Irene Adler - 6 - Licht und Schatten

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    • Irene Adler - 6 - Licht und Schatten

      Irene Adler – 6. Licht und Schatten



      Der Erfinder Louis de Prince wird auf der Zugfahrt nah Paris, wo er auf der Weltausstellung einen neuartigen Filmprojektor vorstellen will, von einem Unbekannten in Ohnmacht versetzt und entführt. Mycroft Holmes will seine Agentin Irene Adler auf den Fall ansetzen und ihr Passepartout zur Seite stellen, den Diener von Phileas Fogg. Doch bereits das erste Zusammentreffen der beiden verläuft unglücklich, da Irene in einer äußerst kompromittierenden Situation angetroffen wird…

      Maritim hat sich ein ganzes Serienuniversum geschaffen und spart nicht daran, mit Querverweisen, Erwähnungen und Gastauftritten kräftig die Werbetrommel für die anderen Serien zu rühren. Auch in der sechsten Episode von „Irene Adler“ tauchen neben dem ebenfalls den Geschichten Sir Arthur Conan Doyles stammenden Mycroft Holmes noch allerlei andere Figuren aus verschiedenen Serien auf – aus „Phileas Fogg“, „Auguste Dupin und Edgar Allan Poe“ und „Dracula“. Erstaunlich, dass die Folge auch ganz ohne Kenntnisse dieser Figuren funktionieren würde, die Kombination bringt aber noch weiteren Reiz mit in die Handlung ein. Zu Beginn der Serie wir zunächst in einer kurzen Introszene das Verschwinden von Louis de Prince thematisiert, danach geht es erst einmal recht lange darum, wie Irene Adler nach Frankreich kommt und zahlreiche andere Figuren in Stellung gebracht werden. Das ist zwar unterhaltsam geraten und vermittelt viel Flair, die Ermittlungen gehen dabei aber zunächst etwas zu langsam voran. Erst später wird das Tempo gesteigert und die Handlung konzentriert sich mehr auf den eigentlichen Fall, der sich als deutlich komplexer gestaltet, als man zunähst angenommen hätte. Die Wendungen, die bis dahinführen, sind kurzweilig dargeboten und werden im Verlauf der Handlung immer dramatischer, einige bedrohliche Situationen für die Charaktere und kleine Szenen um den Entführten inklusive. Dass eine Art 3D-Kino Stein des Anstoßes ist, mag im zeitlichen Kontext der Zeit zwar etwas verwunderlich sein, insgesamt ist die Szenerie aber sehr dicht und stimmig geraten.

      Marius Clarén scheint die Rolle des Passepartout ja bereits in der Reihe um „Phileas Fogg“ auf den Leib geschrieben worden zu sein, auch hier bringt er den ungewöhnlichen Charme des vorlauten und engagierten Dieners sehr gut zur Geltung und lockert die Stimmung immer wieder gekonnt auf (gerne auch mit schrägem Gesang), verstärkt aber ebenso die spannenden Momente. Uwe Büschken gefällt mir in der Rolle des Arthur Holmwood ebenfalls sehr gut, er passt sehr gut in die Atmosphäre der Serie und verleiht ihm eine markante Ausstrahlung. Natürlich ist Manfred Lehmann wieder als Mycroft Holmes zu hören, besonders sein trockener Humor gefällt mir gut, sodass er trotz recht kurzen Auftritts einen überzeugenden Eindruck hinterlässt. Weitere Sprecher sind Alexander Kruse Mettin, Jörg Pintsch und Torsten Münchow.

      Bei der akustischen Gestaltung wird wieder auf die aufwendige Geräusch- und Musikkulisse gesetzt, die auch die anderen Teile der Serie atmosphärisch gestaltet hat. So gibt es zahlreiche dynamische Melodien, die mit klassischen Instrumenten eingespielt wurden und sehr gut zu der vorherrschenden Stimmung passt. Viele Dialoge sind aber auch mit einem passenden Hintergrund unterlegt, sodass die Glocken von Notre Dame, Stimmgemurmel in einem belebten Café und viele weitere passende Orte vermittelt werden.

      Ein Attentat auf ein historisches Gebäude ist auf dem Titelbild zu sehen, wobei die Explosion auf dem linken Gebäudeteil aus der ansonsten sehr düsteren Szenerie heraussticht. Ein gelungenes Titelbild, das zudem gut in die bisherige Covergalerie passt. Wie immer ist das Innere eher schlicht gehalten und enthält neben einer Auflistung der Mitwirkenden und etwas Werbung auch eine Übersicht über die bisherigen Episoden der Serie auf dem Raum hinter der CD.

      Fazit: Eine Zusammenkunft der unterschiedlichsten Figuren aus den verschiedenen Serien um den „Zirkel der Sieben“ sorgt für einen interessanten Einstieg, auch wenn die Handlung dadurch anfangs ins Stocken gerät und erst später ein markanter Spannungsbogen aufgebaut werden kann. Die charmanten Figuren, dynamische Wendungen und eine gelungene Produktion runden die unterhaltsame Episode ab.

      VÖ: 31. Oktober 2020
      Label: Maritim
      Bestellnummer: 9783962823467
      :besserwisser: