, mystischen und bedrohlichen Szenerie miteinander verknüpft. Eine sehr hörenswerte Episode, die noch einmal andere Richtungen einschlägt als erwartet.
VÖ: 8. Oktober 2020
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960662877
Als Rudolph Carter im Jahr 1928 nach Paris zurückgekehrt ist, wird er belächelt, als er nach der Straße sucht, die ihm durch die Musik des Erich Zann so sehr in Erinnerung geblieben ist. Denn niemand scheint sich an die enge Gasse zu erinnern. Doch Rudolph Carter weiß noch genau, wie er in dem heruntergekommenen Haus das erste Mal eine seltsame Geigenmusik hört, kurz nachdem der deutsche Erich Zann dort eingezogen ist…
Von Anfang an war klar, dass die neue Mystery-Serie nach Motiven von H.P. Lovecraft von WinterZeit in Staffeln zu je vier Folgen zu veröffentlicht, die gemeinsam eine zusammenhängende Geschichte mit einem eigenen Abschluss erzählen. Folglich schließt die vierte Episode mit dem Titel „Die Musik des Erich Zann“ den ersten Abschnitt ab, wodurch tatsächlich Licht in die Zusammenhänge der bisherigen Episoden bringt. Doch auch hier gibt es wieder eine eigenständige Handlung, die sich um die Begegnung von Hauptfigur Randolph Carter mit dem deutschen Musiker Erich Zann drehen. Schnell kommen dabei erste mysteriöse Elemente auf, ist die neue Figur in der Serie ausdrucksstark und exzentrisch geraten, doch schon im ersten Drittel des 70-minüters erklärt sich, warum er so merkwürdig agiert, was sich in einem ersten, frühen Höhepunkt hochschaukelt. Dabei treten die anderen Handlungsstränge der Serie etwas in den Hintergrund, die Sprünge in das Jahr 2019 oder 1928 werden später aber wieder in den Fokus gerückt. Die Erklärungen, die sich dabei ergeben, werden mal von den Protagonisten selbst erzählt, andere muss sich der Hörer aus dem Zusammenhängen erschließen, was wieder die volle Aufmerksamkeit fordert und Vorkenntnisse aus den ersten drei Teilen unabdingbar macht. Das ist jedoch wieder so unheimlich, überraschend und markant geraten, dass es eine wahre Freude ist und die Qualität dieser Serie unterstreicht. Toll, wie sich hier die Kreise schließen und dennoch viele Rätsel für künftige Episoden bleiben, wie neue Handlungsstränge angedeutet werden und dennoch ein rundes Ende geschaffen wird. Bleibt zu hoffen, dass es mit der Serie noch weitergehen wird.
Wolfgang Ziffers Stimme dürfte vielen zwar aus Synchronisationen oder alten Hörspielen bekannt vorkommen, wie sich seine kratzige Stimme aber ändern kann, wie manisch und düster er hier klingt, ist beeindruckend und bringt besonders die Gefühlsausbrüche des deutschen Musikers sehr gut zur Geltung. Auch Joachim Pukaß hat mir in der Rolle des Frantisek ausnehmend gut gefallen, er passt sich wunderbar der Szenerie der Episode an und sorgt dabei für einen sehr markanten Ausdruck der Figur. Auch Elke Appelt hat mich als Margaret überzeugt und bringt trotz ihres eher geringen Anteils an der Handlung eine eigene Note mit ein. Weitere Sprecher sind Marko Esser, Christian Zeiger und Rainer Gerlach.
Wie aufwendig die Abmischung der Serie ist, wird in dieser Episode besonders deutlich, da in die sowieso schon komplexe und vielseitige Szenerie noch die unheimlichen Geigenmelodien von Erich Zann eingebaut wurden, die dabei sehr gut zur Geltung kommen. Und natürlich gibt es auch hier wieder jede Menge düstere Stimmung mit klassischen Melodien, eine auf den Punkt gebrachte Geräuschkulisse und ein treffender Wechsel zwischen den unterschiedlichen Erzählebenen – sehr gelungen!
Wahrlich meisterhaft hat Grafiker Mark Freier das Titelbild zu der Episode geschaffen und fängt den Wahn und die Manie des Musikers sehr intensiv ein, was natürlich wieder in düsteren Farben geschaffen wurde. Doch gerade deshalb sticht das Gesicht von Erich Zann so markant hervor. Der CD-Käufer bekommt gegenüber dem digitalen Hörer noch mit einem dicken Booklet einen Bonus, in dem neben weiteren Informationen zu den Mitwirkenden auch ein einleitender Text zu der ersten Staffel und der potenziellen Fortsetzung zu finden.
Fazit: Die vierte Folge der Serie bildet nicht nur den Abschluss der ersten Staffel, sondern macht auch die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Handlungssträngen klarer. Einiges war zu erahnen, vieles ist aber auf kreative Weise miteinander verkettet und wird in einer spannenden, mystischen und bedrohlichen Szenerie miteinander verknüpft. Eine sehr hörenswerte Episode, die noch einmal andere Richtungen einschlägt als erwartet.
VÖ: 8. Oktober 2020
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960662877